jinx, ich hab es bewusst so hart geschrieben - weil: "Die Freiheit des Einzelnen endet dort wo sie die Freiheit des anderen beginnt einzuschränken." wie du richtig schreibst - ja klar, und das steht auch außer diskussion. aber das ist auch das prinzip der rechtsprechung und der gesetzgebung, wenn die auf die menschenrechte aufsetzen wollen. menschenrechte und freiheit - eh heutzutage auf der roten liste, wie es scheint! so wie manches andere auch.
Ich finde eben nicht, dass es "außerhalb" der Diskussion steht. Das zeigt doch schon die Diskussion ums rauchen (ich komme da mehr ganz unten in Detail). Oder eben im sexuellen Bereich. Das Gesetz hat eigentlich kein Interesse im sexuellen Bereich (ad hoc fällt mir nur der Jugendschutz ein) irgendwas festzulegen. Aber wo fängt dann hier das Private an und wo dringt es ins Leben anderer ein? Hier gabs und gibts ja genug Dinge nachzulesen, wo sich Leute antreiben bei irgendwelchen Veranstaltungen was zu machen. Ist das nun "Verboten"? Und was mach(t)en sie überhaupt? Hat überhaupt jemand was gesehen? Wenn ja, war es schlimm? uswusf. Das führt dann zum nächsten Absatz:
aber mit der forderung "da muss ja viels andere auch wieder zruck ins kisterl" gehst ja eigentlich über dieses prinzip schon hinaus. frage: was schert mich, wenn wer z.b. einen buttplug beim einkaufen trägt? ja, wenn er mir beim furzen das ding ins gsicht schießt, da bekommt der/diejenige ein problem. klar. aber sonst? ist es nicht ein bissl gar weit hergeholt, jetzt auf alles und jedes den "dees geht oba ned" raushängen zu lassen? noch dazu wenn das meiste wohl eh kopfkino einer nassen hoserl partie ist? weil mir waradn jetzt z.b. bei den letzten outdoor-events, einhaufsbummel, parkbesuchen etc. nicht die massenhaft fickenden horden ins aug gsprungen. oder ich hab sie glatt übersehen.
Gekonnt wurde natürlich nur ein Teil meiner Aussage rausgepickt und zum eigenen Wohlwollen interpretiert. Das tragen des Plugs ist natürlich Privatsache. Wenn aber hier kokketiert wird, dass es einen Kick gibt, dass es andere sehen, dann geht das aus dem Bereich des Privaten raus und es geht gezielt darum die "Öffentlichkeit" in irgendeiner Art und Weise mehr oder weniger einzubinden. Kann aber auch sein, dass ich so fürchterlich prüde bin.
Aber um aus einem recht "harmlosen" Thema rauszukommen, frage ich mich halt schon, warum Glory Holes in den Unis als "privat" gelten. Ich finde das einfach dreist, dass Leute in Kauf nehmen oder absichtlich Leute belästigen. Aber vermutlich bin ich hier auch zu prüde und es ist ok, weil die Uni ja "öffentlich" ist.
Übrigens, mir gehts auch nicht ums "Massenficken" auf der Kärntnerstraße.... In meiner unglaublichen naiven Art traue ich mich zu vermuten, dass glücklicherweise durch Dinge wie "
mydirtyhobby " etc. mehr auf öffentlichen Plätzen, Öffis etc. gevögelt wird als noch vor 100 Jahren....
wenn du schreibst Ich muss nicht belästigt, vergewaltigt oder sonstwas worden sein, um es nicht gutheissen zu "dürfen" - ja klar, dort sind vollkommen logische grenzen. wie bei pädophilie etc. etc.! aber die sind heute schon gesetzlich geregelt.
Gesetz Gesetz... Ja und? Erstens gibts da das riesige Feld der Grauzonen, weil nicht gesetzlich geregelt werden kann bzw. (wenn es schon mal soweit kommen sollte) interpretiert werden muss (denn das Gesetz ist eigentlich oder sollte so ausgelegt sein, dass nicht unbedingt alles "klar" geregelt ist, geht auch gar nicht). Und zweitens kommt nicht alles vor Gericht was alles passiert. Als ich als Jugendlicher angemacht wurde, ob ich denn nicht ins Auto steigen möchte und nur fürs Wixen zusehen Geld bekäme oder mir ein Nazi ins Gesicht gesprungen ist, bin ich deswegen auch nicht vor Gericht gezogen. Dasselbe wird, davon gehe ich mal aus, es bei den Frauen noch viel schlimmer sein, was sie im sexuellen Bereich erleben müssen, ohne das alles zur Anzeige kommt. Einiges mag "sittenwidrig" sein oder sonstwas, aber so realitätsfremd kann man nicht sein, dass man annimmt, dass alles gesetzeskonform angezeigt und klar wie Kloßbrühe geahndet wird...
Und das ist der Punkt wo ich angesetzt hatte und kritisiere, dass sich hier Leute "Mut" holen im rechtlichen Grauzonenbereich Dinge zu tun, die nicht in Ordnung sind.
und wenn du auch andere beispiele neben dem sexuellen als problembereiche aufzählst (nicht nur Sex, sondern Religion, Rauchen, Kopftuch, Öffis/Auto, un/gesunder Lebensstil uswusf), dann wirst dir schon eine replik drauf gefallen lassen müssen - auch im hinblick auf weil einfach alles Auswirkung auf einen selbst hat! weil da gingen dann verbote schon ziemlich ins eingemachte.
Keine Ahnung worauf du hier hinaus willst bzw. ich verstehe deine "Replik" nicht. Wie auch immer, das ist doch eine ganz "normale" Verkomplizierung des gesellschaftlichen Zusammenlebens! Nehmen wir dann halt mal mich als Bsp: ich bin Person A und anscheinend halt recht genügsam... Ich rauche nicht, habe keinen Führerschein (ergo kein Auto), habe Normalgewicht, keinen Hunde und/oder Katze etc. Jetzt nehmen wir Person B die raucht, ein Auto hat, übergewichtig ist und einen Hund. Was Übergewicht betrifft, so gibt es im Moment "nur" Diskussionen, ob sie zB bei Flügen mehr zahlen sollen, oder bei der Versicherung mehr beitragen sollen, weil "gefährdeter" und anfälliger als "normale" usw. Was es aber definitiv gibt: Person B muss sich inzwischen was rauchen betrifft ordentlich mehr einschränken, und was es da in AUT für eine Jammerei gibt sucht e sondergleichen. Genauso wie Autofahrer immer mehr zur Kasse gebeten werden. Auch als Hundehalter muss B nun Steuer zahlen, evt. den Hundeführerschein machen und dann ist auch noch das Sackerl für Gackerl gekommen. Mich als Person A berühren die Ausgaben und Auflagen eher weniger bis gar nicht. ABER es betrifft mich trotzdem, weil ich Passivrauchen "muss", in die Scheisse treten kann, trotz einer mehr oder weniger gesunden Lebenswandels für Übergewichtige aufkomme, mit meinen (allgemeinen) Steuern auch (wenn auch geringfügig) für das Verkehrswesen aufkomme usw!
Das hat doch alles nichts mit Verboten zu tun was du anbringst, aber in einer immer individualisierten Gesellschaft, muss halt das Zusammenleben irgendwie funktionieren.