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Vielen Dank für deinen erheiternden Beitrag, der aber doch einige Kommentare verlangt.Der bekommt Preise und Auszeichnungen, weil die Kunst in Österreich links dominiert ist und dies besonders in Wien.
Ich lernte vor Jahren eine Abteilungsleiterin für Kunst der Gemeinde Wien kennen und wir internahmen damals in diesen Kreisen so Einiges. Die Steigerung ist: Linkks, linker, Kunst.
Sie hatte eine herrliche Wohnung und beim Ficken war sie einfach Spitze. Sie lehrte mich so einiges. Da sie mehr als F+ wollte, sagte ich Adee.
Das ist schon lange her. Die Zeiten ändern sich.
Hermann Nitsch bekam Preise und Anerkennung nicht nur auf nationaler, sondern sehr wohl auch - sogar in den wenig linken USA - auf internationaler Ebene.
Also nicht nur im bösen linken Wiener Machtzentrum.
Das „Kunst“ im allgemeinen sehr oft als „links“ verschrien ist, hat natürlich seinen Grund, obwohl es in Wahrheit nur die eine Seite der Medaille ist. Denn viele Künstler sind durchaus „wertekonservativ“, weil sie gerne auf ihr Handwerk vertrauen und ihm treu bleiben. Die andere Seite ist aber ihr verdammter Drang Neues zu erschaffen, und dafür braucht es eben die „progressive Denke“.
Diese „links,linker-Steigerung“ impliziert das Schlechte und das Böse, was uns nun zu dramatischen Alltagsproblemen führt, denn es stellt sich die schwierige Entscheidungsfrage, ob wir nur noch Andreas Gabalier hochleben lassen dürfen, oder uns trotzdem noch an dem Bösen, etwa Wolferl Ambros oder Wanda erfreuen dürfen?
Und gar noch schlimmer könnte es uns treffen, denn schmeckt ein Schnitzerl wirklich nur gut, wenn es von Köchen a la Kickl & Hafenecker geklopft, paniert oder zumindest gesegnet werden muss?
Wie deine Fickerei nun Einfluß auf die Bewertung der österreichischen Kunstszene hat, wäre natürlich ein eigenes Kapitel und sicherlich eine sehr stilvolle Diskussion. Der enthalte ich mich aber aus zwei Gründen. Erstens, denn wenn ich dir erzählen würde, wen ich schon allen geschnackselt habe, müsste ich mich dann zum weltweiten Universalgelehrten ausrufen und zweitens bin ich da eher der Konservative, der dem Gedanken frönt „ein Kavalier genießt und schweigt“!
Zum Abschluss nur der kurze Gedanke und Hinweis, daß Österreich, trotz seiner eher geringeren Bevölkerungszahl nicht nur in der Vergangenheit überproportional viele internationa renommierte Künstler hervorgebracht hat, sonder glücklicherweise es noch immer tut.

