Fremdfick

Wie viele hier haben schon einmal fremdgevögelt?

  • Ja

    Stimmen: 362 74,3%
  • Nein

    Stimmen: 125 25,7%

  • Umfrageteilnehmer
    487
Achja? Rachel (Bibel) – Wikipedia

2 Frauen, 2 Mägde

1. Mose 4,19: „Lamech aber nahm zwei Frauen…

Salomon hatte 700 Frauen und 300 Nebenfrauen ( 1. Könige 11,3 )

Abraham, Jakobus und David hatten auch mehrere Frauen.

Neues Testament:

1. Timotheus 3,2 und 12 und Titus 1,6 Ein geistiger Führer soll "Mann einer einzigen Frau" sein.
Bedeutet für mich, dass das nicht selbstverständlich war.


Ist nicht stichhaltig, die Bibel bildet ja nur Richtlinien für das Zusammenleben von Menschen ab, die Schriften sind eine Zusammenstellung aus vielen Jahrhunderten unterschiedlicher Richtungen entsprechend ihrer Zeit. Daß in seßhaften Gesellschaften häufig ein Mann mehrere / viele Frauen hatte, ist logisch, je seßhafter eine Kultur, desto häufiger auch kriegerische Auseinandersetzungen, um das Eigentum (Ressourcen an Land, Nahrung, Vieh) zu verteidigen. Vielweiberei ist nur bedingt mit Nichtmonogamie gleichzusetzen, weil damit gerne begründet wird, daß Männer (angeblich) einen stärkeren Geschlechtstrieb haben als Frauen. Tatsächlich ist der Sexualtrieb bei Männern wie Frauen ähnlich stark, Frauen sind weder treuer noch monogamer veranlagt als Männer. Frauen wurden eifersüchtiger bewacht, waren vielfach "Besitz" der Männer, einfach um so zu gewährleisten, daß die Nachkommen auch die eigenen sind, darüber hinaus mußten in Zeiten, in denen Männer häufiger zu Tode kamen, die Frauen trotzdem versorgt sein - sprich: je mehr Reichtum / Macht ein Mann hatte, desto besser war er in der Lage, viele Frauen zu ernähren.

Hinweise auf monogame Treue gibt's in der Bibel zuhauf. Daß erst mit dem Christentum (bzw. dem Judentum, die Bibel ist ja keine christliche Erfindung) die Monogamie erfunden wurde ist falsch, monogame Gesellschaftsstrukturen haben sich schon sehr viel früher mit der Seßhaftwerdung der Menschen entwickelt. Weltweit, überwiegend patriarchal geprägt, aber nicht nur. Über matriarchale Gesellschaften ist vergleichsweise wenig bekannt, das aus mehreren Gründen: zum einen weil sie seltener als patriarchale Gesellschaften vorkamen, außerdem, weil matriarchale/matrilineare Gesellschaften als solche weniger leicht zu erkennen sind: wenn von patriarchalen Gesellschaften die Rede ist, ist immer auch von Macht die Rede, die es so in matriarchalen Gesellschaften anscheinend nicht oder weniger offensichtlich gab. Frauen "führen" anders, weniger hierarchisch, die Verteilung von Macht zu Ungunsten des anderen Geschlechts scheint es dort kaum gegeben zu haben.

Wie auch immer: "Monogamie" entstand durch die Seßhaftwerdung der Menschen, ungefähr vor 12.000 - 10.000 Jahren - eine recht kurze Zeit, in der sich evolutionär nicht mehr viel verändert haben kann, d.h. der Mensch ist ursprünglich nicht monogam veranlagt. In den Wildbeutergesellschaften gab es Monogamie noch nicht.

Monogamie ist auch mißverständlich: selbst die vielzitierten Schwäne als Sinnbild für monogame Treue vögeln eifrig fremd, wenn ihr Lebenspartner grad nicht verfügbar ist. :mrgreen:

In der Menschheitsgeschichte gab es Monogamie also schon lange als gesellschaftliche Lebensweise und Forderung, als "Veranlagung" allerdings noch nie. Das wird deutlich, wenn man bedenkt, daß es keine einzige monogame/patriarchale Gesellschaftsform gibt, in der es nicht Gesetze und Gebote zur "ehelichen Treue" auch gibt - und die z.T. mit äußerster Härte bis hin zu Steinigungen, Verstoßung, Tötung untreuer (Ehe-)Frauen und Männern der Verstoß bestraft wird. Es wären keine Gesetze und Strafen notwendig, wäre Monogamie die "natürliche" Lebensform, würden Menschen nicht ständig dagegen verstoßen (sogar unter der Gefahr der Todesstrafe).

Daß heute viele sich für "natürlich monogam" halten, ist logisch - nicht angeboren, sondern sozialisiert und so tief im Selbstverständnis verankert, daß sie sich nicht vorstellen können, jemals fremdzugehen.

Zumindest so lange nicht, bis es ihnen doch mal passiert - und sei es nur in Form einer "Versuchung", der sie dann tapfer widerstehen können (was aber dann dennoch ein Beleg für nichtmonogame Veranlagung ist. Nicht umsonst ist eine der häufigen Formulierungen im christlichen Kontext die Sünde "in Gedanken, Worten und Werken").
 
Hi,

Wie auch immer: "Monogamie" entstand durch die Seßhaftwerdung der Menschen, ungefähr vor 12.000 - 10.000 Jahren - eine recht kurze Zeit, in der sich evolutionär nicht mehr viel verändert haben kann, d.h. der Mensch ist ursprünglich nicht monogam veranlagt. In den Wildbeutergesellschaften gab es Monogamie noch nicht.

das ist so nicht korrekt. Richtig ist, dass wir erst eine kurze Zeit über die Schrift belegen können, dass es Gesellschaften gab, in denen Monogamie als ideal galten. Natürlich lässt sich hier in die Vergangenheit rechnen, weil wir mit Sagen und Legenden etc. ja ehemals mündlich überliefertes schriftliches festgehalten sehen.

Also z.B. das Eherecht aus dem Codex Hammurapi – Wikipedia


In der Antike der Römer und Griechen jedenfalls war Monogamie die vorherrschende akzeptierte Partnerschaftsform, auch wenn andere oder Teilkulturen (z.B. Sparta) Polygynie und seltener Polyandrie geläufig war.

Es gibt auch genügend nicht-sesshafte Völker, wo Monogamie die Norm ist, Roma und Sinti, indigene Völker Nordamerikas, Mongolen und andere asiatische Nomaden, Samen (früher: Lappen, Finnen) und andere. Es gibt auch keine logischen Gründe, warum Sesshaftigkeit mit Monogamie einhergehen sollte.

LG Tom



PS: Polygamie - Lieber einen halben als gar keinen Mann
 
Wer die Bibel als Märchenbuch bezeichnet, hat seinerseits von Geschichte (sowie Geschichtsschreibung oder gar Geschichtsforschung) noch viel weniger Ahnung.
moment ... das einzige, was daran nicht passt, ist die benutzung des wortes märchen ... in dem sinne ist es der falsche titel, weil märchen eine bestimmte form von prosatexten darstellen, und das erfüllt die bibel halt nicht.
aber mit geschichtsschreibung und geschichtsforschung hat die bibel nur insofern was zu tun, als dass diese zweige viel zeit investiert haben, um zu studieren, ob irgendwas an der bibel akkurat genug ist, um diese als jegliche (auch abstrakte) form von faktueller geschichtsübermittlung gelten zu lassen ... und das tut sie nicht. (siehe werke von Thomas L. Thompson).
 
Hi,

... und das tut sie nicht. (siehe werke von Thomas L. Thompson).

das ist aber natürlich nicht korrekt! Thomson sagt, dass die Bibel ein Produkt zwischen 500 und 200 Jahre vor unserer Zeitrechnung ist. Viele Darstellungen des Alltags, der Stellung der Frau, Sklaven, etc.etc. sind sehr wohl (der Entstehungszeit) als authentisch anzunehmen.

Klar, es gibt keinen Vadder Abraham, keine Propheten, keinen Mose, usw., aber etliche Könige hat es gegeben, etliche Darstellungen könnten authentisch sein, aber schlussendlich ist die Schilderung des Alltags der Menschen, so im AT erwähnt, plausibel der reale Alltag der Zeit zwischen 500 und 200 vur unserer Zeitrechnung.

Ganz abgesehen davon, das Thompson alles andere als unkritisiert ist .... :D

LG Tom
 
Viele Darstellungen des Alltags, der Stellung der Frau, Sklaven, etc.etc. sind sehr wohl (der Entstehungszeit) als authentisch anzunehmen.
das ist schon klar ... auch in fantasiegeschichten sind teilweise manche darstellungen durchaus authentisch, es ist ja nicht jede völligst in jedem detail abstrakt gehalten. die unterscheidung zwischen authentisch und nicht gelingt uns allerdings erst, wenn wir diese details bereits aus anderen (zuverlässlicheren) schriften kennen. aus der bibel selbst, können wir es nicht beurteilen. zB eben wenn ein uns durch andere werke bekannter könig in der bibel angeblich ein faible für orangen hätte, und wir darüber sonst nirgends hinweise finden, ist der "präzisionsstatus" der bibel einfach unzureichend, um das als glaubwürdigen hinweis zu nehmen, dass dieser könig eben tatsächlich ein faible für orangen hätte. somit taugt die bibel nicht als quelle von wissen, sondern bestenfalls als bestätigendes material für andere werke.

Ganz abgesehen davon, das Thompson alles andere als unkritisiert ist ....
nenn mir jemanden, der etwas so fundamentales wie die bibel "kritisiert", und im zuge dessen nicht selbst alles andere als unkritisiert ist ;)
 
Unglaublich, im 21.Jh diskutieren Leute ernsthaft über den scheiss, der in der Bibel steht. Das sind doch nur aus alten Mythen zusammen geklaute Geschichten. Und so abgeändert, dass die Kirchenchefs die dummen Menschen abzocken können
 
nenn mir jemanden, der etwas so fundamentales wie die bibel "kritisiert", und im zuge dessen nicht selbst alles andere als unkritisiert ist ;)

Kritik ist Essenz der Wissenschaft. Thompson vertritt hier eine Position, die legitim ist, aber natürlich gibt's im Bereich der Geisteswissenschaften auch andere Zugänge.


Unglaublich, im 21.Jh diskutieren Leute ernsthaft über den scheiss, der in der Bibel steht. Das sind doch nur aus alten Mythen zusammen geklaute Geschichten. Und so abgeändert, dass die Kirchenchefs die dummen Menschen abzocken können

:mauer:
 
Hi,

somit taugt die bibel nicht als quelle von wissen, sondern bestenfalls als bestätigendes material für andere werke.

für die Frage, ob Monogamie erst im Mittelalter erfunden wurde oder schon früher existierte, reicht die Bibel, und sei es nur deshalb, weil sie durch andere Schriften fundiert wurde. Zumal es genug Literatur als Quelle dafür gibt, dass Monogamie schon zuvor existierte, die Bibel kennt halt ein jeder, ob man sie mag oder nicht.


Tatsächlich ist die Bibel natürlich eine Quelle, die zusammen mit anderen Quellen (nicht nur Schriften) eine These fundieren kann oder nicht.

So sind also sehr wohl z.B. Ortsangaben der Bibel und Völkernamen zusammen mit archäologischen Funden zur Identifikation von Völkern, Schlachten, etc.etc. herangezogen worden. Wobei natürlich nicht "die Bibel" sondern eben nur einzelne Schilderungen etc. genutzt wurden.

Z.B.: Petra (Jordanien) – Wikipedia



nenn mir jemanden, der etwas so fundamentales wie die bibel "kritisiert", und im zuge dessen nicht selbst alles andere als unkritisiert ist ;)

Schon recht, ich meinte aber nicht Kritik der Gläubigen, sondern Kritik anderer Bibelkritiker ... :D


LG Tom
 
Im a dance Club, die Kellnerin vernascht in ihre Pause ^^
War ein toller Abend unteranderem^^
 
Ich störe euren Bibelkreis ja nur ungern, aber gehts hier nicht ums Fremdgehen?
Und zwar heute...2020...und ob das so ist als würde man einfach mal mit jemandem anders Tennis spielen statt mit dem gewohnten Partner.
Ich bin für Vielfalt und neugierig und auch wenn ich meine Partnerin liebe und der Sex mit ihr gut ist, so reizen mich trotzdem auch andere Frauen.
Auswärts essen, wenn es zu Hause auch noch so gut schmeckt, kann oft auch Anregung zu neuen Rezepten sein.
 
und? Die These war, dass die Monogamie sich im Mittelalter wegen Krankheiten entwickelt hätte ... Und laut Bibel gab es die schon vor tausenden Jahren. Adam und Eva z.B. ... :D
Die Monogamie der Menschen begann mit der Entwicklung der Landwirtschaft vor rund 10'000 Jahren. Und laut neuesten Erkenntnissen ist der Homo Sapiens vor rund 300'000 Jahren in Afrika entstanden.
 
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