Hi,
hmm .... das würde man wohl nur in einem Gespräch auflösen können.
Dann, wieso bedeutet Kritik an den neu einreissenden Gepflogenheiten im täglichen Leben in Wien (da habe ich mehrfach Einblick, übrigens auch in der Arbeit mit UmF's, hoffe das ist derweilen "links" genug) im moslemischen Leben, plus das nicht erwähnen der katholischen Kirche (?), dass ich "verdächtig" bin?
Wer eine Glaubensgemeinschaft kritisiert, nicht aber andere, kann sich nicht gut drauf ausreden, dass es ihm um die Unsitten der Glaubensgemeinschaften an sich geht. Dann wirkt es so, als würdest Du in das selbe Horn blasen wie die Rechten.
Es gibt keine "neu einreissenden Gepflogenheiten im täglichen Leben in Wien", außer dass die Rechten meinen, ihren Mist ungeniert verbreiten dürfen.
Hier mal angemerkt: Du fragst, wo die Feministen die letzten 30 Jahre waren die Rechte der muslimischen Frauen in Österreich zu schützen. Gegenfrage: Wo warst Du in den letzten 30 Jahren, die österreichischen Kinder vor der katholischen Kirche zu schützen?
Ich finde diese Vorwürfe "Wo warst Du .... " nicht sehr produktiv, das klingt so nach "halt die Klappe".
Des ist von Dir ned nett. Ich bin ein Bücherwurm.
Hab ich auch angenommen. Tut mir leid, manchmal bin ich halt ein Arsch.
Allerdings kannst Deine Überzeugung, dass man Geschichte aus Romanen ziehen kann gern behalten. Fühle mich nicht bedroht davon, bin nur anderer Meinung.
Es geht eben um Alltagsbeobachtungen. Und dabei ist diese Literatur eine gute Ergänzung zu wissenschaftlich fundierten Werken. Das Problem bei diesen ist der Bias. Die Grundlagen der Wissenschaftlichkeit sind nunmal erst im 19. Jahrhundert entstanden. Nahezu alles, was wir z.B. aus dem antiken Griechenland oder Rom, Ägypten, Zweistromland, etc. wissen, stammt aus der Analyse der Trivialliteratur.
Siehe oben ...
Da verstehe ich so überhaupt nicht wie Du auf die Idee kommst, dass ich alle Moslems aus Österreich rausschmeissen möcht? Echt nicht.
Jaja, mag sein, dass ich da übersensibel bin, vielleicht hab ich grad meine Tage ....
Man wird doch hoffentlich darüber diskutieren dürfen?
Das Kopftuch ist hierzulande ein Symbol für Ausländer, genauso wie der Begriff "Moslems". Kopftuch tragen nicht nur Moslems, auch (vor allem ältere) Christen im Libanon, orthodoxe Christen in Russland, Griechenland, etc., Jesiden, Kurden (aller Religionen), auch viele Christen aus Polen, Spanien, Italien, wobei da meistens mit abnehmender Tendenz, etc.
Die "Kopftuchdebatte" wie auch der Unfug mit dem politischen Islam, etc., ist zu einem großen Teil nur eine verschleierte [sic] ausländerfeindliche Agitation.
Man beachte z.B.
das. Dazu kommt, dass österreichische Politiker erklären, den Islam aus den Schulen verbannen zu wollen. Es gibt keinen Islam an den Schulen, nur moslemische Schüler und Lehrer. Man kann also gut sagen, wer oder was verbannt werden soll. Es geht hier also bei einem angedachten Kopftuchverbot nicht um Frauen, Frauenrechte, Freiheit der Mädchen, sondern ganz offiziell um eine Verbannung des Islam, was nur mit dem Verbannen von Moslems gemeint sein kann.
Diesen Schluss, den Du da ziehst, das ist genauso ein Beispiel wo ich Dir nicht folgen kann.
Du hast ein mögliches Kopftuchverbot für Kinder damit legitimiert, dass Du in Saudi Arabien nicht mit Minirock rumlaufen kannst. Das klingt nach "Wenn ich das dort nicht darf, dürfen die hier aber auch nicht ...".
... auch den Gepflogenheiten seines Gastlandes annähern muss. Das gilt überall auf der Welt.
Und diese Menschen haben das Recht, genauso wie die Einheimische ihre Traditionen zu pflegen. Jedenfalls bei uns, das sind die
Freiheiten unseres Landes. Ich lasse mir ein Verschleierungsverbot einreden, das mag durchaus als heimische Gepflogenheit zu erzwingen sein, dass man seinem Gegenüber in die Augen sehen kann (das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, das stammt von einem Teilnehmer eines Atheistentreffens, er hat aber nicht ganz Unrecht), aber das Kopftuch, das dient nur der Diskriminierung einer Religion so wie es in der Türkei jahrzehntelang etabliert war.
Das weiss man halt, wenn man eine Zeit lang selbst Ausländer in der Ferne war.
Da widerspreche ich. Ich war viel im Ausland, auf Grund meiner beruflichen Tätigkeit hätte ich dort relativ straflos relativ viel Unsinn machen können. Richtig ist vielmehr, dass man das weiß, wenn man gelernt hat, sich zu benehmen, und Empathie für andere empfindet, sich in andere hineinversetzen kann udn diese auch respektiert.
Und
@Mitglied #81571 ich deklariere mich jetzt hiermit, ich finde es gut, dass Österreich eines der Länder war, das Flüchtlinge aufgenommen hat.
1991 ja. 2015 war es die größte Idiotie, die Deutschland und Österreich machen konnten, unnötig und nur der Gier entsprungen, dass wir Flüchtlinge haben kommen lassen.
Warum es keine gute Idee ist das Kopftuch tragen in der Schule zu unterstützen:
Wir haben hier Familien, teilweise kleine Kinder, die teilweise unglaubliches Grauen erlebt haben, die alles zurücklassen mussten, ihren Ursprung und ihre Identität verloren haben, und jetzt nehmen wir ihnen noch eine Tradition, die an sich niemandem weh tut, eine letzte Erinnerung, an glücklichere Tage, ein letztes Band dass sie mit ihrer Vergangenheit verbindet.
Eine vernünftige Abwägung der Vor- und Nachteile des Kopftuchs lässt jedenfalls keine rationale Befürwortung eines Kopftuchverbots zu.
Die in dem Beitrag angesprochene Ghettoisierung ist nicht von der Hand zu weisen, sehe ich hier auch am Brunnenmarkt, allerdings ist das ein Fehler unserer Gesellschaft.
Siehe
hier. Die Imigranten in den USA haben das Problem, dass nach 1 oder 2 Generationen kaum noch wer irgendeinen Bezug zur alten Kultur hat.
LG Tom
PS: Die Diskussion entsprang 2 Sätzen:
Einer sagte, Frauen, insbesondere bei den alten Germanen, hätten immer schon ihre Sexualpartner frei gewählt.
Du sagtest, dass die Feministen sich überlegen sollten, was sie die letzten 30 Jahre etc. ....
Nachdem wir da nun interessant aber doch weit weg vom Thema gelandet sind, schlage ich vor, die Diskussion hier freundschaftlich zu beenden.
