Gib’s eigentlich einen speziellen Grund warum du das für den Schluß vorschlägst, hat das beondere Vorteile? Ich selbst bewege mich im wesentlichen spaßinduziert, meine Sprints, allerdings am Rad, entstehen immer aus der Situation nach Lust und Laune. Das kann ein kurzer steiler Schnapper sein den ich vollgas raufbretter, ein E-biker der mir in die Quere kommt. Ich mach diese Sprints jedoch sehr wohl auch mit dem Hintergedanken dass sie sich positiv auf den Trainingseffekt auswirken.
Ich weiß es nicht genau. Es ist gängige Praxis, "man macht es so", ich denke aber, dass der Grund am ehesten im Nervenbereich/Gehirn liegen dürfte, damit die Erinnerung an das schnelle Laufen nicht durch langsames Laufen gelöscht wird. Wie gesagt, ich weiß es nicht. Ich bin auf Vermutungen angewiesen.
Wichtig ist jedenfalls, dass es dabei ausschließlich um Koordination Nerven/Muskeln geht. Es geht darum, zu erlernen, wie man die Muskeln schneller und besser ansteuern kann.
Muskeln sind immer paarweise vorhanden. Einer streckt, einer beugt. Es ist natürlich äußerst ineffizient, den Strecker und den Beuger gleichzeitig anzusteuern, weil dann einfach der Muskel gewinnt, der stärker ist, aber natürlich bringt der dann nicht die volle Leistung auf die Straße.
Beim Laufen werden immer beide abwechselnd verwendet. Jetzt geht also darum, den Beuger anzusteuern, wo vorher der Strecker angesteuert war, die Ansteuerung des Streckers sollte in dem Moment natürlich schon vollkommen ausgeschaltet sein und der Beuger vollständig eingeschaltet werden. Leider geht das nicht schnell genug, die beiden Muskeln arbeiten bis zu einem gewissen Grad gegen einander. Je schneller man läuft, desto stärker arbeiten die Muskeln gegen einander. Mit den Sprints will man das Problem vermindern.
Um schnell zu laufen müssen ein paar koordinative Voraussetzungen erfüllt sein. Die Laufgeschwindigkeit hängt grob gesagt von der Frequenz und der Schrittlänge ab. Je höher die Frequenz, je länger der Schritt, desto schneller läuft man.
Die Frequenz wird maßgeblich durch die Bodenkontaktzeit limitiert. Das ist die Zeit, die der Fuß den Boden berührt. Wenn man 300 ms am Boden klebt, dann sind logischerweise selbst bei extrem kurzen Schritten nicht mehr als 3 Schritte pro Sekunde möglich. Wenn man nur 90 ms am Boden ist, dann gehen sich einfach mehr Schritte aus. Wichtig dabei ist natürlich auch, dass man nicht in den Schritt hinein steigt. Damit meine ich, dass man bei jedem Schritt bremst, weil man vor den Schwerpunkt steigt. Man merkt das, weil es ein patschendes Geräusch gibt. Ein guter Läufer lauft beinahe geräuschlos, wenn er schnell ist, dann gibt es allenfalls einen harten Knall.
Die Schrittlänge hängt vereinfacht gesagt von zwei Faktoren ab: Dem Kniehub (je höher, desto länger wird der Schritt) und der Streckung beim Abstoßen vom Boden: Je stärker man streckt, desto weiter "springt" man. Gute Läufer haben eine fast vollständige Streckung und bringen das Knie hoch hinauf, Sprinter bis beinahe waagrecht. Physiologische Voraussetzung ist eine gute Rumpfkraft, damit die Streckung nach vorne geht und nicht seitlich ausweicht (was zu einer Rotation des ganzen Körpers führt), und entsprechende Kraft in den Beinen. Fehlen diese Voraussetzungen, dann "hoselt" man, das Becken ist tief, die Streckung unvollständig und der Kniehub zum Vergessen

Ach ja: Man sollte nichts in den Händen tragen (z.B. Telephon), weil auch das Rotation verursacht.
Ein technisch guter Läufer kann Läufer mit schlechter Technik aber weit besserer Kondition problemlos schlagen, einfach weil er effizienter ist, weil die Koordination besser funktioniert, weil er seine Muskeln präziser und schneller ansteuert. Das zu erlernen dauert Jahre. Zum professionellen Lauftraining gehört tägliche Koordinationsarbeit, idealerweise beobachtet von jemandem, der das beurteilen kann, zwingend dazu.