Der Aktien (Börsen) Thread

Schönen Guten Tag.

Ich habe jetzt nicht alle Posts durchgelesen aber hoffe das man hier dennoch als kompletter neueinsteiger etwas hilfe finden kann. Ich würde gerne Monatlich etwas Geld anlegen und dies dauerhaft für mich arbeiten lassen. Evtl später ein Haus kaufen zum vermieten oder ähnliches.

Muss man sich den komplett selbst mit allen auskennen bei Aktien oder gibts es leute die das Geld für einen sozusagen verwalten? Sprich jemand der richtig ahnung hat von dem ganzen und dann für einen anteil natürlich das eigene Geld gut anlegt. Risiko wäre mir natürlich bewusst und dann is es halt mal so :)
Ansonsten gibts ja sicher Aktien die nur paar Cent kosten mit denen man evtl mal anfangen könnte ja?

Danke und Gruß
Eve.
 
Wenn Du dich nicht staendig mit den Werten und der Boerse beschaeftigs ist eine ETF Loesung das sinnvollste.

Unseren Eisernen will ich aber vorsichtig wiedersprechen. USA ist voll OK, dazu die Niederlande. Bei Deutschen Werten muss man eine Steuerrueckerstattung machen. Wenn das Dich nicht stoert ist Germanien auch voll OK.

Wasserstoff ist sicher interessant, aber uebe Dich mit Aktien wo Du nicht staendig schauen solltest. Selbst habe ich Linde vor einigen Jahren gekauft, in etwa 3 Jahren x2,5. Derzeit von der Bewertung her ueberteuert.
 
Schönen Guten Tag.

Ansonsten gibts ja sicher Aktien die nur paar Cent kosten mit denen man evtl mal anfangen könnte ja?

Danke und Gruß
Eve.

Von diesen sogenannten "Pennystocks" würde ich dir aber tunlichst abraten , denn solche vermeidlich
billige Aktien sind oft nur Schall und Rauch.
Der Preis der Aktie hat mit dem Wert der Aktie nichts zu tun,
Sprich eine Aktie kann 2 Euro kosten und total überteuert sein,
eine andere kann 100 Euro kosten und billig sein , dazu
lohnt es sich wenn man sich ein wenig mit Kennzahlen und Aktienbewertung auskennt,
ist aber auch keine Raketenwissenschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Pleite bzw. das Betrügen der Commerzialbank hat mich umso mehr bestätigt,
daß das Anlegen in div. Sondervermögen wie Aktien einfach ein Muß ist,
von den niedrigen Zinsen mal ganz abgesehen.
Für den Umstand das man der Bank sein Geld leiht für sage und schreibe 0% Zinsen,
welches dann noch eine schöne Kontoführungsgebühr verlangt trägt man noch das volle
Ausfallsrisiko der Bank mit....
also da stelle ich mein Geld doch lieber den Top Unternehmen in Form v. EK zur Verfügung
und kaufe mir Aktien.
 
Der Preis ist das was du bezahlst,
der Wert das was du bekommst.
Klingt komisch ist aber so.

Um den wahren Wert der Aktie herauszufinden muss man sich ein paar gewisse Kennzahlen ansehen,
bzw. ausrechnen, bzw. mal einen Blick in die Bilanzen ,GuV usw.
Anfängern würde ich zu allererst zu ETFs raten und sich einfach mal in die Materie einlesen,
da kann man sich eine Menge Lehrgeld sparen.
 
Was ist denn der Wert einer Aktie, wenn es nicht der Preis ist?

Das hängt davon ab, welcher Werttheorie man folgen möchte. Um es nicht komplizierter zu machen als notwendig, der Preis ist der In Geldeinheiten ausgedrückte Tauschwert einer ganz bestimmten Transaktion zwischen unterschiedlichen Marktteilnehmern. Der Wert dagegen ist der Versuch der Ermittlung eines modellbasierten in der Zukunft erzielbaren Preises anhand objektiver Bewertungskriterien. Er stellt quasi eine Prognose des auf dem freien Markt erzielbaren Preises dar, sofern Verkäufer und Käufer nicht unter Zeitdruck oder anderen Handlungszwängen der Transaktion stehen.
So wird/wurde der Preis einer Tesla in den letzten Wochen und Monaten von Shortsellern getrieben, die ihre Positionen glattstellen mussten (ein Teil der Marktakteure stand also unter Handlungszwang). Ob der derzeitige Preis auch dem Wert einer Tesla entspricht, da scheiden sich allerdings die Geister.
 
Die Situation wie es bei Tesla war ist selten, aber hat kein Alleinstellungs Merkmal.

Vor einigen Jahren war es, wie Porsche VW schlucken wollte, kam es wegen der notwendigen Rueckdeckungen auch zu so einer Situation. Es mussten von der Shortis mehr Aktien gekauft werden als am Markt waren. Der bekannte Industrielle MERKLE warf dann das Handtuch.
 
Hmmm... geh ins Casino und schau dir die Roulette Spieler an, die Zahlen mitschreiben. Das ist die Börse. Systematiken erkennen in chaotischen Systemen.

Kauf Firmen, die dir gefallen, die etwas machen was du unterstützt. Und dann lass das Geld liegen und schau nicht zu oft auf die Kursentwicklung.

Ach und zu den paar Girmen die du magst kaufst noch ein paar die du eher nicht magst
Nestle, Cola, Disney. Da schaust nie auf den Kurs, die vererbst.
 
Die Situation wie es bei Tesla war ist selten, aber hat kein Alleinstellungs Merkmal.

Der bekannte Industrielle MERKLE warf dann das Handtuch.


Der hat ja Selbstmord gemacht , soviel ich weiß.
Ich denke das die Shortis die ganze Aktienszene ein wenig in Verruf bringen,
denn das ist wirkl. Zockerei bzw. machen sie halt fette Gewinne auf Kosten
anderer, aber Kostolany hat schon gesagt , daß er auch die Shortseller
braucht am Markt weil sie dem Markt eine gewisse Liquidität gegen.
 
. Der bekannte Industrielle MERKLE warf dann das Handtuch.
Merckle warf nicht das Handtuch, sondern sich selbst auf die Schienen.
Tragisch.

Genauso wie der Markt die Shorties braucht, haben auch Daytrader ihre "Berechtigung" um dem Markt mit Liquidität zu versorgen.

Ob es den Hochfrequenzhandel "braucht", ist eine andere Frage.
 
Der Preis ist das was du bezahlst,
der Wert das was du bekommst.
Warum sollte das voneinander abweichen?
Ökonomen verwenden den Begriff Wert gar nicht, weil es keinen objektiven Maßstab dafür gibt, was etwas wert ist, abgesehen vom Preis, der dafür bezahlt wird.
Die Börse ist ein annähernd vollkommener Markt. Alle Markteilnehmer haben im Prinzip den gleichen Zugang zu Informationen. (Auch zu den gewissen Kennzahlen, die Du Dir ansiehst.) Dass eine Aktie mehr oder weniger wert sei, als es der Aktienkurs ausdrückt, kann daher nur eine rein subjektive Einschätzung Deinerseits sein, eine Spekulation.
 
denn das ist wirkl. Zockerei

Da muss ich dir ein wenig widersprechen, nicht nur dass, wie du richtig sagst, Leerverkäufe die Märkte mit Liquidität versorgen, so stellen sie auch ein wichtiges Korrektiv dar, um Kursexzesse zu glätten. Das zeigt sich auch an den Immobilienmärkten, wo Spekulationsblasen viel häufiger auftreten als auf Kapitalmärkten.
Fast alle Studien zu diesem Thema finden wenig überzeugende Belege dafür, dass Beschränkungen von Leerverkäufen starke, plötzliche Kursrückgänge von einzelnen Aktien verhindert oder abgeschwächt hätten.
 
Ökonomen verwenden den Begriff Wert gar nicht

Das ist falsch. Der Begriff „Wert“ ist in den Wirtschaftswissenschaften nicht unumstritten, das heißt aber nicht, dass er dort keine Verwendung findet, er ist sogar Gegenstand mehrerer Theorien und Untersuchungen.

Warum sollte das voneinander abweichen?

Beispielsweise aus Handlungszwängen heraus.....ist auch immer abhängig davon, welchem Denkansatz man für den Begriff Wert folgt.
So kann man den Wert als ein abstraktes, aus Schätzungen abgeleitetes Konstrukt definieren. Der Preis dagegen manifestiert sich aus Angebot und Nachfrage zum Zeitpunkt der Verräußerung. Der Wert dagegen stellt eine Prognose bzw. eine Preisforderung des Anbieters oder ein Preisgebot des Nachfragers dar.
So ist beispielsweise der Marktwert eines Unternehmens gegeben durch die Gesamtanzahl der ausstehenden Aktien multipliziert mit dem aktuellen Kurs der Aktie. Das ist ein theoretisches Konstrukt, eine Prognose bzw. Schätzung, die davon ausgeht, dass zum Zeitpunkt der Prognose alle Aktien dieses Unternehmens ihren Besitzer wechseln. Ob dieser Preisforderung auch tatsächlich realisiert werden kann, wenn alle Aktien auf dem Markt angeboten werden ist wieder eine andere Sache.
 
Warum sollte das voneinander abweichen?
Ökonomen verwenden den Begriff Wert gar nicht, weil es keinen objektiven Maßstab dafür gibt, was etwas wert ist, abgesehen vom Preis, der dafür bezahlt wird.
Die Börse ist ein annähernd vollkommener Markt. Alle Markteilnehmer haben im Prinzip den gleichen Zugang zu Informationen. (Auch zu den gewissen Kennzahlen, die Du Dir ansiehst.) Dass eine Aktie mehr oder weniger wert sei, als es der Aktienkurs ausdrückt, kann daher nur eine rein subjektive Einschätzung Deinerseits sein, eine Spekulation.

Ich will es mal anders ausdrücken ,
angenommen es gibt ein Unternehmen dessen Aktienkurs gerade bei 100 Euro steht
einen Gewinn pro Aktie von 10 Euro hat und einen Cashflow v. 12
somit hat dieses Unternehmen ein KGV von 10 ein KCV von gut 8,
ein anderes Unternehmen (in der gleichen Branche, man sollte immer nur Firmen einer Branche direkt
miteinander vergleichen) hat einen
Kurs v. 2 Euro einen Gewinn von 3 Cent je Aktie und einen Cashflow von 2 Cent
Dieses Unternehmen hat ein KGV von gut 60 und ein KCV von 100.
Und ist auf den ersten Blick schon mal überbewertet bzw. teurer als Unternehmen Nr.1
Natürl. kann man das so nie genau sagen vor allem bei Wachstumsunternehmen nicht welche
sogar noch Verluste schreiben,
aber angenommen ich vergleiche eine Siemens und eine GE dann haben KGV und KCV schon eine gewisse Aussagekraft.
Ich unterteile meine pers. Aktienbewertung immer in 4 Kategorien

1: Die Finanzielle Stärke eines Unternehmens

EK-Quote
Margen
Nettofinanzverschuldung
Nettofinanzverschuldung/ EBIDTA
Schuldendienstdeckungsgrad
Eigenkapitalrendite
usw.

2: Wachstum

Umsatzwachstum
Gewinnwachstum
Wachstum v. Cashflow , Dividende
Anzahl der Mitarbeiter
usw.

3: Bewertung

KGV
KCV
KBV
KUV
PEG Ratio
Dividendenrendite (Falls Div.Zahler)

4: Ausschüttung der Dividende


Payout Ratio auf Gewinn und Cashflow
Wie lange wurde die Div. erhöht , bzw schon nicht mehr gesenkt
Wurde die Div. auch durch die Finanzkrise hindurch gezahlt ev. sogar erhöht

Wenn man sich das alles ein wenig ansieht kann man schon zw. zwei Unternehmen unterscheiden
welches Unternehmen billiger bewertet ist, in der gl. Branche versteht sich.

Meine Tabelle beruht ein wenig auf der welche Susanne Levermann in ihrem Buch beschrieben hat,
Natürlich ist es auch gut wenn man einen Profi kennt der einem etwas
auch die Sprünge hilft und wo man wenn nötig auch zwei/drei mal nachfragen kann falls man
es nicht verstanden hat:mrgreen:.



Da muss ich dir ein wenig widersprechen, nicht nur dass, wie du richtig sagst, Leerverkäufe die Märkte mit Liquidität versorgen, so stellen sie auch ein wichtiges Korrektiv dar, um Kursexzesse zu glätten. Das zeigt sich auch an den Immobilienmärkten, wo Spekulationsblasen viel häufiger auftreten als auf Kapitalmärkten.
Fast alle Studien zu diesem Thema finden wenig überzeugende Belege dafür, dass Beschränkungen von Leerverkäufen starke, plötzliche Kursrückgänge von einzelnen Aktien verhindert oder abgeschwächt hätten.

Ich fühle mich geehrt wenn du mir widersprichst...;)
Du hast natürlich recht,
ich habe mich etwas unglücklich ausgedrückt ,
also sagen wir mal so das "shorten" von Aktien ist Zockerei für gewöhnl. Anleger
wie mich z.B. die darüber nur sehr geringes Oberflächenwissen haben.
Würde ich eine Aktie Leerverkaufen wäre das pure Zockerei mit meinem sauer verdienten
Geld, weil ich eigentl. gar nicht genau weiß was ich mache und somit der Verlust enorm
sein könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
auf den ersten Blick schon mal überbewertet
Okay, ja, auf den ersten Blick.
Du bist ja nicht der einzige, der Kennzahlen lesen kann. Kann man nicht davon ausgehen, dass diese Kennzahlen bei der Preisbildung an der Börse einfließen? Und wie viel sagen Kennzahlen, die ja immer nur für die Vergangenheit feststehen, über den Wert eines Unternehmens aus, wenn der Wert eines Unternehmens in erster Linie durch zukünftig zu erwartende Erträge bestimmt ist?
Was Anlagestrategien betrifft, gibt es natürlich verschieden Vorlieben und man kann natürlich an so einen Kennzahlenorientierten Ansatz glauben. Das ist auch ein recht konservativer Ansatz, mit dem es einem kaum passieren wird, dass sich eine Aktie von heute auf morgen als totaler Flop erweist. (Außer die Kennzahlen stimmen gar nicht, weil die Bilanzen frisiert wurden.) Aber man kann damit nicht sagen, dass eine Aktie objektiv über- oder unterbewertet wäre. Um sagen zu können, der Preis der Aktie stimmt nicht mit ihrem wahren Wert überein, müsste man mehr wissen als die anderen.
 
Mit dieser Betrachtungsweise hast du sicher nicht ganz unrecht,
am Markt habe alle Teilnehmer die gl. Chancen , schon richtig
nur so wie ich f. mich die Aktienbewertung mache , so kann
ich für mich selbst feststellen ob die Aktie überbewertet ist od. nicht,
bzw. man kann noch das Durchschnitts KGV der letzten 5 od. 10 Jahre hernehmen
und es mit dem Momentanen vergleichen ,
od. man kann die Bewertung auch nach der durchschnittlichen Div. Rendite vornehmen
liegt man darüber od. darunter , od. man sagt sich selbst, ich kaufe die Aktie erst wenn
sie mind. 3% Div. Rendite abwirft , alles darunter ist überbewertet.
Feste Regel gibts da nicht.
Schon klar alle Zahlen sind die aus der Vergangenheit aber die zukünftigen kennt halt keiner
auch bei den div. DCF Modellen sind das immer nur Schätzungen.
Der gute alte Kostolany sage mal er kennt die zukünftigen Zahlen nicht , aber er kennt zumind. die
gegenwärtigen denn viele tun nicht einmal das.
 
Also ich glaube, dass der Aktienmarkt in den letzten Jahren eine grundsätzliche Wandlung durchgemacht hat, die mMn noch immer nicht vorbei ist. Es sind einfach Unmengen an Geld im Umlauf und auch aufgrund von Corona ist für die nächsten Jahre in Sachen weltweiter Geldpolitik kein Ende in Sicht. Seit der Jahrtausendwende sind die Notenpressen ja nie wirklich stillgestanden (Technoblase um 2000, 9/11, Enron etc, Immobileienblase 2008, PIGS-Staaten Finanzkrise, IRAN/IRAK Krieg, etc. etc.) und war dann mal für kurze Zeit Ruhe, dann wurde von FED u. EZB immer die 2 - 2,5 Prozentschwelle für die Inflation als existenzielle Zielvorgage ausgegeben, um eben ja nie einen wirtschaftlichen Einbruch zu riskieren.

Die Geldmengen, die zB jetzt wieder in den Markt gespült werden - insb. Asien, US u. EU - sind ja gigantisch, Fantastillionen, Fantastilliarden, Fantastibillionen etc. etc.
Kann sich eigentlich einer von Euch noch erinnern wann denn das letztemal die Geldmenge (M3) gekürzt wurde?......natürlich nicht absolut sondern rein inflationsbereinigt ???.....Also ich nicht!

Im Großen gesehen, hat sich dieses unaufhaltsame "Inflationsrad" in den 1940ern zu drehen begonnen (Bretton-Wood, Aufhebung Goldstandard etc.). Damals war es sicher wichtig und auch richtig (Wiederaufbau, Marshallplan, Devisenbeschaffung), aber es war und ist eben auch ein wesentlicher Grund dafür, dass sich die Finanz- und Aktienmärkte eben genau nicht mehr so korrelativ verhalten müssen.

Die Qualität der vorangeganenen Postings lässt darauf schließen, dass die meisten hier dies natürlich ohnehin wissen - ich hab es auch nicht deshalb niedergeschrieben um als "Gscheitmeier" zu gelten, sondern auch um mir selbst wiedereinmal dieses - für mich Trauerspiel - nochmehr ins Bewusstsein zu rücken.
Es ist auch meine Antwort auf die hier im Thread weiter oben geführte Diskussion über das Preis/Wert Verhältnis von Wertpapieren.

Also ich seh das so:
Das "Inflationsrad" wurde in den ersten 30-40 Jahren in der Drehung zwar auch kontinuierlich beschleunigt, dem Gegenüber stand aber der Realausgleich - also das stetig steigende Realvermögen (Wirtschaftswunder, Globalisierung, Produktivitätssteigerung durch Automatisierung , dann Comp, Telekomunikation, Internet etc.) Etwa seit dem Jahr 2000 ist der tatsächliche Realausgleich aufgrund der mMn ausufernden (förml. explodierenden) Finanzmarktwirtschaft ja gar nicht mehr möglich. Geld ist zwar genügend vorhanden da immer wieder von den Notenbanken in den Markt gedrückt, Finanzinstrumente zur "fiktiven" Geldvermehrung bzw. Umschichtung gibt es auch zu hauf (vor allem Derivate/Hebelwirkung der Basis nur als Stichwort), aber der tatsächliche Mehrwert und auch Realwert stehen nicht mehr dahinter.

Ein guter Indikator zur Wertermittlung von überhaupt allen Anlagegütern war und ist immernoch der originäre Nutzen des jeweiligen Gutes. Also der Grundnutzen undt etwaiger Zusatznutzen sollten den Wert bestimmen. Genau das ist aber heute in vielen Anlageklassen überhaupt nicht mehr gegeben. Die globale Geldexpansion ist dafür verantworutlich, dass eben ein Nachfrageüberhang vorhanden ist und dadurch die Preise nach oben "manipuliert" werden. Also Marktpreis und Wert triften momentan unaufhaltsam auseinander.
Beispiele für diese Diskrepanzen gibt es genug.
.) historisch hohe Immobilienpreise weltweit. Amortisation durch Zinserträge oft >50Jahre
.) Hoher Aktienmarkt insb. Tecaktien. zB Amazon MK 1,4 Bill$ Für jeden Erdenbürger ca.$ 200,-- und das als Händler? etc. etc.


Die Frage ist einfach ob es sich hier um eine Blase handelt oder eben nicht?

Die Geschichte lehrt uns eigentlich nur 2 Szenarien:
1) Blase ---> dann platzen
2) keine Blase---> dann weiter

Der Irrglaube besteht darin zu meinen, dass sich diese Diskrepanz sukzessive also schön langsam schrittweise von selbst bereinigt bz.w wieder normalisiert. Das glaube ich nicht.

lg
 
Ich habe mal gelesen od. gehört , daß sich Charles de Gaulle 1969 auf den Weg in die USA gemacht
hat um dort seine Dollars welche ja lt. Bretton Woods abkommen von 1944 mit 35 US-Dollar je Unze gedeckt waren einzutauschen.
Nur hat man dann schnell bemerkt das man nicht einmal das verhältnismäßig kl. Frankreich mit Gold ausbezahlen konnte
und darum hat Nixxon 1971 in einer Nacht und Nebel Aktion das Bretton Woods Abkommen aufgekündigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Krisen gab es schon immer, auch zu Zeiten des vermeintlichen Goldstandards. Beispiele dafür wären unter anderem die erste Weltwirtschaftskrise um 1857, die Währungskrise Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts in DE, die schließlich in einer beispiellosen Hyperinflation gipfelte, die Great Depression 1929, die Ölkrise Anfang und Ende der 70er Jahre, die Savings and Loan Krise in den USA, die Lateinamerikanische Schuldenkrise, etc...
Fehlallokationen und Ineffizienzen sind einfach inhärenter Bestandteil eines jeden Wirtschaftssystems.
Der Goldstandard wurde ohnehin mit einigen falschen Narrativen romantisiert. So besaß unser modernes Geldsystem nie eine echte Volldeckung. Von einem reinen Goldstandard oder Volldeckungssystem mit einer 100%en Unterlegung der Banknoten mit einer Goldreserve hat man sich im Prinzip schon sehr früh entfernt. Dieser liegt ja nur dann vor, wenn die gesamte Geldmenge einer VW dem Wert des monetär genutzten Goldbestandes entspricht. Das war bereits mit Mitte/Ende des 19 Jhdts. nicht mehr der Fall. Man ging immer mehr Richtung Proportional- oder Teildeckungssystem über, bei dem für nur einen mehr oder weniger kleinen Teil der Geldmenge Goldreserven vorgehalten wurden, kurzfristig löste man sich auch schon damals komplett vom Goldstandard.
Beim Bretton Woods System hat man dann ein Teildeckungssystem mit einem Währungsdeckungssystem vermischt. Eine strikte Deckelung der Geldmenge über die Goldreserven war da aber längst Geschichte. Die USA weiteten ganz ungeniert, mehrheitlich auf Kosten der anderen Teilnehmer, ihre Geldmenge aus, sodass der Dollarumlauf pro Feinunze im Jahr 1961 bereits 65:1 betrug, gegen Ende dieser Ära lag er dann bei fast 200:1, also von der ursprünglichen Parität weit entfernt.
Desweiteren ist es falsch zu glauben, dass ein Goldstandard oder eine monetaristische Geldpolitik in einem engen Korsett irgendwelche Probleme lösen würde. Ganz im Gegenteil, sowohl Goldstandard als auch Bretton Woods sind eindrucksvoll gescheitert, kann bei einer strikten Kopplung der Geldmenge an eine Referenzgröße wie beispielsweise das BIP Wachstum auf das Investitionsverhalten und der daraus resultierenden Kreditnachfrage nicht flexibel genug reagiert werden. Die Folge wäre ein volatiles Zinsniveau.

Zudem entspricht die oftmals in den Medien gerne dargestellte überbordende Ausweitung der Geldmenge M3 seit der letzten Finanzkrise nicht den Tatsachen. In der Eurozone wuchs die Geldmenge in den letzten 10 Jahren im Schnitt um etwa 3,5 Prozent pro Jahr. Das liegt deutlich unter der Zielvorgabe von 4,5%, welches sich bei einem angestrebten Potentialwachstum von rund 2% und einer Zielinflation von ebenfalls rund 2% und einer postulierten Abnahme der Geldumlaufgeschwindigkeit von 0,5% ergibt. 2009 und 2010 war sie sogar rückläufig.
Was derzeit zu beobachten ist, ist eine Ausweitung der Geldbasis M0 durch die von den Notenbanken initiierten QEProgramme/Anleihenkäufe.
Im Falle von QE Programmen von einer Geldschwemme im Sinne einer Ausweitung der realwirtschaftlich bedeutenden Geldmenge M2/M3 zu sprechen, ist aber falsch, da Zentralbankgeld, abgesehen vom Bargeld, nicht in den realen Geldkreislauf gelangt und somit diesen direkt nicht beeinflusst.
Natürlich sind derartige QE Programme kritisch zu hinterfragen, stellen derzeit aber noch kein Problem dar, da dem ausgegebenen Zentralbankgeld auch eine entsprechende realwirtschaftliche Forderung gegenübersteht.
 
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