Alte Fehler

Sprich mal bitte Klartext, was Du beim Fehlermachen im Umgang mit Menschen meinst. Deinem Eröffnungsbeitrag zufolge konnte ich entnehmen, dass Du dabei häufig auf die Nase fielst. Woran krankt es konkret? Na gut, dann mach mal ich einen Anfang:

Ich bin etwas menschenscheu. In der Praxis zeigt sich das an einem Verhalten, das durch Schüchternheit manchmal auffällt. Wie schaut's bei Dir aus?

ich bin gar nicht menschenscheu, in der praxis bin ich eben offen und sehr kommunikativ, das finden meine gesprächspartner oder andere partner auch toll, aber dadurch das ich sage was sache ist fallen von meiner seite aus die zwischenmenschlichen spielchen weg. bei meinen gegenüber allerdings fallen die nicht weg. was defakto heisst, das ich meistens als selbstverständlich wahrgenommen werde. glaub ich halt.
 
ich glaube im alltag macht man unbewusst wieder alte fehler, weil der mensch eben so ist wie er ist. aber man hat ein anderes gegenüber die einen vielleicht eben so liebt wie man ist.;)
 
In zwischenmenschlichen Beziehungen, egal ob Freundschaft, Affaire oder Beziehung passiert es immer wieder das ich ähnliche Fehler mache.

was ja auch keine seltenheit ist. bestimmte lieblingsfehler oder knopferl, auf die ein anderer bloß drücken braucht, holen einen im leben immer wieder ein.

Mein zentraler Punkt ist , das ich immer davon ausgehe das die anderen Menschen mit denen ich zu tun habe genauso offen und ehrlich im Umgang mit mir sind wie ich mit ihnen und das sie das was sie sagen auch wirklich so meinen.

der fehler dürfte dann aber nicht in der offenheit, sondern in der auswahl der menschen liegen. denn offenheit, wie schon vorher gesagt wurde, ist nie ein fehler.

Als Fehler seh ich es deshalb, weil ich damit meistens auf die Nase falle und enttäuscht werde. Im nachhinein denk ich mir dann immer, das war ja klar das das so kommen mußte.

nein, muss es nicht. kommt wirklich auf den menschen an. ich bin vor langer zeit auch erschrocken, da ich in meiner jetzigen beziehung auch dinge gemacht habe, die meine damalige beziehung zum scheitern gebracht haben. nur: in dieser beziehung jetzt läuft das absolut gut. weil eben eine andere person gegenüber mit im spiel ist, die einfach anders tickt. und das macht den unterschied aus.
 
@Marie:

Das heißt, Du gibst Dich von Anfang an ziemlich offen und Männer erwarten sich daher (auch sexuell) etwas von Dir.
 
Offenheit und Ehrlichkeit sind kein Fehler, sondern eigentlich eine gute charaktereigenschaft!

Es gibt aber menschen die damit schwer umgehen können (weil sie zb bei ihnen selbst einiges verheimlichen und so eine offenheit nicht kennen), und dann gibts auch die menschen die es zu ihren gunsten ausnutzen!

Ich bin genauso offen und ehrlich, und hab damit positives wie auch negatives erlebt. Es kommt eigentlich nur darauf an wie du das siehst, oder damit umgehst. Und unter offen und ehrlich versteh ich auch, das ich mich zb nicht hinter gefühlen verstecke oder ähnliches, wenn ich was bestimmtes fühle, egal was es ist, dann sag ich das auch, denn ich möchte ja das gleiche auch von meinem gegenüber. Und ganz klar, wenn ich mich hinter gefühlen verstecke, oder nicht alles preis gebe, werd ich weniger verletzt zb, aber wenn ich offen bin und am ende sehe welche menschen trotzallem bei mir sind.....dann weiss ich auch das die richtigen menschen an meiner seite sind. Egal ob Freunde, Familie oder Partner!
 
In zwischenmenschlichen Beziehungen, egal ob Freundschaft, Affaire oder Beziehung passiert es immer wieder das ich ähnliche Fehler mache.

Mein zentraler Punkt ist , das ich immer davon ausgehe das die anderen Menschen mit denen ich zu tun habe genauso offen und ehrlich im Umgang mit mir sind wie ich mit ihnen und das sie das was sie sagen auch wirklich so meinen.

:mauer:

Als Fehler seh ich es deshalb, weil ich damit meistens auf die Nase falle und enttäuscht werde. Im nachhinein denk ich mir dann immer, das war ja klar das das so kommen mußte.

Gibts bei euch auch solche Fehler die euch immer wieder passieren?


Sicher. Und der einzige "Fehler", den ich darin entdecken kann, ist allenfalls die Betrachtungsweise, die könntest du ein wenig verändern. Weil: Offenheit ist immer subjektiv, wir alle geben und zeigen das von uns, was unserer Denkweise entspricht. Wenn wir erwarten, daß das auf dieselbe Weise erwidert wird, gehen wir automatisch davon aus, daß das Gegenüber dieselben Dinge - Gefühle, Wertigkeiten usw. auf dieselbe Weise empfinden wie wir selbst. Tun sie aber nicht, wir sind nun mal verschieden, fühlen auch verschieden, empfinden Nuancen nie auf dieselbe Weise. Das führt dann oft zu dem Trugschluß, man sei hintergangen worden, wenn man feststellt, daß die eigene Offenheit nicht "erwidert" würde - man fällt sozusagen auf die eigenen Wünsche und Sehnsüchte rein.

Ich sehe das nicht als eigentlichen "Fehler", eher als Art Unterlassung - nämlich auf die Bedürfnisse und Sehnsüchte des anderen zu achten. Statt zu erkennen, daß die dieselbe Aufmerksamkeit verdienen wie die eigenen Befindlichkeiten, nehmen wir übel, wenn wir uns "hintergangen" fühlen und erkennen oft gar nicht, daß der / die andere auf seine Art auch offen war (du schreibst ja selbst: das war ja klar, daß es so kommen mußte - stimmt in den meisten Fällen auch).

Gegen bewußten Betrug/Hintergangen werden kann man wenig tun, das ist klar. Kommt vor, kann passieren, im Lauf der Jahre lernt man die Anzeichen aber zu erkennen und lernt auch, relativ schnell damit fertig zu werden, weil es im Grunde genommen ja gut ist, wenn man merkt, daß man mit unehrlichen Menschen ohnehin nicht viel zu tun haben will, man kann sich darüber ärgern und sich davon distanzieren. Was kränkt ist eher, daß die eigenen Sehnsüchte mitunter enttäuscht werden. Da macht's Sinn genauer hinzusehen und sich zu fragen, ob sie realistisch sind (sind meine z.T. sicher nicht) und auch, ob diese Sehnsüchte wirklich so beliebig sind, daß sie von "irgendwem" erfüllt werden können.

Simpler ausgedrückt: manche Dinge kann man sich herbeisehnen, sie als etwas Besonderes im Herzen tragen und erkennen, daß es um "den Jackpot" geht, der vielleicht irgendwann von einem besonderen Menschen gewonnen wird. Diesen "inneren Schatz" zu hüten, als etwas Wertvolles begreifen, kann dabei helfen, nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit den Menschen, denen wir näher kommen, sorgsamer umzugehen und auch zu erkennen, daß die meisten Menschen weitaus offener sind, als man oft glaubt. Ist immer eine Sache der Gegenseitigkeit, Einbahnstraßen sind im Miteinander ziemlich selten.

Soweit mein Wort zum Samstag. :engel:
 
Denke das passiert immer wieder, das man immer wieder mal in alte Verhaltensmuster verfällt.. die Kunst ist dann eigentlich nur, sie ganz schnell zu erkennen, und dann gleich dagegenzusteueren... das erlebe ich auch immer wieder... aber wie hier schon mehrmals beschrieben - kein Mensch ist perfekt.;)
 
In zwischenmenschlichen Beziehungen, egal ob Freundschaft, Affaire oder Beziehung passiert es immer wieder das ich ähnliche Fehler mache.
Bevor ich dazu Stellung nehme, müssten wir erstmal rausarbeiten, ob permanenter Biergenuss ein Fehler ist. :mrgreen:
 
...Als Fehler seh ich es deshalb, weil ich damit meistens auf die Nase falle und enttäuscht werde. ....

Auf die Nase fallen ist an sich kein Fehler, ausgenommen man hat etwas grundsätzlich falsch gemacht.
Der, dem ein Bein gestellt wird, fällt - ein Fehler wäre es nur, wenn er das gestellt Bein leicht hätte sehen können, kein Fehler, wenn das nicht möglich war.
 
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in der praxis bin ich eben offen und sehr kommunikativ, das finden meine gesprächspartner oder andere partner auch toll, aber dadurch das ich sage was sache ist fallen von meiner seite aus die zwischenmenschlichen spielchen weg. bei meinen gegenüber allerdings fallen die nicht weg.
In Beziehungen zB muss dir klar sein dass die meisten Männer gerne Jagen. Instinktiv sind wir nuneinmal Jäger... das heißt wenn du einem Mann offen und ehrlich sagst dass du ihn attraktiv findest oÄ und dir vorstellen könntest dich mit ihm irgendwo hinzuverziehen wo es ruhiger ist und ihr das dann tut (eine der Situationen die ich mir in deine Beschreibungen hineininterpretieren könnte)... dann hat er dich somit erlegt.
Dann habt ihr eine Nacht zusammen und du bist uU schon uninteressant geworden weil eine Frau für die man nichts tun muss um sie rumzukriegen eben naja... toll für einen ONS ist aber eben kaum interessant für eine Beziehung (klingt verdreht, ist in meiner Erfahrung aber tatsächlich der Fall).

Dazu kommt dass viele Menschen mit Offenheit nicht klarkommen. Da gibt es eben eine klar deffinierte Grenze der Intimssphäre (sowohl physischer als auch psychischer Natur) die zu überschreiten vielen Menschen nur mit ihren nächsten Mitmenschen (Partnern) oder teilweise gar nicht möglich ist (über eigene Phantasien sprechen oÄ). Speziell eine Frau die sehr offen mit ihren sexuellen Wünschen umgeht ist im Mainstream eben noch selten gesehen und wird schiefe Blicke von vielen kassieren. Bei Männern ist es da schon normaler und akzeptierter wenn man mit seinen Freunden über Sex, Wünsche, Phantasien, Pornos, Freundinnen, Praktiken,... redet (allerdings finden auch hier solche Gespräche meist entweder stark alkoholisiert oder nur in reinen Männerrunden statt... irgendwie halten sich die meisten Männer hier sehr stark zurück sobald auch nur eine Frau anwesend ist).

Ich habe diese Erfahrungen im übrigen auch gemacht. In meiner Schulzeit war ich sehr sehr offen, habe aus Prinzip keine Geheimnisse gehabt und wenn man mir Fragen nach meinen sexuellen Wünschen gestellt hat dann hat man eine klare, unverhofft ehrliche Antwort bekommen. Allerdings auch auf alle anderen Fragen (Leute wollen wirklich keine ehrliche Antwort hören wenn sie "wie geht es dir?" fragen!!!). Auch bin ich sehr ehrlich mit meinen Meinungen und Standpunkten zu kontroversen Themen wie Politik, meinen Mitschülern oder meinem Lehrkörper umgegangen... naja endete nicht schön.
Im Beruf habe ich dann relativ zugemacht und war eben Arbeiter... Arbeitsrelevante Infos wurden lange Zeit ausgetauscht und ansonsten erfuhr gerade mal der Chef wann ich keine Zeit habe. Dann hatte ich Probleme mit meinen Kollegen weil ich ihnen zu unnahbar war und eben nie ein wirklicher Teil der Gruppe weil ich über mich nichts preisgeben wollte... es kam wie es kommen musste ich wurde zum Ausschließi und es endete nicht schön.
Nach einem Jobwechsel versuche ich jetzt noch den sinnvollen Mittelweg zu finden zwischen Under- und Oversharing und mache jetzt anscheinend den Eindruck ein sehr unsicherer Mensch zu sein der sich nichts sagen traut was ihn wirklich beschäftigt und nur gelegentlich mal Small-Talk Fetzen von sich gibt... das wird wohl nicht schön enden.

Naja schlussendlich muss ich sagen dass nicht nur für dich dieses Thema mit der Offenheit und den Zwischenmenschlichen Beziehungen ein sehr dominantes auf der Liste der eigenen Probleme ist... tröste dich es geht außer dir noch anderen so (wenn auch die Problemstellungen vielleicht unterschiedlich sind)
 
Naja schlussendlich muss ich sagen dass nicht nur für dich dieses Thema mit der Offenheit und den Zwischenmenschlichen Beziehungen ein sehr dominantes auf der Liste der eigenen Probleme ist... tröste dich es geht außer dir noch anderen so (wenn auch die Problemstellungen vielleicht unterschiedlich sind)

Stimmt,ich hab auch Probleme,denn ich trage (leider) mein Herz auf der Zunge und sage jedem sofort was ich denke. Das geht im Berufsleben gar nicht! Niemand will die Wahrheit hören und nur diejenigen schaffens an die Spitze,die sich -naja sagen wir mal- diplomatisch ausdrücken können.
In meiner Beziehung klappts sehr gut damit und auch mein Mann sagt was Sache ist.So liebe ich das. Leider wird mir diese Offenheit aber immer wieder zum Verhängnis,weil ich da keinen Unterschied mache mit meiner direkten Art zwischen Beruf,Familie oder meinem Mann.Trotzdem ich das weiß,kann ich das nicht ändern.Aber ich will es auch gar nicht glaube ich :hmm:
Die anderen mögens als Fehler sehen,ich sehe es als Tugend...was solls ;)
 
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