Abnehmspritze Wegovy. Ist das jetzt die richtige Lösung beim Abnehmen?

- wahrscheinlich weil der Blutzucker mit Semaglutid besser gesenkt wird.
- Reduktion des Gewichts. in Kontrast dazu, nimmt man durch Insulinzu.

Genauer gesagt verhindert eine gute Blutzuckereinstellung - unabhängig von der Art der Therapie und Medikation - die Gefäßschäden: Die der großen und der kleinen Gefäße, wie die der Netzhaut und der Nieren und Nervenfasern (Polyneuropathie)
 
Das tut der Körper nur, wenn du ihm die mindestens erforderlichen 0,8 g Protein/kg Körpergewicht pro Tag verwehrst. Außerdem baut er keinen Muskel zusätzlich auf, wenn du nicht entsprechend mehr zuführst. Ist es weniger, wird in solchen Hungerphasen auch Muskelmasse abgebaut.
stimmt. Widerspricht dem von mir auch geschriebenen nicht. Ev hätt ichs mehr ins Detail gehn können.

- das erwähnte Hormon wirkt eben dem Muskelabbau entgegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein wunderbares Beispiel das zeigt, wie vielschichtig und Umfangreich manche Problematiken sein können und oft auch sind. Ich wünsche Dir das Beste auf Deinem Weg!
Danke dir. Ich hoffe es bestätigt sich eben auch wirklich und es ist auch die Ursache. Bisher sieht es sehr danach aus und es ergibt endlich auch mal Sinn.

Grad Adipositas ist eben soooo vielfältig in den Ursachen. Ich habe jahrelange Psychotherapie hinter mir und hab wirklich sehr sehr sehr viel probiert. Natürlich stelle ich mir auch die Frage warum bei der Psychotherapie kein Therapeut je auf die Idee ADHS kam, aber ich kanns mir auch erklären. Ich kann in einem 4 Augen Gespräch üblicherweise den Fokus sehr gut halten, bzw. wenn ich ihn verliere, dann schaffe ich es schnell mich wieder zu auf das Gegenüber zu fokussieren, daher fiel das nie auf. Bei anderen Themen hätte es auffallen können/müssen, aber es ist auch so, dass Therapeuten die auf Essstörungen spezialisiert sind in den meisten Fällen nicht gleichzeitig auch auf AD(H)S spezialisiert sind und diese Anzeichen erkennen.

Man sieht aber hier im Thread (und in allen anderen die es zu dem Thema immer wieder gab/gibt) wie sehr eine "Schuldfrage" diskutiert wird. Das kommt aber eigentlich immer von Personen die von dem Thema nie selbst betroffen waren oder sind und daher nicht nachvollziehen können, dass das Thema eben nicht so einfach lösbar ist wie es für sie wäre. Wenn ich mein Leben lang ein vollkommen normales (und gesundes) Essverhalten gehabt habe, werde ich nie nachvollziehen können wie schwer es sein kann genau dieses zu ändern. Wenn ich mein Leben lang gerne Sport gemacht habe und mir Sport gute Gefühle gibt, dann werde ich nicht nachvollziehen können wie es ist, wenn das nicht der Fall ist sondern Sport zu jeder Sekunde eine Qual darstellt. Mir macht Sport absolut NULL Spass, ich bekomm dadurch keine Glücksgefühle, mein Dopamin steigt auch nicht dadurch (bei anderen ADHSlern oftmals schon, weshalb einige ADHSler auch sehr viel und manchmal sogar zu viel Sport betreiben).

Was die Leute nämlich nicht bedenken: Das ist kein Kampf für 1 Tag, vielleicht für 14 Tage. Das ist ein mehrmals täglicher Kampf für viele Monate, Jahre, ja eigentlich für das ganze Leben. Du musst dich JEDEN verdammten Tag mehrmals mit dem Thema Essen beschäftigen, du musst permament gegen deine inneren Stimmen ankämpfen. Das kostet Kraft, sehr viel Kraft.

Ich nehme da als Gegenbeispiel gerne das Rauchen: Ich hab vor 20 Jahren mit dem Rauchen aufgehört. Von einem Tag auf den Anderen. Davor ca. 1 Packung am Tag geraucht, seit dem nie mehr eine Zigarette angegriffen. Die erste Woche war hart, danach wurde es immer leichter. Nach einem Monat war das Thema für mich nicht mehr präsent. Ich muss mich damit also nicht mehr auseinander setzen. Ich machs einfach nicht mehr. Diese "Willenskraft" war für mich kein Problem. Es fiel mir leicht. Beim Essen geht das nicht. Essen muss der Mensch, der Körper wird dir Hunger signalisieren. Du hast hier einfach einen permanenten Kampf. Das ist ermüdend und frustrierend. Wenn dann auch noch Nicht-Betroffene daherkommen und dir sagen "Ach, iss doch einfach weniger und mach mehr Sport. Ist doch eigentlich total einfach." dann werden dir auch noch Schuldgefühle und Gefühle des Versagens gemacht und irgendwann entwickelt das eine Eigendynamik die das Gegenteil des Intendierten bewirkt.
 
Psychotherapeut*Innen stehen üblicherweise nicht besonders auf Diagnosen und es ist auch nicht deren Aufgabe, welche zu stellen.
Die Diagnose sollen dann bitte eh die Psychologen in Zusammenarbeit mit den Psychiater stellen. Aber sie können durchaus mal eine Vermutung in den Raum stellen und den Patienten zu einem Diagnostiker schicken. Ich war wohlgemerkt auch mehrere Wochen stationär in psychosomatischer Adipositastherapie. Da waren Psychologen, da waren Psychiater (gut, den hab ich damals ca. 3min lang gesehen). Keiner davon kam auf diese Idee.
Wie gesagt, ich nehms ihnen nicht übel, der Themenbereich der durch mein ADS (neben dem Essen) primär beeinflusst wird war bei der Therapie kein Thema bzw. konnte es da gar nicht auffallen. Eine stationäre Therapie ist durchgetaktet, durchgeplant mit Terminen und du gibst dabei jegliche Verantwortung hierfür ab (was eigentlich auch gut ist, da es einen geschützten Rahmen schafft in dem man sich nur auf sich selbst konzentrieren kann). Nur wird dadurch z.B. eine ADHS bedingte massive Desorganisation und Prokastrination niemals auffallen können.
 
Naja, die könnten einem auch selbst auffallen...
Natürlich sind mir diese Dinge immer auch an mir aufgefallen und haben mich geärgert an mir selbst. Ich dachte immer "Naja, ich bin eben so, ich bin ein Chaot". Das ist ja seit meiner Jugend so. Man sieht es als (negative) Charaktereigenschaft und jeglicher Versuch das zu ändern scheitert dann irgendwie. Für gewisse Bereiche schafft man natürlich schon Bewältigungsstrategien die funktionieren, bei anderen nicht.

Nur, dass dieses Kind den Namen "ADHS" hat, das wusste ich nicht. Denn ganz ehrlich? Wer beschäftigt sich denn schon mit dem Thema eingehender, wenn er nicht jemanden im unmittelbaren Umfeld hat der davon betroffen ist. Wer kenn denn die Haupt- und Nebensymptome von AD(H)S oder kann gar differenzieren zwischen den Subtypen wie ADHS-I, ADHS-HI und ADHS-C? Für mich war (leider, ich weiß inzwischen natürlich, dass es falsch ist) ADHS gleichgesetzt mit Hyperaktivität. Daher wäre ich auch nie auf die Idee gekommen selbst betroffen zu sein mit einem anderen Subtyp (ADHS-I).

Erst eine andere ADHSlerin, mit der ich eben sehr viel geredet habe und die mich gut kennt hat es sehr schnell erkannt und mir mal ans Herz gelegt mich zu dem Thema einzulesen. Der Selbsttest war schon eindeutig, der mehrstündige Test bei der Psychologin dann auch und dann wurde von der Psychiaterin auch die entsprechende Diagnose gestellt bzw. bestätigt. Ich denke ehrlich nicht, dass ich selbst auf die Idee gekommen wäre.
 
Muss es ja auch nicht sein. Bei mir wirkt Ritalin auch, ganz ohne AD(H)S.
Für was nimmst du es dann? Einfach nur zum Aufputschen? Dass es ein Stimulanz ist und gerne auch missbräuchlich als solches verwendet wird, weiß ich. Nur wird es bei Nicht-ADHSlern wohl kaum nicht vorhandene ADHS Symptome lindern.
 
Für was nimmst du es dann? Einfach nur zum Aufputschen? Dass es ein Stimulanz ist und gerne auch missbräuchlich als solches verwendet wird, weiß ich. Nur wird es bei Nicht-ADHSlern wohl kaum nicht vorhandene ADHS Symptome lindern.

Konzentrations- und Antriebsstörungen bei Depressionen. Und es hilft so gut, dass ich mittlerweile körperlich abhängig davon bin. :rofl:
Hat alle erstaunt.
 
Grad Adipositas ist eben soooo vielfältig in den Ursachen.
Nein, ich denke die meisten Krankheiten sind so vielfältig wie auch Adipositas. Ich bin 18 Jahre einer Diagnose hinterhergelaufen, nur halt eine, die fast niemand hat. Adipositas kann eben auch ganz einfache Hintergründe haben, was oft dazu führt, dass selbst Mediziner am liebsten die einfachste Lösung heranziehen möchten,, auch wenn das bei einer Vielzahl an Fällen nicht so einfach ist, weil im Grunde oft irgendeine Form von Sucht oder Kompensationsverhalten zugrunde liegt. Und da gibt es niemals nur eine Ursache.
Ich denke wir kratzen bei den meisten Erkrankungen nach wie vor an der Oberfläche, auch wenn wir die diversen Symptome oft schon ganz gut behandeln können, aber der menschliche Geist ist eben so gebaut, dass er am liebsten simple Lösungen hat, die er ungern hinterfragt.
 
Konzentrations- und Antriebsstörungen bei Depressionen. Und es hilft so gut, dass ich mittlerweile körperlich abhängig davon bin. :rofl:
Hat alle erstaunt.
Na gut, die Antriebssteigerung ist ja auch bekannt, es wirkt ja nicht nur dopaminerg sondern auch noradrenerg und ist auch bekannt, dass es gegen Depressionen wirksam ist. Interessant, dass du eine Abhängigkeit entwickelt hast, denn das ist bei MPH offenbar eigentlich nicht üblich. Wie hoch ist denn die Tagesdosis an MPH bei dir?
 
Na gut, die Antriebssteigerung ist ja auch bekannt, es wirkt ja nicht nur dopaminerg sondern auch noradrenerg und ist auch bekannt, dass es gegen Depressionen wirksam ist. Interessant, dass du eine Abhängigkeit entwickelt hast, denn das ist bei MPH offenbar eigentlich nicht üblich. Wie hoch ist denn die Tagesdosis an MPH bei dir?

Nicht hoch, ne halbe täglich. Aber wenn ich die nicht nehme, dreh ich so richtig am Rad...

Das witzige ist: Irgendwann mal fiel mir eine Episode mit meiner ersten Psychiaterin ein, die ich im Spaß fragte 'ob sie mir nicht Speed oder Ecstasy gegen die Antriebsstörungen verschreiben könnte...'

Naja...ich wusste, was ich brauche... :rofl:
 
icht hoch, ne halbe täglich. Aber wenn ich die nicht nehme, dreh ich so richtig am Rad...
Ne "Halbe" hat dann wieviel Wirkstoff? Gibt grad MPH Präparate in ganz unterschiedlichen Wirkstoffstärken.

Naja...ich wusste, was ich brauche... :rofl:
Kleiner "Fun fact". Die Prävalenz von ADHSlern unter Drogenabhängigen ist extrem hoch. Im Endeffekt ist/war es eine Art unbewusste "Selbstmedikation" der Betroffenen. Auch hat sich herausgestellt dass ehem. Drogenabhängige unter gezielter und therapeutisch überwachter ADHS Medikamentengabe (Methylphenidat oder Amphetamin) eine viel geringere Rückfallquote haben.
 
Musste jetzt selber nachsehen: 5 mg.
Du weißt, dass das eine SEHR geringe Dosis ist, oder? Ich mein eh gut, wenn es dir hilft, aber es ist sehr sehr wenig im Vergleich zu der Dosis die man bei ADHS nimmt bzw. nehmen kann. Ich nehme z.B. 2x40mg an retadiertem MPH über den Tag verteilt ein, Wobei 80mg aber wohlgemerkt die zulässige Tageshöchstdosis ist. Alles Andere wäre dann schon offlabel use.
Ich will dich damit aber bitte keinesfalls irgendwie ermutigen oder gar anstiften die Dosis zu erhöhen. Dir muss es helfen bei der Dosierung und das tut es. Selbst bei ADHS ist die wirksame Dosis oft sehr unterschiedlich und manche brauchen vielleicht 10-20mg pro Tag, andere eben mehr. Man muss das sowieso langsam austesten und die Dosis bis zur Wirksamkeit erhöhen (bzw. auch um festzustellen ob man Nebenwirkungen hat). Alles logischerweise in enger Absprache mit dem verschreibenden Arzt/Ärztin. Im Alleingang würde ich das keinesfalls machen. Meine Ärztin gab mir aber freie Hand (eben im Rahmen der Tageshöchstdosis) auszutesten was ich brauche und wie ich es verteile. Ich bin sowieso extrem gut gemonitored was mein Herz betrifft (größte Sorge bei mir in dem Zusammenhang) und kann da ein wenig experimentieren. Über eine Einzeldosis von 40mg würde ich aber auch nicht gehen. Was aber auch keinen Sinn machen würde, da ich a.) sowieso schon eine sehr gute Wirkung verspüre und b.) MPH bei überhöhter Dosierung sogar die Tendenz hat weniger wirksam zu sein.
 
Ich will mich hier in dem Thread auch mal äußern, auch wenns vorranging um die Abnehmspritze geht. Möglicherweise kann ich damit jemanden behilflich sein, der sich selbst darin wiederfindet.

Wer mich (hier persönlich bzw. länger) kennt, der weiß von meiner Odysee in Sachen Übergewicht und auch die Maßnahmen die ich dagegen gemacht bzw. versucht habe. Das waren u.a. Magenband, Magenbypass und noch weitere OPs, unzählige Jahre an Psychotherapie inkl. stationären Aufenthalten, hunderte (und ich bin da in den Jahrzehnten SICHER über 100 Versuche gekommen) Versuche der Ernährungsumstellung, Sport etc. Ich kann mir wahrlich nicht vorwerfen, dass ich es nicht wirklich oft versucht hätte. Ich bin aber immer wieder gescheitert.

Zwar konnte ich mein Gewicht dank der letzten chirurgischen Intervention (die war 2014) nun in einem Bereich stabilisieren der für mich so weit ok ist, aber die letzten 20-30kg die krieg ich nicht weg.

Ich konnte mir mein Essverhalten bzw. diese Irrationalität dabei einfach nie erklären. Wenns ums Essen geht, da setzt der Verstand aus (und ich bin ansonsten ein fast schon absurd rationaler Mensch). Da bin ich getrieben, das krieg ich nicht kontrolliert. Die offizielle Diagnose war "Binge Eating Disorder". Aber ich denke nicht, dass ich dies habe, bzw. bin ich inzwischen sogar sicher es nicht zu haben. Denn ich habe keine "Essattacken". Ich betreibe "Grazing". Also schlichtweg der dauernde Weg zum Kühlschrank um ein paar Bissen zu essen. Das kommt nicht von Hunger, das ist auch keine Langeweile. Es ist ein (für mich bis vor Kurzem) unverständliches Bedürfnis danach etwas zu essen. Ich habe versucht, dass ich in diesen Momenten dann eben sehe, dass ich was Gesundes esse. Aber das wirkt nicht. Es stillt das Bedürfnis nicht. Dieses Craving bleibt da. Dass dadurch über den Tag viele Kalorien zusammenkommen, muss ich wohl nicht extra erwähnen.

Nun, seit Kurzem (und ich musste fucking 49 Jahre alt werden dafür!) weiß ich die Ursache: ADS (ADHS ohne H, also ohne Hyperaktivität). Neben vielen anderen Symptomen die ADS mit sich bringt (und die ich auch habe) ist ein mögliches Symptom ein gestörtes Essverhalten. Nämlich in der Art, dass Essen als Dopamin (ADHS ist, sehr vereinfacht gesagt, ein chronischer Dopaminmangel im Gehirn) Lieferant dient. Ich habe (leider) gelernt Essen als Befriedigung zu empfinden. Essen bzw. der Geschmack gibt mir Dopamin (Dopamin = Glücksgefühl, Kick). Daher habe ich mittels Essen meinen Dopaminlevel erhöht um aus diesem Mangel (von dem ich nichts wusste) zu kommen. Ich war eigentlich immer getrieben davon. Es hat sich im Kopf alles ums Essen gedreht, um die nächste Mahlzeit etc.

Das ist natürlich jetzt mal so weit die Theorie. Es war plötzlich eine Erklärung. Aber ich konnte es (mir) nicht beweisen. Der (vorübergehend, weil ich noch nicht zu 100% weiß ob es wirklich so bleiben wird, ich hoffe es aber) Beweis ist für mich jetzt insofern da, als dass ich seit 2 Monaten Ritalin (Methylphenidat) nehme gegen das ADS. Und was soll ich sagen? Ich muss mich eigentlich selbst dran erinnern was zu Essen. Ich habe kaum Hunger, kaum Appetit. Essen hat keinen wichtigen Status mehr in meinem Leben. Es gibt mir keinen Kick mehr. Es ist inzwischen oft schon so, dass ich den ganzen Tag nichts esse und dann erst am Abend was. Auch die Portionsgrößen (und ich kann trotz Magenbypass normale bis große Portionen essen) sind massiv geschrumpft. Ich verliere während des Essens das Interesse dran. (ist das dieses mysteriöse "Sättigungsgefühl" von dem die "normalen" Leute immer reden, das ich so nicht kannte?).
Ein Teil des Beweises für mich ist, dass ich nach Nachlassen der Wirkung vom Ritalin (das ist dann eben gegen Abend) wieder in das Grazing verfalle und wieder meine Wege zum Kühlschrank mache. Abgesehen vom Essverhalten ist die Wirkung des Medikaments auch auf die andere AD(H)S Symptomatik enorm. Besonders der ganze Themenbereich der Desorganisation, Prokastrination, Aufmerksamkeitsstörung und Motivationsproblematik hat sich massiv gebessert.

Ich bringe das Thema auch deshalb hier im Thread auf, weil ich auch die Nutzung von Wegovy angedacht hatte und damit auch mit meiner Ernährungsmedizinerin im Herbst gesprochen habe. Sie meinte aber dann, ich solle (abgesehen davon dass es mit der Verfügbarkeit ja nicht gut aussieht) die Wirkung vom Ritalin abwarten. Sie sollte Recht behalten. (zumindestens nach dem aktuellen Stand).

Achja, und sollte sich irgendein selbst ernannter Schlaumeier hier bemüssigt fühlen ein "ADHS gibt es ja gar nicht das ist ne Fake Krankheit" oder was Ähnliches in der Art abliefern zu müssen, dann sei der Person mal ein prophylaktisches, aus tiefstem Herzen gesendetes "Fick dich!" gesagt. Ich will hier nicht die (unbestreitbaren) medizinisch, wissenschaftlichen Fakten zu dem Thema durchkauen. Wenn ihr keine Ahnung von dem Thema habt oder nur nachplappert was andere Idioten da so vorplappern ("omg, die stellen die Kinder mit Medikamenten ruhig, bliblablubb") ohne euch je wirklich mit dem Thema auseinander gesetzt zu haben, dann bessert euch und informiert euch. Ich kann euch die Seite www.adxs.org empfehlen, wenn ihr fundierte Infos zum Themenbereich sucht. Die Seite geht sehr weit in die Tiefe. Kleine Zusatzinfo: ADHS ist keine "Kinderkrankheit", es "wächst sich" auch nicht raus. Es verschiebt sich meist eher die Symptomatik vom hyperaktiven Part weg zur Impulsivität bzw. Aufmerksankeitsstörung. Es wird von einer Prävalenz von 4-5% von AD(H)S in der erwachsenen Bevölkerung ausgegangen. Ich wäre selbst nie auf die Idee gekommen selbst betroffen zu sein, weil für mich ADHS auch immer mit "Zappelphilipp" gleichgesetzt war und wenn ich eines nicht bin, dann hyperaktiv. Erst eine Freundin (die auch hier im Forum war) hat mich drauf aufmerksam gemacht und dann konnte ich mich dazu einlesen, fand die unglaublich vielen Überschneidungen der Symptome mit meinem Verhalten, ließ mich dann testen und bin nun eben in Behandlung bei einer unglaublich tollen Psychiaterin. (wobei ich neben der Medikation auch andere Strategien entwickle bzw. entwickelt habe um gewisse durch das ADS verursachte Verhaltensweisen in den Griff zu bekommen).

An alle die hier (und das ist in jedem verdammten Thread zu dem Thema hier im EF immer so, und ich bin schon viele Jahre hier) wie immer schreiben "Ja mei, iss halt weniger, mach Sport". Ach, fickt euch ihr doch auch. Wenns so einfach wäre, gäbe es keine Übergewichtigen mehr. NATÜRLICH ist es eine Frage von Kalorienzufuhr und Verbrauch. No na ned. Aber Adipositas ist ein hochkomplexes Thema und es gibt keine einfache Lösung hierfür. Würde es diese geben, gäbe es das Problem nicht mehr. Es reden hier dann meist die Blinden (nämlich nicht davon Betroffenen) von der Farbe.

Ich würde aber auch das Wegovy nicht verteufeln, aber es ist für mich auch klar, dass man es, so man eben einen anhaltenden Erfolg haben will, dauerhaft nehmen muss und der schwierigste Part (und der bleibt dann auch nicht aus) ist sicherlich auch eine permamente Umstellung des Verhaltens. Es kann und wird hier auch nur unterstützen können indem es bei der Appetitregelung hilft. Was aber auch schon ein wichtiger Part ist.
Vielen Dank für diesen und nachfolgende Berichte.
Die ganzen Story klingen irgendwie logisch und für mich sehr erleuchtend.
Dein Bericht zeigt eindeutig, dass sie Psyche bei der Behandlung unterschätzt wird.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg mit deiner Therapie.

Ich möchte mir allerdings erlauben, einen Kommentar zu Ritalin zu posten:
Der Wirkstoff Methylphenidat unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, denn Ritalin hat in seiner chemischen Zusammensetzung Ähnlichkeit mit Kokain. Die Langzeitwirkungen des Medikaments sind noch nahezu unerforscht, die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit groß.

Wie be Semaglutid gibt es keine Langzeitstudien. Ist es ein Medikament für die Lebenszeit?
 
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