Natürlich!

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Gern dann, wenn in Diskussionen die Argumente ausgehen, wird die Natur des Menschen bemüht. Da liegt es dann ganz in der Natur, dass Mütter ihre Kinder großziehen und nicht Väter - schon gar nicht zwei davon. Das sieht sie nicht vor, die Natur. Mit der Monogamie hat sie es auch nicht so. Oder gar mit dem Analverkehr! Dafür ist ein aggressives Verhalten bei Männern nur natürlich. Schließlich müssen die ja gleich noch den Bären erlegen. Oder ihre Frauen beschützen. Die Frau hingegen muss natürlich schön sein. Sonst interessiert sich kein Mann für sie.

Nun leben wir aber nicht mehr in Höhlen, lassen unsere Toten nicht liegen, wo sie sterben, müssen kein Mammut erjagen, wenn wir überleben wollen und benutzen neuerdings sogar so etwas wie elektrisches Licht oder Computer.

Wie viel "Natur" ist denn (noch) in uns? Kann ein solches Argument in einer Gesellschaft, die sich so weit entwickelt hat wie unsere Aktualität haben? Hat es denn überhaupt Gültigkeit? Und wann hat uns diese Natur so unabänderlich geprägt? Vor 2.000.000 Jahren? Vor 2.000? Vor 200?
 
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Nun leben wir aber nicht mehr in Höhlen, lassen unsere Toten nicht liegen, wo sie sterben, müssen kein Mammut erjagen, wenn wir überleben wollen und benutzen neuerdings sogar so etwas wie elektrisches Licht oder Computer.
Witzig, dass in diesem Zusammenhang das Wort Evolution verwendet wird.
Hat vielleicht noch nicht alle erreicht?

Tja und das Halbwissen. Mittlerweile wissen wir, wann sich Mann und Frau von der Körpergröße her unterschiedlich entwickelt haben, wir wissen dass es prähistorische Jägerinnen gab u.s.w.

Ich bin mir ja gar nicht mal sicher ob es sich um ein Urwissen handelt oder eines um die Jahrhundertwende - tja und warum das so war liegt wohl auf der Hand.
 
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Gern dann, wenn in Diskussionen die Argumente ausgehen, wird die Natur des Menschen bemüht. Da liegt es dann ganz in der Natur, dass Mütter ihre Kinder großziehen und nicht Väter - schon gar nicht zwei davon. Das sieht sie nicht vor, die Natur. Mit der Monogamie hat sie es auch nicht so. Oder gar mit dem Analverkehr! Dafür ist ein aggressives Verhalten bei Männern nur natürlich. Schließlich müssen die ja gleich noch den Bären erlegen. Oder ihre Frauen beschützen. Die Frau hingegen muss natürlich schön sein. Sonst interessiert sich kein Mann für sie.

Nun leben wir aber nicht mehr in Höhlen, lassen unsere Toten nicht liegen, wo sie sterben, müssen kein Mammut erjagen, wenn wir überleben wollen und benutzen neuerdings sogar so etwas wie elektrisches Licht oder Computer.

Wie viel "Natur" ist denn (noch) in uns? Kann ein solches Argument in einer Gesellschaft, die sich so weit entwickelt hat wie unsere Aktualität haben? Hat es denn überhaupt Gültigkeit? Und wann hat uns diese Natur so unabänderlich geprägt? Vor 2.000.000 Jahren? Vor 2.000? Vor 200?

Ähnlich ist es ja mit der 'Blödheit' bzw. 'Normalheit'. Unbequeme Ansichten und ihre Vertreter mangels eigener Argumentations- und Artikulationsmöglichkeit persönlich anzugreifen und zu diffamieren hat eine lange Tradition. 🥱

z.B. landete Ignaz Semmelweis wegen seiner kontroversen Ansichten zur Hygiene in Krankenanstalten und seines 'spekulativen Unfugs' der 'Evidenzbasierten Medizin' in der Irrenanstalt und kam dort unter nicht geklärten Umständen zu Tode (dem vernehmen nach wurde er von seinen Pflegern totgeprügelt).

Selbstverständlich muss man sich selbst über den mangelhaften Pöbel-Standard der 'Natürlichkeit' erheben um sich mit einem anderen x-beliebigen Prädikat, dass zur neuen, verbesserten Norm, erklärt wird, von eben diesem abgrenzen um sich ja nicht der eigenen Gewöhnlichkeit gewahr werden zu müssen.

Was die 'Natürlichkeit' und sogenannte 'Naturgesetze' angeht, ist die Frage danach, 'wie natürlich wir noch sind' ziemlich hirnrissig, da 'natürlich' nichts anderes ist, als das, was wir dazu erklären (oder eben nicht) und ein 'Naturgesetz' eben auch nichts anderes als eine zufällig aufgefunden Zufällige Verallgemeinerung, die wir dazu erklären (vor der Idee eines allmächtigen Schöpfergottes, der der Natur Gesetze auferlegt hätte, die wir auffinden könnten).
 
Gern dann, wenn in Diskussionen die Argumente ausgehen, wird die Natur des Menschen bemüht. Da liegt es dann ganz in der Natur, dass Mütter ihre Kinder großziehen und nicht Väter - schon gar nicht zwei davon. Das sieht sie nicht vor, die Natur. Mit der Monogamie hat sie es auch nicht so. Oder gar mit dem Analverkehr! Dafür ist ein aggressives Verhalten bei Männern nur natürlich. Schließlich müssen die ja gleich noch den Bären erlegen. Oder ihre Frauen beschützen. Die Frau hingegen muss natürlich schön sein. Sonst interessiert sich kein Mann für sie.

Nun leben wir aber nicht mehr in Höhlen, lassen unsere Toten nicht liegen, wo sie sterben, müssen kein Mammut erjagen, wenn wir überleben wollen und benutzen neuerdings sogar so etwas wie elektrisches Licht oder Computer.

Wie viel "Natur" ist denn (noch) in uns? Kann ein solches Argument in einer Gesellschaft, die sich so weit entwickelt hat wie unsere Aktualität haben? Hat es denn überhaupt Gültigkeit? Und wann hat uns diese Natur so unabänderlich geprägt? Vor 2.000.000 Jahren? Vor 2.000? Vor 200?
Tja da wirst du nur hypothetische Antworten bekommen, denn den einen prägt etwas mehr die Natur den anderen vielleicht weniger....
Ich frage mich nur wo ist der Bezug zu SEX TALK ?
 
Wie viel "Natur" ist denn (noch) in uns? Kann ein solches Argument in einer Gesellschaft, die sich so weit entwickelt hat wie unsere Aktualität haben? Hat es denn überhaupt Gültigkeit? Und wann hat uns diese Natur so unabänderlich geprägt? Vor 2.000.000 Jahren? Vor 2.000? Vor 200?
Nein das hat längst keine Gültigkeit mehr.
Das wäre rein rechnerisch gleich in mehrerlei Hinsicht pure Idiotie.

Vor allem sind wir medizinisch anders versorgt, die Lebenserwartung sieht anders aus, der Alltag sowieso - also der Mensch ist nicht mehr derselbe, der er einst war.
Das meine ich durchaus positiv. Da bin ich noch lang nicht beim Oberstübchen und den dortigen Veränderungen gelandet.

Tja und ich befürchte, dass auch die Geschichte der romantischen Bilder früherer Menschheitsepochen längst wissenschaftlich überholt sind - also wenn man es wissen wollen würde.
Ich frage mich nur wo ist der Bezug zu SEX TALK ?
Vermutlich weil die dümmliche Steinzeitargumentation im Sex-Talk zur wiederholten Rechtfertigung für illoyales Verhalten benützt wird.
 
Ich find's oft schade wie weit wir uns oft von der Natur entfernen.
Die wenigsten Menschen wissen noch was aus Wald und Wiesen nahrhaft ist, welche Heilwirkung diverse Pflanzen haben, wie heilsam es für uns Frauen ist unsere natürlich wilde Seite zu leben....usw.
Versteht mich nicht falsch, ich bin froh eine Waschmaschine zu haben, aber ich wehre mich erfolgreich gegen einen Kaffeevollautomaten 😜 Mein Kaffee wird liebevoll mittels Frenchpress Kännchen zubereitet. Generell fehlt es mMn oft an Wertschätzung und Achtsamkeit.
Es beginnt dabei, das Handy wegzulegen wenn ich mit jemandem im Gespräch bin, mir gezielt Zeit zum Essen, denken und kreativ sein zu nehmen...usw.
 
Versteht mich nicht falsch, ich bin froh eine Waschmaschine zu haben, aber ich wehre mich erfolgreich gegen einen Kaffeevollautomaten 😜 Mein Kaffee wird liebevoll mittels Frenchpress Kännchen zubereitet.

Das ist wohl die eigentümlichste Grenze zwischen 'Natürlichkeit' und 'Unnatürlichkeit' die mir je begegnet ist. :rofl:
 
Naturgesetz' eben auch nichts anderes als eine zufällig aufgefunden Zufällige Verallgemeinerung, die wir dazu erklären
Du meinst, ein Naturgesetz sei das, was "wir dazu erklären". Habe ich dich da richtig verstanden?
Mir wurde noch gesagt, dass Naturgesetze die einzigen seien, die man nicht übertreten kann. Mit dieser Grenzziehung, die übrigens jeglicher subjektiven Festlegung entbehrt, ist die Menschheit offenbar bis jetzt recht gut gefahren. Was bringt es, das zu ändern?
 
Du meinst, ein Naturgesetz sei das, was "wir dazu erklären". Habe ich dich da richtig verstanden?
Mir wurde noch gesagt, dass Naturgesetze die einzigen seien, die man nicht übertreten kann. Mit dieser Grenzziehung, die übrigens jeglicher subjektiven Festlegung entbehrt, ist die Menschheit offenbar bis jetzt recht gut gefahren. Was bringt es, das zu ändern?

Diese Weisheit entstammt natürlich nicht meinem Verstand.

Die Begründung, ein Naturgesetz könne man nicht übertreten, ist schlecht. Wissenschaftlich gesehen, ist es tatsächlich noch nicht einmal gelungen, zufriedenstellend zu definieren, was ein Naturgesetz eigentlich ausmacht. Was galt schon alles als 'unmöglich' bzw. als 'Naturgesetz' und ist trotzdem passiert bzw. war dann doch nicht so? Angefangen beim Fliegen, Überquerung der Ozeane. Vieles, was früher als 'Naturgesetz' galt, gilt heute als obsolet. Man siehe z.B. die 'Kopernikanische Wende': Ups, die Erde ist doch nicht das Zentrum des Universums...

Was es bringt das zu ändern?
Weit gefasst: Seit Jahrzehnten versuchen Wissenschaftler die vier 'Grundkräfte der Physik' theoretisch zu vereinen bzw. Quantenmechanik und Relativitätstheorie miteinander in Einklang zu bringen ('GUT' ~ 'Grand unifying Theory'). Vielleicht ist das nicht möglich, weil es unmöglich ist, da ganz einfach nicht alle 'Naturgesetze' überall und zu jeder Zeit gültig sind (was wohl ein grundlegender Anspruch eines Naturgesetzes ist)?

Unmittelbar: (Teilweise) Überwindung der Einteilung von Menschen gemäß 'als natürlich' geltender Normen (aus veralteten wissenschaftlichen [oder noch dubioseren] Quellen, tlw. religiös, biologistisch, rassistisch, sexistisch, motiviert; siehe z.B. Geschlechter[-rollen], Identitäten, [staatliche] Diskriminierung Homosexueller usw. usf.)
 
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