Ich persönlich ziehe das gemeinsam (Zusammen)wachsen dem Verteilen von Aufmerksamkeit auf mehrere Partner vor. Auch, wenn sich das vermeintlich nur auf Sexuelles beschränkt. So viel freie Zeit bleibt mir ohnehin nicht, dass ich damit mehrere Männer "bedienen" könnte. Da will ich diese Zeit dem widmen, der mein Herz berührt. Und mein Herz ist nicht so leicht zu berühren. Wenn ich diesen einen dann gefunden hab, dann will ich auch alles dafür tun, dass das klappt.
Ich hatte Phasen in meinem Leben, da hab ich viele Männer gehabt, aber keine Beziehung. Habe ich eine Beziehung, dann brauch ich die vielen Männer nicht. Die Menschen (Paare), denen ich im Laufe meines Lebens begegnet bin, die offene Beziehungen gelebt haben, sind heute allesamt alleine, in monogamen Beziehungen oder leider tot. Das heißt nicht, dass ich solche Beziehungsformen für unmöglich oder gar schlecht halte. Aber sie sind offensichtlich schwer zu führen. Und vielleicht sind sie auch eher Zeichen eines Lebensabschnittes, als eines Lebens generell. Wenn es für beide passt, ganz gleich ob im Moment, oder auf Dauer, dann ist es gut. Passt es nicht mehr, findet die Sache ohnehin ein Ende. Planen lässt sich weder das monogame Glück, noch das Glück auf Basis einer "offenen" Beziehung.
Auch sind die Gründe für eine offene Beziehung vielfältig. Wird damit etwas kompensiert, das in der eigenen Person im Ungleichgewicht liegt, wird man damit vermutlich scheitern. Ich denke da zum Beispiel an einen Bekannten, der nicht nur getrieben, sondern auch süchtig war nach dieser Form der Selbstbestätigung. Wenn beide das im Zuge einer gemeinsamen Abenteuerlust und zwanglos ausleben, stehen die Chancen wieder ungleich höher.