Schule, Ausbildung, Bildung 2.0

Warum denn eigentlich nicht, tut schon gut. Ist doch schön, wenn Menschen etwas wertschätzen können und es auch zum Ausdruck bringen. Gehört ja auch eine Portion Mut dazu.

Ja natürlich ist das schön und als ich Klo geputzt habe, tat eine gewisse Wertschätzung immer gut. Aber ich denke besonders im Beruf als Lehrer kannst du so viele Erfolgserlebnisse generieren, wenn du deinen Job gut machst. Also da zählen Ergebnis viel mehr als wertschätzende Gesten.

Edit: und mit Ergenbis meine ich nicht die Noten der Kinder ;)
 
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@Mitglied #500462: ich weiß ja nicht wie es in der Schweiz aussieht, bez. Lehrergehalt in der Grundschule.
Bei uns in Österr. bekommt der Grundschullehrer das niedrigste Gehalt.

Meinem Sohn kommt das komisch vor. Er sagt: "Das ist nicht stimmig, die Grundschullehrer haben doch die Kinder zu betreuen, die sich in einer sehr sensiblen Phase befinden". Der Grundstock wird quasi gelegt.

Bei uns ist das Gehalt nach fachlichem Wissen des Lehrers angekoppelt: Der Oberstufen Lehrer bekommt das höchste Gehalt.
Nicht das wir es jemandem neidig wären, sein Gehalt, aber es passt einfach nicht, wie wir finden.

Wahrscheinlich mit ein Grund, warum es wenige männl. Lehrer dorthin zieht 🤷‍♀️

Die Ausbildung für höhere Stufen (Oberstufe) geht bei uns 2 Jahre länger. So gesehen ist der unterschiedliche Gehalt damit gerechtfertigt. Wobei der Gehalt bei uns stark nach Kanton variiert. In Zürich verdienst du als Primarlehrer deutlich mehr als ein Oberstufenlehrer in Graubünden.

Ich würde nicht sagen, dass die Primarstufe sensibler ist. In der Oberstufe sind die Kinder mitten in der Pubertät. Da kannst als Lehrer auch verdammt viel versauen oder retten. Die Anforderung sehe ich auch nicht geringer mit all den Pubertierenden... Das kann verdammt hart werden. Und wegen dem Frauenanteil, in der Primar kannst viel kreativer sein, gehst mehr in die reine Pädagogik, in der Oberstufe hast nur deine wenigen Fächer, du hast die Klasse nicht ständig um dich, Beziehungsarbeit ist da viel schwieriger. Ich denke, das liegt den Männern besser (oder sie denken es zumindest ;) )

Aber gut, ich bin im Primarlehrgang auch nur deshalb, weil ich nach drei Jahren mal fertig sein will und ich später noch die Option habe in die Oberstufe zu gehen (mit ner Zusatzausbildung). Aber vielleicht bleib ich auch auf der Stufe. Mal sehen. :)
 
Die Ausbildung für höhere Stufen (Oberstufe) geht bei uns 2 Jahre länger. So gesehen ist der unterschiedliche Gehalt damit gerechtfertigt. Wobei der Gehalt bei uns stark nach Kanton variiert. In Zürich verdienst du als Primarlehrer deutlich mehr als ein Oberstufenlehrer in Graubünden.
da kocht wohl noch jeder sein Süppchen...
Bei uns wird noch Öl ins Feuer gegossen in der Ausbildung: Haupt-und Gymnasiallehrer haben mittlerweile die selbe Ausbildung. Der Gehalt ist nach wie vor bei den Oberstufen Lehrern höher.
 
da kocht wohl noch jeder sein Süppchen...
Bei uns wird noch Öl ins Feuer gegossen in der Ausbildung: Haupt-und Gymnasiallehrer haben mittlerweile die selbe Ausbildung. Der Gehalt ist nach wie vor bei den Oberstufen Lehrern höher.
Gymnasiallehrer haben die gleiche Ausbildung wie Hauptlehrer?! Häh? Reden wir vom gleichen. Also bei uns ist es so, dass ein Gymilehrer sein Fach studiert haben muss! Danach macht er ne zusätzliche didaktische Ausbildung.
 
Also da zählen Ergebnis viel mehr als wertschätzende Gesten.
Nehmen wir an, eine Mutter kommt zu dir, weil sie erkennt, welche tolle Lehrerin du bist.
Nimmt ihren ganzen Mut zusammen, weil sie wollte es dir schon lange sagen.
Sie sagt zu dir: "Danke, dass sie der Lehrer meines Kindes sind, das habe ich mir so sehr gewünscht."

Dann sagst du: "Och, tut doch nichts zur Sache 🤷‍♀️

Ich sage meiner Freundin auch immer wieder mal: du bist die beste überhaupt und sie schüttelt sich dann ab und sagt, das ist doch nichts.
Weißt du, ich fühle mich dann traurig. Aber muss ja nicht so sein, bei dir meine ich.
 
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Unabhängige Schulexperten legen seit Jahrzehnten dar.
Alle die in irgendeiner Form vom Apparat profitieren, halten den Mund, bis hin zu verschweigen und ganz offensichtlichen frechen Falschdarstellungen. Der Druck der von oben kommt erreicht das Lehrpersonal. Missstände sind bekannt, dürfen nicht besprochen werden.

Genau so ist es. Wenn du Kritik übst, wirst niedergebuttert + einer deckt den Anderen. Du hast überhaupt keine Chance systemisch viel verändern zu können. Das ist ein Faktum + traurig für die Auszubildenden.

Die Erziehung und Bildung meiner Kinder haben wir zum größten Teil selbst gemacht, nach Anforderungen und dem ureigensten Wesen, das in unseren Kindern schlummerte. Auch wenn die glanzvollen Karrieren ausblieben, so kann ich mit dem Abstand sagen, dass sie wundervoll, zufriedene und doch immer neugierige Menschen geworden sind.

:herzen: Sehr vorbildlich, aber da habt ihr sicher viel Herzblut und Zeit gesteckt, Hut ab.

Leben lernen, Zufriedenheit empfinden, ewigen Wissensdurst verspüren - das lernen sie in der Schule ganz sicher nicht.

Leider nein :(. Dazu ist der ganze Beamtenapparat viel zu behäbig und voller Staubschicht. Als Einzelner das System Schule zu verändern ist ein Ding der Unmöglichkeit. Im Kleinen etwas zu verändern, dass ist das Einzige was möglich ist. SchülerInnen, die sich freuen, wenn sie dich als Pädagogen sehen, das ist und bleibt etwas Wunderbares. Leider gibt es sehr viele alt eingesessene KollegInnen, die es sofort riechen, dass du als Junglehrer etwas verändern willst + hindern dich mit allen Mitteln daran. Es ist so schade und deprimierend gegen alte Weltbilder ankämpfen zu müssen.
 
:herzen: Sehr vorbildlich, aber da habt ihr sicher viel Herzblut und Zeit gesteckt, Hut ab.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht mehr dabei gelernt habe. :)
Z.B. das technische Museum hat sich mir als Kind nie sonderlich erschließen wollen. Als Erwachsene mit den Jungs bei den Kinderführungen, habe ich sogar etwas später die für Erwachsene dablasen. :D
Literatur: Mein Jüngster, hat sich die komplette Zweig-Sammlung gewünscht. Ich habe so ein Antikes Eisenbett mit Messing und Malerei, mit hohem Kopf und Fußteil, da knotzt er jetzt auf der anderen Seite, liest die Biographie, googelt zwischendurch, dann Passagen eines Werkes, während ich z.B. hier mit Euch schreibe, ein Plauscherl mit ihm, einiges habe ich vergessen, einiges ist mir unbekannt gewesen - es ist schön. Wir begleiten uns gegenseitig.

o.t. Würde ich nicht gerade die sechste Pubertät mitmachen, wäre meine Einstellung dazu und mein Wissen darüber, sicher nicht in diesem Ausmaß vorhanden. So wunderschön diese Frühlingserwachen mitzuerleben, tja das hatte durchaus einen Einfluss auf meine Ansprüche. Für mich handelt es sich eindeutig um eine Win-Win-Situation. :)
Leider gibt es sehr viele alt eingesessene KollegInnen, die es sofort riechen, dass du als Junglehrer etwas verändern willst + hindern dich mit allen Mitteln daran. Es ist so schade und deprimierend gegen alte Weltbilder ankämpfen zu müssen.
Da sind wir beim Menschsein.
Da gibt es die Eltern, die sagen: Mir geht´s gut, mein Kind brauch net mehr werden wia I.
Dann gibt es im Dienst frustrierte und verknöcherte Lehrer, die nicht einsehen, dass es den Junglehrern mehr Freude machen soll als ihnen.
Dann gibt es die Systemjunkies, denen es so gut in dem reglementierten, starren und sicherem Schulsystem gefallen hat, dass sie nur flott ein Studium hingelegt haben um schnellsten wieder dort zurück zu dürfen.
Da es soweit ich weiß noch immer so ist, dass eine Schule sich ihre Lehrer nicht aussuchen kann, somit auch keine Teambildung schafft, bekommt die Schule weder Charakter noch Gesicht. Das zunehmende Verkommen zu Kinderverwahrungsstätte mancherorts macht sich auf viele Weisen bemerkbar. Längst vor Corona, aber nun sehen wir es ebenso wie alle anderen Missstände, die elendslang geduldet und verschleppt wurden.

Beim ersten hatten wir ein Projekt mit einem nahegelegenen Altersheim und einem am Schulgelände befindlichen großen Garten, wo Obst und Gemüse angebaut und mit den Pensionisten dann verarbeitet wurde.

Irre - sowas kannst 20 Jahre später nimmer machen, da hast Du Auflagen und wenn da was passiert - geht nimmer mehr.
Der brachliegende Teil und der Wissens- und Erfahrungsreichtum einer ganzen älteren Generation wird weggeworfen. Früher war es komplett normal, dass Kinder mal bei den Nachbarn, den Großeltern, Tanten etc. waren, Erfahrungen und Lebensarten verschiedener Generationen mitbekamen, das hast Du nimmer, es kommt aber nichts nach. Dafür haben wir soviele Alte, depressive Menschen ohne Aufgabe ihre Dasein fristen, sich nutzlos aufs Sterben wartend sehen. Wem würde es außer den Nachhilfeinstituten schaden, wenn ältere Leute nachmittags in VS gehen und Leseaufgaben machen, bei Mathe helfen, Brettspiele spielen, bei Grätzelspatziergängen unterstützen? Es gäbe so viel zu tun um für diese beide Gruppen eine bereichernde Atmosphäre zu schaffen.

Das alte System gibt es nimmer. Aber warum kann man nicht neu strukturieren um Generationen zu verbinden. Früher passte auf ein Kind eine ganze Nachbarschaft auf. Heute passt auf über 20 Kinder eine Person auf. Ansonsten können sie sich gegenseitig erziehen. Schade, jugendliche Frische und Wissensdurst, nicht mit Ruhe und Erfahrung paaren zu wollen.

Auch wenn ich mir selbst geschworen habe endlich einige Themen loszulassen, so schaffe ich es doch nicht und meine Pulsuhr meint ich tät mich grad ein bisserl aufregen. :D
 
Nehmen wir an, eine Mutter kommt zu dir, weil sie erkennt, welche tolle Lehrerin du bist.
Nimmt ihren ganzen Mut zusammen, weil sie wollte es dir schon lange sagen.
Sie sagt zu dir: "Danke, dass sie der Lehrer meines Kindes sind, das habe ich mir so sehr gewünscht."

Dann sagst du: "Och, tut doch nichts zur Sache 🤷‍♀️

Ich sage meiner Freundin auch immer wieder mal: du bist die beste überhaupt und sie schüttelt sich dann ab und sagt, das ist doch nichts.
Weißt du, ich fühle mich dann traurig. Aber muss ja nicht so sein, bei dir meine ich.

Na ich würde das so sicher nicht abtun wollen, wenn eine Mutter so auf mich zukommt (bei ner Freundin tät ich je nachdem aber auch eher abwinken :) ). Wie gesagt, ich freue mich sicher auch über wertschätzende Gesten, aber ich erwarte sie nicht. Ich denke da halt auch an all die Detailshandelsangestellten, Busfahrer, Lieferfahrer, Putzkräfte, Bäcker, Köche, Lageristen, Logistiker etc. die kaum je direkte Wertschätzung erfahren und trotzdem machen sie ihren Job und sicher viele von ihnen sogar einen verdammt guten Job.
 
Ich denke da halt auch an all die Detailshandelsangestellten, Busfahrer, Lieferfahrer, Putzkräfte, Bäcker, Köche, Lageristen, Logistiker etc. die kaum je direkte Wertschätzung erfahren und trotzdem machen sie ihren Job und sicher viele von ihnen sogar einen verdammt guten Job.
Ach du liebe Güte, das ist ein breites Feld. Fangen wir mal klein an. OK?
Dass die Welt das Pferd von hinten aufzäumt, ist wohl hier jedem klar.
Oder verstehst du das, dass ein Profi-Fussballer p.a. in Österr. z.B. David A. 15 Mio. und eine DGKS na ja, lass ma das mal...
 
Ich finde elearning absolute scheiße und entbehrlich.
Schule und später Studium sind mehr als Wissensaneignung
Im e-learning gibt es durchaus auch überfachliche Kompetenzen, die geübt werden können. zB. Selbstorganisation und Eigenständigkeit, bei der plötzlich einige Knöpfe auftun, die vorher völlig verknotet waren.
Natürlich gibt es Einbussen im Sozialem. Aber auch hier waren meine Kinder in meiner Praktikumsklasse in der Quarantänewoche kreativ, zeigten Initiative und haben sich in den virtuellen Räumen wie „Pausenplatz„ und „Gruppenraum“ am Abend zusammengefunden und darüber Spiele gespielt 🙂 So wie die Kids mit der Isolation umgehen, könnten wir Erwachsenen noch was daraus lernen.
 
Ach du liebe Güte, das ist ein breites Feld. Fangen wir mal klein an. OK?
Dass die Welt das Pferd von hinten aufzäumt, ist wohl hier jedem klar.
Oder verstehst du das, dass ein Profi-Fussballer p.a. in Österr. z.B. David A. 15 Mio. und eine DGKS na ja, lass ma das mal...
Du verbindest grad Wertschätzung und Gehalt. Dass das von dir kommt - spannend 🙃
 
Boah, das Wort ist schon so ausgelutscht....
Ja verstehe ich und wird gerne überall und für alles mögliche gebraucht. Ich sprach von überfachlichen Kompetenzen. Ist so ein zu verstehender fachlicher Begriff, der die sozialen, methodischen und personellen Dimensionen in einem Lernkontext beinhalten.
 
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