Generell:
Was mich irritiert ist, dass zunehmend Menschen, die weder wissen wo sie sind, noch wissen dass man die Regeln dessen, der einen Ort zur Verfügung stellt und dementsprechend Regeln erstellt, denken ein Anrecht haben als gleichwertiges Mitglied in der Gesellschaft angesehen bzw. wahr genommen zu werden. (andernthreads erwähnt, meinen Weg durch einen einst beliebten Park nehme weder ich noch andere mehr, wir fühlen uns verdrängt/Stammgäste Bäder/Saunen werden rarer oder kommen zeitig und gehen frühzeitig, weichen aus)
Das Personal:
Das Hinhauen der breiten Masse auf arbeitende Menschen/das Personal das sich schlecht verhält:
Bitte schaue sich doch wer das Berufsbild und die geringe Besetzung (oft offene Stellen, die keiner will). Bade/Saunagäste vs. Personal in Anzahl.
Saunawart, Bassinaufseher, Kassakraft, Schwimmlehrer, Badetechnik - was in einem Bad so ist - oft hat eine Person alle diese Kurzausbildung und wird auch überall wechselnd/gleichzeitig eingesetzt.
Die Anforderung wachsen durch Menschen anderer Kulturkreise, einem gewissen Anspruchsdenken, oft Gratiseintritt, den sich andere nicht in diesem Ausmaß (Preise) leisten kann. Das Publikum als solches kippt.
Es handelt sich nicht um Psychologen, nicht um Security, sie sind nicht ausgestattet weder mit Wissen noch mit Kompetenz.
Klar, dass in Ausnahmefällen eingegriffen wird - menschlich von jedem der soetwas wahrnimmt (das ist nicht Personalsaufgabe alleine).
Erwachsenen Zeugen ihre Pflicht abnehmen.
Gerufen werden und hören was passiert ist, danach urteilen und handeln?
Nein. Ich sehe. Ich bewerte. Ich rufe 133. Ich bin mündig und erwachsen. Ich bin Zeuge.
Die Gäste:
Scheinen sich im Bad in Obsorge zu begeben. Ihr gutes Recht, bei Saunatemperatur, aufgebrochenen Spinden, Diebstahl, Erste-Hilfe etc.
Oft Walkie-Talkie zur Leitung, gerade nicht erreichbar, nicht so schnell am Ort des Geschehens.
ABER: Warum rufen Gäste nicht die 133???
Ob in einem Einkaufszentrum, in einer U-Bahnstation, in einem Gastronomiebetrieb, bei einem Konzert, in einem Wartezimmer.
Wird man zum Kind oder erkennt man eine Situation, die entschärft und zur Anzeige gebracht werden muss?
Warum nicht:
Ups. Man ist Zeuge. Ups. Da könnte man zur Vernehmung (Grundlage für die Staatsanwaltschaft) geladen werden. Ups. Vielleicht gar eine Gegenüberstellung. Ups. Sie haben ihn/sie - Zeuge vor Gericht.
(Eigentlich, na, ich beziehe lieber dort Stellung wo es gemütlich ist und nichts bringt. Meinen Namen gebe ich nicht für eine Zeugenaussage.)
Aber nachher die Klappe aufreißen, sich über Zustände beschweren.
Es ist unsere Gesellschaft, unsere Freiheit, unsere Lebensqualität.
Nun gut, dafür sind in öffentlichen Bädern mitunter vier Badewascheln auf über 2.000 Leut zuständig.
Warum sollte sich da ein Gast den schönen Tag verderben?
Klar, das sind keine Sicherheitswachleute, die schauen aufs Wasser, springen rein, retten, schaut nach nix aus, man möge das mal nur 2 Stunden machen. Die kontrollieren Saunaleistung, Hygiene, putzen, geben Auskunft und erste Hilfe bei Kollaps etc.
Weg vom Arbeitsplatz, tja und dann passiert dort etwas, weil man woanders Hören-Sagen nachrennt, tja da steht der Waschl auch vor dem Kadi.
Nun gut, aber was soll einen schon dran hindern, daheim auf der Couch eine Beschwerde über das Personal zu schreiben.
Man hat das ja beobachtet, erzählt bekommen - wunderbar.
Man ist kein richtiger Zeuge, man ist ein feiger Wappler, ein Gucki.
Echte Zeugen machen Aussagen an dafür vorgesehener Stelle.
Ich weiß mittlerweile bald nimmer ob mich die Täter (warum auch immer, vielleicht noch erklärbar), weniger ankotzen als die Leut die zuschauen und warten, dass irgendwer etwas tut, dem sie beiwohnen können. Das ist doch kein Theater.
Wo ist die Verantwortung jeden einzelnen in unserer Gesellschaft, der tatsächlich aufsteht und handelt, für die Werte die er vertritt und meldet, wenn es notwendig ist, seinen Namen nennt, seine Beobachtungen kundtut und Exekutive, in Folge Legislative die Grundlage gibt, zu handeln.
Zum Thema:
Was geschehen ist, kann am ehesten geklärt werden, wenn es genug Zeugen gibt.
Ob es rechtens oder nicht ist, entscheidet die Staatsanwaltschaft indem sie aktiv wird, im Endeffekt ein Gericht.
Darüber braucht Hinz und Kunz nicht nachzudenken.
Der hat seine Staatsbürgerpflicht in erster Linie zu tun.
Wenn er das tut, dann darf er mitreden mit denen die ebenso ticken.
Aus dem Artikel
Grundsatz der MA 44 sei: "Bei sexueller Belästigung keinerlei Toleranz".
Deeskalationskurse, ja gibt es? Einer gegen wieviel, mit anfeuernden Gästen im Kampfmodus auf Hören-Sagen? Badwaschln, die neuen Superhelden, wenn sie fertig sind mit verschissenen Häusln putzen?
Das Personal lacht sich gropfert. Ich denke, dass die Anweisungen anders lauten, der Vorgesetzte kann aktiv werden. Das Personal hat kein Handy bei sich, auch keinen direkten Notfallknopf in Form einer Uhr am Handgelenk. Wäre das gewollt, wäre das wohl der Statistik nicht zuträglich und das Personal anders ausgestattet und nicht in einer Grauzone, Jobverlieren oder nicht, was tu ich jetzt. Dem Bad verweisen ist reale Gepflogenheit.
Insider haben übrigens einen Maulkorb (wie auch Lehrer).
Solidarität und Wertschätzung zwischen Gästen und Personal, die öffentliche Institutionen weiterhin nutzen wollen - Bittaschen.
Die Opfer - selbstbewusste Frauen:
Aus dem Artikel:
Doch ihr Wellness-Geburtstagsfest hätten sie sich nicht verderben lassen wollen: "Wir beschlossen, die Situation hinter uns zu lassen und gingen in die Sauna gegenüber", schildert Melina R.. Jedoch, leider: "Nach etwa fünf Minuten kam derselbe Mann in die Sauna. Er setzte sich neben uns und begann erneut, sich an seinem Penis zu berühren."
Selbstständige Frauen von heute, die wissen was sie wollen.
Dass ein offensichtlicher Badegast, der sich nicht an regeln hält, übergriffig ist, strafbare Handlungen vollzieht, weiter macht, die nächsten und die nächsten, die halt auch die Schulter zucken, belästigt, bis halt eine getroffen wird, die es psychisch hart trifft, oder die physisch angegriffen wird.
Verantwortungslos und weinerlich? Nicht fähig - 133 - eh schon wissen, wieso auch, man würde sich den Tag verderben.
"Uns ist ja nix passiert, da kann man schon tolerant sein?"
Ist es uns so wenig Einsatz wert, das Handy zu zücken, die Tat zu melden, die Täterbeschreibung zu geben, eine Aussage zu machen?
O.t.: Vorab, das letzte Ereignis: Ja ich habe das im September gemacht, war gegen Mitternacht vorgeladen bei der Kriminalpolizei zur Vernehmung, ja ich war Zeugin im 6 Wochen später statt findenden Prozess, ja er wurde wieder verurteilt, Bewährung aufgehoben. (kam grad nach 17 Monaten wieder raus, EU-Bürger, abgeschoben, 3 Tage später wieder da).
3 Leute haben ihn auf fremden Grundstücken von bekannten Nachbarn gesehen und sich dann wichtig gemacht, aber nicht gemeldet - aber in der FB-Gruppe fest geblasen, wie schlimm alles ist. Pfui!!!
Ich will mir das nicht gefallen lassen, weder für mich noch für uns.
Ich stehe für unsere Werte, auch wenn es unangenehm ist.
Wie falsch sind Statistiken, wenn sich kaum einer traut, sich dagegen zu stellen?
Ich schäme mich für die Leut, die "Null-Toleranz" sagen können, aber nicht fähig sind sich verantwortlich zu fühlen und Null-Toleranz mit einem Anruf zu zeigen. (I schau nur, geht mi ja nix an - motschkern tu ich dann in Posts)