Klage gegen Lidl!

Jo, das ist mir schon klar, dass bei dem Billig-Zeugs die Preise auf Kosten alles Anderen gedrückt werden - aber warum da die Einkäufer haften sollen dafür, ist mir nicht ganz klar...

sieh es mal anders und vergleich's mit der hehlerei nach österreichischem recht ... ;)
 
Ajo... Und warum klagens dann den Lidl und nicht die Zulieferfirmen in Bangladesch?!?

Weil die Leute in Bangladesch froh sind, dass sie überhaupt Arbeit haben. Die Produktion von Textilien wird unter anderem deswegen nach Bangladesch verlegt, weil China schon zu teuer ist. Verliert Bangladesch diesen Wettbewerbsvorteil, dann gibt es mehr Arbeitslose.

Wer sein Gewissen beruhigen will, der kauft seine Unterwäsche halt nicht beim Lidl, sondern achtet darauf, dass "Benger" oder "Huber" drauf steht. Die Ware kommt dann zwar möglicherweise auch aus Fernost, aber er zahlt ordentlich für die Marke.

Und in Bangladesch ändert sich genau nix, außer, dass Aufträge ausbleiben, und die armen Leute dort das bisserl Arbeit und Lohn auch noch verlieren.

Genau diese Befürchtung hat eine Arbeitnehmervertreterin aus Bangladesch in einem Interview geäußert. Die sind über solche Aktivitäten nur mäßig erfreut.
 
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Dann kannst als Nächstes gleich den Rewe-Konzern (Billa, Merkur, Penny) und Zielpunkt/Plus von deiner Liste streichen - dort arbeitet man 70 Stunden in der Woche und bekommt 30 bezahlt, wird man krank, bedeutet das die Kündigung, genauso, wenn man es wagt, aufzumucken usw. usf.. Ach ja, Ströck und Anker kannst auch auf die schwarze Liste setzen.

QUOTE]

Mir fällt dazu noch das Transportgewerbe ein.... dort gibt es genug die nicht mal wissen wie man Überstunden, Zulagen, Diäten schreibt... nachdem die Fahrer im Prinzip großteils ungelernt sind ("Hilfsarbeiter mit Führerschein") haben sie nur wenig Alternativen und müssen das böse Spiel mitmachen. Natürlich gibt es Ausnahmen... bin neugierig wie sich daß in den nächsten Jahren mit der zunehmenden elektronischen Überwachung entwickelt.
 
Es ist natürlich kurzfristig nicht gerade toll für die Menschen in Bangladesch aber langfristig sollte es doch was bringen.
 
Könnte aber auch sein das sich selbige sagen: Besser kurzfristig was zum beissen als langfristig verhungert ... ;)

Generell zu Lidl und all den anderen "wir verbessern die Welt" Themen. Theoretisch alles recht nett und schön, aber solange es Lobbys gibt welches selbiges verhindern wollen, können wir "fair traden" bis zum abwinken, es wird sich nix ändern.
 

Für mich ist und bleibt es ein Skandal, wenn Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen ausgebeutet werden, damit wir hier immer mehr und immer billiger einkaufen können.

Das Problem ist halt nur das viele Menschen zu diesen billigen Einkaufsmöglichkeiten greifen, weils Portemonnaie nicht mehr hergibt. Diese Tradeprodukte sind ja schön und gut, aber für mich definitiv nicht bezahlbar - ich hab nach allen Abzügen für mich und meine beiden Jungs 400 Euro im Monat zum leben - ich muss billig kaufen.
 
na aber kik, der um nix besser is.:roll:

Auch der KIK hat weder eigene Näherinnen noch eigene Fabriken.

Auch bei Kik will man sich nicht persönlich zu den Vorwürfen äußern. In einer Stellungnahme heißt es, man kenne die Vorwürfe, könne ihnen aber nicht nachgehen, da "uns bis heute die Namen der Fabriken nicht mitgeteilt wurden". Stattdessen verweist das Unternehmen auf den hauseigenen "Code of conduct" - den internen Verhaltenskodex - und verschiedene Qualifizierungsprogramme, die man durchführe. Auch die eigene Preisgestaltung macht man bei Kik nicht für die Arbeitsbedingungen verantwortlich: "Unsere Lieferanten produzieren nicht exklusiv für Kik, vielmehr wird auch für andere Unternehmen, unter anderem aus dem Markenbereich produziert. Von daher muss man den Anknüpfungspunkt für niedrige Einkaufspreise nicht bei den Arbeitsbedingungen suchen, sondern bei effizienten Beschaffungswegen."

Es wäre übrigens unfair, den Diskontern den schwarzen Peter in die Hand zu drücken. Die Markenartikelanbieter machen es doch genauso. Auf Grund ihrer wesentlich höheren Preise machen sie halt noch mehr Reibach.

Miserable Arbeitsbedingungen
Gewerkschaften kritisieren Nike & Co

Unbezahlte Überstunden, Hungerlöhne und giftige Chemikalien: Laut Gewerkschaftsangaben haben sich die Arbeitsbedingungen bei den asiatischen Zulieferfirmen von internationalen Sportartikelherstellern nicht verbessert. Daran ändert auch Olympia nichts.

Brüssel - Erst war es Puma, jetzt trifft es auch Adidas, Nike, New Balance oder Fila. Erst am Samstag hatte der SPIEGEL Vorwürfe veröffentlicht, Puma lasse seine Schuhe von Zulieferern unter "schwerer Ausbeutung von Arbeitern" produzieren. Jetzt kommt ein Bericht der internationalen Play-Fair-2008-Kampagne auch für andere internationale Sportartikelhersteller zu einem ähnlichen Ergebnis: Auch sie lassen ihre Waren unter verheerenden Arbeitsbedingungen produzieren, wie es in einer Untersuchung der Kampagne heißt.

Alle Zitate aus Spiegel ONLINE

können wir "fair traden" bis zum abwinken, es wird sich nix ändern.
Diese Tradeprodukte sind ja schön und gut, aber für mich definitiv nicht bezahlbar
Da hab ich sowieso einen klitzekleinen Verdacht ..... Fairtrade - Bohnenkaffee kostet rund doppelt soviel wie der unfair gehandelte ...... ob diese 100 % Aufschlag wirklich an die Kaffeebauern gehen ?:hmm:
 
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Da hab ich sowieso einen klitzekleinen Verdacht ..... Fairtrade - Bohnenkaffee kostet rund doppelt soviel wie der unfair gehandelte ...... ob diese 100 % Aufschlag wirklich an die Kaffeebauern gehen ?:hmm:

Gute Frage, oder wer wird damit bezahlt?
 
Auch der KIK hat weder eigene Näherinnen noch eigene Fabriken.

na gut, mag ja sein, dann kaufens halt ihre 2,90 t-shirts von fabriken in indien oder wo, die kinderarbeit zulassen und fürdern:cool:
is aber ka unterschied, oder.
 
na gut, mag ja sein, dann kaufens halt ihre 2,90 t-shirts von fabriken in indien oder wo, die kinderarbeit zulassen und fürdern:cool:
is aber ka unterschied, oder.

Würde mal sagen so ist's richtiger ...

dann kaufens wir kaufens (gezwungenermaßen)

Und solange die selben Arschkonzerne (und Politiker) bei uns die Leute vorsätzlich flach machen, solange werden's die Leute zu den Diskontern zwingen. Und dann doppelt abcashen, einmal in der dritten Welt und dann nochmals bei uns.
 
Das Problem ist halt nur das viele Menschen zu diesen billigen Einkaufsmöglichkeiten greifen, weils Portemonnaie nicht mehr hergibt.
So ist es.

Und ich frage mich, wie abgehoben manche schon sind, wenn sie diesen Umstand nicht ums Verrecken zur Kenntnis nehmen wollen. :roll:

Und nur so tun, als ob jeder, der beim Lidl oder beim Hofer, Penny, und was es noch so gibt, einkauft, nix anders als geizig und asozial auf Kosten irgendwelcher ausgebeuteten Arbeiter wäre, das geht mir nur noch auf den Arsch ..... tschuidign schon.

Wie abgehoben sind wir denn schon? Herrschaften, die Einkommen in Österreich beginnen ned bei zweitausend Euro monatlich. Da gibt's unzählige, welche ned einmal auf einen Tausender kommen, jeden Eurocent zweimal umdrehen müssen, wenn sie halbwegs über die Runden kommen wollen. Die gehen ned zum Meinl am Graben einkaufen, die können sich - wenn überhaupt - keine Fair Trade Schokolade leisten, die sind froh, wenn's beim Spar am Abend ermäßigtes Obst oder Gemüse kriegen. So schaut's nämlich aus.

Und speziell außerhalb der Ballungszentren gibt's genug Menschen, die froh sind, dass sie zu den Konditionen eines Lidl arbeiten können, weil das nämlich immer noch besser ist, als vom AMS zu leben. Und dass das von diversen Handelsketten ausgenutzt wird, ist eh seit langem kein Geheimnis. Aber genau so weiß jeder, der es wissen will, dass es für die Leute dort keine Alternativen gibt. Andere Jobs sind Mangelware. Beschweren sie sich, ist die Arbeit weg, und damit oft auch die Existenz gefährdet. Also schlucken sie halt, um ned noch näher an die Armutsgrenze zu rücken. Da hilft das ganze Geschwafel von Arbeitrecht überhaupt nix, denn wo kein Kläger, da kein Richter.

Ist ja schön, wenn man zu den Besserverdienern in diesem Land gehört, und es ist auch schön, wenn man sich um die Arbeitsbedingungen in Venezuela und Bangladesch Gedanken macht, aber wenn das nur ein Vorwand dafür ist, dass man sich im eigenen Land ned mit den *naserümpf* ärmeren Schichten auseinandersetzen muss, dann ist das in meinen Augen alles andere als ein Zeugnis sozialer Kompetenz. Da kann man sich gegenseitig noch so überbieten mit "hach, wie gut wir sind".

:cool:

:oops:

Hab' mich schon wieder beruhigt. :)
 
Danke Steirer, ich hatte nämlich schon Angst was falsch zu machen weil ich bei Lidl und Aldi einkaufen geh. (He, heute 2,5kg Erdäpfel für 89 ct, davon essen wir die ganze nächste Woche.)
 
...und für erdäpfel mit absolut vergleichbarer qualität zahlst im markenladen (dort natürlich deutlich hübscher drapiert feilgeboten) locker gut und gerne mehr als das doppelte. peanuts scheinbar, aber es läppert sich übers monat oder jahr gerechnet.

danke für das posting, ich wollte, hab gestern dann aber vergessen diesen aspekt noch anzuschneiden...

wenn die lebenserhaltungskosten steigen und das was vom arbeitgeber monatlich ins börsl reinrinnt gleich bleibt oder nur geringfügig angepasst wird kann man den konsumenten ned zum vorwurf machen, dass sie nach alternativen suchen um diese schieflage auszugleichen.

ganz zu schweigen von jenen menschen die sich aufgrund der wirtschaftlichen situation in einer prekären situation befinden.
 
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Im übrigen glaube ich, dass die Geschwindigkeit bei Lidl/Hofer jetzt ned unbedingt als Schikane der Firma zu sehen ist. Man darf ned vergessen, dass pro Filiale deutlich weniger Personal zur Verfügung steht als zum Beispiel beim Spar, das wirkt sich halt schon auf das Arbeitstempo aus, denn es gibt ja neben dem Kassieren auch noch viele andere Arbeit zu erledigen.
Und dann meine ich schon, dass zu einem Teil auch die Konsumenten Schuld daran tragen, denn es ist ja ein Symptom unserer Zeit, dass die Leute eben keine mehr haben. Wer nimmt sich denn schon Zeit, einzukaufen? Das muss doch alles innerhalb von einer Viertelstunde gehen, sonst werden viele ja schon hektisch. :roll:

Beim Lidl gibts knallharte Zeitvorgaben, ich glaub in der Minute müssen die Kassierinnen 20 Produkte über den Scanner ziehen. (Meine Exschwägerin war 10 Jahre dort.) Tja und diese Zeitvorgaben gibts überall im Handel, denke ich - selbst mein Arbeitgeber fordert Zeiten und da gehts nur um Schuhe. ;)
 
und es wird ein heulen und wehklagen sein, wenn mittelfristig die waren mit chips versehen werden, und du mit deinem einkaufswagerl durch den scanner direkt zur bankomatkasse rollst. dann wirds nämlich überhaupt keine kassiere mehr geben.
 
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