Ich war noch nie verliebt

😬😂

Ich fühle mich der "Realität" eben nicht ausgeliefert, innerhalb der Rahmenbedingungen besteht immer Gestaltungsspielraum. Ist für mich eine Frage der Selbstermächtigung statt Ohnmacht gegenüber dem "System" empfinden.

ich empfinde keine ohnmacht gegen "das system", ich geh ihm auf den sack, wo immer ich empfinde, dass das system uns in eine falsche richtung führt. aber das system beeinflusst unseren gestaltungsspielraum. ganz massiv sogar. wer das anders sieht: bitte um erklärung!
 
das mag ja schon sein. nur richtet sich die realität weder danach, was du gerne hörst noch nach dem, wie ich es gerne hätte.
Da hast Du recht.
Jeder hat seine Wahrnehmungen und meine entsprechen den Deinen absolut nicht.
Ansich haben wir in sicheren Zeiten vieles lockerer genommen, die jungen kämpfen ganz anders und ethische Werte sind ihnen wichtig, sie kämpfen um eine gscheide Ausbildung, ist erst vor einigen Tagen eine Statistik raus gekommen, die halten zsamm, weil´s finanziell eng ist, die Eltern oft auch schon krachen. Nein ich sehe das gar nicht.
Das sind halt die, die ich kenne, von denen liest man nichts in der "Zeitung" - welche Du kennst weiß ich nicht.

Bildung sowie das Leben mit Freunden, die ähnlich ticken und voran kommen wollen, auch recht hohe ehtische Werte haben, sich Gedanken um die Welt, die Energieversorgung, Einsatz von KI machen etc., Sex der immer später statt findet und gut gewählt und geschützt ist - nö, das passt schon so, die passen sich an die Gegebenheiten an.

Tja und sie verlieben sich, sie prüfen sich, sie entscheiden sehr bewusst und sie halten ihr Wort.
Setze ich aus meinem Umfeld dagegen.
Tja, die Jungen, die wirklich was am Kasten haben, dürften dem nicht mehr 100% vertrauen.
 
ich empfinde keine ohnmacht gegen "das system", ich geh ihm auf den sack, wo immer ich empfinde, dass das system uns in eine falsche richtung führt. aber das system beeinflusst unseren gestaltungsspielraum. ganz massiv sogar. wer das anders sieht: bitte um erklärung!
das system ist keine paralellwelt, es ist unser system, gemacht von uns, für uns. mitgestaltung erwünscht und notwendig.
 
das system ist keine pararellwelt, es ist unser system, gemacht von uns, für uns. mitgestaltung erwünscht und notwendig.
Dennoch wie in der kleinsten Zelle, der Familie.
Wenn nichts da ist, werden die Sprünge kleiner.
;)
Tja und wenn ich mir anschaue wie Menschen über Demokratie denken und wie das gehandhabt wird, macht mir das doch etwas Angst.
Ich meine keine Partei, sondern generell das Klima, das viele weder staatsmännisch empfinden, noch sich selbst als Österreicher in ihren Interessen vertreten fühlen.

Das gefällt mir nicht und macht mir Sorgen.
Den jungen Menschen übrigens mehr als mir, aber um die sorge ich mich auch. :(
 
Dennoch wie in der kleinsten Zelle, der Familie.
Wenn nichts da ist, werden die Sprünge kleiner.
;)
Tja und wenn ich mir anschaue wie Menschen über Demokratie denken und wie das gehandhabt wird, macht mir das doch etwas Angst.
Ich meine keine Partei, sondern generell das Klima, das viele weder staatsmännisch empfinden, noch sich selbst als Österreicher in ihren Interessen vertreten fühlen.

Das gefällt mir nicht und macht mir Sorgen.
Den jungen Menschen übrigens mehr als mir, aber um die sorge ich mich auch. :(
wird das umfeld instabil, die zukunft unsicher, sehnen sich die menschen nach einfach lösungen um den zustand wieder herzustellen. oft hätten sie es gerne so wie es war als sie kinder waren. die viel zitierten 80er jahre fallen mir da ein. obwohl damals die welt geteilt war, eine atomare katastrophe jederzeit möglich wird diese zeit oft glorifiziert.
in wirklichkeit gab es trotz der derzeitigen krisen kaum so friedliche zeiten wie jetzt. auch die soziale absicherung war noch nie so groß und mit der eu ist ein gemeinschaftsprojekt entstanden das uns eine stärke verleiht als österreich und auch als eu, die wir nie hatten.
trotzdem ist ständig diese unsicherheit da, die menschen nach links oder rechts aussen treibt.
was hat sich geändert?
die informationspolitik? viele menschen lesen keine seriösen medien mehr, wo mal mehr oder weniger faktenchecks gemacht werden müssen.
alles wird geglaubt, geteilt und die verunsicherung nimmt immer mehr zu. das führt zu einem massiven vertrauensverlust in die politik und die demokratie, die sich schwer tut dagegen etwas zu tun, das man gegen etwas, das nicht stimmt nur schwer ankommt.
 
ich empfinde keine ohnmacht gegen "das system", ich geh ihm auf den sack, wo immer ich empfinde, dass das system uns in eine falsche richtung führt. aber das system beeinflusst unseren gestaltungsspielraum. ganz massiv sogar. wer das anders sieht: bitte um erklärung!
Bin zwar nicht religiös, aber das Gelassenheitsgebet bringt's für mich ein wenig auf den Punkt ...

"(Gott,) gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
 
die viel zitierten 80er jahre
Ich weiß jetzt nicht wie alt Du bist.

Für mich: Mir ist so derartig bewusst, dass ich als Mensch hier und bei meinem Geburtsdatum die beste Zeit in dieser Menschengeschichte erleben durfte. Keiner vor mir und keiner nach mir, wird das auf Jahrhunderte erleben können, wie ich es erlebt habe.

Das macht andererseits eine Art von Bewusstsein. Ich hatte es so gut, ich bemühe mich so gut ich kann, dass auch die nächsten es bestmöglich gleichfalls gut haben - auch wenn es nie wieder so sein wird, wie es war. (Aber das kennen die Jungen nicht, drum wird es ihnen nicht fehlen. Aber ich weiß es und hab ein wenig schlechtes Gewissen, weil es mal einfach unanständig gut war. Unter heutigen Gegebenheiten könnte ich nimmer schaffein was einst ging.)

Zum Thema: Auch die Sexualität habe ich unbelasteter und ohne Leistungsdruck empfunden, ohne fixen Regeln, ohne Pornos jederzeit (Videothek - war schon mühselig aber besonders), nicht derart stressig, wie es mitunter schein.
 
Aus meiner Sicht gibt es einen Unterschied zwischen „Verliebtheit“ und „Liebe“. Ersteres kann schnell entstehen und wieder vergehen, Letzteres entwickelt sich langsam und hält lange im Idealfall ewig.
 
Viele Menschen glauben halt, dass Liebe immer laut sein muss. Ist sie aber nicht. Tatsächlich zeigt Liebe sich (für mich) in vielen kleinen Dingen. Nicht immer in überschwänglichen Liebeserklärungen, manchmal auch einfach in Erdbeerpflanzen, die er im Garten pflanzt damit man selber welche hat, weil er weiß, dass man Erdbeeren liebt ...
 
Bin zwar nicht religiös, aber das Gelassenheitsgebet bringt's für mich ein wenig auf den Punkt ...

"(Gott,) gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

führt zu weit vom thema weg und geht ins politische. daher: :muted:
 
So sehr es einerseits oft explizit nur um Sex geht, so sehr prägen uns andererseits vermutlich überhöhte Romantik-Ideale, die insbesondere über die Medien transportiert und verbreitet werden. Wer sich in der Interaktion mit anderen daran misst, findet normale Anziehung vielleicht schnell zu wenig, hat eine verklärte
Ich glaube, ich verstehe, was du meinst bzw. kann man es so zusammenfassen: Zu viel Pornokonsum stumpft ab und die Reizschwelle wird immer höher. Zu viel Romantik-Serienkonsum stumpft ab, verklärt und erhöht die Erwartungen an das eigene Erleben und Beziehung. Kann man das so sagen?
Für Pornos kann ich mir das gut vorstellen bzw. ist es bereits untersucht, für überhöhte Romantikideale kann ich mir das schwerer vorstellen. Einerseits schauen viel mehr Pornos bzw. sind sie allgegenwärtiger als Beziehungsschmachtfetzen.

Vorstellung, nimmt es möglicherweise gar nicht als das wahr, was es ist. Erst recht, wenn ihm die Erfahrung noch fehlt. Für mich zeigt sich eine Korrelation zwischen vermehrtem Film- und Serienkonsum und idealisierten Beziehungsbildern und höheren Beziehungserwartungen. Sehnsuchtskulissen und Schicksalsmotive - die alle Zeiten überdauernde, ewige Liebe als Dauerbrenner. Von Formaten der Neuzeit, "scripted" und "reality", ganz abgesehen. Drama pur,
Siehe oben.

Ich denke, die meisten Menschen können lieben. Dass es Menschen gibt, die aromantisch empfinden, unbestritten. Aber viele, die behaupten, (noch) nie geliebt zu haben, werden Liebe empfunden haben, es eventuell auch im Moment tun, es aber anders labeln, es vielleicht aus Angst (und zum Schutz) verleugnen, oder es
Ich denke auch, dass die meisten Menschen lieben können. Aber sie können es auch verlernen, erkalten oder abstumpfen, zB. wenn sie zu oft Enttäuschungen erlebt haben. Geilheit bzw. Lust ist eine andere Geschichte, das ist triebgesteuert. Männern sagt man nach, dass sie Liebe und Lust bzw. Sex leichter trennen können als Frauen.
womöglich nicht an die Oberfläche holen können, weil Niedergeschlagenheit oder Depression sich wie eine Decke darüber ausbreiten. Oder, oder, oder.
Da ist etwas dran. Ob es ein nicht mehr Können oder nicht mehr Wollen aus Selbstschutz ist, spielt da mMn nicht so eine große Rolle. Es passiert einfach mit der Zeit. Man kann sich schließlich nicht selbst steuern wie eine Maschine.
Ein konträrer Gedanke in Form einer Frage noch: Ist es überhaupt Liebe oder Verliebtheit, wen ich es im Moment nicht ganz bewusst empfinden kann?
Richtige Verliebtheit(ein Rausch der Gefühle und Hormone) spürt man erfahrungsgemäß rund um die Uhr, aber der Zustand ist vergänglich. Bei Liebe ist das schon viel komplizierter, denn es heißt Liebe ist (auch) eine Entscheidung und bleibt dann noch da bzw. stellt sich erst ein, wenn die Verliebtheit schon längst weg ist. Da kann ich mir schon vorstellen, dass es Momente gibt, wo man sie nicht unmittelbar bewusst empfindet. Da ist sie aber trotzdem.
 
Verlieben kann man sich schnell und viele werden das auch heute noch können. Wobei die gequälten, emotional abgestorbenen, diejenigen die in der Kindheit schon keibe Liebe erfahren durften, denen kann auch ein sich verlieben schwer fallen. Beim sich Verlieben sehe ich selbst noch weniger den Einfluss der heutigen medialen Trugbilder. Wenn es aber um Liebe geht, da hat man heute kaum mehr Zeit, Raum und ein Gespür dafür. Grad weil alles immer so toll sein muss wie es überall gezeigt wird und grad auch weil die nächste "Liebe" vielleicht nur ein Fingertip auf dem Handy von einem entfernt sein könnte. Wer kann sich da auf diese Kleinigkeiten, die eine Liebe tatsächlich ausmachen, noch fokusieren? Ich denke wer heute Liebe noch erleben und fühlen will, muss sich sehr bewusst dafür entscheiden können. Muss sich von Anfang an sehr bewusst sein, was Liebe für einen selbst bedeutet.
 
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