Gesetz spricht gegen FKK-Sponsorgeld für den FC Wacker
Der Flirt zwischen dem FC Wacker und dem FKK-Saunaclub Goldentime hat wenig Aussichten auf eine Partnerschaft.
Ob der FC Wacker Tirol wirklich mit den Sauna-Millionen des "Goldentime" rechnen kann? Ob unter dem angekündigten Motto "Römische Antike" wirklich amouröse Schweißausbrüche über die Bühne des vormaligen Tanztempels "Antico" gehen werden?
Wohl eher nicht, auch wenn die Herrschaften des FC Wacker Tirol davon sprechen, dass der Vertrag "unterschriftsreif" und der Schriftzug des Sponsors in der kommenden Saison für einen sechs- oder siebenstelligen Betrag am Dress zu sehen sei.
Der erste Haken: das Tiroler Landespolizeigesetz. Unter § 17 ("Betrieb eines Bordells"), Absatz 5 heißt es: "Verboten ist: a) das persönliche Anwerben von Besuchern vom Bordell aus, b) jede andere Werbung für das Bordell, c) jeder Hinweis auf den Betrieb des Bordells und d) jede Kennzeichnung des Gebäudes, die unmittelbar auf dessen Verwendung als Bordell hinweist.
Der Tiroler Polizeijurist Peter Oehm bestätigt: "Es gibt das Verbot, für ein Bordell öffentlich Werbung zu betreiben." Ob das im Fall eines Fußball-Trikots nicht zur Anwendung kommt?
Der zweite Haken: die Konzession. "Erst vor zwei Wochen erhielt ich einen abschlägigen Bescheid", bestätigte ein Tiroler Bordellbetreiber, der mit seinem Ansuchen an der polizeilichen Bedarfsanalyse gescheitert war. In seiner Begründung formulierte er eine Notwendigkeit in "Nord-, Süd- und Osttirol", doch die Polizei beeindruckte das herzlich wenig.
Polizeijurist Oehm schränkte nur bedingt ein: "Es wäre nur unter Umständen denkbar, es hängt vom Einzelfall ab." Ein solcher "Einzelfall" wäre der Alleinstellungsstatus eines Bordells, was die Aufmachung anbelangt. Oehm: "Wenn man allerdings völlig ident auftritt, dann werden wir uns schwer tun. Es müsste sich um ein gänzlich anderes Zielpublikum handeln."
Ein Fragezeichen steht hinter dem Geschäftsführer des Sauna-Clubs, von dem im § 16 Bewilligungsverfahren, Absatz 2 c) "Verlässlichkeit" gefordert wird. Dieser hat nämlich selbst ein Schuldenregulierungsverfahren laufen (Rückzahlung bis 2009), für eine Stellungnahme diesbezüglich war er nicht zu erreichen.
In den Oberösterreichischen Nachrichten begründete der Rotlicht-Chef damals: Er habe sich, als er Großkinos vermarktete, in Italien beteiligt und sei damals pleite gegangen. Das sei "längst erledigt". In Turbulenzen geriet angeblich wenig später auch ein oberösterreichisches Bordell nach dessen Eröffnung 2005. Das habe sich nach einem stillen Ausgleich jedoch erholt.
Die Entscheidung im Bewilligungsverfahren des Goldentime darf laut Oehm für Ende Mai erwartet werden, Spielraum gäbe es dabei keinen: "Es reicht ein Punkt, um die Bewilligung zu kippen."
Von Florian Madl
17.05.2007
http://www.tirol.com/sport/fussball/innsbruck/62222/index.do