Eure Lieblingsgedichte/Texte

Trapped

don't undress my love
you might find a mannequin
don't undress the mannequin
you might find love.
she's long ago forgotten me.
she's trying on a new hat and looks more the coquette then ever.
she is a child and a mannequin and death.
i can't hate that.
she didn't do anything unusual.
I only wanted her to.

(Bukowski/Love is a dog from hell)
 
...Weisheiten für´s nächste Leben.

Anhang anzeigen 1208008

"One Day"

one day
it will happen
one day, one day
it will all come true
one day
when you're ready
one day, one day
when you're up to it
the atmosphere
will get lighter
and two suns ready
to shine just for you
one day
it will happen
one day. one day
it will all make sense
one day, one day
you will blossom
one day, one day
when you're ready
an aeroplane
will curve gracefully
around the volcano
with the eruption that never lets you down
and the beautifullest
fireworks are burning
in the sky just for you.

i can feel it.

https://www.youtube.com/watch?v=7jd33NDHJ3E

Björk, geb. 21. November 1965
 
Anhang anzeigen 1212881


Du schönes Fischermädchen

Du schönes Fischermädchen,
Treibe den Kahn ans Land;
Komm zu mir und setze dich nieder,
Wir kosen Hand in Hand.

Leg an mein Herz dein Köpfchen,
Und fürchte dich nicht zu sehr;
Vertraust du dich doch sorglos
Täglich dem wilden Meer.

Mein Herz gleicht ganz dem Meere,
Hat Sturm und Ebb' und Flut,
Und manche schöne Perle
In seiner Tiefe ruht.

Heinrich Heine, 1797-1856
 
Anhang anzeigen 1215788

Nähe des Geliebten

Ich denke Dein, wenn mir der Sonne Schimmer
Vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
In Quellen malt.

Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
Der Wandrer bebt.

Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
Die Welle steigt.
Im stillen Haine geh ich oft zu lauschen,
Wenn alles schweigt.

Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne,
Du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne.
O wärst du da!

Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832
 
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß was ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh ich ans Firmament nach jener Seite.
Ach! Der mich liebt und kennt,
Ist in der Weite.
Es schwindelt mir, es brennt
Mein Eingeweide
Nur wer die Sehnsucht kennt
Weiß was ich leide!

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann
 
Anhang anzeigen 1216252

Ob ich dich liebe, weiß ich nicht

Ob ich dich liebe, weiß ich nicht.
Seh ich nur einmal dein Gesicht,
Seh dir ins Auge nur einmal,
Frei wird mein Herz von aller Qual.
Gott weiß, wie mir so wohl geschieht!
Ob ich dich liebe, weiß ich nicht.

Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832
 
Du weißt es doch genau, mein Herz:
Ohne dich bin ich nicht ich. Du bist die Mitte. Du gibst den Takt an.
Mutig machst du mich, klug und bisweilen kopflos;
Stark bin ich mit dir und überraschend wehrlos.
Ich bin dir ausgeliefert, wenn du zitterst, klopfst und Sprünge machst; bist du getroffen, gibt es keinen Schutz mehr für mich.
So sehr bin ich du, dass ich zögere, dich zu verschenken. Habe Angst, mich zu verlieren. Und dann spüre ich: du wächst einfach über mich hinaus, und ich gehe nicht verloren. Ja, ich weiß, dass dir schon lange klar ist: Du bist ich, ich und alle, für die du höher schlägst.
(Gabriele Hartlieb)
 
Anhang anzeigen 1220524

Gold’ner die Sonne, blauer die Luft,
Grüner die Grüne, würz’ger der Duft!
Dort an dem Maishalm, schwellend von Saft,
Sträubt sich der Aloe störrische Kraft;

Ölbaum, Cypresse, blond du, du braun,
Nickt ihr wie zierliche, grüßende Frau’n?
Was glänzt im Laube, funkelnd wie Gold?
Ha! Pomeranze, birgst du dich hold?

Aus "Italien" von Franz Grillparzer, 1791-1872
 
Anhang anzeigen 1222095

Sommer

Der Sommer folgt. Es wachsen Tag und Hitze,
und von den Auen dränget uns die Glut;
doch dort am Wasserfall, am Felsensitze
erquickt ein Trunk, erfrischt ein Wort das Blut.

Der Donner rollt, schon kreuzen sich die Blitze,
die Höhle wölbt sich auf zur sichern Hut,
dem Tosen nach kracht schnell ein knatternd Schmettern;
doch Liebe lächelt unter Sturm und Wettern.

Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832
 
Anhang anzeigen 1225406

Sehnsucht nach Liebe

Alles liebet, alles scherzet
In der fröhlichen Natur;
Alles küsset, alles herzet
Auf den Höhn, in Wald und Flur!

Läßt der holde Lenz sich nieder,
Sanft umschwärmt vom lauen West,
Senkt der Vogel sein Gefieder,
Bauet liebend sich ein Nest.

Und der Löwe flieht das Morden,
Das sonst höchste Lust ihm schafft;
Er verläßt der Brüder Horden,
Huldigt Amors Zauberkraft.

Und dir soll ich mich entziehen,
Die uns menschlich fühlen lehrt?
Liebe! ach, dich soll ich fliehen,
Die der Tiger selbst verehrt?

Ich allein nur soll dich meiden,
Holde Spenderin der Lust?
Ich soll wilde Tiere neiden
Um das Fühlen ihrer Brust?

Nein! dem schönsten aller Triebe
Sei mein fühlend Herz geweiht!
Schenke mir Themirens Liebe,
Amor, Gott der Zärtlichkeit!

Franz Grillparzer,1791-1872
 
Anhang anzeigen 1225406

Sehnsucht nach Liebe

Alles liebet, alles scherzet
In der fröhlichen Natur;
Alles küsset, alles herzet
Auf den Höhn, in Wald und Flur!

Läßt der holde Lenz sich nieder,
Sanft umschwärmt vom lauen West,
Senkt der Vogel sein Gefieder,
Bauet liebend sich ein Nest.

Und der Löwe flieht das Morden,
Das sonst höchste Lust ihm schafft;
Er verläßt der Brüder Horden,
Huldigt Amors Zauberkraft.

Und dir soll ich mich entziehen,
Die uns menschlich fühlen lehrt?
Liebe! ach, dich soll ich fliehen,
Die der Tiger selbst verehrt?

Ich allein nur soll dich meiden,
Holde Spenderin der Lust?
Ich soll wilde Tiere neiden
Um das Fühlen ihrer Brust?

Nein! dem schönsten aller Triebe
Sei mein fühlend Herz geweiht!
Schenke mir Themirens Liebe,
Amor, Gott der Zärtlichkeit!

Franz Grillparzer,1791-1872

Du bist der pure Wahnsinn :bussal: ...und natürlich auch Grillparzer :)
 
Es ist Nacht,
und mein Herz kommt zu dir,
hält's nicht aus,
hält's nicht aus mehr bei mir.

Legt sich dir auf die Brust,
wie ein Stein,
sinkt hinein,
zu dem deinen hinein.

Dort erst,
dort erst kommt es zur Ruh,
liegt am Grund
seines ewigen Du.
 
Es ist Nacht,
und mein Herz kommt zu dir,
hält's nicht aus,
hält's nicht aus mehr bei mir.

Legt sich dir auf die Brust,
wie ein Stein,
sinkt hinein,
zu dem deinen hinein.

Dort erst,
dort erst kommt es zur Ruh,
liegt am Grund
seines ewigen Du.

:daumen::daumen::daumen:
 
Hach, der gute Morgenstern. Da möchte ich auch etwas beisteuern.

Der Werwolf

Ein Werwolf eines Nachts entwich
von Weib und Kind, und sich begab
an eines Dorfschullehrers Grab
und bat ihn: Bitte, beuge mich!
Der Dorfschulmeister stieg hinauf
auf seines Blechschilds Messingknauf
und sprach zum Wolf, der seine Pfoten
geduldig kreuzte vor dem Toten:

"Der Werwolf", - sprach der gute Mann,
"des Weswolfs"- Genitiv sodann,
"dem Wemwolf" - Dativ, wie man's nennt,
"den Wenwolf" - damit hat's ein End.'

Dem Werwolf schmeichelten die Fälle,
er rollte seine Augenbälle.
Indessen, bat er, füge doch
zur Einzahl auch die Mehrzahl noch!

Der Dorfschulmeister aber mußte
gestehn, daß er von ihr nichts wußte.
Zwar Wölfe gäb's in großer Schar,
doch "Wer" gäb's nur im Singular.

Der Wolf erhob sich tränenblind -
er hatte ja doch Weib und Kind!!
Doch da er kein Gelehrter eben,
so schied er dankend und ergeben.
 
...:daumen: Da fällt mir noch eins dazu ein:

Unter Zeiten

Das Perfekt und das Imperfekt
tranken Sekt.
Sie stießen aufs Futurum an
(was man wohl gelten lassen kann).

Plusquamper und Exaktfutur
blinzten nur.
 
Anhang anzeigen 1243506

In Glutumfassen stürzten wir zusammen,
ein jeder Schlag gab Funken und gab Licht;
doch unzerstörbar fanden uns die Flammen,
wir glühten, aber ach, wir schmolzen nicht.

Denn Hälften kann man aneinander passen,
ich war ein Ganzes, und auch sie war ganz,
Sie wollte gern ihr tiefstes Wesen lassen,
doch allzu fest geschlungen war der Kranz.

So standen beide, suchten sich zu einen,
das andere aufzunehmen ganz in sich,
doch all umsonst, trotz Ringen, Stürmen, Weinen,
Sie blieb ein Weib und ich war immer ich.

Aus "Jugenderinnerungen im Grünen" 1824, Franz Grillparzer,1791-1872
 
Brecht/Über die Verführung von Engeln

Engel verführt man gar nicht oder schnell.
Verzieh ihn einfach in den Hauseingang
Steck ihm die Zunge in den Hals und lang
Ihm untern Rock, bis er sich nass macht, stell
Ihn, das Gesicht zur Wand, heb ihm den Rock
Und fick ihn. Stöhnt er irgendwie beklommen
Dann halt ihn fest und lass ihn zweimal kommen
Sonst hat er dir am Ende einen Schock.

Ermahn ihn, dass er gut den Hintern schwenkt
Heiß ihn dir ruhig an die Hoden fassen
Sag ihm, er darf sich furchtlos fallen lassen
Dieweil er zwischen Erd und Himmel hängt -

Doch schau ihm nicht beim Ficken ins Gesicht
Und seine Flügel, Mensch, zerdrück sie nicht.
 
Nachtgedanken


Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.

Die Jahre kommen und vergehn!
Seit ich die Mutter nicht gesehn,
Zwölf Jahre sind schon hingegangen;
Es wächst mein Sehnen und Verlangen.

Mein Sehnen und Verlangen wächst.
Die alte Frau hat mich behext,
Ich denke immer an die alte,
Die alte Frau, die Gott erhalte!

Die alte Frau hat mich so lieb,
Und in den Briefen, die sie schrieb,
Seh ich, wie ihre Hand gezittert,
Wie tief das Mutterherz erschüttert.

Die Mutter liegt mir stets im Sinn.
Zwölf lange Jahre flossen hin,
Zwölf lange Jahre sind verflossen,
Seit ich sie nicht ans Herz geschlossen.

Deutschland hat ewigen Bestand,
Es ist ein kerngesundes Land,
Mit seinen Eichen, seinen Linden,
Werd' ich es immer wiederfinden.

Nach Deutschland lechzt ich nicht so sehr,
Wenn nicht die Mutter dorten wär;
Das Vaterland wird nie verderben,
Jedoch die alte Frau kann sterben.

Seit ich das Land verlassen hab,
So viele sanken dort ins Grab,
Die ich geliebt -- wenn ich sie zähle,
So will verbluten meine Seele.

Und zählen muß ich -- Mit der Zahl
Schwillt immer höher meine Qual;
Mir ist, als wälzten sich die Leichen,
Auf meine Brust -- Gottlob! Sie weichen!

Gottlob! Durch meine Fenster bricht
Französisch heitres Tageslicht;
Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen
Und lächelt fort die deutschen Sorgen.


Heinrich Heine
 
Lösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn,
wirf mir die Ohren zu: ich kann dich hören,
und ohne Füße kann ich zu dir gehn,
und ohne Mund noch kann ich dich beschwören.
Brich mir die Arme ab, ich fasse dich mit
meinem Herzen wie mit einer Hand,
halt mir das Herz zu, und mein Hirn wird schlagen,
und wirfst Du in mein Hirn den Brand,
so werd ich dich auf meinem Blute tragen.

Rainer Maria Rilke (1875 - 1926),
 
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