Ehe

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Gast

(Gelöschter Account)
Wird vielleicht ein etwas kontroverses Thema hier im Forum. ;)

Ich bin 23 Jahre alt und unverheiratet, plane auch nicht demnächst zu heiraten. Ich frage weil ich unschlüssig bin, ob ich in meinem Leben heiraten soll und ich hätte gerne die Meinungen im speziellen von verheirateten Menschen, ob sie so glücklich sind, ob es da Fehler gibt die zu vermeiden sind und so weiter.

Aus meiner (derzeitigen) Sicht:

Ist die Ehe überhaupt notwendig? Welche Vorteile hat man von einer Ehe? Ich kann mir vorstellen, dass die Ehe ein beidseitiges Versprechen ist, zumindest über einen längeren Zeitraum dem Menschen treu zu sein (ich meine damit nicht in sexueller Hinsicht - Treue heißt für mich schlicht "nicht hintergehen" - die "Regeln" schafft hier jeder für sich).

Welche Motive gibt es noch für eine Ehe? Will man der Gesellschaft zeigen, dass man sich liebt? Wieso sowas zeigen? Ist diese Liebe nicht etwas das nur zwei Menschen etwas angeht?

Oder verbergen sich dahinter gar "dunkle" Gefühle wie Angst oder Gier? Die Angst vor dem Alleine sein? Die Gier nach dem Menschen (vielleicht ein Eifersuchtsderivat)?

Oder vielleicht einfach religiöse Motive?

Mir ist z.B. aufgefallen dass viele verheiratete Menschen heimlich nach Affären suchen. Wieso macht man sowas? Betrügt man damit nicht gleich zwei Menschen (Ehepartner und sich selbst)? Gier nach Sex? Ich finde wenn zwei Menschen sich sexuelle Treue ausmachen, ist immer die Gier oder die Wut Grund für das Fremdgehen. Wäre es nicht besser gleich im vorhinein zu kommunizieren, dass man ein Verlangen verspürt, Sex mit anderen Menschen zu haben bevor man sich die "Treue" schwört?

An die verheirateten Menschen:
Seid ihr glücklich? War es die richtige Entscheidung zu heiraten? Wann sollte man heiraten? Soll man das überhaupt?

An alle anderen:
Wollt ihr mal heiraten? Was meint ihr zu dem Thema?

Freue mich über eure Meinungen! :)
 
Grundsätzlich kann dir niemand sagen, ob du heiraten sollst. Das musst du für dich alleine entscheiden. Und zwar dann, wenn es überhaupt in Frage kommt.

Auch die Gründe, warum Leute heiraten, sind wohl vielfältig. Gut, das ist eine Frage, die ich gar nicht so uninteressant finde.

Aber selbst wenn dir jemand sagt: Ja, das war die richtige Entscheidung. - Was machst du mit dieser Antwort? Was bringt es dir?

Außerdem - wenn jemand in einer fixen, ausgemacht monogamen Beziehung fremdgeht, dann macht es doch keinen Unterschied, ob die zwei nun verheiratet sind oder nicht. Kommt doch am Ende aufs Gleiche raus.

Jedenfalls - ich bin nicht verheiratet, war es nie und werde es auch nie sein. Weil ich ohnehin nicht plane Kinder in die Welt zu setzen (da wär heiraten für mich einfach aus organisatorischen und rechtlichen Gründen ein Thema) und sonst nicht wirklich einen Grund dafür sehe.

Nicht, weil ich mich nicht fix binden will. Und auch nicht, weil ich kein "commitment" machen möchte. Das kann ich ja alles ohne Schein auch. Und tu ich auch.

Und ich bin ja nicht weniger oder mehr treu, weil ich jetzt einen offiziellen Ring am Finger habe.
 
Frueher einmal war die Ehe das gegenseitige Einverstaendnis, eine Familie mit Kindern und allem Drum und Dran zu begruenden. Wer das auch heute noch ernst nimmt und glaubt, dass Kinder in einer intakten Gemeinschaft aufwachsen sollten, JA der sollte heiraten.
 
Früher war´s die rechtliche Ungleichstellung von verheirateten und nichtverhairateten Paaren. Sowohl Lebensgefährten, als auch uneheliche Kinder hatten Nachteile. Abgesehen von der moralischen "Schande".
Heute sehe ich keine rechtliche Notwendigkeit mehr in der Ehe. Wenn jemand aus moralischen Gründen heiraten will, ist das natürlich etwas Anderes.
Ob man sich treu ist oder nicht, hat nichts mit dem Trauschein zu tun.
Und an der Dauer einer Beziehung ändert er auch nichts.
 
Eine Bekannte meinte dazu ganz treffend, "Die Ehe ist ein Vertrag zwischen zwei Personen, der einen Dritten beguenstigt - den Staat". Fuer die beiden Verheirateten ist es halt eine Zeremonie, die ihnen etwas bedeuten kann oder auch nicht - und ein erhoehter Trennungsaufwand, wenn bzw. falls die Beziehung in die Brueche geht.

Ich kann mir vorstellen, dass die Ehe ein beidseitiges Versprechen ist, zumindest über einen längeren Zeitraum dem Menschen treu zu sein (ich meine damit nicht in sexueller Hinsicht - Treue heißt für mich schlicht "nicht hintergehen" - die "Regeln" schafft hier jeder für sich).
Tja. Andererseits ist eine Ehe traditionell eine Beziehung zwischen nur zwei Menschen, die Oeffnung fuer andere in Richtung einer offenen Beziehung/Polyamory ist damit tendenziell schwieriger, wenn auch natuerlich nicht unmoeglich. Und dass entsprechende Wuensche in vielen Faellen trotz geschlossener Ehe bestehen, ist hier ebenso wie in diversen PartnerInnenboersen ersichtlich und statistisch belegt ... mir waere jedenfalls die offene, ehrliche Variante lieber als dass ich mich "hintergehen" lasse.
An alle anderen:
Wollt ihr mal heiraten? Was meint ihr zu dem Thema?
Eventuell aus finanziellen Gruenden (Beihilfen) oder um einer geliebten Person die Einbuergerung zu ermoeglichen ...
Frueher einmal war die Ehe das gegenseitige Einverstaendnis, eine Familie mit Kindern und allem Drum und Dran zu begruenden. Wer das auch heute noch ernst nimmt und glaubt, dass Kinder in einer intakten Gemeinschaft aufwachsen sollten, JA der sollte heiraten.

Wie schon Bulsara sagte, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun - im Gegenteil, ein ehrlicher Zugang zu Beziehungsende und/oder -erweiterung buergt wohl eher fuer die Entstehung von funktionierenden "Kettenfamilien", wo zwar die biologischen Eltern eines Kindes nicht unbedingt zusammenleben, aber miteinander und mit den jeweiligen PartnerInnen und weiteren befreundeten/geliebten Personen die Kinderaufzucht betreuen (dazu waere natuerlich auch das gemeinsame Obsorgerecht der Eltern sinnvoll, wie es in Deutschland seit langem bei Scheidungen automatisch zugesprochen wird)
 
Ich war verheiratet und es war ein Fehler.
Allerdings:
Nicht zu heiraten war ein Fehler, sondern DIESEN Mann zu heiraten.

Ich finde den Gedanken schön, irgendwann wieder zu heiraten (dann aber den "Richtigen"), für mich hat es einen romantischen Charakter, man bekennt sich vor Gott und der Welt zueinander, trägt den gemeinsamen Namen...
Hach, Hochzeiten sind einfach schöööön... :herzen:
 
:lehrer: In der Ehe kannst die Probleme gemeinsam lösen, die du alleine niemals hättest ... :mrgreen:
 
Ich hätte auch kein Problem mich von "der Richtigen" heiraten zu lassen. :mrgreen:
 
Knapp vor'm sterben und Ihre Millionen für Dich als Alleinerbe nehm ich an ... ??? :mrgreen:

Könntest mich nachher übrigens ruhig adoptieren, dafür verspreche ich immer Papa zu sagen wenn ich dich sehe ... :cool:
 
Knapp vor'm sterben und Ihre Millionen für Dich als Alleinerbe nehm ich an ... ??? :mrgreen:

Könntest mich nachher übrigens ruhig adoptieren, dafür verspreche ich immer Papa zu sagen wenn ich dich sehe ... :cool:

:daumen: Richtig mit gedacht, mein Sohn! :mrgreen:
 
LOL du romantiker :haha:

na wenn du mal 13 Jahre verheiratet warst und dann 10 Jahre nach der Scheidung einen Kassasturz machst......glaub mir, da findest nur mehr sehr wenig Romantisches.........obwohl - ich würd trotzdem niemals nie sagen :hmm:!
 
na wenn du mal 13 Jahre verheiratet warst und dann 10 Jahre nach der Scheidung einen Kassasturz machst......glaub mir, da findest nur mehr sehr wenig Romantisches.........obwohl - ich würd trotzdem niemals nie sagen :hmm:!

hmm kA ob ich jemals heirate, aber ich will NIE finanziell von ihm abhängig sein!!

:confused:
 
hmm kA ob ich jemals heirate, aber ich will NIE finanziell von ihm abhängig sein!!

:confused:

Ich hab mir halt eingebildet ich muß Pretty Woman nachspielen :haha: :cool:........dafür geh ich jetzt zum Heurigen! Wünsche einen schönen Abend :winke:
 
Will man der Gesellschaft zeigen, dass man sich liebt? Wieso sowas zeigen? Ist diese Liebe nicht etwas das nur zwei Menschen etwas angeht?
Ist nicht die Sexualität zwischen zwei Menschen auch etwas, was nur diese beiden angeht? Warum zeigt man diese dann "der Gesellschaft"? Und warum hinterfragt das niemand?

Warum macht man aus "Sex an öffentlichen Orten" einen Fetisch, gegen den niemand etwas sagen dürfte, und warum ist man besorgt, wenn ein Paar seine Liebe öffentlich bekennt?

Bissi eine verkehrte Welt, meinst nicht auch?

Oder verbergen sich dahinter gar "dunkle" Gefühle wie Angst oder Gier? Die Angst vor dem Alleine sein? Die Gier nach dem Menschen (vielleicht ein Eifersuchtsderivat)?

Hinter Liebe verbergen sich keine dunklen Gefühle, weder mit noch ohne Anführungszeichen. Angst, Gier und Neid ist der Liebe fremd. Wenn das jemand anders sieht, sollte er sich vielleicht fragen, ob er nicht ein falsches Bild von Liebe hat.

Oder vielleicht einfach religiöse Motive?
Ich kenne niemanden, der "einfach" aus religiösen Motiven geheiratet hätte. Allerdings ist es naheliegend, dass zwei gläubige Menschen ihren Bund für's Leben nicht nur vor den Vertretern des Staates, sondern auch vor den Vertretern der Kirche, also weiter reichend vor den Vertretern Gottes, schließen wollen.

Wäre es nicht besser gleich im vorhinein zu kommunizieren, dass man ein Verlangen verspürt, Sex mit anderen Menschen zu haben bevor man sich die "Treue" schwört?
So einfach ist es meines Erachtens nicht. Zum einen schwören viele ja Treue zu einem Zeitpunkt, wo sie noch nicht wissen, dass sie einmal sexuelles Verlangen zu einem anderen Menschen verspüren werden. Zum anderen denken sich viele ganz einfach nichts dabei, das gehört halt einfach dazu, weil ja heiraten ohnehin nur eine Formsache ist für viele.

Wer sich dessen bewusst ist, was ein solches Versprechen bedeuten kann, der wird es sich gut überlegen, bevor er einem anderen Menschen Treue bis zum Tod verspricht. Aber wenn er es sich überlegt hat, dann wird er ein solches Versprechen auch halten, und dann wird er dieses Versprechen auch ohne Bedenken öffentlich ablegen. Er wird demnach gar ned nach dem Sinn einer Ehe fragen, sondern eine solche als eine logische Konsequenz eines gegenseitigen zusammen gehören wollens ansehen.

An die verheirateten Menschen:
Seid ihr glücklich? War es die richtige Entscheidung zu heiraten? Wann sollte man heiraten? Soll man das überhaupt?
Ich war mit meiner Frau sehr glücklich, und für mich war es eine richtige Entscheidung.

Wann bzw. ob überhaupt jemand heiratet, muss wohl jeder für sich, bzw. das entsprechende Paar gemeinsam entscheiden.

Nicht heiraten sollte man vor allem dann, wenn man eine Ehe als eine Erschwernis bei einer möglichen Trennung ansieht. Dann schon lieber ohne Trauschein. Denn wenn das auch oft als vorausschauendes Denken verkauft wird, im Grunde genommen ist es nichts anderes als das offen lassen eines Hintertürchens, welches nur jene benötigen, welche sich ihrer Sache nicht sicher sind.
 
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