Die Gesselschaft reagiert irritiert bei der Diagnose Krebs!!

tja in unsere happy welt der schoenen instafoto welt haben dinge wie krankheit, tot aber auch probleme allgemeiner art keinen platz.
 
Neidisch, weit entfernt, offene Augen u Ohren ja.
Ich hab selbst 3 j um mein Leben gekämpft durch Krebs , ich weiß was es heißt am Boden zu liegen .
Doch man kann wieder aufstehen und muss sich nicht in Selbstmitleid ertränken.
Lg
Das gibt dir noch lange nicht das Recht über andere Menschen zu urteilen die mit ihrer Krankheit vielleicht weniger gut umgehen können und nicht wieder aufstehen.
 
Ich habe vor vielen Jahren meine Mutter und vor 2 Jahren meine Schwester an den Krebs verloren. Die Behandlungen selbst sind zwar relativ schmerzfrei, aber die Nebenwirkungen waren es absolut nicht.
Ich kann nicht behaupten, dass da blöd getuschelt wurde. Jedoch wissen viele nicht, wie sie mit so ernst Erkrankten umgehen sollen, sind peinlich berührt oder vermeiden Kontakt.
Mir ist es mit meiner Schwester so gegangen, bis wir ein sehr offenes Gespräch miteinander geführt haben, begleitet mit vielen Tränen. Es hat uns beiden gut getan und wir hatten noch einige schöne Wochen miteinander.

Zur Leistungsfähigkeit von erkrankten Personen kann ich nur sagen, dass man nach einem Jahr Krankenstand von der Kasse rausgeschmissen wird. Also musst du entweder als Kranker irgendeinen Job machen (so man einen findet) oder du wirst ein Sozialfall. Auch in die Pension kommt man recht schwer. Meinem Vater wurde mit 59, 40 Jahre durchgehender Anstellungen und dem 3. Herzinfarkt gesagt, er könne ja noch Karten im Kino abreißen...

Wenn man aber von Sozialhilfe oä. leben muss, verändert sich das Leben sehr. Noch dazu, wenn der Gesundheitszustand stark beeinträchtigt ist, was im Regelfall auch mehr finanzieller Aufwand bedeutet.
Da zieht man sich aus dem gesellschaftlichen Leben meist zurück. Ja, dann kann es durchaus sein, dass blöd geredet wird.
 
Ich denke auch, dass viele Menschen zu allererst mal nicht recht damit umzugehen wissen. Daher ist, meiner Meinung nach, deine Betitelung mit 'Irritationen' durchaus richtig. Erste Abwehrreaktion ist dann Distanz, Ignorieren um die negativen Gefühle und Unsicherheiten zu vermeiden.

Denn welche ist denn tatsächlich die richtige Aktion bei solchen Tatsachen oder Nachrichten? Für mich ist es meist die Reaktion. Also wenn ich merke, da hat jemand ein Bedürfnis oder da will jemand reden oder gesehen werden. Ansonsten würde ich auch zu Ignorieren tendieren.

Außerdem bedeutet eine Krankheit für den Zuhörer auch immer zumindest unterbewusst das Beschäftigen mit der eigenen Verletzlichkeit und Vergänglichkeit Bsp. Gedanken: "puh, Gott sei Dank hab ich das nicht etc."

Es wird darüber gesprochen, dass andere lästern und reden. Und ja, das kann überzogene Formen annehmen, aber wir vergessen dabei, dass über etwas zu reden eine Form der Bewältigung ist. Es kommt also darauf an, wie geredet wird. Ist es zur Belustigung von oben herab und oder zum negativen sozialen Vergleich oder kann es einfach sein, dass dieser jemand auch nicht recht damit umzugehen weiß?
Und hier möcht ich an den Gedanken von oben anschließen. Wenn jemand nicht weiß, wie er mit einer Situation, die Verunsicherung auslöst, umgehen soll, dann tendieren viele Menschen zu einfachen Heuristiken, zu bekannten, beruhigenden Mustern, zu Ignoranz oder sogar Abwertung des anderen, um sich dem Thema, den Gefühlen und der eigenen Problematik dahinter zu entziehen und Distanz zu schaffen. Dass dies eine sehr einfache und nicht die reflektierteste und erwachsendste Herangehensweise ist, liegt auf der Hand. Ich bemühe mich tunlichst, nicht so zu handeln, aber mal ehrlich, ab und zu redet man eben über Dinge auch von anderen. Die Frage ist vielleicht wirklich mehr, wieso man redet. Vielleicht hilft der Gedanke dem einen oder anderen, der damit hadert.

Zum Thema Leistung:
Generell wird der Mensch in vielen Situationen an seiner Leistungen bemessen. So funktioniert auch tatsächlich (in Teilen) unsere Gesellschaft, würd ich meinen. Solidarität funktioniert ja nur, wenn die Mehrheit der Menschen in der Gruppe das Gefühl haben, dass mit den von allen erbrachten Mitteln gut ungegangen wird. Und dafür braucht es idR Leistung, um diese Mittel zu beschaffen.
Ob mit den Mitteln also gut umgegangen wird, hängt dann von deren Verteilungsgerechtigkeit ab. Kaum jemand sieht aber in einen Menschen rein, jemand der von außen beurteilt und daher redet meist noch viel weniger. Wie kommt er also zu einer Einschätzung, ob es gerecht ist oder nicht? Ich finde diese Frage auch mehr als schwierig. Hier treffen oft Neid, reale Zahlen und Herausforderungen auf Wünsche und Erwartungen. Langfristig gesehen wird das aber eine generelle Diskussion brauchen z.B. Bedingungsloses Grundeinkommen oder auch die Finanzierung von medizinischen Leistungen, die zwar potenziell am Markt sind, die aber sehr teuer sind.

Fazit für den einzelnen: lass' die Leute reden ☺, sofern s ned bösartiges Gerede ist, nicht zu hart mit anderen ins Gericht gehen und sich auf sich selbst konzentrieren - was einem gut tut. 🙃
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem ich die Diagnose bereits 3 mal hatte kann ich dazu eigentlich nur eines sagen.
Ob die tuscheln oder nicht muss einem wurscht sein.Es ärgert,verwundert,iritiert,.......einen was andere nicht betroffene an Seltsamkeiten abliefern klar.
Fakt ist allerdings die Energie muss man in dieser Situation auf sich selbst richten. Für Deppen sollte man sie in dieser Situation nicht verschwenden.
Weil so hart das klingen mag in einer do or die Situation steckt man selbst und nicht die anderen.
Schlicht gesagt

Konzentrier dich auf dich selbst
You survive

Konzentrier dich auf das was andere darüber denken
You die
 
Und nun zur Frage:Spielt man heutzutage keine Rolle mehr in der Gesselschaft nur weil man krank ist(Krebs)und daher auch keine Leistung bringen kann oder wird man blöd angesehen wenn man nicht mehr in der ersten Liga spielen kann nur weil man krank ist??
Wir leben in einer Gesellschaft in der viele sich primär über die Funktion definieren.
Frag irgendwen: "WAS bist du?"... Fast jeder wird irgendwas antworten wie "Verkäufer" oder "Banker" oder "Pensionist".
Diese Rolle, diese Funktion, dieser Beruf meistens definiert unseren Wert in und für die breite Gesellschaft, vielleicht abgesehen von engen Beziehungen.

Wenn das wegfällt dann kommt die Gesellschaft meist nicht gut damit klar. Eine breite Masse an Menschen steckt andere gern in Schubladen und reagiert entsprechend. Das Problem muss dabei gar nicht spezifisch Krebs sein. Jede Krankheit, ob physisch oder psychisch, kann zu einem gewissen Ausschluss führen. Genauso zB Arbeitslosigkeit.

Krebs und andere Krankheiten die oft tödlich enden sind da halt noch ein Stück schlimmer. Menschen haben die Angewohnheit Tod zu vermeiden wo sie nur können. Schon diverse Tiere (zB Elefanten und Affen) sondern ihre Herde von sterbenden Mitgliedern ab und lassen diese zurück. Dürfte also ein sehr alter, sehr grundlegender Instinkt sein.

Also nicht nur dass man durch den Verlust seiner Funktion für die breite Gesellschaft wertlos wird... Todbringende Krankheiten können instinktiv abstoßend wirken.

Das denken vllt. Leute, die im Leben noch kein Nachrichtenprogramm angeschaltet haben.
Dort erfährt man nämlich seit fast 2 Jahren täglich von Krankheit und Tod.
Das ist aber etwas grundlegend anderes als persönlich im eigenen Umfeld oder zB im eigenen Kollegium damit konfrontiert zu werden.

Wie Stalin schon sagte:
Der Tod eines Menschen ist eine Tragödie, der Tod von Millionen nur eine Statistik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob die Leute tuscheln weiß ich nicht... Aber die meisten trauen sich nicht mehr sich zu melden weil sie Angst haben, dass sie eine schlechte Nachricht bekommen. Viele trauen sich nicht einmal mehr ein einfaches "Wie geht's dir?" zu schreiben.
Man ist dann plötzlich sehr alleine mit seiner Krankheit.
 
Habe Jän 2020 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen…eigentlich sollte ich schon tot sein…bin’s aber nicht, sonst würd ich ja aus dem Jenseits schreiben….🥳

Getuschelt wurde bei nix, denk ich mal, wär mir aber auch Wurscht.
Hab immer total offen darüber gesprochen…Freunde von mir meinten wie ich den so locker und lustig darüber reden kann,..hab ihnen gesagt, wenn’s was bringen würde, würd ich mich in eine Ecke sitzen und depressiv werden. Bringt aber nix..,.

wir sind alle mal dran….deshalb Leben genießen und Gas geben!
 
Ich finde es einfach nur mies, nur wenn man nicht komplett gesund ist das man dann weniger wert sein soll, der Mensch bleibt ja gleich. Man sollte so mit den Mitmenschen umgehen wie man auch selbst behandelt werden will. Ich wünsch es keinem an generell irgendwas zu erkranken egal ob körperlich oder psychisch.
 
Wenn die angesprochene Gesellschaft meint, mit meiner Diagnose verbale Spielchen veranstalten zu müssen, dann sollen sie.

Umbringen wird mich das nicht -heilen auch nicht.

Mir schlecht oder gar minderwertig vorkommen? Aus welcher Begründung?


Ich kann ~40 Arbeitsjahre vorweisen -


Btw: Der Krebs kann mich kreuzweise!
Am Montag beginnt meine Chemo und ich werde siegen! Selbst wenn ich am Boden liegen sollte, ich werde wieder aufstehen!!!
 
Hi,

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LG Tom
 
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Eine Hymne 🎗
 
Heute spricht meine Freundin ein heikles Thema an das viele Betrifft und noch manch einen(leider Gottes)treffen wird---die Diagnose Krebs!!
Den Krebs hat sie schon vor Jahren besiegt und er ist nicht mehr wiedergekommen(hoffentlich nie wieder).Die Diagnose ist der Hammer und man wird aus dem Alltag gerissen und alles dreht sich nur um die Krankheit!!

Die Behandlung schlug an und es gab keine Schmerzen,aber was schmerzt ist der Umgang in der Gesselschaft die damit anscheinend nicht zurecht kommt.
Die blöden Blicke und die Tuscheleien hinter dem Rücken schmerzen obwohl es niemand ins Gesicht sagt was er denkt.

Es scheint das heutzutage wo die Gesselschaft immer höhere Leistungen von den Menschen fordert ist kein Platz für Krankheit,den es zählt nur die Leistung und der Profit,und wenn man das alles nicht erfüllt dann wird man sozusagen weggespült von der Geselschafft ins Abseitz!!:mad::mad:

Viele tuscheln sogar das man selbst schuld ist das man krank wird durch einen schlechten Lebenstill(essen,trinken,die klassischen Dinge eben)!!

:unsure::unsure:Und nun zur Frage:Spielt man heutzutage keine Rolle mehr in der Gesselschaft nur weil man krank ist(Krebs)und daher auch keine Leistung bringen kann oder wird man blöd angesehen wenn man nicht mehr in der ersten Liga spielen kann nur weil man krank ist??

Mal sehen was ihr hier zu diesem Thema denkt??o_O

Also ich kenne einige Krebsopfer, bei den meisten muss ich leider sagen das sie starke Raucher und Trinker sind bzw. waren und sich nie um ihre Gesundheit gesorgt haben, sich sehr schlecht ernährten und auch nie oder sehr selten zum Arzt gingen.

Bei anderen bin ich mir sicher das es Nachwirkungen durch schlechte Arbeitsbedingungen waren. Kontakt mit Chemikalien, krebserregenden Stoffen wie Asbest etc.
Früher war Schutz ja ein Fremdwort.
Mein Schwiegervater hat z.B. mit Asbest gearbeitet, der muss alle Zeiten wieder zu einer Untersuchung die natürlich der ehemalige Arbeitgeber bezahlen muss. Bislang nichts, aber der Gedanke an Krebs schwebt natürlich immer wie ein Damoklesschwert über ihm.

Habe aber auch schon erlebt das Menschen sehr gesund gelebt haben und trotzdem Krebs bekamen.

Eines ist mir aber aufgefallen, jene die gesund lebten und Krebs hatten kann ich alle noch anrufen, weil sie die Chemo und Bestrahlung alle überlebten.
Von den Raucher / Tranklern kann ich 70% nicht mehr anrufen, weil sie schon meistens vor Beginn der Behandlung verstorben sind.

Zwecks Arbeitsleistung, das kommt wohl immer darauf an wie man die Sache übersteht. Kenne z.B. eine Frau der beide Brüste amputiert wurden, Chemo, Bestrahlung und jetzt kann sie kaum noch lange stehen ohne das sie Ödeme bekommt. Und das obwohl der Krebs besiegt ist.
Da ist man natürlich sehr eingeschränkt.
Ein anderer den ich kenne der Krebs hatte kann wieder voll als Pflasterer loslegen.

In schlimmen Fällen sehe ich da beim Wunsch der Frühpensionierung kein Problem. Wenn Arbeit nicht mehr möglich ist dann ist es eben so. Dazu haben wir ja ein Sozialsystem und Leben nicht wie die Wilden in den USA.

Ein Land das Machetenmörder durchfüttert kann sich wohl auch locker ein paar Krebspatienten leisten die nach ihrem Martyrium nicht mehr Arbeiten können oder wollen.

Ein wenig Intelligenz beim Konsum von Lebensmitteln und Kontakt zu diversen Stoffen, sowie regelmäßige ärztliche Checks kann man aber auch erwarten! Daher halte ich wenig von veganen Rauchern und Trinkern die Ärzte verweigern und lieber recycelten Plastikmüll statt Leder und Baumwolle tragen. ;)
 
Am 4 Februar war Weltkrebstag.
Ich weiß das das nicht alle Interessiert, aber da es nun schon mal den Thread gibt sollte das da auch einmal erwähnt werden auch wenn er schon ein Paar Tage her ist.
Valentinstag wurde ja auch da besprochen. Und ein alter Thread muss hin und wieder hervorgezogen werden.
Ich hatte Lymphdrüsen Krebs, also Non Hodgkin 2 Mal. War kein mal lustig. Mit Chemo und Bestrahlungen.
2017 war die Behandlung aus. 2010 das erste mal. Es hat sich auf der Medizinischen Seite sehr viel getan.
Aber Menschlich ist es so wie immer.
Ich habe auch andere Menschen kennen gelernt die auch berichtet haben das die eigene Familie am schwersten damit umgehen kann.
:schulterzuck::hmm::schulterzuck::hmm::schulterzuck::hmm:
 
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