Berührerinnen oder Sexualasistentinnen

Seit 2004 gibt es in der Schweiz professionell ausgebildete Sexualassistentinnen, auch Berührerinnen genannt. Ihre Aufgabe besteht darin, Behinderten zu sexuellen Erlebnissen zu verhelfen.
Also etwa gleich lange wie in der Schweiz. In einer Fernsehsendung des Schweizer Fernsehens betonten die Berührerinnen, dass man sie nicht mit Prostituierten verwechseln dürfe, da sie nicht für angebotenen Sex, sondern für sie zur Verfügung Zeit honoriert würden.
Man kann sich vieles schön reden...

Grundsätzlich eine gute Sache, da der sexuelle Trieb Menschen mit Beeinträchtigung genau so haben...
Trotzdem ist es ein schwieriges Thema, ab welchem Grad der Behinderung hat man Anspruch, welche sexuellen Dienstleistungen sind inkludiert usw.,...

Mr. Salt
 
Man kann sich vieles schön reden...

Grundsätzlich eine gute Sache, da der sexuelle Trieb Menschen mit Beeinträchtigung genau so haben...
Trotzdem ist es ein schwieriges Thema, ab welchem Grad der Behinderung hat man Anspruch, welche sexuellen Dienstleistungen sind inkludiert usw.,...

Mr. Salt

Nicht der Grad der Behinderung ist das Thema, denn das definiert jede Institution anders. Lt der PVA wäre ich nur zu 75 % behindert. Laut dem BSB bin ich zu 100% behindert. Also ist der Grad der Behinderung nicht aussagekräftig. Eher, ob das Bewusstsein für Sexualität als Trieb oder als Erotik verstanden wird. Je geringer die kognitive Fähigkeit, so wird Sexualität mehr als körperlichen Trieb verstanden, aber nicht in Verbindung mit Erotik. Nähe und Zärtlichkeiten wird aber gänzlich unabhängig der Sexualität wahrgenommen.
 
Wenn mans nüchtern betrachtet, wird einfach eine gesundheitsfördernde Maßnahme bezahlt. Ob Rollstuhl oder "Berührerin" wäre da ja kein Unterschied. Sexualität ist ein tief menschliches Bedürfnis. Ich finds ok, wenn es dafür Dienstleister*innen gibt. Ich wäre aber eher für barrierefreie Puffs und entsprechende Räumlichkeiten.
Barrierefreie Puffs gibt's in Wien, wird auch entsprechend genutzt (im Laufhaus Vienna threat haben die Herren auch ganz positiv berichtet.( Zumindest vor einem Jahr, hab dort lang nicht mehr gelesen)
 
Auch vor längerer Zeit eine Reportage darüber gesehen... Ich glaub aus Deutschland...
Die dürfen das alles selbst bezahlen und viele(nicht alle) gehen gar nicht bis zum Geschlechtsverkehr sondern da gehts wirklich um Berührungen.
Menschen, die sich körperliche Nähe was kosten lassen müssen, sind meiner Meinung nach schon "arm" genug.

Die Damen und Herren, die das anbieten, streiten alle ab, sich zu prostituieren, ich seh den feinen Unterschied nur darin, dass das Ganze auf einer sehr emotionalen Ebene abläuft, weil es, wie gesagt, nicht immer um den Akt an sich geht...

Sich drüber aufzuregen, dass "solche Menschen" Bedürfnisse haben, find ich etwas armselig, sorry...
 
Trotzdem ist es ein schwieriges Thema, ab welchem Grad der Behinderung hat man Anspruch, welche sexuellen Dienstleistungen sind inkludiert usw.,...

Und was wäre Missbrauch von nicht entscheidungsfähigen/ unmündigen / minderjährigen Behinderten? Wer entscheidet an ihrer Stelle, ob sie und welchen Sex sie mit wem haben dürfen? Dürfen z.B. auch Laien / Verwandte / Freunde ?

Vielleicht hat hier jemand derer, die "vom Fach" sind oder sonstwie betroffen sind, Antworten.
 
Das ist Haarspalterei. Sie verkauft auch nichts anderes, als eine Illusion. Und sie ist eine Prostituierte. Sorry, aber Berührerin klingt lächerlich in meinen Ohren. Wären die Puffs alle barrierefrei zugänglich, würden die Burschen sicherlich auch dorthin gehen.

Als Prostituierte würde ich solche Dienstleisterinnen nur dann bezeichnen, wenn auf beiden Seiten der Sex auch als Prostitution wahrgenommen wird.

Bei Behinderten, die dieses "Geschäft" nicht eigenständig eingehen können und von einer ausgebildeten Sexualassistentin betreut werden, sehe ich keine Prostitution. Eher einen Pflegedienst.

Die betroffenen Frauen wehren sich zu recht, als Prostituierte bezeichnet zu werden.
 
Es ist ein absolut leichtes Thema. Erstens ist nicht jeder geistig eingeschränkte Mensch auf dem Level eines Kleinkindes zweites sehnen sich sehr viele geistig eingeschränkte Menschen einfach nur nach körperlicher oder emotionaler Zuneigung. Das muss nicht mal Sex zu tun haben. Viele würden einfach nur gerne mal das Gefühl von Kuscheln mit dem anderen Geschlecht wahr nehmen wollen.
Nicht der Grad der Behinderung ist das Thema, denn das definiert jede Institution anders. Lt der PVA wäre ich nur zu 75 % behindert. Laut dem BSB bin ich zu 100% behindert. Also ist der Grad der Behinderung nicht aussagekräftig. Eher, ob das Bewusstsein für Sexualität als Trieb oder als Erotik verstanden wird. Je geringer die kognitive Fähigkeit, so wird Sexualität mehr als körperlichen Trieb verstanden, aber nicht in Verbindung mit Erotik. Nähe und Zärtlichkeiten wird aber gänzlich unabhängig der Sexualität wahrgenommen.
Als Prostituierte würde ich solche Dienstleisterinnen nur dann bezeichnen, wenn auf beiden Seiten der Sex auch als Prostitution wahrgenommen wird.
Dieser Thread hat sich nach und nach verständnisvoll entwickelt und zeigt, dass für Behinderte der unerfüllte körperliche Kontakt ein ernstes Problem sein kann. Ich danke den Beteiligten für die lebhafte Diskussion.
Bei Behinderten, die dieses "Geschäft" nicht eigenständig eingehen können und von einer ausgebildeten Sexualassistentin betreut werden, sehe ich keine Prostitution. Eher einen Pflegedienst.
 
Also etwa gleich lange wie in der Schweiz. In einer Fernsehsendung des Schweizer Fernsehens betonten die Berührerinnen, dass man sie nicht mit Prostituierten verwechseln dürfe, da sie nicht für angebotenen Sex, sondern für sie zur Verfügung Zeit honoriert würden.

Was ist der Unterschied? Ziel ist sexuelle Entspannung und die wird bezahlt.
 
Was ist der Unterschied? Ziel ist sexuelle Entspannung und die wird bezahlt.
1. Mehrheitlich steht nicht der Geschlechtsverkehr im Vordergrund, sondern der Austausch von Körperkontakten und Liebkosungen. Es handelt sich in diesen Fällen also um eine Art Heilmassage.
2. Die psychologisch ausgebildeten BerührerInnen sehen in ihrer Tätigkeit eher eine psychische Betreuung als ein Ablassen von Sexuellem Druck.
3. Die Vermittlung dieser Dienste geschieht grossmehrheitlich durch Betreuer der Behinderten und nicht durch diese selbst.
 
Auch vor längerer Zeit eine Reportage darüber gesehen... Ich glaub aus Deutschland...
Die dürfen das alles selbst bezahlen und viele(nicht alle) gehen gar nicht bis zum Geschlechtsverkehr sondern da gehts wirklich um Berührungen.
Menschen, die sich körperliche Nähe was kosten lassen müssen, sind meiner Meinung nach schon "arm" genug.

Die Damen und Herren, die das anbieten, streiten alle ab, sich zu prostituieren, ich seh den feinen Unterschied nur darin, dass das Ganze auf einer sehr emotionalen Ebene abläuft, weil es, wie gesagt, nicht immer um den Akt an sich geht...

Sich drüber aufzuregen, dass "solche Menschen" Bedürfnisse haben, find ich etwas armselig, sorry...
Unterschreib ich zu 100%, bis auf das "sorry":D
 
Eher, ob das Bewusstsein für Sexualität als Trieb oder als Erotik verstanden wird. Je geringer die kognitive Fähigkeit, so wird Sexualität mehr als körperlichen Trieb verstanden, aber nicht in Verbindung mit Erotik. Nähe und Zärtlichkeiten wird aber gänzlich unabhängig der Sexualität wahrgenommen.

Vor allem darf ja gar nicht die Tatsache, dass in einigen Fällen eben die kognitive Fähigkeit nicht gegeben ist, ausschlaggebend sein, für die Entscheidung, ob das bei den Fällen, bei denen die Fähigkeit durchaus gegeben ist, Kassengedeckt sein soll oder nicht.
Nicht jeder kann ein bestimmtes Medikament zu sich nehmen, denn manche haben allergische Reaktionen oder vertragen es aus anderen Gründen nicht. Das nimmt man doch ned als Argument her, um das Medikament komplett von der Liste zu nehmen :lol:

Wieso sollte das dann auf einmal bei dieser Diskussion von Bedeutung sein? ;)
 
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