Wieviel Schmutz verträgt unsere Sprache?

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Gast

(Gelöschter Account)
Ausgehend von der teils recht inflationären Verwendung des Wortes Votze/Fotze und der anderenteils rigorosen Ablehnung dieses Ausdrucks würde mich interessieren, wo und auch wann ihr persönlich eure sprachlichen Grenzen setzt. Bringt ihr damit bewusste und von der Gegenseite auch erwünschte Provokation zum Ausdruck (im Sinne einer Aufforderung oder Dirty Talk) und welche Begriffe meidet ihr, weil sie euch zu derb, plump oder vulgär sind? Wie weit reicht die Verwendung solcher Bezeichnungen in euren Alltag?

Ich für meinen Teil kann sagen, dass es mich bei Begriffen wie "Dutteln" oder "Fut" dezent verkrampft, weil ich diese Bezeichnungen als völlig abgeschmackt und plump empfinde, selbst aber im privaten Gebrauch mit einer "Fotze" wieder durchaus liebäugle (z.B. als laszive Aufforderung an den Meinen mit "Hasi, Fotze lecken?" :p)

Im direkten Gespräch mit anderen kann es schon auch passieren, dass ich gern mal verbal über die Stränge schlage und Bezeichnungen verwende, die nicht so ganz den guten Sitten entsprechen. Für mich macht da einfach der Ton dazu die Musik und setzt vieles in einen aufreizenden oder lustigen Kontext, auch wenn es gelesen möglicherweise recht ordinär drüberkommt. Allerdings immer vorausgesetzt, dass man dabei nicht Kinder oder Menschen miteinbezieht, die sich tatsächlich daran stoßen oder beleidigt fühlen würden. Völlig abtörnend finde ich es aber wieder, wenn mein Gegenüber in einem Gespräch bei jedem zweiten Satz derartige Ausdrücke einfließen lässt.

Detail am Rande: Gerade bei der Verwendung von Votze/Fotze durch Menschen, die auf eine besondere Reinlichkeit des genannten Geschlechtsteils wert legen muss ich immer wieder grinsen. Denn etymologisch gesehen ist diese Bezeichnung auf faul(ig) bzw. stinkend zurückzuführen. :D
 
1. :D
also wenn wer eine frau als oide bezeichnet werde ich sehr traurig :unsicher:. hingegen kann man fotze gelegentlich in den dirtytalk einfliessen lassen. da käme fut oder scheide doch etwas lächerlich rüber. von yoni und lingam sehe ich sowieso ab :D
 
Grundsätzlich verändert sich die Sprache ständig. Wörter werden von verschieben Sprachen eingedeutscht und umgangssprachlich verwendet.
Das war immer so sein und war auch so.
Dazu kommt noch, dass das Gehirn versucht vieles abzukürzen und zu vereinfachen.
(z.B. Habe die Ehre - - - - > Dere)

Jetzt auf deine Frage einzugehen:
Wieviel Schmutz verträgt unsere Sprache:
Einseits hängt das für mich in der Zweisamkeit zusammen (Dirty Talk) und betrifft nur das private Umfeld. Und sollte auch da bleiben. Da gehört es auch wenn es gefällt oder braucht.

In der öffentlichen Sprache ist schon viel verhundst, durch die vielen etmologischen Einflüsse und die gleichzeitige Verrohung der Gesellschaft.
Wenn man durch die Straßen von Wien geht, da vergeht es einem, leider.
Und viele Jugendliche können sich nicht mehr gewählt ausdrücken. Liegt sicher bei vielen an der gesellschaftlichen Schicht.
Da werden Sätze gekürzt (gema Billa) oder sexistische Wörter in die Alltagssprache integriert. Und viele können dann nicht mehr unterscheiden, bin ich unter Freunden oder sollte ich mich vernehmer Ausdrücken.
Vieles kommt sicher aus Amerika von "Fuck" öfters verwendet wird.
Oder andere wollen cool sein und übernehmen den "Gangster - Stil" aus den Gangster - Rap.

Ob meine Meinung es trifft weiß ich nicht, ich hoffe es halt.

Liebe Grüße,
Reisender
 
Ich denke, eine bestimmte derbe Ausdrucksweise ist in jeder Sprache immer schon vorhanden gewesen. Die von dir genannten "Fut" und/oder "Dutteln" sind halt typisch österreichische Begriffe, während die "Fotze" aus dem bundesdeutschen Raum kommt und wie so viele bundesdeutsche Wörter auch im österreichischen mehr und mehr heimisch geworden ist. Vielleicht grausts uns nur deshalb weniger vor diesen Wörtern, weil wir sie als "Neuzugang" zum Österreichischen irgendwie "fremder" und damit antörnender finden als unsere eigenen tiefen Begriffe (in meiner Jugend hat noch kein Mensch "Fotze" gesagt).

Im (einvernehmlichen) dirty talk verwende ich "Fotze" durchaus mal ... allerdings sehr sparsam, da gibts auch zärtlichere Bezeichnungen. Hin und wieder ist es passend und auch durchaus antörnend, insofern bin ich da ganz bei dir. Gemeinsam mit dritten habe ich das bisher eigentlich noch nie verwendet, selbst nicht in sexuellen Momenten. Da bleibt das meiner Partnerin vorbehalten - wenn sie das will, ists auch für mich in Ordnung. Aber ich würde z.B. nie ein Foto mit einem derartigen Titel hier reinstellen.

Das Detail am Rande bringt mich jetzt wieder ein wenig zum Grinsen. Sind wir denn nicht alle mehr oder weniger geruchsgesteuert? Nicht umsonst heißt es "Ich kann dich gut (oder nicht) riechen". ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
t. Und viele können dann nicht mehr unterscheiden, bin ich unter Freunden oder sollte ich mich vernehmer Ausdrücken.
Vieles kommt sicher aus Amerika von "Fuck" öfters verwendet wird.
Oder andere wollen cool sein und übernehmen den "Gangster - Stil" aus den Gangster - Rap.

Ob meine Meinung es trifft weiß ich nicht, ich hoffe es halt.

Liebe Grüße,
Reisender

Wir haben halt wenigstens noch "Scheisse" gesagt!
 
In der öffentlichen Sprache ist schon viel verhundst, durch die vielen etmologischen Einflüsse und die gleichzeitige Verrohung der Gesellschaft.
Wenn man durch die Straßen von Wien geht, da vergeht es einem, leider.
Und viele Jugendliche können sich nicht mehr gewählt ausdrücken. Liegt sicher bei vielen an der gesellschaftlichen Schicht.
Da werden Sätze gekürzt (gema Billa) oder sexistische Wörter in die Alltagssprache integriert. Und viele können dann nicht mehr unterscheiden, bin ich unter Freunden oder sollte ich mich vernehmer Ausdrücken.
Vieles kommt sicher aus Amerika von "Fuck" öfters verwendet wird.
Oder andere wollen cool sein und übernehmen den "Gangster - Stil" aus den Gangster - Rap.
Da geb ich dir absolut recht. Und bei aller Coolness, das macht auch etwas mit einem. Menschen, die man (eigentlich) liebt, "Dumme Fotze" zu nennen und dann zu sagen, es wäre ja nur Spaß gewesen ... nein, da vergehts einem wirklich. Man darf sich nicht wundern, wenn Beziehungen dann in die Brüche gehen.
 
@Mitglied #37690 Was zum Henker sind "etmologische" Einflüsse?
Selbst das Wort "etymologisch" - welches wenigstens existiert - gibt im gewählten Zusammenhang 0 Sinn.

Bitte um Aufklärung, was Sie uns sagen wollen.
 
Ich unterscheide klar von schriftlicher Sprache und direktem Dialog, also wenn man sich gegenüber sitzt.

Ich versuche möglichst "sauber" zu schreiben, weil ich nicht weiß, wie mein Geschriebenes beim Anderen ankommt. Dirty Talk ist ne wunderbare Sache, wenn die Situation es erlaubt. Fut, Fotze und Ähnliches wirkt für mich einfach abwertend und tiaf und es sind ja auch eh immer die gleichen Leute, die diese Begriffe verwenden um nicht zu schmeicheln, sondern um die Frau auch nur auf das zu reduzieren.

Mich macht es heiß, wenn T zu mir sagt, dass er meine "enge und süße Pussy" liebt. Ja, das macht mich an. Ich hasse es aber, wenn er "Bumsen" sagt ... sorry, aber ich finde "ficken" schöner. Wer meine wunderbaren Brüste "Tutteln", "Euter" oder ähnlich bezeichnet, ist raus!

Es gibt ja leider für die Scheide weit weniger schmeichelhafte Bezeichnungen, als für den Penis. Und eigentlich ist das unfair. Meine Vagina ist die "Königin" ...
 
Auch wenn ich gerne beim Sex die Dinge beim Namen nenne, bin ich kein Fan ekelhafter Worte. Ich unterschreibe alles, was @Mitglied #454118 zu dem Thema geschrieben hat. Wir haben eine schöne Sprache, die kann man auch beim Vögeln benutzen
 
mit ordinärer oder gar fäkal-sprache fang ich überhaupt nix an. und im emotionalen sex auch nicht. man muss nicht derbe worte verwenden, um seine lust zum ausdruck zu bringen.
 
Nach bereits mehrjähriger Ehe rutschte mir beim Sex mit meiner Frau ein derbes Wort aus, dass sie regelrecht entfesselte. Kann die Ausdrücke, auf die meine Frau abfährt gar nicht wiedergeben.
Sprache und Ausdrücke werden generell situationsbedingt eingesetzt bzw verwendet.
 
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