„Todespille“ für alle ab 70?

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Niederlande
Christopher de Bellaigue geht nach seinen Recherchen davon aus, daß das niederländische Parlament bald auch die „Lebensendepille“ zulassen könnte. Gemeint ist eine „Todespille“ für alle, die aus irgendeinem Grund Lebensmüde sind. Geht es nach dem Vorschlag von Gesundheitsminister Hugo de Jonge und Justizminister Ferdinand Grapperhaus, sollen alle Niederländer, sobald sie 70 werden, diese Pille erhalten – auf Vorrat.
Anfangs konnten nur Erwachsene euthanasiert werden, inzwischen auch Kinder. Es braucht als Bedingung auch keine unheilbare Krankheit im Endstadium mehr, um die tödliche Spritze gesetzt zu bekommen. Es genügt, das Leben als subjektiv „untragbar“ zu empfinden. Das kann von Demenz bis Depression reichen. Sollte der Hausarzt sich weigern, gibt es die Lebenseindekliniek.
Beide Minister sind Christdemokraten der CDA. Der Jong gehört dem neuen Zusammenschluß der Protestantischen Kirche der Niederlande an, Grapperhaus ist Katholik.
Sterben 40 Prozent in den Niederlanden keines natürlichen Todes? – Katholisches
 
Wenn die freie Wahl besteht und kein Zwang besteht, warum nicht? Funktioniert bei den Eidgenossen auch seit Jahren.
 
bevor man dahinsiecht sicher ein würdigerer weg mittels selbstbestimmten abgang. soweit die theorie!

heftig dann ab 4.40, wo sich die beiden die schieber der giftinfusion selbst aufmachen, ob man da in der praxis dann auch die eier dazu hätte ... :schulterzuck:

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Ich halte nichts davon dem Sterben als Lösungsmöglichkeit so viel Raum zu geben.
Traumatische Situationen, unfassbar belastende Lebensphasen, Depression,... das alles kann anders bewältigt werden und ich finde es egoistisch, wenn ein körperlich gesunder Mensch, der mit Veränderungen (noch) nicht zurechtkommt, einen Weg geht, der Tod bedeutet. Was ist mit dem Drumherum. In welche Verzweiflung stößt man Menschen, die einen lieben?
Für mich ist es sehr schwer zu verstehen.
 
Niederlande
Christopher de Bellaigue geht nach seinen Recherchen davon aus, daß das niederländische Parlament bald auch die „Lebensendepille“ zulassen könnte. Gemeint ist eine „Todespille“ für alle, die aus irgendeinem Grund Lebensmüde sind. Geht es nach dem Vorschlag von Gesundheitsminister Hugo de Jonge und Justizminister Ferdinand Grapperhaus, sollen alle Niederländer, sobald sie 70 werden, diese Pille erhalten – auf Vorrat.
Anfangs konnten nur Erwachsene euthanasiert werden, inzwischen auch Kinder. Es braucht als Bedingung auch keine unheilbare Krankheit im Endstadium mehr, um die tödliche Spritze gesetzt zu bekommen. Es genügt, das Leben als subjektiv „untragbar“ zu empfinden. Das kann von Demenz bis Depression reichen. Sollte der Hausarzt sich weigern, gibt es die Lebenseindekliniek.
Beide Minister sind Christdemokraten der CDA. Der Jong gehört dem neuen Zusammenschluß der Protestantischen Kirche der Niederlande an, Grapperhaus ist Katholik.
Sterben 40 Prozent in den Niederlanden keines natürlichen Todes? – Katholisches

Es ist ein spannendes Thema und verdient eine öffentliche Diskussion.

Persönlich bin ich erstaunt, wie locker das Thema 'Euthanasie' in den Niederlanden gehandhabt wird!
Eine soz. "flächendeckende Abgabe" für Menschen über 70ig halte ich für den falschen Weg.

Mir gefällt der Weg in der Schweiz wesentlich besser. Man nimmt den tödlichen Cocktail selbst ein.
Ein Freiwilliger ist bei dir, begleitet dich. Hält deine Hand...

Meiner Meinung nach, haben wir ein (Menschen)Recht auf einen würdevollen Tod, ein Recht, von schwerem, unheilbarem Leid, Siechtum und Schmerzzuständen erlöst zu werden...

Ich empfinde diesen Akt geradezu als eine 'Barmherzigkeit' einem Leidenden gegenüber.

Bitte Vorsicht bei den Zahlen. Darin befinden sich 30.000 Abtreibungen, denen 6500 Euthanasien gegenüberstehen. Außerdem wurden Verkehrsunfälle mit hinein genommen! Meines Erachtens eine unsaubere Darstellung der unnatürlichen Todesursachen!

LG
 
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Ich halte nichts davon dem Sterben als Lösungsmöglichkeit so viel Raum zu geben.
Traumatische Situationen, unfassbar belastende Lebensphasen, Depression,... das alles kann anders bewältigt werden und ich finde es egoistisch, wenn ein körperlich gesunder Mensch, der mit Veränderungen (noch) nicht zurechtkommt, einen Weg geht, der Tod bedeutet. Was ist mit dem Drumherum. In welche Verzweiflung stößt man Menschen, die einen lieben?
Für mich ist es sehr schwer zu verstehen.
Selbstmord ist grundsätzlich egoistisch das stimmt.

Aber manchmal gibt es keinen anderen ausweg mehr für die person nach jahren des kämpfens.
Das muss man versuchen zu verstehen
 
70 ist echt a bissl bald o_O

Im Prinzip ist es Selbstmord.
Egal ob durch Pille oder Strick... Diese Medaille hat 2 Seiten.
Auf der einen diese, dass jemand einfach nimma leben wollte. Derjenige geht und ihm ist leichter (verkürzt gesprochen)
Die andere Seite... Es hinterlässt oft so viele Fragen, Unverständnis, Wut... Für die Angehörigen nicht verständlich...

Echt schwierig.

Totkranke Menschen von ihrem Leiden zu befreien, wäre allerdings sehr erstrebenswert.
 
Wir wissen, dass oft geeignete Schmerztherapie bzw. Psychopharmaka Linderung schaffen können.
Wir wissen, dass Menschen nach Todeswunsch und richtiger Behandlung noch Jahrzehnte ihr Leben genießen können.
Wir wissen dass Selbstmörder in Extremsituationen nicht den Tod suchten, sondern keine Alternative sehen konnten.

Gut, wenn da alles ausgeschlossen ist, darf man dann gehen?

Ich weiß es nicht.
Wer soll ethisch entscheiden, eine Kommission, die Erben...…

Ich denke nicht, dass wir momentan die Möglichkeiten haben.

Wir haben nicht einmal ausreichend Palliativmediziner.
Dabei wäre das so wichtig.
Dort würde ich, wenn es denn so wäre, dieses Thema ansiedeln.

Alle die ihre Lieben verabschieden mussten, wissen wie schwierig es ist, einen Platz zu finden.

Abseits: Bei geistiger Behinderung finde ich es noch viel schwieriger. Wenn man nicht weiß, welche Qualität das Leben für den Betroffenen hat.
Wer sollte das entscheiden können, was lebenswert ist? Hier bewegen wir uns in einen Bereich, in dem wir bereits waren.
 
warum sollte selbstmord egoistisch sein?

Weil man in diesem Moment nur das eigene "wohl" sieht...
Man der Konfrontation aus dem Weg geht.

Es gibt viele Wege aus einem Unheil. Freitod ist einer davon. Man könnts aber auch anders probieren... Ohne das sich die Hinterbliebenen ihr leben lang fragen stellen...
 
warum sollte selbstmord egoistisch sein? in meinen augen ist es egoistisch weiterleben zu müssen damit für den rest die heile fassade gewahrt bleibt.

Wenn Mütter sagen, sie haben das Recht über ihren eigenen Bauch, also das ungeborene Kind abzutreiben, warum soll sich ein Erwachsener nicht selbst einschläfern dürfen? Selbstmorde passieren so und so, aber viel zu viele Selbstmörder nehmen untaugliche Mittel. Mit dem falschen Knoten im Strick zappelt man lange.
 
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Weil man in diesem Moment nur das eigene "wohl" sieht...
Man der Konfrontation aus dem Weg geht.

Es gibt viele Wege aus einem Unheil. Freitod ist einer davon. Man könnts aber auch anders probieren... Ohne das sich die Hinterbliebenen ihr leben lang fragen stellen...
das ist eine möglichkeit. oder das eigene leben ist einfach schon dermaßen wenig lebenswert, dass man nur noch lebt weil es einem eine bescheuerte christliche ethik befiehlt und damit die anderen halt irgendwann später trauern anstatt jetzt.
Wenn Mütter sagen, sie haben das Recht über ihren eigenen Bauch, also das ungeborene Kind abzutreiben, warum soll sich ein Erwachsener nicht selbst einschläfern dürfen? Selbstmorde passieren so und so, aber viel zu viele Selbstmörder nehmen untaugliche Mittel. Mit dem falschen Knoten im Strick zappelt man lange.
und genau deswegen gibt es die möglichkeiten in den niederlanden und der schweiz. das schweizer modell finde ich durchaus gelungen, wenn auch für nicht-schweizer recht teuer. einer pille auf vorrat stehe ich recht kritisch gegenüber, allerdings glaube ich der seite die als quelle dient nicht mal das datum!
 
Wenn Mütter sagen, sie haben das Recht über ihren eigenen Bauch, also das ungeborene Kind abzutreiben, warum soll sich ein Erwachsener nicht selbst einschläfern dürfen? Selbstmorde passieren so und so, aber viel zu viele Selbstmörder nehmen untaugliche Mittel. Mit dem falschen Knoten im Strick zappelt man lange.
Die mutter meiner besten freundin sprang vor den zug. Das ist schlimm..
 
...einer pille auf vorrat stehe ich recht kritisch gegenüber, allerdings glaube ich der seite die als quelle dient nicht mal das datum!

Halte ich auch für reine Polemik. Das machen sie schon aus Sicherheitsgründen nicht, es könnten ja auch Kinder es erwischen und schlucken oder Erbgeile es der Erbtante unterjubeln.
 
oder das eigene leben ist einfach schon dermaßen wenig lebenswert, dass man nur noch lebt weil es einem eine bescheuerte christliche ethik befiehlt

Ich denke jeder Mensch trägt eine gewisse Verantwortung... Ich habe für meine Kinder dazusein. Ich habe wege zu suchen, wenn etwas nicht passt. usw.

Selbstmord ist oft Kurzschluss. Ohne weiter zu denken. Das ist nicht fair. Und letztlich egoistisch.
 
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