Loyalität gegenüber Menschen die wir lieben

D

Gast

(Gelöschter Account)
wie siehts aus mit der Loyalität gegenüber Menschen, die wir lieben?
Ich für meinen Teil würde einem Menschen, den ich liebe jederzeit ein Alibi für einen Mord geben - so mal als Ansatz für das Ausmaß.

Wo setzt ihr Eure Grenzen?
 
wie siehts aus mit der Loyalität gegenüber Menschen, die wir lieben?
Ich für meinen Teil würde einem Menschen, den ich liebe jederzeit ein Alibi für einen Mord geben - so mal als Ansatz für das Ausmaß.

Wo setzt ihr Eure Grenzen?

Sehr schwierige Frage ....... aber eine Gegenfrage:

Wenn du erkennst, dass dieser Mensch einen Mord begangen hätte, wärst du nicht sehr enttäuscht?
 
Sehr schwierige Frage ....... aber eine Gegenfrage:

Wenn du erkennst, dass dieser Mensch einen Mord begangen hätte, wärst du nicht sehr enttäuscht?

Obwohl sich das etwas vom Threadthema entfernt - ich differenziere gerade bei Mord sehr genau - es gibt für mich durchaus verständliche Morde, manchesmal sogar welche, die ich befürworte - vielleicht gerade deswegen, weil ich mich mit de Materie Strafrecht und Täterpsychologie lang und intensiv auseinandergesetzt habe - es sind für die verschiedenen Arten und Motive eines Mordes verschiedene Charaktereigenschaften und Wesensarten erforderlich. Deshalb wage ich zu behaupten, dass ich keinen Menschen lieben würde, der einen Mord in einer Art und Weise begeht, die mich enttäuschen würde - ich hätte mich auf Grund seines Grundcharakters nie näher mit ihm / ihr beschäftigt.
 
Ich für meinen Teil würde einem Menschen, den ich liebe jederzeit ein Alibi für einen Mord geben - so mal als Ansatz für das Ausmaß.

Wo setzt ihr Eure Grenzen?

Ich bin echt überfordert, also meine Grenze liegt weit unter deiner.

Ich hab einem besten Freund ein Alibi für seinen Seitensprung gegeben.
Nur dieser beste Freund spannte mich ständig ein, für ihn zu lügen und damit war er für mich kein Freund mehr......er hatte einfach zu wenig Rückgrat.


Und wenn ich es so recht überlege....ist ja Mord nicht gleich Mord obwohl einer stirbt dabei.
Aber auch für Mörder hätte ich eventuell Verständnis bzw. Mitleid aber Alibi nein das kann ich mir nicht vorstellen.

Vita
 
Natürlich bin ich loyal gegenüber meiner Familie. Familie und Partnerin stehen über allem anderen und gegenüber Dritten würde ich immer zu zu ihnen stehen, egal wie sehr sie auch im Unrecht sind.

Man kann danach ja unter sich klären warum der oder diejenige so reagiert hat aber vor Dritten niemals.

Alibi für einen Mord??? Bin grundsätzlich gegen Selbstjustiz. Der Mord darf somit auf keinen Fall aus niedrigen Beweggründen geschehen sein. Evt. bei einer Vergewaltigung oder Kindesmissbrauch könnte ich mir vorstellen für einen nahen Verwandten eine Falschaussage abzugeben um ihm die Chance auf Gerechtigkeit zu bieten. Das Strafausmaß in solchen Fällen ist für mein Gerechtigkeitsempfinden zwar viel zu niedrig aber da wir in einem Rechtsstaat leben (und ich an diesen glaube) muss ich mich damit abfinden. Wenn das ein naher Angehöriger nicht kann, würde ich ihn wahrscheinlich passiv durch die erwähnte Falschaussage unterstützen. Hoffentlich gerate ich nie in diese Situation.
 
das ist eine sehr komplexe frage, die aber durchaus intressant sein kann...
ich für meinen teil weiss ehrlich gesagt nicht, inwieweit ich meinen liebsten loyalität entgegenbringen könnte oder kann.
ich denke, im normalen alltag stehe ich voll und ganz an der seite meines mannes...was aber wenn ein grosser zwischenfall wäre, zb. die von dir erwähnten straftaten...da würde ich mir schon zweimal überlegen, ob ich ihn verteidigen würde.

ich wage jetzt mal zu behaupten, auch auf die gefahr hin, dass jetzt viele schreien könnten, dies sei nicht in ordnung e.t.c, ich würde ihm sicherlich ein alibi für ein mord geben, sofern dies geschehen ist, wenn unsere tochter ein opfer einer straftat geworden wäre.

aber alles andere wäre für mich nicht vertretbar.

natürlich hoffe ich inständig, dass dies nie auf die probe gestellt wird und ich/ wir niemals in so eine situation geraten
 
bei einer Vergewaltigung oder Kindesmissbrauch könnte ich mir vorstellen für einen nahen Verwandten eine Falschaussage abzugeben um ihm die Chance auf Gerechtigkeit zu bieten. Das Strafausmaß in solchen Fällen ist für mein Gerechtigkeitsempfinden zwar viel zu niedrig aber da wir in einem Rechtsstaat leben (und ich an diesen glaube) muss ich mich damit abfinden. Wenn das ein naher Angehöriger nicht kann, würde ich ihn wahrscheinlich passiv durch die erwähnte Falschaussage unterstützen. Hoffentlich gerate ich nie in diese Situation.

wenn unsere tochter ein opfer einer straftat geworden wäre.

aber alles andere wäre für mich nicht vertretbar.

natürlich hoffe ich inständig, dass dies nie auf die probe gestellt wird und ich/ wir niemals in so eine situation geraten


Würden wir für solche Delikte die Todesstrafe fordern, würden wir nicht in die Situation einer Falschaussage kommen.
Oder machen wir nur die Ausnahme wenn es die eigene Familie betrifft.

Vita
 
Würden wir für solche Delikte die Todesstrafe fordern, würden wir nicht in die Situation einer Falschaussage kommen.
Oder machen wir nur die Ausnahme wenn es die eigene Familie betrifft.

Vita

Besser keine Diskussion über Todesstrafe anzetteln, das gibt erfahrungsgemäß in jedem Forum nur ärger.
 
Also ein Alibi für einen Mord würde ich nie geben.Ich steh sicher nicht für andere gerade.
 
Also ein Alibi für einen Mord würde ich nie geben.Ich steh sicher nicht für andere gerade.
Dieser Meinung bin ich auch!! Auch bei schweren Einbruch, Diebstahl,Missbrauch und Betrug......da hört sich bei mir alles auf, egal welche Person!
 
wie siehts aus mit der Loyalität gegenüber Menschen, die wir lieben?
Ich für meinen Teil würde einem Menschen, den ich liebe jederzeit ein Alibi für einen Mord geben - so mal als Ansatz für das Ausmaß.

Wo setzt ihr Eure Grenzen?

das würde meine grenze übersteigen , freund hin oder her ich würde niemanden ein falsches alibi geben der ein mörder ist.
 
Können wir also zusammenfassen, dass für viele das Interesse der Öffentlichkeit und die gesetzestreue über jedem nahestehenden Menschen steht? Denn die Bestrafung eines Gesetzesbruchs dient ja ausschliesslich dem öffentlichen Interesse - das Verhalten selbst muss ohnehin jeder mit sich selbst und seinem Gewissen ausmachen. Dieses Konklusio erschüttert mich ehrlich gesagt.

Aber - das Threadthema ist ja nicht die Gesetzesübertretung sondern die Grenzen der Loyalität gegenüber nahestehenden Personen - das mit dem Mord diesnte lediglich zur Anschaulichkeit.
 
Können wir also zusammenfassen, dass für viele das Interesse der Öffentlichkeit und die gesetzestreue über jedem nahestehenden Menschen steht? Denn die Bestrafung eines Gesetzesbruchs dient ja ausschliesslich dem öffentlichen Interesse - das Verhalten selbst muss ohnehin jeder mit sich selbst und seinem Gewissen ausmachen. Dieses Konklusio erschüttert mich ehrlich gesagt.

Aber - das Threadthema ist ja nicht die Gesetzesübertretung sondern die Grenzen der Loyalität gegenüber nahestehenden Personen - das mit dem Mord diesnte lediglich zur Anschaulichkeit.

Wieso erschüttert dich das? Mir zeigt es, (auch wenn ich selber nicht sicher bin wie ich handeln würde) dass Menschen bereit sind im Sinne des Rechtsstaats zu handeln und ihre persönlichen Beweggründe dem Staat unterordnen. Meiner Ansicht nach ein Kennzeichen für eine modern denkende Gesellschaft. Es will wohl niemand in einem Land wohnen in dem Selbstjustiz und Familienklanfehden gang und gebe sind.
 
Können wir also zusammenfassen, dass für viele das Interesse der Öffentlichkeit und die gesetzestreue über jedem nahestehenden Menschen steht? Denn die Bestrafung eines Gesetzesbruchs dient ja ausschliesslich dem öffentlichen Interesse - das Verhalten selbst muss ohnehin jeder mit sich selbst und seinem Gewissen ausmachen. Dieses Konklusio erschüttert mich ehrlich gesagt.

Mich hingegen beruhigt es, zu lesen, dass die meisten sich nicht von persönlicher emotionaler Blendung hinreissen lassen, ihre Interessen so dramatisch über die Gesellschaftsinteressen - die ja in Gesetzen abgebildet sind - zu stellen und damit die Selbstjustiz als obersten Wert anzuerkennen.
Ich verlange von niemandem, seine nahen Angehörigen aktiv auszuliefern, aber falsche Alibis zu geben und damit die berechtigten Interessen Dritter zu schädigen ist zu Recht Mittäterschaft und entsprechend zu verurteilen.

Aber - das Threadthema ist ja nicht die Gesetzesübertretung sondern die Grenzen der Loyalität gegenüber nahestehenden Personen - das mit dem Mord diesnte lediglich zur Anschaulichkeit.

Eigentlich schade, denn das andere Thema würde mich mehr interessieren :cool:

Ok - meine Loyalität kann ich nicht generell festlegen, dazu muss ich den konkreten Einzelfall beleuchten. Im Mordbeispiel würde ich einer seh nahe stehenden Person bei der Aufarbeitung helfen, zureden, sich zu stellen, den Kontakt möglichst weiter erhalten, möglichst weit unterstützen und versuchen zu verstehen. Ein falsches Alibi würde ich wohl nicht geben, Schweigen wäre das höchste der Gefühle.
 
Wieso erschüttert dich das? Mir zeigt es, (auch wenn ich selber nicht sicher bin wie ich handeln würde) dass Menschen bereit sind im Sinne des Rechtsstaats zu handeln und ihre persönlichen Beweggründe dem Staat unterordnen. Meiner Ansicht nach ein Kennzeichen für eine modern denkende Gesellschaft. Es will wohl niemand in einem Land wohnen in dem Selbstjustiz und Familienklanfehden gang und gebe sind.

Ich weiss nicht, ob Selbstjustiz und Familienclanfehden unbedingt das legitime Gegenstück sind - für mich persönlich steht der " Rechtsstaat " in der Rangordnung gegenüber mir nahestehenden Menschen ( und nicht nur Menschen - versuch mir meinen Hund wegzunehmen und Du setzt Dich einer Lebensgefahr aus - ob Du eine Uniform trägst oder nicht ) ziemlich weit unten wenn nicht an letzter Stelle, da kommt dazwischen noch etliches anderes - für mich zählen Lebewesen ( nicht nur Menschen ) immer noch mehr als eigennützige Philsophien einer Ordnung ( wie auch immer die beschaffen sein sollte ). Es geht mir nicht darum, dass ein mir nahestehender Mensch das was er verursacht hat gutheisst - es geht um das was nachfolgt. Wie bereits gesagt es muss ohnehin jeder selbst verantworten was er tut oder lässt - mit sich selbst, mit seinem Gewissen - allerdiings schütze ich einen mir nahestehenden Menschen rigoros vor den Interessen Anderer, wenn ihm diese Schaden zufügen.


Eigentlich schade, denn das andere Thema würde mich mehr interessieren :cool:

Es hindert Dich ja niemand einen Fred auf zu machen:mrgreen:
ist sicherlich ne Diskussion wert
 
Ich verlange von niemandem, seine nahen Angehörigen aktiv auszuliefern, aber falsche Alibis zu geben und damit die berechtigten Interessen Dritter zu schädigen ist zu Recht Mittäterschaft und entsprechend zu verurteilen.

so steht´s eigentlich auch im Gesetz ..... wobei das aber nicht für den besten Freund Gültigkeit hat.



Ok - meine Loyalität kann ich nicht generell festlegen, dazu muss ich den konkreten Einzelfall beleuchten. Im Mordbeispiel würde ich einer seh nahe stehenden Person bei der Aufarbeitung helfen, zureden, sich zu stellen, den Kontakt möglichst weiter erhalten, möglichst weit unterstützen und versuchen zu verstehen. Ein falsches Alibi würde ich wohl nicht geben, Schweigen wäre das höchste der Gefühle.

So sehe ich es auch ..... erst wenn es keine akademische Frage, sondern Realität ist zeigt sich, wie es wirklich darum steht.
 
Zurück
Oben