Gesundheit von Sexworkerinnen ...

Ich habe eine andere Frage:
Wie hoch ist der Anteil der Mädels, die OHNE DECKEL arbeiten. Natürlich wirst du die genauen Zahlen nicht kennen, aber trotzdem würde ich gerne eine Schätzung von dir hören.

Da es nahezu unmöglich ist SexarbeiterInnen zu zählen, muss ich hier leider passen. Eine Schätzung würde ich deshalb nicht für seriös halten (wie ich auch die Zahlen von angeblichen Zwangsprostituierten nicht für seriös halte, speziell im Vergleich zu den tatsächlichen Verurteilungen). Ich betone: Jedes einzelne Opfer ist zu viel - aber das was da oft in den Medien herum geistert kann ich nicht nachvollziehen.

Vielleicht so weit: Ich denke, dass es mehr nicht registrierte SexarbeiterInnen gibt, als Registrierte. Speziell bei einheimischen SexarbeiterInnen ist die Bereitschaft "sich das anzutun" (Untersuchung, Registrierung usw.) nicht wirklich (auf Dauer) vorhanden. Ich kenne einige (österreichische) SexarbeiterInnen, die zwar als "Kontrollprostituierte" (heißt wirklich so) registriert sind, aber nur alle paar Wochen zur Untersuchung gehen. Die sagen definitiv, dass der Aufwand zu groß und die Behandlung zu entwürdigend ist.

Wusstet Ihr zum Beispiel, dass eine SexarbeiterIn sich im Falle eines Urlaubes (oder Krankheit) bei der Polizei schriftlich abmelden muss.... mag zwar logisch sein, aber irgendwie.....

christian
 
ja das ist schon mühsam zur untersuchung zu gehen, jede woche insgesamt 3 stunden zeit nehmen, wenn man wirklich diesen job nebenbei macht und hauptberuflich untertags arbeitet hat man keine andere möglichkeit als ohne deckel zu arbeiten. welche arbeitstelle gibt dir 3 stunden vormittags in der woche frei. auch wenn du pünklich um 8 uhr dort bist gibts einmal eine riesen schlange vor dir. anonyme untersuchung fällt da einmal weg, weil wenn du 20 min vor dem haus stehst, weil die schlange bis dorthin reicht kannst du dich unmöglich unsichtbar machen.meine bekannte die dort in der nähe arbeitet wird mich irgendwann fragen was ich jede woche dort mache.


ich hab mal erlebt das eine kollegin von mir mit handschellen abgeführt wurde, weil sie nicht wusste, dass sie sich abmelden muss.
als wäre man ein verbrecher!! wundern tuts mich nicht mehr, dass viele ohne deckel arbeiten. ach und noch was, dass man nach 6 monaten die daten von protutuierten löscht wenn sie den deckel zurückgeben stimmt nicht, hab selber mal erlebt, dass eine kollegin von mir nach einem jahr hingegangen ist um wieder neuen deckel zu machen, ihr alte lag auf dem schreibtisch, obwohl sie es zurückgelegt hatte, eigentlich ganz.
also sehr anony und sehr diskret das gaze system!!!
 
ich hab mal erlebt das eine kollegin von mir mit handschellen abgeführt wurde, weil sie nicht wusste, dass sie sich abmelden muss.

Dasselbe hat auch eine Kurier Redakteurin erlebt, kurz nachdem der Ausschuss gg Folter der Vereinten Nationen die Stadt Wien aufgefordert hat, dafür zu sorgen, dass die erniedrigende Behandlung der untersuchten Frauen abgestellt wird. Es scheint sich hier um eine systematische Praxis zu handeln, was aus folgendem Grund Anlass zu Besorgnis gibt:

Bezüglich zwangsweiser gynäkologischer Untersuchungen gibt es bereits ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (Juhnke gg. die Türkei, 13.05.2008). Der EGMR stellte fest, dass die gynäkologische Untersuchung, der Frau Juhnke ohne ihre freie und informierte Zustimmung unterzogen wurde (sie wurde dazu überredet), in einer demokratischen Gesellschaft nicht notwendig war -> Verletzung von Art 8 EMRK.

Im Hinblick auf die Sorge des Ausschusses gg Folter über generelle erniedrigende Behandlung an der Untersuchungsstelle und im Hinblick auf das Urteil im Fall Juhnke sind ernsthafte Sorgen um die Einhaltung der Menschenrechte im Bereich der Wiener Untersuchungsstelle angebracht.
 
Ich finde die Untersuchungen sind grundsätzlich etwas positives - maßgeblich ist natürlich auch, wie die Untersuchungen durchgeführt werden.

Es sollte auch für Freier einen Gesundheitspass geben - wird es aber nicht, das weiss ich eh !

Ich denke wenn eine Prose nicht gemeldet ist dann hat sie auch viele Nachteile weil sie z.B. öffentlich nicht so werben kann ...
 

Wie schon oben im Thread betont wurde: "Gesundheitspass" ist irreführend, weil die Gesundheit nicht bestätigt wird und nicht bestätigt werden kann. Im Gegenteil, bei HIV ist die ansteckendste Phase im Zeitraum nach der Infektion, wo aber der Nachweis noch nicht möglich ist.

Prinzipiell ist daher die Eigenverantwortung gefordert - von allen Beteiligten (Safer Sex).

Im Hinblick auf offenbar systematische menschenunwürdige gyn Untersuchungen in Handschellen denke ich, dass aus verfassungsrechtlichen Überlegungen eine Abschaffung der Untersuchungs- und Registrierungspflicht geboten ist. Da soll aber niemanden hindern, sich freiwillig untersuchen zu lassen. In Deutschland richten sich die niederschwelligen Angebote sowohl an Freier, als auch an Sexworker - und werden von beiden Gruppen gerne angenommen.
 
"Gesundheitspass" ist irreführend, weil die Gesundheit nicht bestätigt wird und nicht bestätigt werden kann.

Das ist schon klar - sicher kann ich mir nur sein wenn ich ihn abschneide . Für mich ist das aber nicht "irreführend" .

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Es gibt viele Krankheiten die man erkennen kann !!! davon rede ich - das ist doch wohl logisch !!

schade dass ich das wieder extra betonen muss.:mauer:
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Wir sind hier nicht in Deutschland - warum bringst du immer Beispiele aus anderen Ländern ? Für alles findet sich irgenwo ein Beispiel .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gibt viele Krankheiten die man erkennen kann !!! davon rede ich - das ist doch wohl logisch !!

schade dass ich das wieder extra betonen muss.:mauer


Und wenn man nur eine Krankheit erkennt erfüllt der Sinn seinen Zweck :lehrer:




Es werden aber nur ganz wenige Krankheiten beim "Deckel" getestet.


Und dementsprechend erleben Hobbyhuren dann noch mehr unliebsame Überraschungen :undweg:




lg matula!
 
off topic aber trotzdem:

Anhang: So oft man auch mit der Charta für Menschenrechte winkt, so oft man aus Empfehlungen verschiedener Organisationen zitiert, es ist ja häufig nicht einmal das Papier wert auf dem es geschrieben steht. Und die Glaubwürdigkeit dieser Argumente verkehrt sich in Nichts, wenn man im gleichen Atemzug von Nazi-Praktiken und Folter bei Wiener Behörden spricht, wie in Nordkorea eben, aber das ist ja in Wien Realität, wie es so ein Kasperl gebetsmühlenartig runterratscht!



Ein Kasperl der meint ich hätte jemanden aus dem Erotikforum als Kasperl bezeichnet!
Ein Tipp: Googeln mit den Schlagworten Nordkorea, Wien, HC usw.!




Für einen "Jung-User" (Anmeldung 03.04.2010) wegen des "Unvermögens, die Registrierungsmailadresse notiert zu haben (sprich das Passwort)" (deine eigene Vorstellung), ist es ganz schön frech, andere User als Kasperl zu bezeichnen.

Deine Unkenntnis der internationalen Mechanismen zum Schutz der Menschenrechte ist hingegen verzeihlich, daher ein wenig Nachhilfeelle ...


Besser sein Passwort vergessen als seine gute Kinderstube, denn das wäre unverzeihlich!



lg matula!
 
Und wenn man nur eine Krankheit erkennt erfüllt der Sinn seinen Zweck

Es sollen also tausend Frauen pro Woche dem Risiko erniedrigender Behandlung ausgesetzt werden, mehrere auch gegen ihren Willen in Handschellen zu gynäkologischen Untersuchungen vorgeführt werden, um vielleicht bei einzelnen Frauen eine Krankheit zu erkennen, die sie ein paar Tage später ohnedies auch selbst bemerkt hätten? Und das alles mit dem Nebeneffekt, dass bei manchen Frauen Krebs zu spät erkannt wird, weil sie nicht wissen, was eigentlich untersucht wird? Mit dem Nebeneffekt, dass Frauen, die sich dieser entwürdigenden Untersuchung nicht unterwerfen wollen, kriminalisiert werden? Mit dem Nebeneffekt, dass in Österreich Syphilis signifikant verbreiteter als in Deutschland ist, weil hierzulande die Freier glauben, von Sexworkern mit Kontrollkarte AO fordern zu können?

Da hast du Anfang es Jahres noch eine vernünftigere Meinung vertreten:

Das Angebot ["AO Gangbang tabulos, Februar 2010", Anm. L.] ist der Traum vieler Männer! Andererseits: was sagt schon ein Test aus UND muß es unbedingt HIV sein, es reicht doch schon Hepatitis, Tripper & Co.! Fantasien in diese Richtung schön und gut, aber bei mir siegt da Gott sei Dank die Vernunft!

Eine Bemerkung OT:

Besser sein Passwort vergessen als seine gute Kinderstube, denn das wäre unverzeihlich!

Schön, dass du demonstrierst, dass es die Steigerung gibt, beides zu vergessen. (Wenn du schon ein Zitat verfälschst, "Nachhilfe" zu "Nachhilfeelle", dann bitte mit einer Kennzeichnung.)
 
Schön, dass du demonstrierst, dass es die Steigerung gibt, beides zu vergessen. (Wenn du schon ein Zitat verfälschst, "Nachhilfe" zu "Nachhilfeelle", dann bitte mit einer Kennzeichnung.)
Lass doch bitte die Kirche im Dorf. Hat er beim Löschen des Restes wohl das "elle" von Stelle übersehen. Wie soll er das denn Kenzeichnen?
Pedantin! :mrgreen:

Und das alles mit dem Nebeneffekt, dass bi manchen Frauen Krebs zu spät erkannt wird, weil sie nicht wissen, was eigentlich untersucht wird?
Aha... entbinden vielleicht Kontrolluntersuchungen Frauen von selbständigen Vorsorgeuntersuchungen?
 
Aha... entbinden vielleicht Kontrolluntersuchungen Frauen von selbständigen Vorsorgeuntersuchungen?

Das Problem ist, dass die SW annehmen, dass mit der gyn Untersuchung der Kontrollstelle die gyn Vorsorgeuntersuchung miterledigt wird. Diese Vermutung ist nicht so weit hergeholt und mangels genauer Auskunft über die Untersuchung haben die betroffenen SW auch keine gegenteilige Information. Diese fehlende Information durch die behandelnden Ärzte (auch die Zwangsuntersuchung ist eine medizinische Intervention) hat Frauen auch konkret gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, wie folgendes Zitat belegt:

kein Krebsabstrich z.B....wenn man Gebärmutterhalskrebs bekommt, was durch HPV Viren ausgelöst wird, wird das dort NICHT festgestellt...ich rede aus eigener Erfahrung und da fragt Frau sich schon, wofür sie dort jahrelang gezwungenermassen hingeht :mauer:
 
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Ich wiederhole die Frage anders...
Wenn man nicht weiß, was untersucht wird (warum auch immer), entbindet das einen von der Eigenverantwortung sich selbst vorsorglich untersuchen zu lassen, wenn man es vorbeugend haben möchte?
 
Ich wiederhole die Frage anders...
Wenn man nicht weiß, was untersucht wird (warum auch immer), entbindet das einen von der Eigenverantwortung sich selbst vorsorglich untersuchen zu lassen, wenn man es vorbeugend haben möchte?

Also ich könnt mir schon gut vorstellen, dass sich "einfache Gemüter" denken, der Doc würde sie drauf aufmerksam machen, sollte er was ungewöhnliches bemerken, bzw. sie auf Anomalien beim Abstrichergebnis aufmerksam machen. Vor allem wenn sie nicht weiß was genau alles untersucht wird.
 
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