Euthanasie

ich habe vor vier jahren meinen hund einschläfern lassen. abgesehen davon dass ich heute noch nasse augen bekomme wenn ich darüber spreche muss ich immer an die worte meines tierarztes denken, er meinte ich kann ihm noch eine spritze geben die weckt die lebensgeister nochmal für einige wochen. hätte ich meinem hund diese paar wochen schenken sollen oder nicht? ich weiss es bis heute nicht und denke oft nach darüber.
 
Aber was tun bei z.B. ne'n Komapatienten ... ???

Das ändert für mich nichts. Lies dir Schneckes Geschicht nocheinmal durch:

zweiter fall...
...
seine geschichte hat mich gelehrt, dass es eventuell auch in ausweglosen situationen möglich ist, geheilt zu werden und es einfach schwierig ist, eine grenze zu setzen.

Ich bleibe dabei: Niemand hat das Recht, über das Leben eines anderen zu entscheiden.
 
Ich möchte nicht über das Leben eines anderen Menschen entscheiden, besonders wenn es ein nächster Angehöriger ist. Ich möchte auch nicht, dass andere über mein Leben entscheiden, obwohl es vielleicht der eine oder andere Arzt (unbewusst) tut.
Ich habe mich dazu entschieden, dass, wenn ich krank werde, dass ich nicht mehr selbst entscheiden kann, was mit mir passieren soll, keine lebensverlängernden Maßnahmen ("Apparatemedizin") stattfinden sollen. Obwohl ich nicht will, anderen zur Last zu fallen, kann das dann natürlich der Fall sein. Aber wenn dem so ist, dann soll es wohl so sein.
 
++++ offtopic: Bedingungslose Liebe....das wäre einen eigenen Faden wert, zu durchleuten und zu erfahren, was die unterschiedlichen Menschen darunter verstehen.
sorry, ich wollte nicht stören, ist mir nur gerade so in den Sinn gekommen ++++
 
Blödsinn. Den Satz versteht jeder, der jemanden aufrichtig und bedingungslos liebt.

Verstehen im geschrieben Sinn sicher. Doch würden sie dann auch in der Situation so handeln können?

Seine Meinung zu ändern steht ja jeden frei und wurde auch schon hier erwähnt. :)
 
++++ offtopic: Bedingungslose Liebe....das wäre einen eigenen Faden wert, zu durchleuten und zu erfahren, was die unterschiedlichen Menschen darunter verstehen.
sorry, ich wollte nicht stören, ist mir nur gerade so in den Sinn gekommen ++++

Ich weiß, ist off-topic, aber ich liebe meine Eltern und meinen Bruder bedingungslos, das kann ich mit Sicherheit sagen. Meine Partnerin auch, aber da ist es nicht ganz so einfach, das gebe ich zu. Wobei sich die Gefühle ja nicht ändern, nur weil irgendwas passiert, was mir nicht in den Kram passt, zB. Ich liebe auch meine beste Freundin bedingungslos, weil ich sie einfach so lange kenne, dass sie ein Teil von mir ist, auch wenn wir uns mal länger nicht sehen. Und ich habe gelernt, meinen Ex bedingungslos zu lieben ... was in der Beziehung nur bedingt geklappt hat und wohl auch zum Ende der Beziehung geführt hat.

Aber, um einen Zusammenhang zum Thema wieder herzustellen: würde einer von ihnen in der Situation sein, dass er unheilbar krank ist, aber nicht mehr selbst entscheiden kann, was mit ihm passiert und ich hätte das Recht darüber zu entscheiden, vorausgesetzt ich wüsste, wie derjenige selbst entschieden hätte, so würde ich das tun ohne dabei auf meine Gefühle und Ängste zu achten. Das ist eben bedingungslose Liebe, unter anderem. :)

Verstehen im geschrieben Sinn sicher. Doch würden sie dann auch in der Situation so handeln können?

Seine Meinung zu ändern steht ja jeden frei und wurde auch schon hier erwähnt. :)

Wenn man jemanden ehrlich und aufrichtig und bedingungslos liebt, dann bliebe ja ohnehin nur eine einzige Entscheidung, wenn der Betroffene selbst nicht mehr entscheiden kann: so zu entscheiden, wie der Betroffene es gewollt hätte. Völlig unabhängig davon, was man selbst will und wie es einem selbst dabei geht. Das weiß ich aber auch ohne es selbst erlebt zu haben. Eben weil in diesem Zusammenhang gar keine andere Möglichkeit offen bleibt.
 
Wenn man jemanden ehrlich und aufrichtig und bedingungslos liebt, dann bliebe ja ohnehin nur eine einzige Entscheidung, wenn der Betroffene selbst nicht mehr entscheiden kann: so zu entscheiden, wie der Betroffene es gewollt hätte. Völlig unabhängig davon, was man selbst will und wie es einem selbst dabei geht. Das weiß ich aber auch ohne es selbst erlebt zu haben. Eben weil in diesem Zusammenhang gar keine andere Möglichkeit offen bleibt.

Weil du dich mit deinem Herz und nicht mit deinem Verstand entscheiden würdest. Sich für jemanden stark machen, der es nicht mehr kann, auch wenn man selbst dabei leidet. :bussal:
 
Das Thema ist heiß und heikel... bleibt aber immer die Frage offen, WER darf diese Entscheidung für einen Menschen treffen? Wem steht es zu?

Wem steht die Entscheidung zu, dass jemand weiterleben muß?

Entscheidungen treffen die Ärzte, leider total unterschiedliche und leider auch welche die absolut nicht nachvollziehbar sind.
 
Das jemand weiterleben "muss"? Das Gesetz. Ich bilde mir ein oft genug mitbekommen zu haben, dass Ärzte bei gewissen Fällen ja am liebsten anders entscheiden würde, aber dann stünden sie vor Gericht.
 
mOni;1832810

Aber, um einen Zusammenhang zum Thema wieder herzustellen: würde einer von ihnen in der Situation sein, dass er unheilbar krank ist, aber nicht mehr selbst entscheiden kann, was mit ihm passiert und ich hätte das Recht darüber zu entscheiden, vorausgesetzt ich wüsste, wie derjenige selbst entschieden hätte, so würde ich das tun ohne dabei auf meine Gefühle und Ängste zu achten. Das ist eben bedingungslose Liebe, unter anderem. :)

Das ist aber ein zweischneidiges Schwert, versetzt dich einmal in die Lage des Kranken, und stell dir eine Frage: "Warum will ich nicht mehr leben"
Ich will einem geliebten Menschen nicht zur Last fallen, vorher sterbe ich lieber. Ich will nicht das dieser über alles geliebte Mensch wegen mir leidet.



Wenn man jemanden ehrlich und aufrichtig und bedingungslos liebt, dann bliebe ja ohnehin nur eine einzige Entscheidung, wenn der Betroffene selbst nicht mehr entscheiden kann: so zu entscheiden, wie der Betroffene es gewollt hätte. Völlig unabhängig davon, was man selbst will und wie es einem selbst dabei geht. Das weiß ich aber auch ohne es selbst erlebt zu haben. Eben weil in diesem Zusammenhang gar keine andere Möglichkeit offen bleibt.

Und wenn jemand aufrichtig und bedingungslos liebt, richtig, dann gibt es nur eine Entscheidung zumindest für mich.
Ein ganz klares NEIN, ich würde alles auf mich nehmen, um diesen geliebten Menschen, bei mir zu haben, und weiter lieben, bis zum bitteren Ende.
Das ist für mich bedingunslose Liebe.
 
Das ist aber ein zweischneidiges Schwert, versetzt dich einmal in die Lage des Kranken, und stell dir eine Frage: "Warum will ich nicht mehr leben"
Ich will einem geliebten Menschen nicht zur Last fallen, vorher sterbe ich lieber. Ich will nicht das dieser über alles geliebte Mensch wegen mir leidet.


Und wenn jemand aufrichtig und bedingungslos liebt, richtig, dann gibt es nur eine Entscheidung zumindest für mich.
Ein ganz klares NEIN, ich würde alles auf mich nehmen, um diesen geliebten Menschen, bei mir zu haben, und weiter lieben, bis zum bitteren Ende.
Das ist für mich bedingunslose Liebe.

Das Statement von Bulsara betreffend der Vorsorgevollmacht möchte ich hier nochmals unterstreichen.

Liebe bedeutet in solcher Situation auch, die Wünsche, Bedürfnisse und das Wohlergehen des geliebten Menschen zu respektieren und vor die Eigenen zu Stellen - damit müssen letztendlich, so sehr es schmerzt, die eigenen Emotionen hintanstehen.

Wenn die Belastung für den geliebten Menschen unerträglich ist, wenn sein Leben nur noch aus Leid und dumpfen Dahinvegetieren besteht.

Wenn es sein Wunsch ist "zu gehen", anstatt sein vorhersehbares Ende in einer Welt aus Schmerz und Drogen abzuwarten.

Dann ist für mich, so eine Entscheidung zu respektieren und zu Unterstützen.

LG Bär
 
Das Statement von Bulsara betreffend der Vorsorgevollmacht möchte ich hier nochmals unterstreichen.

Liebe bedeutet in solcher Situation auch, die Wünsche, Bedürfnisse und das Wohlergehen des geliebten Menschen zu respektieren und vor die Eigenen zu Stellen - damit müssen letztendlich, so sehr es schmerzt, die eigenen Emotionen hintanstehen.

Wenn die Belastung für den geliebten Meschen unerträglich ist, wenn sein Leben nur noch aus Leid und dumpfen Dahinvegetieren besteht.

Wenn es sein Wunsch ist "zu gehen", anstatt sein vorhersehbares Ende in einer Welt aus Schmerz und Drogen abzuwarten.

Dann ist für mich, so eine Entscheidung zu respektieren und zu Unterstützen.

LG Bär

:daumen: So ist es und genau diese Handlungsweise erwarte(!) ich mir von meinen Lieben!
 
Das Statement von Bulsara betreffend der Vorsorgevollmacht möchte ich hier nochmals unterstreichen.

Liebe bedeutet in solcher Situation auch, die Wünsche, Bedürfnisse und das Wohlergehen des geliebten Menschen zu respektieren und vor die Eigenen zu Stellen - damit müssen letztendlich, so sehr es schmerzt, die eigenen Emotionen hintanstehen.

Wenn die Belastung für den geliebten Meschen unerträglich ist, wenn sein Leben nur noch aus Leid und dumpfen Dahinvegetieren besteht.

Wenn es sein Wunsch ist "zu gehen", anstatt sein vorhersehbares Ende in einer Welt aus Schmerz und Drogen abzuwarten.

Dann ist für mich, so eine Entscheidung zu respektieren und zu Unterstützen.

LG Bär

Wie ich schon sagte, es ist ein zweischneidiges Schwert.
Ich muß euch Recht geben, und trotzdem heftigst Widersprechen.

Es gibt Situationen, da gibt es kein vorhersehbares Ende, und auch keine Schmerzen, und trotzdem ist es nur ein dumpfes Dahinvegetieren, mit sehr wenig bis gar keiner Besserungsaussicht.
Aber es wurde schon geschrieben, manchmal geschehen auch Wunder.
 
Menschen, welche sich Euthanasie wünschen, sind nicht Opfer eines grausamen Gottes oder einer grausamen Natur, sondern der modernen Medizin, die auch im extremsten Fall Leiden künstlich verlängert!
Statt einen Menschen in Würde gehen zu lassen, werden Reanimationszombies so lange am Leben erhalten, bis sie auch durch intensivste medizinische Maßnahmen nicht mehr zu retten sind!
Euthanasie, wieso nicht, aber niemals OHNE wissentliches Einverständnis des Betroffenen.
Einen Komapatienten verhungern zu lassen (Italien) ist mMn auch nicht die feine englische Art.

warum die Maschinen abschalten wen sie dem Spital doch bares Geld
bringen?:ironie:
 
Ich wünsche mir eigentlich nur so eine Entscheidung niemals treffen zu müssen. Ich hätte sicher auch dann Probleme, wenn ich Gewissheit über den Wunsch des Betroffenen, bzw. die medizinische Hoffnungslosigkeit hätte.

Auch wenn ich nicht religiös bin, habe ich das Gefühl, diese Entscheidung niemals treffen zu wollen, dass es mir auf irgend eine Art und Weise auch nicht zusteht.

Doch ich glaube, man muss wirklich in dieser Situation sein um eindeutig beurteilen zu können, wie man reagiert. In der Theorie redet sich so manches viel leichter. Es gibt auch wohl kaum eine 100% Diagnose. 99,9% und 100% machen hier schon einen Unterschied, wer sagt, dass der Betroffenen nicht zu diesem Promill gehört, dass zB. nach über Zehn Jahren aus dem Komma aufwacht oder auf ein neues Medikament plötzlich anspricht.
 
Wie ich schon sagte, es ist ein zweischneidiges Schwert.
Ich muß euch Recht geben, und trotzdem heftigst Widersprechen.

Es gibt Situationen, da gibt es kein vorhersehbares Ende, und auch keine Schmerzen, und trotzdem ist es nur ein dumpfes Dahinvegetieren, mit sehr wenig bis gar keiner Besserungsaussicht.
Aber es wurde schon geschrieben, manchmal geschehen auch Wunder.

Hi Heli,

Mein Text zeigt eine generelle Grundeinstellung, ich schreibe auch hier bewusst mein Text - gleichwohl Maus, diese Einstellung auch teilt (habe Sie das Posting auch extra nochmals lesen lassen - das Thema wiegt einfach zu schwer) und auch Schneckes Beitrag habe ich gelesen.

Es ist auch kein leeres Gerede, ich hatte im Vorfeld meiner letzten OP dementsprechende Weisungen gegeben, sollte es zu unerwarteten Komplikationen kommen.

Es ist ein komplexe, hochsensible und tabuisierte Thematik.

Frappierend: Wenngleich wir immer über Freiheit und Selbstbestimmung sprechen, wird uns da in grundlegenden Bereichen ein solches Recht verwehrt.

Ich bin der Überzeugung, dass hier ein grundsätzliches Selbsbestimmungsrecht besteht, darum geht es mir hier prinzipiell.

Es ist andererseits vollkommen klar, dass es auch hier komplexe und grenzwertige Fälle gibt - wir können und dürfen hier nicht simplifizieren - vor allem in einer Situation, wo die Wissenschaft in vielen Bereichen noch sehr am Anfang steht und von einem tatsächlichen Verstehen noch weit entfernt scheint.

Es erfordert grundsätzliche Regelungen um ein "selbstbestimmtes Gehen" zu ermöglichen und um "Hilfestellungen" für "Begleiter" außer Strafe zu stellen - wir sollten als "Menschen" die Wahl haben menschenwürdig abzutreten und diese letzte Entscheidung selbst zu treffen.

Entscheidungen, wie sie z.B. im Falle eines Komas auftreten, sind meiner Ansicht nach nicht zu generalisieren - es wird hier keine Pauschalregelung möglich sein.

Hier zählen dann Werte wie Moral, seelische Reife und soziale Kompetenz auf deren Basis dann eine individuelle Entscheidung getroffen werden soll.
Und für die Lieben, die dann diese Entscheidung zumindest unterstützen müssen, gilt dann das in meinem vorherigen Posting gesagte.

LG Ein sehr nachdenklicher Bär
 
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