Tom!
Der Brautpreis war direkt für die Braut! Das heisst, das war ihr persönlicher Notgroschen (einwenig wie eine Versicherung). Die Familie der Braut dürfte sich das nicht "unter den Nagel reissen".
Die Mitgift bekam die Braut mit, um die Neugründung der Familie zu erleichtern. Bei meiner Oma war das noch exklusiv gestickte Bettwäsche und Hausrat. Ich würde das eher nicht als Bezahlung sehen, sondern als Unterstützung der Brauteltern für die Brautleute...
So hier entschuldige ich mich bei allen!
Ich habe den Brautpreis mit der Morgengabe verwechselt. Mein Fehler.
Ich bitte um Verzeihung!
Brautpreis bei uns Früher und auch bei anderen Kulturen = eine finanzielle oder durch Sachgeschenk geleistete quasi "Abgeltung" an die Familie der Braut für das Wegfallen ihrer Arbeitskraft.
Morgengabe bei uns Früher und anderen Kulturen = ein finanzieller Betrag oder wertvoller Schmuck geleistet vom Bräutigam an die Braut zu ihrer finanziellen Absicherung im Sinne einer Versicherung oder auch als eine Art Pension für die Braut. Die Morgengabe gehört der Braut/Ehefrau und darf ihr nicht weggenommen werden. Dies zu tun ist in Absprache mit ihr möglich. Sollte es ohne ihre Einwilligung geschehen, hatten die Frauen das Recht dies anzuklagen und wenn der Fall klar war, wurde ihnen auch Entschädigung zugesprochen.
Beispiel 70iger Jahre Iran. Die kurdischen Frauen tragen ihren Goldschmuck stolz jeden Tag bei jeder Arbeit leise klimpernd. Es ist ihre Morgengabe, die sie da tragen und freiwillig nur in höchster Not veräussern.
Brautgabe = finanzieller Betrag oder auch Sachleistungen (Vieh, Grund, Immobilien) zahlt die Familie des Bräutigams, um mit der Familie der Braut eine finanzielle/wirtschaftliche Verbindung einzugehen. Meist wird im Falle einer Scheidung in der die Frau als schuldlos gilt, die Brautgabe von der Familie der Braut behalten.
Selbst in "armen" Ländern werden die Ergebnisse von oft sehr langen Verhandlungen schriftlich niedergelegt und sind im Streitfall einklagbar. (In Indien zum Beispiel bei den Dorfältesten an der offiziellen Struktur des indischen Staates vorbei).
Das Thema ist, wie sooft hochkomplex, es damit "abzuhandeln", "Die Frauen werden verkauft" ist in meinen Augen zu simpel und zeugt von wenig Einfühlungsvermögen für eine andere Kultur.
Auch unsere Kultur hat in früheren Zeiten eine Heirat dazu genutzt zwei Familien wirtschaftlich miteinander zu verbinden in der Hoffnung zusammen stärker zu sein!
Guter Artikel dazu:
Die Ehe als Wirtschaftsfaktor
Man Bemerke die Aussage gegen Ende über die "westliche Sicht auf die Dinge" und die "verfälschte Sicht von manchen Feministen"