Dir ist klar, dass diese Leute nicht mal pensionsversichert sind und auf viele Sozialleistung kaum Anspruch haben? Und mit 150 € kann kein Mensch leben, auch wenn dumme FPÖ-Tussen das mal meinten. Grad für Menschen mit Behinderungen ist das EINKOMMEN auch eine Honorierung ihrer Leistung und Wertschätzung als Mensch. Viele Unternehmen profitieren finanziell von Lebenshilfen, Sozialökonomische Unternehmen und co. Es ist eine moderne Form der Sklaverei.
Das Österreichische System unterscheidet sich kaum vom Deutschen:
Kommen wir da raus? - andererseits.org
Auch interessant nachzulesen:
"Arbeit nicht Mitleid" für Menschen mit Behinderungen - BIZEPS
Um das System der Ausbeutung in Behindertenwerkstätten nochmal zu verdeutlichen:
Externe Inhalte von YouTube
Nun, ich habe es vorhin schon einmal versucht zu erklären. Ich kann nur von der Situation von behinderten Menschen berichten, die sozusagen bereits im "System" sind. Menschen, die also in Behinderten-Wohngemeinschaften oder -Heimen leben. Bei Menschen, die noch in privater Pflege sind, kann ich mir gut vorstellen, dass die Lage eine ganz andere ist.
Unsere Klienten bekommen Pflegegeld und sonstige (auch finanzielle) Unterstützungen von staatlicher, karitativer aber teilweise auch von privater Seite. Natürlich ist das monatliche Geld, das die Klienten zur Verfügung haben, sehr unterschiedlich. Genauso, wie die Ausgaben, die sie wegen ihrer Einschränkung haben (medizinische Behelfe, Therapien,...).
Die Klientel ist von kaum merkbar bis schwerst/mehrfach behindert.
In solchen Behindertenwerkstätten, die in dem YT-Video angeprangert werden, können die schweren Fälle nicht arbeiten. Allerdings sind bei diesen Werkstätten auch meist Tagesstätten angeschlossen.
Ich selbst habe anfangs auch in solchen Einrichtungen als Betreuer gearbeitet.
Viele Klienten switchen zwischen Werkstatt und Tagesstätte hin und her - manchmal nur für Stunden. Sie schaffen keinen ganzen Arbeitstag, auch wenn es keinen Zeitdruck oä gibt.
Ja, es werden Buntstifte in Schachteln sortiert, kleine mechanische Teile zusammengebaut, Pickerl irgendwo draufgeklebt oder Kohlestifte eingepackt. Dennoch wird mit diesen Menschen auch WC-Training gemacht, Massagen um zB. den Schleim aushusten zu können, bei Bedarf Reinigung von Kleidung und Personen, darauf geachtet, was und wieviel gegessen und getrunken wird und auch, dass sie nichts zu sich nehmen, was sie nicht sollten. Das sind Dinge, die an einem normalen Arbeitsplatz wohl kaum vorkommen.
Außerdem sind die Organisationen, die solche Einrichtungen betreiben meist gemeinnützig und somit dürfen die gar keine Gewinne machen.
Dass es noch viel zu verbessern gäbe, will ich nicht bestreiten. Jedoch die geschützten Werkstätten nur als Ausbeutungsapparat von behinderten Menschen hinzustellen, ist schlicht falsch. Denn auch wenn die Menschen dort keine "richtigen Arbeitnehmer" sind, so können sie dort sehr wohl Bestätigung und Anerkennung finden und einen Hauch von "Normalität", nach der sich so viele von ihnen sehnen.