Die gute "andere" "alte " Zeit....

Wenn man sich die 7 Todsünden Stolz, Neid, Zorn, Habsucht, Trägheit oder Schwermut, Völlerei und Wollust vor Augen führt, stellt man schnell fest, dass einige heutzutage eine Umkehr zur Tugend erfahren haben und als erstrebenswert erachtet werden. Das finde ich ziemlich erschreckend. Gut, in einem Erotikforum die Wollust anzuprangern kommt nicht gut an, aber die Erwöhnung ist berechtigt.
 
Eine sehr gute Darstellung! Ich kann in fast allen Punkten mitgehen.

Das Informationszeitalter (so nenne ich es jetzt mal) suggeriert den Menschen eine gute Informiertheit. Ich wage aber zu behaupten, dass die Informationen in wichtigen Punkten durch die Überinformation zu Desinformationen werden.
definitiv - wobei dazu oft genug ja nicht einmal aktive Verzerrung von Infos notwendig ist: ein Gutteil der Menschen ist sowohl punkto Zahlen als auch Informationen schlicht legasthenisch veranlagt.

Die Masse der Menschen wird sich allerdings nie zusammentun, weil das dem egoistischen Naturell des Menschen nicht entspricht.
gut Frage, wo die kritische Masse für einen Umschwung sein muß, also 10-30% der Bevölkerung - auf die Straße?
An der Urne passiert es viel zu spät.

„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“ (Brecht)
ich seh da keine Moral nachkommen.

„Panem et circenses“ (Juvenal)
jupp. Wobei die Spiele immer billiger werden, weil sie für immer größeres Publikum gemacht werden.
Und sich über Sponsoring durch Dritte (=abseits jener, die von der Ablenkung profitieren) finanzieren.

Die größte Gefahr ist, denken gefährdet die Dummheit
nicht nur - Fehlinformation bzw. Fehlinformiertheit kommen auch noch dazu. Anfälligkeit für Falschinformationen. Wie wir bei Corona drastisch gesehen haben, wo wir sehenden Auges belogen und ge-gaslightet wurden. Dummheit war, wenn Ärzte da nicht durchblickten und kritisch hinterfragten. Fehlinformiertheit bei den Menschen, bei denen das Wissen zu medizinischen Zusammenhängen usw. nicht zu erwarten sind.

Die Information ersetzt heute Brot und Spiele.
Information ist heute ÜBERALL drin.
Wenn man sich die 7 Todsünden Stolz, Neid, Zorn, Habsucht, Trägheit oder Schwermut, Völlerei und Wollust vor Augen führt, stellt man schnell fest, dass einige heutzutage eine Umkehr zur Tugend erfahren haben und als erstrebenswert erachtet werden. Das finde ich ziemlich erschreckend.
Gegeben hat es alle 7 immer schon, sonst wären sie nicht so geschichtlich früh (Bibel als eins der ältesten Schriftwerke) überliefert. Was meist fehlt, ist das frühere Schuldbewußtsein und eine gewisse Demut gegenüber der Gesellschaft.

Gut, in einem Erotikforum die Wollust anzuprangern kommt nicht gut an, aber die Erwöhnung ist berechtigt.
LOL. Verbuchen wir es unter "Selbstreflexion" :rofl:
 
Nein, genau das hab ich nicht gesagt:
Früher hat man sich das Leben in anderen Bereichen und Ebenen unnötig schwer gemacht als heute, hauptsächlich über willkürliche gesellschaftliche Regeln und Einschränkungen.
Heute sind die gesellschaftlichen Regeln andere (teils lockerer),
  • aber dafür geht einfach alles nur mehr um GeldGeldGeld = StreßStreßStreß ...
  • und gleichzeitig wundert man sich, warum die Leute trotz historischer Produktivität ständig am Rand ihrer Kräfte sind:
  • Burnout als Massenphänomen,
  • quiet quitters,
  • Einkommensschere, die sich den Mittelstand hinunter frißt,
  • Jobwechsel alle paar Jahre statt Jahrzehnte weil Firmen sich oft nur in substanzlosen Lippenbekenntnissen bzgl Mitarbeiterbindung baden,
  • Konkurrenzkampf mit ungleichen Mitteln und Hebeln,
  • Verlogenheit ist auch abseits der offiziellen Werbung inzw (akzeptierte) Normalität = Schein wichtiger als sein und Shareholder Value wichtiger als gesunde Mitarbeiterbasis,
  • für die Optimierung wird alles hergenommen, was man in Zahlen fassen kann - aber Glück/Zufriedenheit/Perspektiven/Lust auf die Gegenwart und Zukunft usw. läßt sich eben nur sehr indirekt quantifizieren, und schon gar nicht mit dem Thermometer oder Maßband ermitteln
  • --> es wird nur mehr heruminterpretiert und gesundargumentiert warum es uns eigentlich so gut wie noch nie geht, obwohl ein Dutzend Kennwerte und die alltäglichen Beobachtungen was anderes sagen.
In vielen Belangen haben wir es heute besser speziell punkto Medizin, Hygiene, nominelle Rechte, Schutz von schwachen Gruppen, ... aber gleichzeitig ist der Gesamtdruck in der westlichen Welt pervers hoch - da ist der gängige Vergleich, mit wieviel Dollar ein Großteil der Menschheit pro Tag auskommen muß einfach lächerlich an der Realität vorbei, wenn mit zB 2$/Tag gejammert wird, obwohl diese Dollar dort den zigfachen Wert für Alltagsnotwendigkeiten haben. Wir werden in ein Hamsterrad gezwungen um mit einer hohen und weiter steigenden Abgabenlast ein überbordendes Regelwerk und ausufernd teure (und dennoch marodierende) Infrastruktur am Laufen zu erhalten (=jede Kleinigkeit kostet bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand sofort Unsummen - aber die Gründe dafür werden nicht hinterfragt), und jede Menge hochstehende Parasiten schneiden fett mit (wie die unfaßbare Vermögensakkumulationen etwa im Spekulationssektor beweisen) und leben selbst bestenfalls für ein paar Stunden Glück am Wochenende, und klopfen uns dafür auf die Schulter.
Meschugge.
Nein, meine Aussage ist: Wir HÄTTEN, mit allem was wir heute wissen und können, das Potential zu einem guten Leben für die breite Bevölkerung, aber erlegen uns selbst Regeln und Strukturen auf bzw. akzeptieren solche, die das verhindern.

Der letzte Satz deines Vorpostings, auf das ich mich Bezog, lautete:

All das war einst, sprich bis in die 70er, ... noch nicht annähernd der Fall oder es wurde eben altersbedingt noch nicht wahrgenommen.

Also war es früher schon so, nur ist es (dir?) noch nicht aufgefallen. Sprich: dir ging es besser und damit war alles besser. :mrgreen:

@ 'Glück in Zahlen' bzw. 'Leistungsgesellschaft'...las ich vor einiger Zeit einen interessanten Ansatz: In der Biologie gibt es einen einzigen zuverlässigen Indikator um festzustellen, ob es einer Population (seien es nun Bakterienkulturen, Pilze oder die Bevölkerung eines Landes bzw. deren 'Wirtschaftsleistung') 'gut geht' oder eben nicht: sie wächst...oder schrumpft. Ich nehme an die weiteren Schlüsse daraus sind klar.

@ 'von 2 $ pro Tag Leben' ... zum Vergleich der Kaufkraft in verschiedenen Währungen gibt es den 'Big Mac-Index'...

Wenn man z.B. Indien hernimmt: 10 % der Bevölkerung leben von unter $ 2,15 pro Tag, 44 % von unter $ 3,65 pro Tag...(das sind dann immerhin 765,3 mio Menschen). Ein Big Mac kostete in Indien im Januar diesen Jahres $ 2,53...ergibt sich ein anderes Bild als das von dir polemisierte.

@ Abgabenlast: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. (Joseph de Maistre)

@ 'Potenzial für gutes Leben' ...die 'breite Masse' bei uns hat ein gutes Leben. :happy:
 
Als Influenza noch eine Krankheit war, als eine schwanger noch (bald) eine Mutter war und nicht einfach eine geberende Person...
Sensucht nach dieser Zeit, oder doch eher danke nein ? :hmm:

Jede Zeit hat ihr schlechtes,
aber auch ihr gutes :idea:

Was überwiegt für dich .....
Ich ignorier den ganzen scheiß, ausser wenn ich was zum schimpft brauch.
 
Na. Aber bei uns im Dorf war eigentlich nirgends wo zugesperrt bei den Höfen.

Wenn wenn besucht hast und es war neamt dort, hast halt in da Kuchl gwart bis wer kommen is oder bist wieder gangen....

War halt so
Bei uns war auch nie zugesperrt, das ging lange so sicher bis in die 90 er
 
ich hasse diese zeit. zu viele ungebildete menschen egal ob jung oder alt, mit viel meinung und wenig wissen.
gott was würde ich dafür geben um wieder in den 80ern leben zu dürfen. das war ne mega zeit.

und mit dem thema handeln und konsequenzen will sich ganz besonders ein geschlecht nicht arrangieren xD.
 
Also war es früher schon so, nur ist es (dir?) noch nicht aufgefallen. Sprich: dir ging es besser und damit war alles besser. :mrgreen:
sooo alt bin ich auch wieder nicht, daß ich für vor 1980 sinnvolle persönliche Beobachtungen einbringen könnte...

@ 'Glück in Zahlen' bzw. 'Leistungsgesellschaft'...las ich vor einiger Zeit einen interessanten Ansatz: In der Biologie gibt es einen einzigen zuverlässigen Indikator um festzustellen, ob es einer Population (seien es nun Bakterienkulturen, Pilze oder die Bevölkerung eines Landes bzw. deren 'Wirtschaftsleistung') 'gut geht' oder eben nicht: sie wächst...oder schrumpft. Ich nehme an die weiteren Schlüsse daraus sind klar.
nein, schlicht und einfach: Nein. die Reproduktionsrate der verschiedenen menschlichen Gesellschaften und Kulturen unterliegen NICHT simpler Biologie! Im Gegenteil: Die Kinderzahl pro Frau sinkt mit der Bildung, die wiederum grob mit dem Lebensstandard korreliert.
Die nominell entwickeltsten Länder haben dramatisch fallende Geburtenrate, jene wo Bildung (speziell für Mädchen) geradezu geächtet wird, explodiert die Bevölkerung, einerseits durch die "Wurfrate", andererseits dadurch, daß die Frauen dort verdammt früh anfangen, macht im Produkt locker eine MEHR als 4fache Reproduktionsrate als der Westen, selbst mit der Kindersterblichkeit. Muß man eigentlich gar nicht weiter ausführen. Die weltweiten Beispiele zerreissen diese Argumentation in der Luft -> es ist einiges komplexer, weil neben Kultur und Gesellschaftsform auch noch die unterschiedliche Konstitution der Menschen reinspielt: Unter den Bedingungen (=Ernährungssituation von Mutter und Kind, medizinische Versorgung generell, Hygiene, ... ) unter denen in 3.-Welt-Ländern Frauen Kinder bekommen, würden europäische Frauen Fehlgeburten am laufenden Band haben.

@ 'von 2 $ pro Tag Leben' ... zum Vergleich der Kaufkraft in verschiedenen Währungen gibt es den 'Big Mac-Index'...
hab kurz dran gedacht, den ins Spiel zu bringen, wollte aber nicht zu weit ausholen:
Wenn man z.B. Indien hernimmt: 10 % der Bevölkerung leben von unter $ 2,15 pro Tag, 44 % von unter $ 3,65 pro Tag...(das sind dann immerhin 765,3 mio Menschen). Ein Big Mac kostete in Indien im Januar diesen Jahres $ 2,53...ergibt sich ein anderes Bild als das von dir polemisierte.
abgesehen davon, daß der Big Mac Rindfleisch enthält, und damit in Indien vermutlich nicht sooo der Renner ist, ist er für 2.- und 3.-Welt-Länder nur ein bedingt gutes Beispiel, denn Fast Food ist eben kein Muß-Produkt. Die Leute müssen: Wohnen, Kochen + Grundnahrungsmittel, je nach Klimazone heizen oder auch kühlen, usw. usf. und all das ist anderswo ... um Größenordnungen billiger wenn nicht sogar umsonst.
Ein Akademiker tut sich in Europa inzwischen schwer selbst ein Haus zu erwirtschafen, während es für einen indischen Ingenieur einen no-brainer darstellt ... obwohl die dortigen Löhne in diesen Sektoren noch lange nicht zum Westen aufgeschlossen haben.
Ob man nun dortige Häuser und kleine Villen mit jenen in Europa oder zumindest den USA vergleichen kann ist dabei nebensächlich: Ab einem gewissen Bildungsstand ist man dort problemlos Oberschicht, während dieselben Ausbildungen hier erst einmal 10 Jahre reinbeissen bedeuten.
@ Abgabenlast: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. (Joseph de Maistre)
tjo. Gute Frage, auf welche Gegenwehr wir in 10 Jahren zurückblicken können.

@ 'Potenzial für gutes Leben' ...die 'breite Masse' bei uns hat ein gutes Leben. :happy:
ich würde "monatlich grade so die schwarze Null schaffen", das dahinschmelzen von Privatvermögen durch die Inflation, stagnierende Einkommen, explodierende Preise bei Nahrungsmittel und Energie, und die Insolvenzwelle einst eigentlich gesunder Unternehmen und viele weitere die noch nicht über den Berg sind (weil die Inflationswelle ja noch nicht vorbei ist) NICHT als gutes Leben bezeichnen = ein gutes Leben fängt damit an, daß man nicht jeden Tag, jede Woche und jeden Monat mit Sorgen wie es weitergeht, beginnt.
Wir reden nicht bloß davon, daß die Leute ihren Urlaub zusammenstreichen um es zu schaffen, sondern, daß jeder Einkauf genau überlegt wird. Einfach so umziehen ist einfach nicht, die Karre abstoßen geht auch nicht, ... immer mehr Menschen sind am Rand.
 
In meiner Biografie war die Gegenwart bis auf wenige Ausnahmen immer besser als die Vergangenheit.

Das hat in erster Linie mit der zunehmenden Lebenserfahrung zu tun, aber auch mit der Emanzipation von Leuten, die mir nicht gut getan haben.

Heute steht für mich über allem, dass ich mich mit den für mich richtigen Leuten umgebe.

Diese müssen nicht genauso ticken wie ich. Einfach mit Wertschätzung begegnen und über das Leben nachdenken, sich aktiv beteiligen.

Das ist für mich das Wichtigste.
 
nein, schlicht und einfach: Nein. die Reproduktionsrate der verschiedenen menschlichen Gesellschaften und Kulturen unterliegen NICHT simpler Biologie!
Sceabble00, Deine ausführliche Argumentation enthält viel Bemerkenswertes, aber keine Begründung, weshalb es so ist, wie es ist und keinen Ansatz für die Lösung der Probleme.

Die Menschheit erfuhr nach dem Mittelalter eine beschleunigte Entwicklung der Wissenschaft und Technik und eroberte den hintersten Fleck der Erde und das Meer und wurde davon regelrecht überrollt. Viele leben aber moralisch noch wie im Mittelalter, weil ihre Weltanschauung und Religion sich seither nicht verändert hat. Wir belächeln zwar die Götterwelt der Antike, wagen aber nicht den Allmächtigen in Zweifel zu ziehen. So steht am Anfang unseres Grundgesetzes auch heute noch: "lm Namen Gottes, des Allmächtigen". Die Tora, die Bibel und der Koran aber gelten nach wie vor als unumstössliche Wahrheiten und Richtlinien für das Leben.

Was wir bräuchten wäre eine radikale Aufklärung und eine umfassende lebenslange Bildung der Bevölkerungen.
 
sooo alt bin ich auch wieder nicht, daß ich für vor 1980 sinnvolle persönliche Beobachtungen einbringen könnte...


nein, schlicht und einfach: Nein. die Reproduktionsrate der verschiedenen menschlichen Gesellschaften und Kulturen unterliegen NICHT simpler Biologie! Im Gegenteil: Die Kinderzahl pro Frau sinkt mit der Bildung, die wiederum grob mit dem Lebensstandard korreliert.
Die nominell entwickeltsten Länder haben dramatisch fallende Geburtenrate, jene wo Bildung (speziell für Mädchen) geradezu geächtet wird, explodiert die Bevölkerung, einerseits durch die "Wurfrate", andererseits dadurch, daß die Frauen dort verdammt früh anfangen, macht im Produkt locker eine MEHR als 4fache Reproduktionsrate als der Westen, selbst mit der Kindersterblichkeit. Muß man eigentlich gar nicht weiter ausführen. Die weltweiten Beispiele zerreissen diese Argumentation in der Luft -> es ist einiges komplexer, weil neben Kultur und Gesellschaftsform auch noch die unterschiedliche Konstitution der Menschen reinspielt: Unter den Bedingungen (=Ernährungssituation von Mutter und Kind, medizinische Versorgung generell, Hygiene, ... ) unter denen in 3.-Welt-Ländern Frauen Kinder bekommen, würden europäische Frauen Fehlgeburten am laufenden Band haben.

Das ist der Status quo.
Nachdem diese Daten nur schwer erhebbar sind, wage ich (wie der Standard) die Behauptung aufzustellen: Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerung Österreichs schrumpfen.

Biologisch gesehen, geht es der Bevölkerung also schlecht.

Die von dir angeführten 'kulturellen Begleitumstände' sind zwar alle korrekt, für das, worauf ich hinaus will, allerdings irrelevant.

Es stellt sich meiner Meinung nach die Frage, warum nicht beides möglich sein sollte? Bildung + Kinder? Würden Frauen mehr Kinder bekommen (wollen) ( = 'biologisch gesehen' ~ 'würde es ihnen besser gehen') wenn Bildung, Karriere & Finanzen vereinbar(er) wären? Wir könn(t)en sie nur selbst fragen.

Wenn jemand sagt 'Das ist nicht möglich'...würde ich mal hinterfragen wer das sagt.

Betrachtet man das BIP-Wachstum mit 0,7 Prozent...würde ich persönlich nur als 'Wachstum' bezeichnen, wenn ich dazu gezwungen wäre. Also auch die ach so wichtige Wirtschaft steht (im Vergleich zu Schwellenländern: China: ~ 3 %) eher vor dem kollaps.

abgesehen davon, daß der Big Mac Rindfleisch enthält, und damit in Indien vermutlich nicht sooo der Renner ist, ist er für 2.- und 3.-Welt-Länder nur ein bedingt gutes Beispiel, denn Fast Food ist eben kein Muß-Produkt. Die Leute müssen: Wohnen, Kochen + Grundnahrungsmittel, je nach Klimazone heizen oder auch kühlen, usw. usf. und all das ist anderswo ... um Größenordnungen billiger wenn nicht sogar umsonst.

Ich denke, der 'Big Mac' ist da nicht allzu wörtlich zu verstehen, sondern steht eher für ein verbreitetes, gemeinhin in gleichbleibender Qualität produziertes, westliches Konsumprodukt das nicht wirklich jemand braucht, aber so ziemlich jeder gerne hat. Noch dazu ist er ein Nahrungsmittel (und noch dazu eines schlechter Qualität) und steht damit auch durchaus für die Ernährungssituation & Nahrungsmittelpreise in den Ländern, in denen der Index erhoben wird. Wenn Bullshit-Fastfood (für dessen Produktion allerdings erhebliche Technologien nötig sind) schon das 'Tagesbudget' aufbraucht, wird qualitativ hochwertige Nahrung eher nicht günstiger sein.
Weiters wird der Index ja nur in Ländern erhoben, in denen es das Produkt auch gibt, d.h. in denen ein westlicher Lebensstil möglich ist. Für den Iran (kulturell bedingt) oder Somalia (entwicklungstechnisch bedingt) wird niemand den Big-Mac-Index erheben.

Ein Akademiker tut sich in Europa inzwischen schwer selbst ein Haus zu erwirtschafen, während es für einen indischen Ingenieur einen no-brainer darstellt ... obwohl die dortigen Löhne in diesen Sektoren noch lange nicht zum Westen aufgeschlossen haben.
Ob man nun dortige Häuser und kleine Villen mit jenen in Europa oder zumindest den USA vergleichen kann ist dabei nebensächlich: Ab einem gewissen Bildungsstand ist man dort problemlos Oberschicht, während dieselben Ausbildungen hier erst einmal 10 Jahre reinbeissen bedeuten.

Dafür gibts einen Namen...irgendein 'Effekt'...finde ich jetzt natürlich nicht...hat sich jedenfalls in der Menschheitsgeschichte schon mehrfach wiederholt. Dass 'die Armen ärmer werden und die Reichen reicher' ist jedenfalls kein neues Phänomen. Die 'Latte' für den 'Aufstieg' wird einfach immer höher gesetzt. (Auch ein Hamsterrad sieht von innen aus wie eine Karriereleiter)

tjo. Gute Frage, auf welche Gegenwehr wir in 10 Jahren zurückblicken können.

Gegenwehr?

ich würde "monatlich grade so die schwarze Null schaffen", das dahinschmelzen von Privatvermögen durch die Inflation, stagnierende Einkommen, explodierende Preise bei Nahrungsmittel und Energie, und die Insolvenzwelle einst eigentlich gesunder Unternehmen und viele weitere die noch nicht über den Berg sind (weil die Inflationswelle ja noch nicht vorbei ist) NICHT als gutes Leben bezeichnen = ein gutes Leben fängt damit an, daß man nicht jeden Tag, jede Woche und jeden Monat mit Sorgen wie es weitergeht, beginnt.
Wir reden nicht bloß davon, daß die Leute ihren Urlaub zusammenstreichen um es zu schaffen, sondern, daß jeder Einkauf genau überlegt wird. Einfach so umziehen ist einfach nicht, die Karre abstoßen geht auch nicht,

s.o.

... immer mehr Menschen sind am Rand.

Aber niemand läuft täglich 20 km bis zum nächsten Wasserloch...;)
 
Fazit der letzten Beiträge: Der Mehzahl der Menschen geht es besser als früher, aber der Menschheit als Ganzes eher schlechter und der Umwelt erst recht.
 
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