100 zu 105 und das Thema der Geschlechterverteilung

Mitglied #480774

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Etwa 105 männliche Neugeborene auf 100 weibliche Neugeborene gibt die weltweite Statistik aus, sofern keine Manipulation - wie Schwangerschaftsabbrüche - stattfinden würden. Die Wissenschaft ist über diese natürliche Konstanz erstaunt.

Interessant ist auch, wie diese Zahl dann nach der Geburt auseinander geht. So gibt es durchaus Länderspezifika mit Extremwerten. In Katar kommen in der Bevölkerung auf 100 Frauen beispielsweise 266 Männer. In Saudi-Arabien immerhin noch 137 Männer. Am anderen Ende der Liste ist z.B. die Ukraine mit 86 Männern auf 100 Frauen zu finden. Portugal immerhin noch mit 89. Österreich und Deutschland sind mit 97 im Mittelfeld.

Aber kann das wirklich sein? Gefühlt kommt es mir im Alltag vor, als gäbe es so gut wie immer, deutlichen Männerüberschuss.

Welche Korrelation es zur Alterspyramide gibt und wie euer subjektive Eindruck ist, dazu würd ich gern EURE Einschätzungen wissen oder falls ihr einen Link zu einer Studie habt ... immer nur her damit.

=== Alterspyramide ===
So gab es in der weit zurückliegenden Vergangenheit in AT und DE durchaus einen Frauenüberschuss aufgrund vieler Kriegstoter. Das fällt heute allerdings kaum mehr ins Gewicht. Wie kann es also sein, dass mein subjektiver Eindruck so abweicht?

Nunja. Zieht man zum 'ausgewogenen' Geschlechterverhältnis noch die Alterspyramide hinzu, so ergibt sich ein nicht mehr ganz so ausgewogenes Bild. Frauen werden durchschnittlich deutlich älter als Männer. Damit gibt es ab etwa dem 60. Lebensalter erst ein ausgeglichenes Verhältnis in unseren Breiten. Grundsätzlich: Je jünger (z.B. im Alter zwischen 25 und 34 Jahren), desto mehr Männer und weniger Frauen. Die Statistik täuscht uns also etwas bzw. verleitet sie zur Fehlinterpretation.

Habt ihr vielleicht eine Statistik bei der Hand, wo die Geschlechterverteilung nach Altersstruktur für AT angeführt ist? Gibt es da vielleicht sogar noch Daten die zwischen Stadt und Land oder gar nach Bundesländern unterscheiden?
Fände das sehr spannend.


Weiterführende Literatur:
Liste der Länder nach Geschlechterverteilung – Wikipedia

Geschlechterverteilung – Wikipedia

Altersstruktur – Wikipedia
 
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Dein Eindruck vom Alltag ist ja nicht objektiv, sondern du verbringst ihn in spezifischen Bereichen.

Würde ich von der Geschlechterverteilung in den Sportvereinen in denen ich aktiv bin auf die Geschlechterverteilung in der Gesamtbevölkerung schließen, könnte ich den Eindruck gewinnen das sich die österreichische Bevölkerung in 66-80 % Männer und 20-33 % Frauen aufteilt.
Sehe ich mir die Geschlechterverteilung auf der Station eines Pflegeheims an und schließe auf die Gesamtbevölkerung, könnte der Eindruck entstehen das die österreichische Bevölkerung zu 85-90 % aus Frauen und zu 10-15 % aus Männern besteht.

Schließt man von Politik und Wirtschaft auf die Gesamtbevölkerung, könnte man den Eindruck bekommen das die gesamte Bevölkerung nur aus Männern besteht. Ähnlich in einem Bergwerk.

Es sind kleine, milieuabhängige Faktoren die den subjektiven Eindruck des Individuums beeinflussen: Ich kenne Frauen, die würden niemals freiwillig einen Fuß in ein öffentliches Verkehrsmittel setzen - folglich wird man die dort auch nicht zu Gesicht bekommen.
Noch dazu sozio-kulturelle Faktoren: Nicht in allen Kulturen ist es gern gesehen wenn Frauen allein auf der Straße unterwegs sind. Umgekehrt wirst du in der ersten Straßenbahn um 4 Uhr morgens hauptsächlich Männer mit Migrationshintergrund sehen, die zu ihren Bullshitjobs fahren.

Im Häkelverein um die Ecke wirst du vermutlich deutlich weniger Männer finden als Frauen.

Dafür im Fitnesscenter um die Ecke wieder mehr Männer, weil die Frauen zu Ms. Sporty gehen - dort dann wiederum keine Männer...

Kurz gesagt: Es ist sehr unwahrscheinlich das du als Einzelperson mit individueller Wahrnehmung einen objektiven Eindruck von der Gesamtbevölkerung bekommst.
 
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Ziemlich schwierig, aus der geposteten Grafik ein Verhältnis der Geschlechterverteilung über Altersklassen abzuleiten. Und auch keine Antwort auf regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern oder Stadt-Land, aber immerhin.
 
Ziemlich schwierig, aus der geposteten Grafik ein Verhältnis der Geschlechterverteilung über Altersklassen abzuleiten. Und auch keine Antwort auf regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern oder Stadt-Land, aber immerhin.

In der Mitte steht eine Altersskala - Links die Geburtenjahrgänge. Aus Perspektive des 1.1.21 ;)
 
Ziemlich schwierig, aus der geposteten Grafik ein Verhältnis der Geschlechterverteilung über Altersklassen abzuleiten. Und auch keine Antwort auf regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern oder Stadt-Land, aber immerhin.
Das alles auch übersichtlich in einer Grafik unter zu bringen, das wird nicht so einfach sein. Aber die erwähnten regionalen Unterschiede sind wohl auf das unterschiedliche Abwanderungsverhalten Mann/ Frau zurück zu führen.

Der Betrieb, in dem ich tätig war, hat viele Lehrlinge und Lehrmädchen ausgebildet. Ich mag mich erinnern, dass in den 70 - er Jahren sehr viele Facharbeiter nach dem Lehrabschluss in den Großraum München abgewandert sind.
 
Ziemlich schwierig, aus der geposteten Grafik ein Verhältnis der Geschlechterverteilung über Altersklassen abzuleiten. Und auch keine Antwort auf regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern oder Stadt-Land, aber immerhin.
Und hast selbst schon gschaut? Ich weiß dass man es findet, wenn es einen interessiert. ;)

Sei froh, dass Dir Leut einen Zund geben, dass sie für Dein privaten Interessen arbeiten ist nicht zu erwarten.

Ein DANKE an @Mitglied #171 wäre es gewesen, was fällig gewesen wäre.
(statt dem Raunzi-Post, "ich will aber etwas anderes haben, los bemüh Dich nochmal für mich, weil....?"

Ich hab echt keine Ahnung warum die Leut einfachsten Anstand nimmer besitzen.

Eigentlich witzig warum manche glauben, dass es an ihrer Schwanzlänge oder sonstigem liegt, warum sie unter den Restposten sind.

Wenn es Dir zu schwierig ist, dann lasse es, aber zeter nicht rum, wenn man Dir eh entgegen kommt.
 
Das alles auch übersichtlich in einer Grafik unter zu bringen, das wird nicht so einfach sein. Aber die erwähnten regionalen Unterschiede sind wohl auf das unterschiedliche Abwanderungsverhalten Mann/ Frau zurück zu führen.

Der Betrieb, in dem ich tätig war, hat viele Lehrlinge und Lehrmädchen ausgebildet. Ich mag mich erinnern, dass in den 70 - er Jahren sehr viele Facharbeiter nach dem Lehrabschluss in den Großraum München abgewandert sind.

Langsam aber sicher frage ich mich was er mit den Informationen vor hat :hmm:
 
Die Grafik zeigt genau die Schwäche auf :rofl: Sehr gut.

Es sind in Europa grundsätzlich eben nicht mehr Frauen als Männer (im Alter von 0 bis etwa 60 Jahren). Erst durch den Frauenüberschuss im höheren Alter ergibt sich gesamt gesehen dieses verzerrte Bild.
 
Es sind in Europa grundsätzlich eben nicht mehr Frauen als Männer (im Alter von 0 bis etwa 60 Jahren). Erst durch den Frauenüberschuss im höheren Alter ergibt sich gesamt gesehen dieses verzerrte Bild.
So einfach kann man es sich bei der Interpretation dieser Grafik nicht machen. Es gibt unterschiedliche Einflüsse auf die Geschlechterverteilung schon bei der Geburt. Nur als Beispiel ........

Malnutrition, Sex Ratio, and Selection - Human Nature

Und dann die Zone von Ländern mit Männerüberschuss, die sich von Mauretanien über Algerien, Libyen Ägypten und die Länder der arabischen Halbinsel zieht. Und die sich dann fortsetzt über den Iran, Pakistan, Indien, Bangladesch bis nach China. Aber warum ist es auf Sri Lanka und auf der südostasiatischen Halbinsel genau umgekehrt?

In Rotchina ist es wohl die Einkind - Politik. In der Republic of China (Taiwan) halten sich Männlein und Weiblein die Waage. In Indien ist es die Geringschätzung der Tochter. während die Frau in den buddhistischen Ländern (Nepal, Sri Lanka, Thailand ......) ein geschätztes Familienmitglied ist.
 
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Das Problem zieht sich (in unterschiedlicher Ausprägung) durch komplett (Süd-Ost-)Asien.
Dem kann ich nur bedingt beipflichten. In Thailand beispielsweise ist die Frau hoch respektiert, auch wenn Thailand ein scheinbar stark patriarchisch geprägtes Land ist. Der Mann ist Boss, jedenfalls offiziell. :mrgreen:

Innerhalb des Familienlebens sieht das ganz anders aus. Die Frau ist nicht nur das Oberhaupt der Familie, sie trägt auch zum Lebensunterhalt bei. Und es ist immer die Tochter, die für die Altersversorgung der Eltern verantwortlich ist. Heiratet die Tochter, dann ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Bräutigam den Brauteltern das Sin Sod (Brautgeld) bezahlt. Die in Indien verbreitete Tötung der Töchter gibt es also in Thailand überhaupt nicht.
 
Das ist übrigens ein richtig gutes Dokument der Bundesregierung dazu (mit vielen Grafiken): Frauen und Männer in Österreich - gv.at

Darin auch gut zu sehen. Der deutliche Männerüberschuss bis zu einem Lebensalter von etwa 50-, 60 Jahren. Siehe Seite 13 > Bevölkerung zu Jahresbeginn 2020 nach fünfjährigen Altersgruppen und Geschlecht
 
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