mich schockt so schnell nichts..ich würde den mörder meines kindes ohne mit der wimper als gläubiger christ töten..und jetzt?..darfst weiter verurteilen
Tja, und dann war er's vielleicht gar nicht. Das wird dann mal interessant. Da geht man los, erschießt jemanden, und findet dann heraus, dass er es gar nicht war. Dann aber bitte losgehen, und Eltern, Kinder, Ehepartner und Freunde des
Ermordeten informieren, dass man ihn erschossen hat. Dass er jetzt tot ist. Ja, da findet man dann sicher viel Verständnis bei den Angehörigen. Kann ich mir vorstellen. Und dasselbe gilt bei gerichtlichen Urteilen. Auch im Jahr 2013 passieren noch Justizfehler. Was, wenn man da einen Unschuldigen über Jahre einsperrt, und ihn dann hinrichtet? Was, wenn sich herausstellt, dass es gar nicht der Richtige war? Da würde ich mir auch nicht allzuviel Verständnis von der Bevölkerung erwarten. Einen Unschuldigen hat man hingerichtet, während der wahre Täter noch draußen frei herumläuft. Klingt wie der Plot eines B-Krimis, kann aber durchaus real sein. Ja, es mag schon sein dass manche, die leben, den Tod verdienen. Manche die tot sind, verdienen das Leben. Ich frage mich nur, wer darüber bestimmt, und wer ihnen das Leben wieder zurückgeben kann? Du, ich, irgendjemand? Nein? Dann sollte man nicht so rasch mit einem Todesurteil sein.
Es gibt ja noch weitere Punkte dagegen: Weder hat es irgendeinen Nutzen für das Opfer, noch für die Angehörigen. Die Todesstrafe verhindert
nichts Die USA haben noch in einigen Staaten die Todesstrafe, udn es hält niemanden auf. Genauso, wie ganz allgemein höhere Strafen niemanden abschrecken. Jemand der im Affekt jemanden umbringt, wird nicht langer herumüberlegen im Sinne von "Naja, für 2 Jahre Gefängnis bring ich ihn um, das geht noch. Aber 5 Jahre....nein, das ist mir zu viel.". Es bringt ganz einfach nichts. Gleiches gilt für Sexualstraftäter. Die kann amn nicht mit höheren Strafdrohungen von ihrer Tat abhalten. Hier handelt es sich um
Triebe. Die kann man nicht einfach so abschrecken. Man kann es drehen und wenden wie man will, Strafen sind reine Racheakte. Ich will nicht sagen dass sie unangebracht wären, das sicher nicht. Aber man sollte die Wahrheit dahinter sehen: Niemandem geht es wirklich darum, jemanden vor einem Verbrechen abzuschrecken. Selbst wenn wir von Heute auf Morgen sämtliche Strafen abschaffen, wird die Kriminalität wohl nur anfangs kurz ansteigen. Die, die vorher schon kriminell waren, werden es auch weiterhin sein. Manche werden es vielleicht ausprobieren, und dann sein lassen. Die meisten werden ihr Leben aber warscheinlich so weiterleben wie bisher. Nur weil es plötzlich straffrei ist, würde ich trotzdem niemanden umbringen. Und ich hoffe mal, dass es so auch bei den meisten anderen ist, ansonsten würde mir keine Strafe und kein Gesetz helfen.
Überhaupt frage ich mich, inwieweit Haftstrafen überhaupt zweckmäßig sind? Wenn mir jemand das Haus abfackelt und dafür ins Gefängnis geht, was hat mir als Opfer das dann gebracht? Ändert das irgendwas? Baut sich dann plötzlich mein Haus wieder auf, weil der jetzt ein paar Jährchen in Gefangenschaft verbringt? Na gut, bei schweren Verbrechen wir Mord versteh ich es ja, dass man so eine Person nicht in der Gesellschaft haben will. Aber ansonsten? Hat sich schon irgendjemand Gedanken darüber gemacht? Wenn mich heute jemand zusammenschlägt, mir alle Knochen bricht, und dafür nur ins Gefängnis muss - was bringt es mir? Auf den Kosten bleiben ich und die Allgemeinheit sitzen. Der Täter geht ins Gefängnis, und nach einiger Zeit ist er ein freier Mann. Ich habe zu der Zeit vielleicht noch immer Schmerzen, brauche teure Behandlungen. Was hat da also eine Haftstrafe mit Gerechtigkeit zu tun?