Steirer-Stüberl

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Sodala .... 8-)

Ich bin zwar gerade mit einem ähnlichen Thread ein bisserl unsanft auf die Nase gefallen, aber wurscht ..... :mrgreen:

Ich versuch' trotzdem was, weil ich die Idee für ned schlecht halte.

Ich möchte hier die Möglichkeit zu themenübergreifendem Smalltalk bieten, zu einer kleinen Plauderei über die kleinen Dinge des Lebens, dies und das, was halt jedem gerade durch den Kopf geht oder am Herzen liegt. Persönliches wär' meine Vorstellung, muss aber ned sein.

Nur drei Bitten hat der Steirer:

> Nix über Sex ..... dafür gibt's ausreichend andere Möglichkeiten.
> Nix über Politik ..... das führt nur zu Streitereien.
> Wenn's möglich ist, ned streiten. 8-)


Jeder ist hier willkommen,
für jede Userin und jeden User soll hier Platz sein.

Es soll ein gemütliches Plaudereckerl werden,
zwar unter meiner Namen, aber ned unter meinem Kommando. :mrgreen:


Das STEIRER-STÜBERL ist eröffnet!
 

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Erste ... !!!! :mrgreen:

Jaaaa, das ist eine urliebe Idee ... ich danke Dir für die Umsetzung und hoffe gleichzeitig, dass Dein Stüberl ganz viel Besuch und Umsatz haben wird... ;)

Und um mit Deinen Vorstellungen von small-talk so ganz bissi konform zu gehen, stell ich doch gleich mal die ungeheuer wichtige - und für mich absolut nicht lösbare - Frage:

Wie würden bloss Stühle aussehen, wenn wir die Kniescheiben hinten hätten .. ? :mrgreen: :haha:

Nein, Spass beiseite... ich freue mich auf sicher viele, interessante Stunden und Themen hier .. und bitte, erzähl uns weiter aus Deinem Leben. Das ist einfach wunderschön heimelig, gerade in dieser Jahreszeit... :)

..:bussal: & :winke: ...
 
That's it! Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

Üblicherweise bekommt man ja bei der Eröffung eines Stüberls einen Frei-Drink, hm? Aber wegen des freudigen Anlasses hab ich gleich mal selbst was mitgebracht:


Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt. und Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

Hier schauts gemütlich aus ... hier werde ich gern Gast sein. Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
 
:hmm: Steirerstüberl lässig ... :saufen: ... morgen allsamt ... :)

:hmm: anscheinend kana mehr da ... :cry:

Ab 7.00 geöffnet ... :shock::shock::shock:

Komme ich halt am Nachmittag wieder ... :winke:
 
Ab 7.00 geöffnet ... :shock::shock::shock:

Komme ich halt am Nachmittag wieder ... :winke:[/QUOTE]


I werd den Kachlofn onhoazn und gleich a paar buchnscheiter nachlegn, das warm is um sime won d'leit keman;)

m.h.
 
Erste ... !!!! :mrgreen:

und für mich absolut nicht lösbare - Frage:

Wie würden bloss Stühle aussehen, wenn wir die Kniescheiben hinten hätten .. ? :mrgreen: :haha:

...

Genau gleich... nur dass die Rückenlehne a Bauchlehne wär -> Form follows Function. OK ... bei mir müßte die Lehne dann a bissal ausgebäult sein 8-)

...und wenn denn mal a Ordonanz auftaucht würd i gern a Gösser (sic.) und a Kernöleierspeis (hmmmm) bestellen...

LG

Disc
 
. . . zwar unter meiner Namen, aber ned unter meinem Kommando. :mrgreen:
:mrgreen:

Achtung :!:, der Piefke reitet ein :mrgreen::
müsste es dann ned Steirerbuas Stüberl heißen? :lol:

Weil Steirer gibt´s paar mehr. Die, die wenigstens einen Beitrag haben und in letzter Zeit aktiv waren, seien hier mal aufgezählt (Stand 30.12.2009, ~ 11 Uhr, nur gezählte Postings gerechnet):

Steirerbua 12.098 Postings, 30.12.2009 das letzte Mal online
Steirerpollux 1.292 Postings, 27.12.2009
Steirer30 46 Postings, 23.12.2009
geiler_steirer 44 Postings, 19.11.2009
luststeirer 21 Postings, 18.12.2009
obersteirer_m, 5 Postings, 21.12.2009
Südsteirer, 3 Postings, 28.12.2009
oststeirer69, 1 Posting, 1.12.2009
steiEr1987, 1 Posting, 29.12.2009
steirerbuali, 1 Posting, 8.9.2009

Gehören müsst er ja eigentlich dem steirer, aber der war schon ein Zeitl nimmer on. :lol: ;)


Und nee :nono:, i wü ned streiten. ;) Aber der Ordnung halber und weil i ja oftmals als etwas genauer oder gar pingelig verschrie´n bin, . . .

:winke:

A guate Idee, Steirer(bua)! :daumen:
 
sodala... nachdem jetztn schon einige platz genommen haben und die getränke bestellt sind...

...fehlt der ganzen sache a bissi der inhalt. noch.

damit des ned so bleibt bin ich so frei und zieh aus dem gestern verblichenen thread ein posting raus und stells hier nochmal rein...

Zum einen bin ich erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges geboren, zum anderen bin ich in einer Familie aufgewachsen, welche Weihnachten auch unter dem Aspekt eines offen gelebten Glaubens gefeiert hat.

Advent und Weihnacht waren für mich in meiner frühen Kindheit immer eine sehr geheimnisvolle und aufregende Zeit. Das hat schon begonnen mit dem Schreiben eines Wunschzettels an das Christkind. Mein Vater hat das überwacht und dafür gesorgt, dass er nicht zu umfangreich ausfällt, schließlich war er Alleinverdiener für eine fünfköpfige Familie. Der Wunschzettel wurde dann in die damals noch üblichen doppelten Fenster gelegt, worauf das Warten begann, ob er wohl auch abgeholt werden würde. In der Tat war er dann ein paar Tage später weg, und statt dessen lag ein weihnachtlich gewickeltes Bonbon zwischen den Scheiben. Jubel. :hurra:

Beginnend mit der Adventzeit hat meine Mutter begonnen, mit den Weihnachtskeksen anzufangen. Da gab es immer mehrere Sorten, und da die Kekse sehr beliebt und außerdem zu den Feiertagen immer die beiden Großmütter anwesend waren, wurde in der Menge nicht gespart, so dass es die ersten beiden Wochen des Advent bei uns immer wie in einer Backstube gerochen hat. Sehr zum Leidwesen der Kinder, denn trotz der Wohlgerüche gab es nur vereinzelte Kostproben der so nahen Köstlichkeiten.

Natürlich wurde auch der Nikolausabend gefeiert, und wenn auch bei uns weder Nikolo noch Krampus "persönlich" aufmarschiert sind, hat mein Vater im Vorzimmer mit Hilfe eines bereitwilligen Nachbarn sehr täuschend die Geräusche eines tapferen Abwehrkampfes gegen den Geißfüßigen nachgeahmt, und nachdem das Poltern und Kettenklirren vorbei war, durften die Kinder aus dem sicheren Wohnzimmer ins Vorzimmer gehen, und dort die hinterlassenen Gaben des Nikolo in Empfang nehmen.

Wenn ich sage "die Kinder", dann sollte ich erwähnen, dass der ganze Aufwand eigentlich wegen mir betrieben wurde ... :oops: ... ich war ja das Nesthäkchen der Familie, und meine Geschwister - bedingt durch den Verlauf der Weltgeschichte - waren ja sieben bzw. dreizehn Jahre älter als ich, und wussten über die schauspielerische Tätigkeit meines Vaters Bescheid. :mrgreen:

Überhaupt war der ganze Advent bei uns daheim schon sehr eine familiäre Zeit. Mehr als sonst haben Eltern und Kinder die Sonntage gemeinsam verbracht, mit Spielen, aber auch mit dem Singen adventlicher Lieder, und wenn die Kinder dem Vater einen Schabernack spielen wollten, dann haben sie das Lied "Es wird scho glei dumpa" angestimmt, welches mein Herr Papa auf den Tod nicht ausstehen konnte :mrgreen: ... dann hat er gewaltig in seinen nicht vorhandenen Bart gebrummelt, was denn "dumpa" für ein Wort sei, und überhaupt sei es unsinnig, schon im Advent "zum Heiland auf d' Nocht" zu kommen, wenn dieser noch gar nicht in der Krippe liege :lol: ... aber sein Unmut war schnell wieder verraucht, speziell wenn wir sein von ihm selbst in der englischen Gefangenschaft verfasstes Adventlied gesungen haben. Dann ruhten seine Augen voller Liebe auf uns, und wenn wir besonders schön gesungen haben, trat wohl auch die eine oder andere Träne in seine Augenwinkel.

Ach Gott, das war eine Zeit, die man mit Gold nicht aufwiegen kann, und wenn ich mich sehr oft daran erinnere, macht es mir immer wieder das Herz weit aus Dankbarkeit, dass es mir vergönnt war, in einem solchen Hort der Liebe und der Zusammengehörigkeit aufzuwachsen, und ich verneige mich vor meinen Eltern, die es geschafft haben, auch ohne viel Reichtum ihren Kindern etwas zu bieten, wovon diese ihr Leben lang zehren konnten und können.

Und dann natürlich der Heilige Abend selbst, die Krönung des Ganzen. Hat damit begonnen, das ich zu Mittag bei meiner Großmutter abgegeben wurde. Meine Abwesenheit wurde dazu genutzt, im Wohnzimmer den Christbaum aufzustellen und zu schmücken, was einer Familientradition folgend Aufgabe des männlichen Elternteils war. Mein Vater war ein äußerst musischer Mensch, mit einem geradezu bedauernswerten handwerklichen Talent, und wenn ich meiner Mutter glauben darf, dann sind speziell beim Aufstellen des Baumes auch einige weniger weihnachtliche Ausdrücke gefallen ... ;) .... trotzdem ist uns kein Baum jemals umgefallen, obwohl während meiner Kindheit keiner unter zweieinhalb Meter groß war, und geschmückt waren sie 1A.

Nun gut .... jedenfalls ist meine Großmutter dann am Nachmittag wieder mit mir in die elterliche Wohnung gegangen, wo auch die restliche Familie sowie die zweite Großmutter in der Küche versammelt waren. In der Küche deshalb, weil wir ja nicht ins Zimmer konnten, weil dort ja - wie meine Mutter geheimnisvoll erklärt hat - den Geräuschen nach schon das Christkind am Werk war. 8-) Dann hat's meist noch eine kurze Zeit gedauert, bis ein zartes Glöckchen ein paar Mal angeschlagen hat. Das war das Zeichen, dass das Christkind fertig war, und das Zimmer betreten werden durfte. Während meine Mutter mich unter dem Vorwand, dass das Christkind gerade davon fliege, an das Küchenfenster gelockt hat, und ich kleiner Naseweis natürlich rundum Ausschau gehalten und mich geärgert habe, dass ich wieder einmal zu langsam war, ist mein Vater auf dem Weg über das Vorzimmer in die Küche gekommen, um sich der neugierigen Schar anzuschließen. Ach war das eine Freude, als der kleine Steirer, der damals noch ein kleiner Wiener war, zaghaft die Tür geöffnet hat, und vor sich den im Licht unzähliger Kerzen erstrahlenden geschmückten Christbaum gesehen hat. Und vor dem Baum, fein säuberlich aufgereiht (mein Vater war Buchhalter 8-)) die Geschenke. Begonnen hat die Feier damit, dass mein Bruder das Weihnachtsevangelium vorgetragen hat. Dann wurde gemeinsam das Stille Nacht angestimmt (das war damals noch üblich, selbst zu singen), auch noch das eine oder andere Weihnachtslied wurde gesungen, und dann ..... nach ein paar besinnlichen Worten des Dankes, dass es uns vergönnt war, ein weiteres Weihnachtsfest zusammen zu feiern, ein kleiner familiärer Jahresrückblick quasi, dann ... endlich ..... hat mein Vater die Geschenke ausgeteilt. Wenn das restlos geschehen war, ging es an's große Auspacken, nicht ohne vorher die Kerzen am Baum zu löschen.
Da verging schon einmal einige Zeit, bis endlich die Mutter mahnte, es wäre Zeit, auch an's Essen zu denken. Das Essen zu Heiligabend war eher bescheiden, meist eine kalte Platte, die große "Ausspeisung" war erst für den Christtag vorgesehen. Dafür gab es nach dem Essen noch Kaffee und einen von den unvergessenen "Goldkuchen" meiner Mutter, von denen sie zu Weihnachten der großen Nachfrage wegen meist gleich drei gebacken hatte. Nach dem Essen blieb die Familie beisammen, bis es Zeit war, in die Mette zu gehen, welche gemeinsam besucht wurde. Nach der Mette hörte man noch ein wenig den Turmbläsern zu, welche ihre weihnachtlichen Melodien von der Plattform des Turmes aus in die Nacht schmetterten. Dann ging es wieder nach Hause ins warme Nest, und ein feierlich Tag hatte sein Ende gefunden.

So, das war die Weihnacht meiner frühen Kindheit. Wenn es Dich interessiert (und auch falls es andere interessieren sollte), kann ich noch von der Weihnacht meiner späten Kindheit, der Weihnacht meiner Jugend, und der Weihnacht meines erwachsenen Lebens erzählen. Das aber ein anderes Mal.

Dann war's wenigstens nicht ganz so arg, wenngleich natürlich weder für Dich noch für Deine Mutter jene "heile Welt", die Du in meiner Familie vermutest.

Die allerdings auch wieder nicht soo heil war, denn der Schilling musste bei uns dreimal umgedreht werden, bevor er ausgegeben werden konnte, und es war nicht nur der Sparsamkeit der Mutter, ihrem umsichtigen Wirtschaften und ihrem Improvisationstalent zu verdanken, dass die zu fütternden Münder jeden Tag satt wurden, sondern auch dem Umstand, dass unser Vater für sich selbst nur ein minimales Taschengeld für sich behalten hat, und den Rest seines monatlichen Einkommens ohne wenn und aber seiner Frau in die Hand gedrückt hat, in der Gewissheit, dass er nichts besseres tun konnte. Aber das ist eine andere Geschichte. ;)

Auch wenn es Dich angesichts Deiner eigenen Erinnerungen wohl nicht fröhlich stimmen wird, will ich nun doch noch ein wenig von meinen Weihnachten der späten Kindheit erzählen. Wobei für mich der Beginn dieser späten Kindheit dadurch gekennzeichnet ist, dass ich meinen Dienst als Ministrant angetreten habe.

Damit hat es für mich auch im Advent und in der Weihnachtszeit neue Aufgaben gegeben. Natürlich hat sich im Kreis der Familie in den Bräuchen der Adventzeit nichts geändert. Alleine für mich war der religiöse Teil dieser Zeit etwas umfangreicher geworden, hieß es doch jetzt, zweimal in der Woche ganz früh aufzustehen, um noch vor Schulbeginn in der so genannten Rorate zu ministrieren. Das waren Messen, welche in der Krypta (im Keller quasi) unserer Pfarrkirche gelesen wurden, und bei denen der Raum nur durch das Licht von Kerzen erleuchtet war.
Trotz der frühen Morgenstunde war der kleine Raum doch ziemlich voll, in der Erinnerung schwer zu sagen, wie viele Gläubige versammelt waren, aber jedenfalls genug, dass eine würdevolle Messfeier zustande kam. Erwähnen möchte ich noch, dass diese Art der Adventmessen die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht überlebt hat, was ich persönlich für schade empfunden habe, so wie das Verbannen der lateinischen Sprache aus der Liturgie. Obwohl ich in meiner ersten Zeit als Ministrant das Lateinische dorthin gewünscht habe, wo der Pfeffer wächst ... :mrgreen:
Die zweite Änderung war natürlich die, dass ich am Heiligabend in der Christmette ebenfalls als Ministrant eingeteilt war, wo ich zwar nur in der Reihe der bei uns so genannten Chor-Ministranten einen relativ ruhigen Abend verbringen konnte, während der eigentliche Messdienst in den Händen der Katholischen Jugend lag, und demnach in die Zuständigkeit meines Bruders fiel. Und geändert hat sich natürlich auch, dass nach der Heimkehr von der Mette noch ein kurzes gemütliches Beisammensitzen im Kreis der Familie angesagt war, wo dann "Insider" besprochen wurden, kleine Pannen, die es während der Mette gegeben hatte, oftmals unbemerkt von der Schar der Gläubigen. Wobei auch ich einmal im Mittelpunkt des Geschehens stand, als ich, in der Zweierreihe der Chorministranten die acht Stufen von der Kommunionbank hinauf zum Altarraum möglichst würdevoll erklimmen wollte, dabei schon auf der zweiten Stufe auf den Saum meines Chorgewandes stieg, und daraufhin die restlichen Stufen - die Zweierreihe verlassend - einigermaßen würdelos zur Seite stolperte, und letztlich unter Zuhilfenahme der Hände meinen Weg nach oben fand, wo ich dann mutterseelenallein in der Gegend herum stand, in dem Fall allerdings nicht unbemerkt von der grinsenden Schar der Gläubigen. Ach, schön war's einfach. Aber genug vom religiösen Teil.

Eine dritte Änderung in der Weihnacht dieser Periode war der Umstand, dass mir von Klassenkameraden gesteckt wurde, dass es das Christkind gar nicht gibt, die Geschenke von den Eltern gekauft werden usw. Um mir Gewissheit zu verschaffen, habe ich meine Mutter direkt darauf angesprochen. Sie hat sich zwar ein wenig geziert, mit "wer sagt denn sowas" und ähnlichem, aber schließlich hat sie es doch nicht über's Herz gebracht, mich anzulügen. Und damit war's also offiziell, und ich gedenke mit Wehmut der Tränen meiner Mutter, als sie dessen gewahr wurde, dass ihr kleiner Liebling ab jetzt Weihnachten ohne Christkind erleben würde. Der kleine Liebling war zwar schon 12 vorbei, aber bekanntlich altern Kinder in den Augen ihrer Mütter ja nur sehr langsam, wenn überhaupt. ;)

Mit diesem meinem neuen Wissen trat auch im weltlichen Teil der Weihnacht eine geringfügige Änderung des Rituals ein. Der Wunschzettel wurde nun nicht mehr ins Fenster gelegt, sondern dem Vater direkt übergeben. Der Brauch des Heiligabend wurde zwar inklusive Verbringung zur Großmutter und Versammlung in der Küche beibehalten, in Ermangelung eines Christkindes entfiel aber das Ausschau halten nach dem davonfliegenden, und mein Vater war gezwungen, nach Läuten des Glöckchens quasi coram publico in die Küche zu kommen, um sodann mit der versammelten Familie wieder ins Wohnzimmer zu treten.

Meine Mutter und die beiden Großmütter haben viel geweint an diesem einen Heiligabend ..... Frauen halt. Und sie waren fest davon überzeugt, dass Weihnachten nie wieder so sein wird wie vorher. Und sie haben damit natürlich nicht ganz unrecht gehabt, wenn auch auf andere Weise, als sie das befürchtet haben. Ich habe nämlich meinen Glauben an das Christkind nicht verloren, bis zum heutigen Tag nicht. Aber das Bild des Christkindes hat sich gewandelt. Es ist natürlich nicht mehr das in der Gegend herum fliegende engelsgleiche Wesen meiner frühen Kindheit. Das Kind, das am Heiligen Abend in der Krippe liegt, ist für mich das Symbol einer Idee geworden, jener Idee der Liebe zum Nächsten, die ich mein Leben lang nach bestem Vermögen zu befolgen bemüht war. Damals natürlich noch in den Anfängen, soweit kindliches Denken diese Idee eben erfassen mag, aber damals hat es begonnen.

Meine große Freude damals war, nicht mehr nur beschenkt zu werden, sondern auch selbst schenken zu können. Wenn auch in sehr bescheidenem Umfang mit Hilfe meines bescheidenen Taschengeldes. Aber ich habe damals auch gelernt, dass nicht die Größe eines Geschenks entscheidend ist, sondern auch hier die Idee, welche dahinter steht: Freude zu bereiten. Und was natürlich auch noch hinzu kam: ich wurde auf eigenen Wunsch in die Vorbereitungen des Heiligen Abends einbezogen. Ich durfte mich beteiligen, wenn Mannerschnitten und Pralinen einzeln in färbiges Seidenpapier gewickelt und mit glänzendem Stanniol umhüllt wurden, ich durfte Zwirnfäden an den Windringen und Patiencebäckereien befestigen, kurz überall da mithelfen, wo bis dahin meine Eltern und Geschwister hinter meinem Rücken unbemerkt tätig waren. Das hat wieder ein paar sehr heimelige Adventabende ergeben, so dass wir letztlich alle davon einen Gewinn hatten.

So, und damit gebe ich für heute Ruhe, morgen gibt's dann ein wenig über die Weihnacht meiner Jugend zu erzählen. :)
 
......damit des ned so bleibt bin ich so frei und zieh aus dem gestern verblichenen thread ein posting raus und stells hier nochmal rein...
:daumen:.. danke, peti ... darum wollte ich eh schon bitten, wobei auch das 600er Posting von dort eigentlich noch hierher gehört... :)

Ich war in der Nacht noch mal drüben und wollte die zwei Packerl hierher schleifen... :roll: .. aber irgendwie waren sie einfach zu voluminös und zu fest eingebettet für mich ... ;)

Dafür hab ich dann aber noch schnell und heimlich bissi Deko platziert... da drüben auf'm Fensterbrett das kleine Schutzengelchen... und auf der Theke das Schatzkästchen - ich hoffe, es klaut mir niemand den Inhalt... aber na, kommen ja sicher nur lauter honorige Gäste...:-P

Genau gleich... nur dass die Rückenlehne a Bauchlehne wär -> Form follows Function. OK ... bei mir müßte die Lehne dann a bissal ausgebäult sein 8-)
Veto... das geht ja gar nicht ... für die Herren der Schöpfung unten 'ne Ausbeulung, für die Damen oben zwei ... wie sieht denn das aus... 8-) Und wenn ich mich anlehnen will, haben wir erst den Salat ... :nono: :mrgreen:

...Weil Steirer gibt´s paar mehr....
Naja schon, aber da Wirt'n wird sich schon profilieren, da haben wir doch sicher alle keine Sorge, oder ? :haha:
 
Ich war in der Nacht noch mal drüben und wollte die zwei Packerl hierher schleifen... :roll: .. aber irgendwie waren sie einfach zu voluminös und zu fest eingebettet für mich ... ;)
na gut dann schlepp ich mich halt ab :mrgreen:


......

Aber ich sag' gleich dazu, dass Du von mir nix aufregendes hören wirst, denn ich hab' mein Leben ein bisserl anders angelegt. Nix dramatisches, nix weltbewegendes, mehr ein Leben, das sich mit einzelnen Menschen auseinander gesetzt hat.
Ich hab' mich auch ned an Philosophen orientiert, sondern an Menschen aus meinem engsten Umfeld, meiner Familie.

Dass ich in einer intakten Familie aufgewachsen bin, wirst Du meinen Erzählungen von den Weihnachten meiner Kindheit entnommen haben. Natürlich hat diese Familie, in welcher alle Mitglieder in Liebe miteinander verbunden waren, mich sehr deutlich geprägt. Obwohl meine Eltern wie auch meine Großeltern eher bescheidene Menschen waren. Mein Großvater zum Beispiel war Oberlehrer, darüber hinaus als Bezirksrat für Fürsorgeangelegenheiten auch sehr stark im Wohltätigkeitsbereich engagiert, und in beiden Ämtern überaus beliebt und respektiert. Sein Wissen über die Natur war phänomenal, kein Baum, kein Strauch, kein noch so winziges Blümchen oder Gräschen, das er nicht zu benennen wusste. Kein Vogel, dessen Name ihm unbekannt gewesen wäre. Aber auch von Natur abgesehen, ein sehr belesener und gebildeter Mensch, der auf viele Fragen seiner neugierigen Enkel Antworten wusste, und Größe genug besaß, auch einzugestehen, wenn er einmal überfragt war. Leider war es mir nicht vergönnt, von seinem großen Wissen unmittelbar zu profitieren, zu kurz überschnitten sich unsere Lebensbahnen. Aber meine Geschwister, welche ja, wie Du Dich erinnern magst, mir an Alter weit voraus waren, haben die Zuwendung dieses Menschen mit vollem Bewusstsein genießen dürfen, und speziell mein Bruder hat vieles von dem, was er erfahren hat, an mich weiter gegeben. Meine eigene Erinnerung sieht einen gütigen alten Mann vor mir, mit einem beachtlichen Schnurrbart, der mit verständnisvollem Lächeln zuließ, wenn sein jüngstes Enkelkind wieder einmal versuchte, nach seiner Pfeife zu haschen.

Mein Vater, ein in seinem Beruf sehr fleißiger und gewissenhafter Mann, vom kleinen Postbeamten über den Buchhalter bis zum Buchhaltungsvorstand der Generaldirektion aufgestiegen, hatte einer Tradition folgend das Lebensmotto meines Großvaters übernommen: "Mehr sein als scheinen". Und als ich in ein Alter kam, in dem man mir offenbar zutraute, etwas von dem Gehörten auch zu behalten, hat er begonnen, mich in diesem Sinne zur Bescheidenheit zu erziehen. Wenn ich also gelegentlich Ansätze zur Bescheidenheit erkennen lasse, dann danke ich es dem Vermächtnis dieser beiden Vaterfiguren.
Darüber hinaus war mein Vater ein sehr musischer Mensch, vor allem, was seine Liebe zur und sein Verständnis der klassischen Musik betraf. Seit frühester Kindheit ist mir daher der Klang klassischer Musik vertraut, welche damals das Gros des - bei uns :mrgreen: - gehörten Radioprogramms darstellte. Unvermeidlich daher, dass mein Vater relativ rasch versuchte, seine Liebe zur Musik mit seinem Spössling zu teilen, nachdem er sowohl bei meinem Bruder als auch bei meiner Schwester damit nicht viel Glück hatte. Wohl waren beide sehr musikalisch, meine Schwester mehr als mein Bruder, aber ihr Trachten ging nicht zur Klassik, sondern meine Schwester tendierte mehr zu leichter Unterhaltungsmusik, während mein Bruder bereits bei Rock And Roll, Jazz, sowie Spirituals und Gospels angelangt war. Da ich als Jüngster mich am wenigsten wehren konnte 8-), war demnach ich es, welchem der Herr Papa, ein großer Freund der Oper und Richard Wagners, den "Lohengrin", die "Meistersinger von Nürnberg" und andere Wagner-Opern bis ins kleinste Detail erklärte, und ich ließ es mir nahezu widerstandslos gefallen, da mich diese Form der Musik ansprach. Also nicht unbedingt Opern jetzt, aber nachdem es ihm gelungen war, mir Wagner schmackhaft zu machen, hatte er es mit Mozart, Schubert, Tschaikowsky oder Beethoven :hurra: natürlich extrem leicht, meine Begeisterung zu erwecken. Unsere Harmonie in musikalischen Fragen wurde lediglich getrübt, als er in seinem Vaterstolz vermeinte, ein musikalisches Wunderkind gezeugt zu haben. :shock: Darüber habe ich schon einmal im Thread "Für die Freunde klassischer Musik" geschrieben, das möge man bei Interesse dort nachlesen. Hier möchte ich nur erwähnen, dass er in seiner Hoffnung enttäuscht wurde.

Meine Mutter, deren Talente mehr im Zeichnen lagen, hatte ein relativ bescheidenes musikalisches Repertoire, welches über die verschiedenen Volkslieder kaum hinausging. Von den Kirchenliedern einmal abgesehen, da meine Mutter eine sehr gläubige Frau war. Von ihr in erster Linie dürfte ich auch meine Gläubigkeit, und vor allem mein Vertrauen in die Kraft des Glaubens mit in mein Leben bekommen haben. Sie, diese gütige und liebende Frau, war das eigentliche Herz unserer Familie. Zurückhaltend in ihrem Wesen, fühlte sie sich wohl in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter, war still und ohne anzugeben immer da, wenn sie das Gefühl hatte, gebraucht zu werden, und führte als "Finanzminister" auch heimlich das Kommando in der Familie. Dies nicht zuletzt deshalb, weil mein Vater, der meine Mutter vergötterte, diese die faktische Abhängigkeit von seinem Einkommen nicht spüren lassen wollte, und aus diesem Grund freiwillig auf viele Rechte verzichtete, welche ihm nach dem damaligen gesellschaftlichen Verständnis zugestanden wären.

Als ich endlich zum beginnenden Jugendlichen heran gewachsen war, hatte ich in mir eine Fülle positiver Beispiele und Vorbilder angehäuft, und wenn ich es recht bedenke, wäre es mir wohl schwer geworden, alle diese Eindrücke als revolutionierender Jugendlicher einfach unter den Teppich zu kehren.

Das mag für heute genug sein. ;)
Eine Fortsetzung ist aber nicht auszuschließen .... :mrgreen:

fortsetzung? 8-)
 
Veto... das geht ja gar nicht ... für die Herren der Schöpfung unten 'ne Ausbeulung, für die Damen oben zwei ... wie sieht denn das aus... 8-) Und wenn ich mich anlehnen will, haben wir erst den Salat ... :nono: :mrgreen:

ähmmm... an was Du denkst *tztztz* ... dachte eher an eine Ausbeulung für meinen Backhendlfriedhof *gggg*
 
.... weil i ja oftmals als etwas genauer oder gar pingelig verschrie´n bin, . . .
:shock:

Wer sagt denn sooo was? :mrgreen:

Jaaa. Dauert halt manchmal ein bisserl. Weißt ja eh ... 8-)

Aber für zwischendurch was ganz aktuelles: ich rauf' mich schon ein paar Tag mit meinem PC herum. Ned genug, dass ich ... nein, jetzt spinnt der auch schon. :shock:

Kann ein PC eigentlich auch hin werden? Ich mein', dass er nimmer geht ... :? Naja, wurscht .... das seh' ich dann eh. 8-)

Danke jedenfalls an alle, welche sich die Arbeit gemacht haben, meine alten Geschichten hier her zu tragen, und auch für die Dekoration. :mrgreen:
 
Knie hinten ist ein blödsinn...
wenn dann eher zehenläufer wie die katzen... (da ist dann das "Knie", was ja eigentlich der knöchel ist, auch in die andere Richtung) ich schätze wir könnten hoch springen... hmmm... so manch einer käme somit locker auf bänke und stühle, ohne unwürdiges krabbeln und "bitte hochheben"... also wär schon praktisch, zumindest für einige...

Ich hätte lieber eine 3. hand
 

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