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Und gäbe es die Callcenter nicht, dann wären noch mehr Menschen ohne Arbeit.Weil es Firmen sind und nicht die Caritas.
Vor ein paar Tagen war im ORF ein Bericht über die Kreuzschifffahrt. Jetzt einmal ganz abgesehen davon, dass diese Art des Tourismus mit Abstand am klimaschädlichsten ist, werden auf den Schiffen Menschen aus Entwicklungs - und Schwellenländern beschäftigt. Und das zu Löhnen, bei denen ein rumänischer Erntearbeiter in Österreich sofort wieder heim fahren würde. Sehr viele dieser "Seeleute" kommen von den Philippinen. Sie werden auf Grund ihrer Englischkenntnisse gerne engagiert.
In einem Interview erzählte ein philippinischer Mitarbeiter auf einem Kreuzfahrtschiff, dass er pro Monat 600 Euro verdient. Und das bei einer Arbeitszeit von 10 Stunden am Tag und 7 Tagen pro Woche Arbeit. Das ergibt einen Stundenlohn von 2 Euro! Doch dieser Mann fühlt sich nicht ausgebeutet. Im Gegenteil, er ist glücklich, so viel zu verdienen. Er kann damit seine Familie ernähren, seinen Kindern den Besuch einer High School ermöglichen oder gar ein Studium.
Wie hoch ist das durchschnittliche Einkommen in den Philippinen?
[*]Durchschnittliches Nettogehalt=266.13€
[*]Mindestlohn Philippinen-Land=258€
[*]Gehalt eines Buchhalters=386.26 €
[*]Gehalt eines Architekten=460.13 €
[*]Gehalt eines Babysitters=150.41 €
[*]Gehalt eines Kellners=224.28 €
[*]Gehalt eines Maurers=258.1 €
[*]Gehalt eines Bauingenieurs=499.29 €
[*]Gehalt eines Zahnarztes=1124.07 €
Sind wir glücklicher als die Menschen auf den Philippinen?
GRIN - Glück und seine Bedingungen. Ein interkultureller Vergleich der Philippinen und Deutschlands
GRIN - Glück und seine Bedingungen. Ein interkultureller Vergleich der Philippinen und Deutschlands
Die Begegnung mit jungen philippinischen Straßenkindern, denen ich eine Süßigkeit geschenkt habe und die sich sehr darüber freuten, hat mich sehr inspiriert. Als ich ihnen dann eine zweite gegeben habe, schenkten die meisten es einem anderen Kind weiter, trotz ihrer großen Freude. Als ich Gleiches bei deutschen Kindern ausprobierte, aßen sie die erste Süßigkeit auch selbst, die zweite hingegen steckten sie sich in die Hosentasche.
2.1.1.2 Glück auf den Philippinen
“I have long been looking for a home and a family, and the Philippines is the only place I have lived where people honestly seem to understand how important their families are. (…) You have many problems here, I understand that. Americans worry about having new cars, Filipinos worry about having enough food to eat. That’s an enormous difference. But do not envy us, because we should learn something from you. What I see is that even when your hands are empty, your hearts remain full.” (Harwell, 2013, S. )
Aus diesem Extrakt des Briefes „Love letter to Filipinos“ (Harwell, 2013), der sehr starke, positive Resonanz in den philippinischen Medien wie auch der Bevölkerung fand, sprechen einige der zentralen Aspekte, welche die Philippiner trotz widriger Bedingungen glücklich sein lassen. Familiäre Unterstützung als gelebte, erste Priorität, Armut zu überwinden, und tiefer Zusammenhalt scheinen von hoher Bedeutung für das philippinische Glück zu sein.
ACNielsen, ein internationales Marktforschungsinstitut, belegt in einer Studie, dass die Philippiner ihre persönliche Sicherheit, ihren ökonomischen Status sowie ihre Gesundheit allgemein als mittelmäßig bis schlecht bezeichneten. Diese widrigen Umstände machen es den Philippinern allerdings nicht unmöglich, sich glücklich zu fühlen. Subjektives Wohlbefinden wird nämlich eher über soziale Strukturen und den Zusammenhalt der Familie definiert (AC Nielson, 2009). Philippiner n wird eine hohe Resilienz und Selbstversorgung zugesprochen. In Amerika sind die Philippiner beispielsweise die Gruppe Migranten, welche die wenigsten Sozialhilfeleistungen der Regierung in Anspruch nimmt (Robles, 2005). Familiäre Netzwerke stützen eher als der Staat, ist das Credo der Philippiner.
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