Ich war noch nie verliebt

Ein konträrer Gedanke in Form einer Frage noch: Ist es überhaupt Liebe oder Verliebtheit, wenn ich es im Moment nicht ganz bewusst empfinden kann?

Was sind eure Gedanken dazu?
Diese Frage hat mich nachdenklich gemacht. Ob es Liebe ist, hängt mMn nicht zwingend davon ab, ob mann sie gerade bewusst und intensiv spürt. Manchmal tritt sie in den Hintergrund, etwa durch Stress, Unsicherheit oder emotionale Erschöpfung und die Gefühle sind eher wie ein leiser Grundton. Ich für mich kann sagen, dass ich seit 34 Jahre mit meinem Ehemann zusammen bin. Wir hatten Höhen und Tiefen und haben uns des Öfters ein Oneway Ticket zum Mond geschenkt. Heute suche ich beim Aufwachen als erstes seiner Hand und hörche auf seinen Atem. Wir geniessen unsere Zweisamkeit und sind einfach dankbar für das hier und jetzt. Ist das Liebe? Für uns schon!
 
Meine Beobachtung: sehr oft ist man nicht bei sich. Man dreht sich, versucht anderen zu gefallen, verlernt (oder lernt nicht) sich selbst zu spüren,.... weit entfernt von sich selbst, fällt es auch schwer andere zu sehen (und auch zu nehmen) wie sie sind.
Überall Filter. Was ist echt? Und all das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Gefühlswelt.
 
Was sind eure Gedanken dazu?

ich schließe es gar nicht aus, dass wir in unseren heutigen ego-geprägten und oberflächlichen gesellschaftsidealen langsam - oder vielleicht sogar gar nicht langsam - gefühle verlernen, die eher fremd-dominiert oder -mitbestimmt sind. z.b. "ich bin geil auf dich" (also "wenn wir ficken reicht es vollkommen") vs. "ich liebe dich" (was eine enge gefühlsmäßige interaktion impliziert und eine gewisse form von gegenseitigtkeit erhofft).

enttäuschte oder sogar abgewiesene liebe ist ja eine niederlage. hey, wer verliert denn heute? wir sind doch alles sieger-typen! warum also überhaupt etwas aus diesem doch riskanten blickwinkel sehen (wollen)? gevögelt - noch nicht gevögelt: reicht doch als gegenwärtige standortbestimmung total! :cool:

ich glaube, nicht nur die meisten menschen können lieben, sondern alle. und haben sogar eine immense innere sehnsucht danach, vor allem umgekehrt geliebt zu werden. weil es das ultimative ja von anderen zur eigenen person ist. aber aus unseren gesellschaftsdogmen (regeln, wie wir funktionieren sollten, um nützlich zu sein) haben wir uns so ein enges korsett und einen panzer gegen gefühle von anderen und für andere geschneidert, dass es uns die luft abdrückt.
 
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ich glaube, nicht nur die meisten menschen können lieben, sondern alle. und haben sogar eine immense innere sehnsucht danach, vor allem umgekehrt geliebt zu werden. weil es das ultimative ja von anderen zur eigenen person ist. aber aus unseren gesellschaftsdogmen (regeln, wie wir funktionieren sollten, um nützlich zu sein) haben wir uns so ein enges korsett und einen panzer gegen gefühle von anderen und für andere geschneidert, dass es uns die luft abdrückt.
Sehe ich grundsätzlich auch so. Was den fetttmarkierten Teil betrifft, ist das schon schwieriger. Und zwar nicht, dass Menschen das nicht annehmen wollen, sondern in ihren Blockaden usw so eingeschränkt sind, dass sie gar nicht in der Lage sind dieses Geschenk anzunehmen. Ausnahme sind Kinder. Die lieben sogar ihre misshandelden Eltern und geben sich die Schuld dafür.

Es ist jetzt eine Zeit wo sich alles was "nicht richtig ist" beginnt zu verändern. Die Menschen beginnen zu spüren "es passt nicht mehr"... Und das Wichtigste überhaupt ist, zu wissen, besser zu spüren, dass die Macht zur Veränderung bei einem selbst liegt. Dort wo ich meine Aufmerksamkeit hinlenke, davon wird mehr. Egal ob es sich um Gedanken, Worte oder Taten handelt.

PS: Ein Beispiel von mir diese Woche. Vorm Urlaub dachte ich nur nebenbei "hoffentlich ist nix beim Auto, konkret Reifen oder so" und was war? 5 min vorm Ziel Reifenschaden vorne rechts. Auf einer kroatischen Insel mitten im Nirgendwo. Hab ich mir gut manifestiert. Der Vermieter hat GsD alles gecheckt, sodass am Abend noch ein zwar gebrauchter, aber immerhin ein Reifen am Auto montiert war.
 
Und zwar nicht, dass Menschen das nicht annehmen wollen, sondern in ihren Blockaden usw so eingeschränkt sind, dass sie gar nicht in der Lage sind dieses Geschenk anzunehmen.

:up: jepp, weil das training, das wir mittlerweile gesellschaftlich erleben sehr brutal zielgerichtet ist - aber nicht zu unserem wohl. und da hat sich enorm viel verändert. nicht dass nicht auch früber auf die menschen (vor allem heranwachsende) druck ausgeübt worden wäre, "brav zu sein" (sprich: sich dem herrschenden system zu beugen), sondern die breite und tiefe, mit der wir manipuliert werden, hat sich verändert.
 
:up: jepp, weil das training, das wir mittlerweile gesellschaftlich erleben sehr brutal zielgerichtet ist - aber nicht zu unserem wohl. und da hat sich enorm viel verändert. nicht dass nicht auch früber auf die menschen (vor allem heranwachsende) druck ausgeübt worden wäre, "brav zu sein" (sprich: sich dem herrschenden system zu beugen), sondern die breite und tiefe, mit der wir manipuliert werden, hat sich verändert.
Das stimmt schon, würde aber den Thread in eine Richtung führen, die hier in diesem nicht passt. Nur soviel. Wer sich bewusst ist, dass nicht alles was glänzt Gold ist, der lässt sich auch nicht groß manipulieren. Dass es Menschen gibt, die Meister darin sind, ist klar, dh aber nicht, dass ich diese in mein Leben lasse. Größer gesehen "alles was ich persönlich nicht verändern kann" -> nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.
 
stimmt, deswegen lass ich auch die debatte zu
Ok ein Beispiel. Was kann ich persönlich heute tun, damit Trump und Putin in Alaska zu einer Lösung (vielleicht sogar Frieden) kommen? Was ist die Antwort? NIX. Also warum soll ich dieser Form von Energie Aufmerksamkeit schenken? Tue ich das trotzdem, dann mache ich etwas was ich gar nicht will. (durch meine Aufmerksamkeit verstärke ich die Energie, die ich nicht will und die verantwortlich dafür ist, dass es ist wie es ist)

Same shit die Medien, die Hetze, die Angstmache usw....
 
Ein konträrer Gedanke in Form einer Frage noch: Ist es überhaupt Liebe oder Verliebtheit, wenn ich es im Moment nicht ganz bewusst empfinden kann?

Was sind eure Gedanken dazu?

Verliebtheit erlebt man oft. Aber das ist i.d.R ein vorübergehender Zustand, ein temporäres Hochgefühl, mehr nicht.

In den 80ern und 90ern gab es diese Postkarten, Bilder, Tassen mit der Aufschrift 'Liebe ist ...'. So trivial wie das daher kam, so einfach die Sprüche waren und irgendwann auch nervig, waren sie doch oft sehr wahr. Die Erkenntnis daraus war, dass es eher oder oft die kleinen Dinge sind, welche die Liebe ausmachen und nicht die pompösen Paukenschläge, deren Hall ohnehin irgendwann verklungen ist.

Ich glaube, richtige Liebe erspürt man dann, wenn man in einem Gleichklang ist, man sich ergänzt. Das bedeutet nicht, dass man immer vollkommen einer Meinung ist oder alles eitel Freude, Sonnenschein und voller Harmonie ist, sondern dass beide die Fähigkeit haben, immer wieder zueinander zu finden, unterschiedliche Meinungen und Positionen auf einen gemeinsamen Nenner bringen können.
Genau dann stellt es sich heraus, ob das alles nur Liebelei und Verliebtheit ist oder war, oder ob es tatsächlich Liebe ist.
 
Verliebt war ich oft, ist ja auch ein wundervolles Gefühl 🥰 und Menschen sind nunmal äußerst spannende Wesen.

Heute liebe ich, auf eine Art und Weise die mir bis dato völlig unbekannt war. Vielleicht liegt es am gestiegenen Selbstwert, am Wollen und nicht am Brauchen.Vielleicht kann ich so intensiv lieben, weil ich mir selbst längst genug bin 🤷🏼‍♀️Oder es liegt daran dass ich mir die Erlaubnis gegeben habe, so geliebt zu werden wie ich es brauche ...
Beides trägt vermutlich dazu bei🥰
 
ich schließe es gar nicht aus, dass wir in unseren heutigen ego-geprägten und oberflächlichen gesellschaftsidealen langsam - oder vielleicht sogar gar nicht langsam - gefühle verlernen, die eher fremd-dominiert oder -mitbestimmt sind. z.b. "ich bin geil auf dich" (also "wenn wir ficken reicht es vollkommen") vs. "ich liebe dich" (was eine enge gefühlsmäßige interaktion impliziert und eine gewisse form von gegenseitigtkeit erhofft).

enttäuschte oder sogar abgewiesene liebe ist ja eine niederlage. hey, wer verliert denn heute? wir sind doch alles sieger-typen! warum also überhaupt etwas aus diesem doch riskanten blickwinkel sehen (wollen)? gevögelt - noch nicht gevögelt: reicht doch als gegenwärtige standortbestimmung total! :cool:

ich glaube, nicht nur die meisten menschen können lieben, sondern alle. und haben sogar eine immense innere sehnsucht danach, vor allem umgekehrt geliebt zu werden. weil es das ultimative ja von anderen zur eigenen person ist. aber aus unseren gesellschaftsdogmen (regeln, wie wir funktionieren sollten, um nützlich zu sein) haben wir uns so ein enges korsett und einen panzer gegen gefühle von anderen und für andere geschneidert, dass es uns die luft abdrückt.
Entschuldige, ist nicht bös gemeint...
Da ist ziemlich viel "wir" in Deinem Betrag, damit kann ich ehrlich gesagt in Bezug auf Gefühle und Befindlichkeiten wenig anfangen.

ot. in meinen Augen ist das "Abwälzen" auf eine öminöse Gesellschaft, Kultur, Arbeiswelt, etc. lediglich der Versuch die individuelle Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lebens abzugeben ...
 
durch meine Aufmerksamkeit verstärke ich die Energie, die ich nicht will und die verantwortlich dafür ist, dass es ist wie es ist)
Wenn das so wäre und Du mit Deiner Energie etwas vestärken oder manifestieren könntest, müsste man auch etwas dagegen tun können.
Wenn Deine "Manifestation" für etwas Schlechtes, (einen Patschen in Kroatien hatten schon viele) verantwortlich sein soll, dann muss sie auch für das Gute verantwortlich und mitverantwortlich sein.
Nicht mein Zirlus, nicht meine Affen gilt dann nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das so wäre und Du mit Deiner Energie etwas vestärken oder manifestieren könntest, müsste man auch etwas dagegen tun können.
Wenn Deine "Manifestation" für etwas Schlechtes, (einen Patschen in Kroatien hatten schon viele) verantwortlich sein soll, dann muss sie auch für das Gute verantwortlich und mitbäverantwortlich sein.
Nicht mein Zirlus, nicht meine Affen gilt dann nicht.
Ok kurz noch OT. Ja das stimmt. Es geht auch in die andere Richtung. Nur ist das so als würdest beim Tauziehen auf einer Seite stehen und auf der anderen Seite ziehen Millionen in die andere Richtung. Dh die kollektiven Energien sind stärker, jo na nit, wenn es zahlenmäßig zig mal mehr sind, die darin "baden".
 
ot. in meinen Augen ist das "Abwälzen" auf eine öminöse Gesellschaft, Kultur, Arbeiswelt, etc. lediglich der Versuch die individuelle Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lebens abzugeben ...

dann kannst du nicht der ruchris sein, der mich eigentlich schon getroffen hat und persönlich kennenlernen konnte.
 
dann kannst du nicht der ruchris sein, der mich eigentlich schon getroffen hat und persönlich kennenlernen konnte.
Hob i wohl wieder mei Double zum Stammi g'schickt 🤔 :mrgreen:

Dass Du Dein Leben verantwortungsvoll lebst stelle ich nicht in Abrede ... ich persönlich mag nur das Gerede von der "ach so bösen Gesellschaft" nicht mehr hören ...
 
Ja eh.
Aber können sie auch geliebt werden, sich lieben lassen - ertragen sie das?
Halten sie es aus ehrlich geliebt zu werden oder weckt das nicht den Drang, es rasch kaputt zu machen oder zu entweihen?
Sich lieben zu lassen, es willkommen zu heißen und anzunehmen - darüber redet keiner - es ist für einige viel schwieriger als selbst zu lieben.
(Ein Grundvertrauen in sich, den eigenen Kompass, die eigene Urteilsfähigkeit und dann noch in andere "unkontrollierbare" Menschen entgegenzubringen - damit tun sich einige zunehmend schwer, bilde ich mir ein wahr zu nehmen.)

Tja und dann gibt es noch das undankbare Gsindl, das die Welt und die Menschen als Selbstbedienungsladen sehen - die können weder das eine noch das andere, weil sie immer auf etwas "Besseres" warten oder anderen neiden, was sie nicht haben - die würden nicht mal mit Augenspreizer sehen wollen was sie haben und wofür sie zum Leben "danke" sagen könnten.
Alles was sie bekommen, was ihnen entgegengebracht wird, ist zu wenig, könnte besser sein.......wird in ihren Händen zu Dreck.
Oder es lässt sich nicht gut genug nach außen trage, weil zu wenig Bewunderung/Neid entgegen gebracht würde.
Kniewache, oame, Wappler, die nur Leben können, wenn Bestätigung von außen kommt.

Für Menschen, die so ticken gibt es eine Bezeichnung, die mir jetzt grad partout nicht einfallen will.
dieser neid, dieses ständig unzufrieden sein ist genau das, das konsum erzeugt. zufriedene menschen konsumieren nicht.
ständig wird einen gezeigt wo man hin sollte, wo andere schon sind und was man tun/konsumieren sollte. das beste und größte geschäft des 21ten jahrhunderts.
ein bsp. wir waren gerade in griechenland in mykonos, auf einem strand der traumhaft schön ist. wir sind auf einer liege gelegen, haben was getrunken und gelesen. da war ein junges pärchen, und sie ist 1,5 stunden im wasser gestanden und hat sich von ihren mann in 1000 posen fotografieren lassen. alle 10 fotos hat sie das handy genommen und ihn zur sau gemacht. das ging 1,5 stunden so. am schluss hat sie mit ihren mann nur mehr geschrien bis ich ihr gesagt habe das sie nervt und sie entweder aufhören oder ein stück weiter weg gehen sollen.
auf insta schauen ihre fotos wahrscheinlich super aus, wie der traumurlaub und 1000de follower wünschen sich auch so glücklich am strand in griechenland zu sein und sind schon auf partnersuche, weil der jetzige nicht so glücklich macht.
 
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