Ich war noch nie verliebt

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"Ich war noch nie verliebt". Unlängst ist mir dieser Satz wieder in einem Posting aufgefallen. Und diesmal hat er sich irgendwie festgesetzt und ich musste darüber nachdenken.

Ich habe mich gefragt, was hinter einer solchen Aussage eigentlich steckt. Denn meine erste Reaktion auf diesen oder ähnliche Sätze ist ein (geistiges) Kopfschütteln. Nicht, weil ich mir das nicht vorstellen kann. Wohl aber, weil ich meine, dass viele Menschen damit etwas zu benennen versuchen, das eigentlich im falschen Gewand daherkommt. Auch die Variante "Ich habe noch nie jemanden wirklich geliebt", meist mit Betonung auf wirklich, begegnet mir immer wieder einmal.

So sehr es einerseits oft explizit nur um Sex geht, so sehr prägen uns andererseits vermutlich überhöhte Romantik-Ideale, die insbesondere über die Medien transportiert und verbreitet werden. Wer sich in der Interaktion mit anderen daran misst, findet normale Anziehung vielleicht schnell zu wenig, hat eine verklärte Vorstellung, nimmt es möglicherweise gar nicht als das wahr, was es ist. Erst recht, wenn ihm die Erfahrung noch fehlt. Für mich zeigt sich eine Korrelation zwischen vermehrtem Film- und Serienkonsum und idealisierten Beziehungsbildern und höheren Beziehungserwartungen. Sehnsuchtskulissen und Schicksalsmotive - die alle Zeiten überdauernde, ewige Liebe als Dauerbrenner. Von Formaten der Neuzeit, "scripted" und "reality", ganz abgesehen. Drama pur, auch und besonders auf Social Media - ganz große Gefühle. Aufmerksamkeit erregt nur mehr, was ins Extrem abgleitet - und das umfasst die volle Bandbreite der Gefühle - vom Negativsten bis zum Positivsten.

Ich denke, die meisten Menschen können lieben. Dass es Menschen gibt, die aromantisch empfinden, unbestritten. Aber viele, die behaupten, (noch) nie geliebt zu haben, werden Liebe empfunden haben, es eventuell auch im Moment tun, es aber anders labeln, es vielleicht aus Angst (und zum Schutz) verleugnen, oder es womöglich nicht an die Oberfläche holen können, weil Niedergeschlagenheit oder Depression sich wie eine Decke darüber ausbreiten. Oder, oder, oder.

Ein konträrer Gedanke in Form einer Frage noch: Ist es überhaupt Liebe oder Verliebtheit, wenn ich es im Moment nicht ganz bewusst empfinden kann?

Was sind eure Gedanken dazu?
 
Zuletzt bearbeitet:
...so sehr prägen uns andererseits offenbar überhöhte Romantik-Ideale, die insbesondere über die Medien transportiert und verbreitet werden. Wer sich in der Interaktion mit anderen daran misst, findet normale Anziehung vielleicht schnell zu wenig, hat eine verklärte Vorstellung, nimmt sie möglicherweise gar nicht als das wahr, was sie ist. Erst recht, wenn ihm die Erfahrung noch fehlt. Meinem Empfinden nach korreliert verstärkter Film- und Serienkonsum doch auffällig mit romantischen Idealvorstellungen und Erwartungen an Beziehungen.


Ist meiner Meinung nach genau dasselbe, wie sehr viele Menschen immer nach irgendwas streben, statt einfach mal zufrieden zu sein....
 
Ist meiner Meinung nach genau dasselbe, wie sehr viele Menschen immer nach irgendwas streben, statt einfach mal zufrieden zu sein....

Ich denke, es ist nicht (nur) mangelnde Zufriedenheit, sondern es sind vor allem die überhöhten Referenzwerte. Wenn die Vorlage unrealistisch ist, fühlt sich Normalität schnell wie Mangel an - und dann strengt man sich endlos an. Dass sich Menschen an einer Vorlage, an einem Vorbild orientieren, das ist ja gerade in jungen Jahren nicht ungewöhnlich. Und auch nicht per se schlecht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe ist wie Sex jeder empfindet sie anders, sie entwickelt sich und es gibt viele Arten davon.
Für mich hat Liebe etwas mit Geborgenheit, Sicherheit, Verbundenheit...zu tun. Jemand der viele Jahre mit mir verbringt und auf den ich mich verlassen kann.

Liebe zu Eltern, Geschwister, sonstige Verwandte, Kinder, Haustiere fallen mir da ein.

Bei Sexualpartnern geht es um Anziehungskraft und das man auf der selben Wellenlänge ist.

In meiner Gefühlswelt verlauft das irgendwie völlig getrennt voneinander. 🤷‍♀️😅
 
Liebe ist wie Sex jeder empfindet sie anders, sie entwickelt sich und es gibt viele Arten davon.
Für mich hat Liebe etwas mit Geborgenheit, Sicherheit, Verbundenheit...zu tun. Jemand der viele Jahre mit mir verbringt und auf den ich mich verlassen kann.

Liebe zu Eltern, Geschwister, sonstige Verwandte, Kinder, Haustiere fallen mir da ein.

Bei Sexualpartnern geht es um Anziehungskraft und das man auf der selben Wellenlänge ist.

In meiner Gefühlswelt verlauft das irgendwie völlig getrennt voneinander. 🤷‍♀️😅

Ja, natürlich. Bei meinen Überlegungen hatte ich die partnerschaftliche, romantische Liebe im Blick. Weil ich diese Aussagen auch bisher nur in dem Zusammenhang erlebt habe.
 
Tatsächlich finde ich den Gedanken das solche "Gefühlsanomalien" mit vermehrtem Medien, vor allem auch SozialMediakonsum in Zusammenhang stehen spannend.
Ich bin diesbezüglich ja hinterwäldlerisch unterwegs und lebe in einer Parallelwelt. Aber ich habe zwei Jungs die gerade erwachsen werden und ich gehe mit offenen Augen durch's Leben.

Gestern zum Beispiel waren meine Frau und ich auf dem Schneeberg. Wir sind, ganz Old School, von unten bis rauf zu Fuß gegangen. Um's Gipfelkreuz herum ein Kampf um das perfekte Foto/Selfie, natürlich ohne fremde Menschen, teilweise schienen die Menschen von all den anderen beinahe angewiedert zu sein.
Anstatt den Berg, die Natur zu genießen scheinen viele, vor allem Leute unter 35, einfach nur Fotos mitnehmen zu wollen. Ich wandere seit 40 Jahren, selbst auf befahrbaren Bergen wie dem Schneeberg war das vor 20 Jahren noch vollkommen anders.

Mein jüngerer Sohn findet genau ein Haus in der Nachbarortschaft am schönsten, nämlich in dem Stil gebaut, wie man es in den ganzen amerikanischen Serien und Filmen sieht.
Menschen die die ganze Welt kennen, aber noch nie in Salzburg, Innsbruck oder Graz waren. Das was man hat, ist dem Menschen grundsätzlich nicht genug, so sind wir, sonst wären wir heute nicht da wo wir sind.
Wo die Möglichkeiten wachsen, tun das auch die Ansprüche, auch das ist nichts neues. Das mit steigenden Ansprüche die allgemeine Zufriedenheit, das persönliche Wohlfühlempfinden selten steigt, weiß man auch.

An meinem älteren Sohn, dem was er sagt orientiert würde ich meinen, dass die Grundbedürfnisse die selben sind, wie in meiner Jugend.
Tatsächlich war auch bereits unsere Generation der hollywoodschen Propagandamaschinerie genauso ausgesetzt wie es unsere Kinder heute sind.
Und tatsächlich gab es, zumindest meinem Empfinden nach, auch damals Menschen, die aufgrund ihrer nur schwer erfüllbaren Ideale die selben Sätze sagten, wie Du sie im EP zitiert hast.

Liebe ist für mich immer anders. Keine Partnerin habe ich gleich geliebt wie eine andere. Ich liebe beide Söhne, ich habe meine Eltern und meine Zieheltern geliebt.
Und jeden von ihnen anders.
Aber viele, die behaupten, (noch) nie geliebt zu haben, werden Liebe empfunden haben, es eventuell auch im Moment tun, es aber anders labeln, es vielleicht aus Angst (und zum Schutz) verleugnen, oder es womöglich nicht an die Oberfläche holen können, weil Niedergeschlagenheit oder Depression sich wie eine Decke darüber ausbreiten. Oder, oder, oder.
Ich glaube ganz viele Sagen solche Sätze einfach nur, weil sie sich selbst gerne in dieser Rolle sehen möchten. Das muss ganz und garnicht ihrem tatsächlichen Empfinden entsprechen. Es wird einen Anteil von Menschen, prozentual gesehen vermutlich ebenso häufig wie Transgender, Psychopathen oder Genies geben, auf welche diese Sätze oder Deine Annahmen tatsächlich zutreffen.
Der Rest redet oder schreibt halt was von dem er denkt, dass es gut ankommt.
Früher wie auch heute.

Ist es überhaupt Liebe oder Verliebtheit, wenn ich es im Moment nicht ganz bewusst empfinden kann?
Macht der Baum, der im Wald umfällt ein Geräusch, wenn die Schallwellen nirgendwo auf ein Trommelfell treffen?
Ich glaube Gefühle sind am Ende das, was wir aus ihnen machen. Ich kann eine Verliebtheit als große Liebe oder die große Liebe als Verliebtheit empfinden.
Es kann mich einfach nur ein Schaß drücken, oder ich kann glauben Darmkrebs zu haben.
Wir sind und waren schon immer Meister und zugleich Opfer, unserer persönlich gefärbten Wahrnehmung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, die meisten Menschen können lieben.
Ja eh.
Aber können sie auch geliebt werden, sich lieben lassen - ertragen sie das?
Halten sie es aus ehrlich geliebt zu werden oder weckt das nicht den Drang, es rasch kaputt zu machen oder zu entweihen?
Sich lieben zu lassen, es willkommen zu heißen und anzunehmen - darüber redet keiner - es ist für einige viel schwieriger als selbst zu lieben.
(Ein Grundvertrauen in sich, den eigenen Kompass, die eigene Urteilsfähigkeit und dann noch in andere "unkontrollierbare" Menschen entgegenzubringen - damit tun sich einige zunehmend schwer, bilde ich mir ein wahr zu nehmen.)

Tja und dann gibt es noch das undankbare Gsindl, das die Welt und die Menschen als Selbstbedienungsladen sehen - die können weder das eine noch das andere, weil sie immer auf etwas "Besseres" warten oder anderen neiden, was sie nicht haben - die würden nicht mal mit Augenspreizer sehen wollen was sie haben und wofür sie zum Leben "danke" sagen könnten.
Alles was sie bekommen, was ihnen entgegengebracht wird, ist zu wenig, könnte besser sein.......wird in ihren Händen zu Dreck.
Oder es lässt sich nicht gut genug nach außen trage, weil zu wenig Bewunderung/Neid entgegen gebracht würde.
Kniewache, oame, Wappler, die nur Leben können, wenn Bestätigung von außen kommt.

Für Menschen, die so ticken gibt es eine Bezeichnung, die mir jetzt grad partout nicht einfallen will.
 
Ergänzung:

Ein ähnlicher Mechanismus zeigt sich meines Erachtens beim Pornokonsum. Maximal stimulierende Szenarien verschieben die Referenzwerte. Oder anders: Der Dauer-Hype verzerrt den Maßstab. Was im Alltag normal ist, wirkt daneben schnell zu schlicht und erzeugt ein Gefühl von Mangel. Zugleich gewöhnt sich das Gehirn an die hohe Reizdichte, das Bedürfnis nach immer mehr Neuheit steigt, die Zufriedenheit sinkt. Ich vermute, so wie romantische Serien (stellvertretend für das oben genannte Bundle) die Messlatte für Beziehungserwartungen anheben, hebt intensiver Pornokonsum auch die Messlatte für sexuelle Erwartungen.

Wobei das natürlich nicht absolut, sondern relativ zu sehen ist. Ich denke, wenn man den Anker ins Hier und Jetzt legt, erden einen die realen Erfahrungen schon.
 
Ja eh.
Aber können sie auch geliebt werden, sich lieben lassen - ertragen sie das?
Halten sie es aus ehrlich geliebt zu werden oder weckt das nicht den Drang, es rasch kaputt zu machen oder zu entweihen?
Sich lieben zu lassen, es willkommen zu heißen und anzunehmen - darüber redet keiner - es ist für einige viel schwieriger als selbst zu lieben.
(Ein Grundvertrauen in sich, den eigenen Kompass, die eigene Urteilsfähigkeit und dann noch in andere "unkontrollierbare" Menschen entgegenzubringen - damit tun sich einige zunehmend schwer, bilde ich mir ein wahr zu nehmen.)

Tja und dann gibt es noch das undankbare Gsindl, das die Welt und die Menschen als Selbstbedienungsladen sehen - die können weder das eine noch das andere, weil sie immer auf etwas "Besseres" warten oder anderen neiden, was sie nicht haben - die würden nicht mal mit Augenspreizer sehen wollen was sie haben und wofür sie zum Leben "danke" sagen könnten.
Alles was sie bekommen, was ihnen entgegengebracht wird, ist zu wenig, könnte besser sein.......wird in ihren Händen zu Dreck.
Oder es lässt sich nicht gut genug nach außen trage, weil zu wenig Bewunderung/Neid entgegen gebracht würde.
Kniewache, oame, Wappler, die nur Leben können, wenn Bestätigung von außen kommt.

Für Menschen, die so ticken gibt es eine Bezeichnung, die mir jetzt grad partout nicht einfallen will.
Heute redest (schreibst) mir wieder aus der Seele!🥰

Sich lieben lassen ist oft schwer zu ertragen!
........und du hast recht kaputt machen ist da oft der beste Weg.(empfinden nach)

Frag mich oft wann die Menscheit so unzufrieden geworden ist?
Auch so ein Grund warum man sich nicht mehr offen gibt.
 
Ja, natürlich. Bei meinen Überlegungen hatte ich die partnerschaftliche, romantische Liebe im Blick. Weil ich diese Aussagen auch bisher nur in dem Zusammenhang erlebt habe.

Da musste ich lange zurück denken 🤭

Wie du richtig sagst, die Medien hatten immer schon Einfluss auf die Entwicklung.
Egal ob es ums Aussehen, Mode oder ums komplette Leben geht.

Elvis Frisur oder James Dean's Outfit, in der Disco Ära hat jeder getanzt wie John Travolta....
Fragwürdig ist die Entwicklung in den letzten Jahren wenn beeinflussbare Teenager sich die Kardashian's oder Trash TV auf ATV zum Vorbild nehmen. 🙄

In den 80ern waren die Filme noch von starken Männern geprägt, Ende der 90er kamen dann die ersten Filme raus in denen Frauen nicht nur für Komödien oder als Sex Anheizer die Hauptrolle hatten.
Akte Jane ist da ein gutes Beispiel.
Eine Frau die versucht genau das gleiche wie ein Mann zu leisten um akzeptiert zu werden.

Zu meiner Jugendzeit Anfang der 90er war es üblich einen festen Freund zu haben. Das Gesellschaftsbild war noch auf Mutter, Vater, Kind ausgelegt und die Filme der 80er. 😄
Zusammen konnte man sich leichter etwas aufbauen.

Im Umfeld Schule/Freundschaften waren 5-6 Pärchen, 2 davon sind heute noch miteinander verheiratet. 🙂
Mit 14 war dann einer dabei der Schmetterling im Bauch verursacht hat aber ob das Liebe war in einer Zeit wo die Gefühlswelt verrückt spielt. 🤷‍♀️

Wir haben uns gut ergänzt, gemeinsam aufzuwachen hat natürlich verbunden und wir waren 7 Jahre zusammen.
3 Tage danach hab ich einen in der Disco gesehen, da blieb mir der Atem kurz stehen. 😅
Und ich hab das gleiche Schema wieder abgespielt. Hat auch wieder 7 Jahre gehalten.

Im Nachhinein betrachtet:
Ich sehe einen der mich triggert
Nach einer längeren schönen Beziehung entwickeln sich meine Gefühle in etwas familiäres und dann lässt mein sexuelles Intresse nach. 🤷‍♀️
 
"Alles was Mensch braucht, findet dieser in sich selbst." Ich konnte es nicht glauben, habe es belächelt abgetan usw. Nach jahrelanger Bewusstseins-"Arbeit" bin ich überzeugt davon, dass diese Aussage stimmt bzw. für jeden "willigen" Menschen möglich ist. Mensch muss es nur tun. Die Seele wartet darauf, sie dürstet nach Entwicklung und Befreiung.

Der ganze Rest (TV, Social Meidia usw..)sind Ablenkungen, die Mensch davon abhalten zu erkennen wer sie wirklich sind.

Sorry a bissl philosophisch geworden.
 
Ich empfinde es zumindest so!
Jeder will immer mehr und ist unzufrieden mit dem was er hat, es könnten ihn andere ja übertrumpfen.
Fällt mir grad die letzte Zeit wieder auf.

Die Leute haben anderen immer schon vorgespielt, dass ihr Leben perfekt läuft.

Nach außen hin die perfekte Partnerschaft, Schatzi und Mausi, erfolgreich, ein tolles zu Hause, jeder hat sein eigenes Auto,...
Schön normal sein aber etwas besser als die Anderen.
Und zu Hause wenn kein Fremder es mitbekommt, fliegen die Fetzen.

Weil das ja so üblich ist kommt jetzt bald die Zeit zum heiraten, weil die Leute reden ja schon.

Nach einem kurzen bergauf geht's dann aber wieder bergab doch nach außen zeigen wir immer noch das perfekte Paar.

Die Beziehung ist nun an einem Punkt wo es entweder heißt ein Kind zu bekommen oder sich zu trennen.

Ich kenne zig solcher Beziehungen.
Aufgebaut auf einer Beziehung um in die Gesellschaft zu passen.
Denn wenn du nicht in dieses Schema gepasst hast dann hat etwas nicht gestimmt mit dir. 🙄


Ich finde viele Leute heute ehrlicher.
Zb. Ein TikTok Video einer perfekt geschminkten Frau die sich abschminkt und so etwas sagt wie....

Ja Jungs das ist die Realität aber ich weiß ohne diesen Aufwand hätte ich den heutigen Party Abend nicht vollkommen kostenlos erlebt.
Danke für die vielen Telefonnummern aber ich glaube jetzt wo ihr mich wirklich gesehen habt wollt ihr das gar nicht mehr. 😁
 
Die Leute haben anderen immer schon vorgespielt, dass ihr Leben perfekt läuft.

Nach außen hin die perfekte Partnerschaft, Schatzi und Mausi, erfolgreich, ein tolles zu Hause, jeder hat sein eigenes Auto,...
Schön normal sein aber etwas besser als die Anderen.
Und zu Hause wenn kein Fremder es mitbekommt, fliegen die Fetzen.

Weil das ja so üblich ist kommt jetzt bald die Zeit zum heiraten, weil die Leute reden ja schon.

Nach einem kurzen bergauf geht's dann aber wieder bergab doch nach außen zeigen wir immer noch das perfekte Paar.

Die Beziehung ist nun an einem Punkt wo es entweder heißt ein Kind zu bekommen oder sich zu trennen.

Ich kenne zig solcher Beziehungen.
Aufgebaut auf einer Beziehung um in die Gesellschaft zu passen.
Denn wenn du nicht in dieses Schema gepasst hast dann hat etwas nicht gestimmt mit dir. 🙄


Ich finde viele Leute heute ehrlicher.
Zb. Ein TikTok Video einer perfekt geschminkten Frau die sich abschminkt und so etwas sagt wie....

Ja Jungs das ist die Realität aber ich weiß ohne diesen Aufwand hätte ich den heutigen Party Abend nicht vollkommen kostenlos erlebt.
Danke für die vielen Telefonnummern aber ich glaube jetzt wo ihr mich wirklich gesehen habt wollt ihr das gar nicht mehr. 😁
Da hast du schon Recht,das gab es immer!

Ich bin halt führ ehrlich,wenn es wie Scheisse aussieht,wie Scheisse riecht.......
ja dann ist es Scheisse.
 
Wohl aber, weil ich meine, dass viele Menschen damit etwas zu benennen versuchen, das eigentlich im falschen Gewand daherkommt. Auch die Variante "Ich habe noch nie jemanden wirklich geliebt", meist mit Betonung auf wirklich, begegnet mir immer wieder einmal.

...So sehr es einerseits oft explizit nur um Sex geht, so sehr prägen uns andererseits vermutlich überhöhte Romantik-Ideale, die insbesondere über die Medien transportiert und verbreitet werden....

... Ist es überhaupt Liebe oder Verliebtheit, wenn ich es im Moment nicht ganz bewusst empfinden kann?

Was sind eure Gedanken dazu?
Ach, wann liebt man denn jemandem wirklich? Also Deiner Meinung nach?
Ich denke schon, jemandem mal WIRKLICH geliebt zu haben. Aber ob ich mir damals im Moment dem auch so bewust gewesen war? Gute Frage, jetzt wo du es so schreibst.... ACH ja, es war nicht bloß NUR der körperliche Part damals dabei....

Im übrigen macht uns auch unsere Ausdrucksweise es bisweilen schwierig: Wenn man einen Menschen liebt, hat man eventuell doch bloß nur Sex mit ihm gehabt. Somit erklährt sich eventuell mancher "Problem" mit der wirklichen LIEBE. Eben Liebe oder doch nur der öde SEX :hmm:
 
Jeder will immer mehr und ist unzufrieden
Das ist einer der Grundbausteine jeglichen Fortschritts und ist tief un unserem Wesen verankert.
es könnten ihn andere ja übertrumpfen.
Auch das ein alter Hut, größeres Schwert, Haus, Schloss.
Fällt mir grad die letzte Zeit wieder auf.
Ja, das kommt bei mir auch in Wellen. Ich würde mich selbst allerdings durchaus als Teil davon sehen. Auch ich erwische mich manchmal beim Sudern, dabei geht's mir so gut.
 
Ein ähnlicher Mechanismus zeigt sich meines Erachtens beim Pornokonsum.
Schön wäre das.
Es finden neurologische Veränderungen statt (kann man sich gerne ansehen), da ist der Spaß zu Ende.
Für eine zwischenmenschliche sexuelle Beziehung nicht mehr tauglich.
Frag mich oft wann die Menscheit so unzufrieden geworden ist?
Hmmhhh, die Zeit des Wirtschaftswachstums, des schaffen von Wohlstand, eine solide soziale Matte, sichere Pensionen und Pensionsalter u.s.w.
Wie Kinder auf dem Planeten - der berühmte Hausverstand, die Eigenverantwortung ein moralischer Kompass? Überbewertet und vergessen.

"Ich, das einzigartige Individuum ist da - Welt zeige was Du mir zu bieten hast und ich nehme dann das Beste vom Buffett."
"Ich habe Anspruch auf ein Leben, wie es im Fernsehen, auf YoutTube gezeigt wird."

Aufgebaut auf einer Beziehung um in die Gesellschaft zu passen.
Sehe ich absolut nicht mehr so.
Wenn man niemanden zur Last fällt, niemanden belästigt, weiß wo man ist und was man dort tut, sich selbst treu ist und integer gegenüber anderen, kann man wirklich tun was und wie man will.

Wo ich bei Dir bin allerdings.
Es wird Zeit, dass Leute aufhören schön zu malen, sondern über die Probleme, die jeder hat und die es überall gibt zu sprechen.
Es würde vielen Mut machen zu hören, dass andere auch oft strampeln müssen um ihre Ziele zu erreichen und gleichzeitig nicht vom Kurs abkommen wollen.

Ich sehe das nicht so negativ.
Im Umfeld habe ich auch nicht die Trennungen von denen hier geschrieben wird, kenne niemand der über böse Ex und Alimente spricht ohne weder das Geschlecht, noch das Alter, kein Wort über sein Kind zu sagen.
Ich finde viele Leute heute ehrlicher.
Zb. Ein TikTok Video einer perfekt geschminkten Frau die sich abschminkt und so etwas sagt wie....
Für ihr Leben aber auch irrelevant, ob das auf TikTok jemand toll findet.
Trends - zuerst Farbe rauf - jetzt Farbe runter - die Stars haben es vorgehüpft - es ist noch immer hohl in der Xten Widerspiegelung.
Auch ich erwische mich manchmal beim Sudern, dabei geht's mir so gut.
Auch wenn Sudern und Tratsch in der realen Welt statt findet (hier wirklich negativ zum Selbstzweck mitunter - Selbstbestätigung, PN u.s.w.), so hat das durchaus Sinn. Es verbindet Menschen real im Gespräch, geht dann eh in die nächste Ebene - gemeinsam etwas erlebt zu haben, ob negative oder positive Erlebnisse, gleichermaßen Unrecht oder Recht zu empfinden, anhand von Beispielen macht eine emotionale Brücke. Das macht aus ob man sagt, die Chemie stimmt.
 
Da hast du schon Recht,das gab es immer!

Ich bin halt führ ehrlich,wenn es wie Scheisse aussieht,wie Scheisse riecht.......
ja dann ist es Scheisse.

Ja aber das muss nicht unbedingt was schlechtes sein. Viele möchten genau das und freuen sich über Scheisse. ☺️

Man muss es sich nur eingestehen und drauf pfeifen was andere darüber sagen.
90% antworten so wie es die Gesellschaft vorsieht, mit Ablehnung und buhh Rufen weil das was perverses ist und man keinesfalls mit einem Perversen in Verbindung gebracht werden will.

Oft sind das genau die, die nach der devoten 3loch Schl...e in den Kontaktanzeigen suchen.
Die sie am besten ohne Gummi fi..en können aber ihre Frau zu Hause nix davon weiß.

Puh genug über Klischees nachgedacht 😅😆

Leben und leben lassen klingt zwar wundervoll aber die Realität zeigt leider, dass Ehrlichkeit und Sicherheit oft nicht zusammen passen.
 
Aber viele, die behaupten, (noch) nie geliebt zu haben, werden Liebe empfunden haben, es eventuell auch im Moment tun, es aber anders labeln, es vielleicht aus Angst (und zum Schutz) verleugnen, oder es womöglich nicht an die Oberfläche holen können, weil Niedergeschlagenheit oder Depression sich wie eine Decke darüber ausbreiten. Oder, oder, oder.
Ich denke viele dieser Menschen sind aus den verschiedensten Gründen einfach bindungsunfähig und mauern.
 
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