Frage: Schmerzgrenze(n) - u. Kontrollverlust

Mitglied #174013

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Hallo - ich hab jetzt mal eine Frage.. (ich kenn mich auf dem gebiet garnicht aus)

aber wie schaut eigntlich die rechtliche Situation aus, wenn sich jemand absichtlich und bei vollem Bewusstsein fesseln lassen will und sich (und damit auch sein Leben) völlig und ganz einer (teilweise ganz) fremden Person abgibt.
Die Person die den oder diejenigen fesselt - woher erkennt man, dass der gefesselte (wenn er/sie z.B. einen Knebel im Mund hat oder komplett bewegungsunfähig ist) dass einem das nicht mehr gefällt bzw. zu große Schmerzen sind die u.a. auch zur Bewusstlosigkeit führen können.
Ich denke mir, dass zB. ErsteHilfe Maßnahmen bei solchen leuten auch nicht sofort zur Anwendung kommen können, weil wenn diese mit einigen kilometern Seil eingespannt sind oder so... wie soll man da z.B. erste Hilfe leisten?

Ich hab mal vor einiger Zeit irgendwo gelesen - dass ein Mann sich bei einer Domina in Latexkleidung gezwängt hat und dann nach und nach versucht hat sich zu wehren und die domina das nur als ansporn gesehen hat weiterzumachen... und er ist danach an einem allergischen Schock gestorben...

Wie sieht die Rechtslage in solchen Sachen aus?
Muss man da vor jeder "session" einen Vertrag abschließen, dass man als Person, die jemand fesselt - nichts dafür kann, wenn die grenzen des erträglichen überschritten werden?
 
Muss man da vor jeder "session" einen Vertrag abschließen, dass man als Person, die jemand fesselt - nichts dafür kann, wenn die grenzen des erträglichen überschritten werden?

Solche Verträge sind sittenwidrig, sind also Null und nichtig.
In Österreich ist alles außer leichter Körperverletzung strafbar, weil nur die Einwilligungsfähig ist. Und das ist gut so.
In Deutschland gibts im Moment unterschiedliche Judikatur, wird sich wohl in der nächsten Zeit eine Linie herauskristallisieren.
 
Du dafür gibts Safewörter etc, damit man dem gegenüber wie auch immer mitteilen kann wann die Grenze des erträglichen erreicht ist.
So ein Vertrag bring nichts wie Rubberinchen geschrieben hat.
Deshalb auch da nicht auf den gesunden menschenverstand verzichten und trauschauwem,
wobei ich ja inzwischen gelernt habe, das das hier Hausverstand heißt
 
Deswegen ist es besonders wichtig VORHER über Dinge zu sprechen die man beachten sollte (Allergien, Probleme mit Rücken, Knien,...)
Ein Safewort oder eben ein entsprechendes Zeichen falls geknebelt, ist hilfreich. Wobei den größten Beitrag zu deiner eigenen Sicherheit kannst du mit der Wahl der richtigen (einer vernüftigen) Domina leisten. Zugegebenermaßen ist das nicht ganz leicht. Eine hübsche Homepage kann sich mittlerweile jeder basteln, aber im persönlichen Gespräch sollte man doch zum mindest ansatzweise erkennen können ob es vernünftig ist sich in die Hände dieser Person zu begeben.
 
Wobei den größten Beitrag zu deiner eigenen Sicherheit kannst du mit der Wahl der richtigen (einer vernüftigen) Domina leisten.

Zu einer vernünftigen Beziehung gehören schon noch zwei, die sich gegenseitig "wählen"; und je besser man sich kennengelernt hat, umso geringer ist die Gefahr, daß bei einer Session etwas daneben läuft ...
 
sowas geht nur mit grossem vertrauen und safewort bzw safezeichen! ich lasse zb bondage nur zu wenn ich die dame kenne.
 
Grüß Euch,

ich versuche mal, Deine Fragen/Bedenken so gut wie möglich zu beantworten.

Wie schon richtig gesagt wurde, sind solche Verträge bestenfalls dafür da, sie als Notration am WC zu verwenden, sollte das Papier ausgehen.

Aber viel wichtiger als Papier und Vertrag ist meiner Meinung jedoch, Konversation und Vertrauen.
Auch wenn Rubberinchen es so nett zu bechreiben versucht, ist das halt bestenfalls in einer Partnerschaft so möglich.
Nur was ist mit OneNightStands oder Besuchen in Studios/bei Dominas, ...

Zu einer vernünftigen Beziehung gehören schon noch zwei, die sich gegenseitig "wählen"; und je besser man sich kennengelernt hat, umso geringer ist die Gefahr, daß bei einer Session etwas daneben läuft ...

Wenn wir das Beispiel Profidomina hernehmen.
Wenn ich z.B. im Studio einen Besucher habe, der mir nicht sympatisch ist, der mir nicht zusagt, lehne ich eine Session ab.
Das ist aber nicht bei allen Studio so. Somit ist das Wählen bestenfalls einseitig.

Daher kann der Punkt höchstens auf eine Partnerschaft zutreffen.
OneNightStands und Dominabesuche lassen wir mal außen vor.

Wenn ich mit Menschen spiele (egal ob privat oder im Studio), dann wünsche ich mir natürlich, dass auch der/die Sub eine gewisse Verantwortung übernimmt.
Aber verlassen darf ich mich drauf nicht. Das kann ich in meiner Beziehung erwarten, aber nicht von Menschen, die ich einmal nicht kenne und die auch oft ihre eigenen Grenzen und ihren Körper nicht kennen oder überschätzen.

Hier ist die Erfahrung des Aktiven gefragt.
Ich kann mich somit bei mir nicht vertrauten und bekannten Spielpartnern verlassen.

Ich z.B. verwende selten Codewörter. Außer mir ein(e) nicht bekannte(r) Spielpartner(in) fühlt sich sicherer damit, weil ich der Meinung bin, man kann dies artikulieren.
Aber nicht mit Aussagen - "biite Herrin, nein" - sondern völlig nüchtern und normal sagend - "es ist zuviel".
Damit bin ich bis dato gut gefahren. In den meisten Fällen war es gar nicht nötig, weil ich mich auf den Menschen sehr einlasse und sehe, was geht und was nicht.
Aber darauf darf man sich nicht verlassen, wenn man den Menschen nicht kennt.

Codewörter sind eine gute Wahl, weil sie unmißverständlich sagen, dass es zuviel ist.

Erste Hilfekurse wären ratsam.
Für jeden Menschen - egal ob SMler oder nicht.

Was ist, wenn ein Problem auftritt, wenn der/diejenige gefesselt ist. Was ist wenn der/diejenige geknebelt ist - dann mache ich mir unmißverständliche Zeichen für Notfälle aus.
Ich kann nur von mir sprechen. Ich habe immer das Werkzeug griffbereit, um die Fesseln in Kürze aufzumachen, um bei einem eintretenden Notfall (kann immer und jedem passieren) sofort reagieren zu können.

Muss man da vor jeder "session" einen Vertrag abschließen, dass man als Person, die jemand fesselt - nichts dafür kann, wenn die grenzen des erträglichen überschritten werden?

Wie bereits mehrmals gesagt - Vertrag ist nicht gültig.
Der Sub hat meiner Meinung nach eben auch die Verantwortung, in Problemfällen (eingeschlafene Hand, schwindlig, Probleme mit Atmung, Probleme mit Psyche, ...) Bescheid zu sagen. Verlassen darf ich mich jedoch nicht.
Ebenso hat der Aktive die Verantwortung, sich um den ihm anvertrauten Menschen so gut als möglich, zu kümmern.

Lieben Gruß,
Katarina

 
meiner meinung nach ist das wichtigste, dass ein vertrautes verhältnis zwischen der aktiven und passiven person besteht. als aktiv beteiliger trägt man immerhin auch die verantwortung. kennt man die person nicht gut, is es sehr schwer einzuschätzen wenn der punkt erreicht ist ab dem man zu weit geht. wir haben auch mit einem codewort angefangen - haben dies jedoch mit der zeit weggelassen. für mich steigert das das lustgefühl um ein vielfaches. kann jedoch sicher sehr gefährlich werden, wenn man sein gegenüber nicht gut kennt, bzw. wenn man im vorfeld nicht genau über vorlieben, tabus, usw. gesprochen hat
codewort kann ich also nur empfehlen!

zum thema kontrollverlust muss ich sagen, das aufzuhören wenn es nötig ist (zumindest für mann) sehr schwer sein kann. also immer im hinterkopf behalten, dass man die verantwortung trägt.
 
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