Abtreibung auf Krankenschein ?

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Die ehemalige Ministerin Dohnal fordert, dass Abtreibung entkriminalisiert, also als normale medizinische Leistung angesehen werde und somit auf Krankenschein erhältlich sein solle.

Hier ein Auszug aus dem Standard-Artikel:
Schwangerschaftsabbruch gelte nach wie vor als Verbrechen, das nur unter bestimmten Bedingungen straffrei sei, kritisierte Monika Vana, nicht amtsführende Stadträtin und Frauensprecherin der Grünen in Wien. Stattdessen müsse dieser endlich zu einer normalen, medizinischen Leistung werden, die - wie in vielen anderen europäischen Ländern - von den Krankenkassen bezahlt werden solle. In Wien sei Abtreibung de facto privatisiert, da es bis auf die Semmelweißklinik in den öffentlichen Spitälern kein ausreichendes Angebot gebe.

Laut Christian Fiala, Leiter des Gynmed-Ambulatoriums, zählt Österreich mit 30.000 bis 40.000 Abbrüchen jährlich zu den Spitzenreitern Europas. Schuld daran sei unter anderem, dass Verhütungsmittel hierzulande nicht auf Krankenschein zu bekommen seien, verwies der Mediziner auf die kürzliche Debatte über die rezeptfreie Abgabe der "Pille danach". Außerdem sei die Sexualerziehung mangelhaft, begleitende Maßnahmen fehlten: "Kondomautomaten in Schulen aufzustellen ist momentan politisch nicht einmal diskutierbar."

Hier der Link zum Artikel:
http://diestandard.at/1263705914444...-fordert-Entkriminalisierung-von-Abtreibungen

Was hält Ihr davon ?

Die SuFu war wieder einmal nicht ergiebig.
 
Bin zwiegespalten..

Meine Haupt"sorge" - Mädels und Frauen, die der Meinung sind, eine Abtreibung kommt im Endeffekt billiger aus dauerhafte Verhütung mit Pille usw (is nicht wirklich billig in Ö..). Ich befürchte, dass eine Abtreibung dann eher auf die leichte Schulter genommen wird von manchen..

Auf der anderen Seite - was spricht eigentlich dagegen? Wer sich seine (auch seelische) Gesundheit ruinieren will und sich nicht darum schert, der kann das auch ohne Abtreibung auf Rezept.
Ich frage mich, ob eine nennenswerte Zahl von Kindstötungen verhindert werden könnte, wenn der ungeliebte Nachwuchs schon vor der Geburt mehr oder weniger gratis "entsorgt" wird.
Gibt es nicht auch heute schon Möglichkeiten, dass die Kosten einer Abtreibung übernommen werden, wenn man (frau) echt kein Geld hat?

Was ich schon wichtig finde - das Pflicht-Beratungsgespräch, das aktuell geführt werden muss, und die paar Tage Bedenkzeit, die man zu nehmen gezwungen wird.

Es kommt halt auch immer drauf an, warum abgetrieben wird.
Wäre die Schwangerschaft für die Mutter untragbar (weil gesundheitsgefährdend) oder eine enorme Belastung (schwere Behinderung des Ungeborenen), sollte es selbstverständlich die Möglichkeit geben, abzutreiben, ohne große Kosten und ganz besonders ohne stigmatisierung.
Entsteht ein Kind aufgrund von Verhütungsfaulheit, find ichs eigentlich nicht so toll, wenn frau "einfach mal so" abtreiben kann. Aber immer noch besser, als das ungewünschte Kind, das ungeliebt aufwächst..


Ich weiß nicht. Ich bin nicht dagegen. Aber auch nicht wirklich dafür.. :hmm:
 
Die Entkriminalisierung finde ich ok, aber was bitte können die anderen Beitragszahler dafür, wenn jemand zu dumm zum verhüten ist?
 
Die Entkriminalisierung finde ich ok, aber was bitte können die anderen Beitragszahler dafür, wenn jemand zu dumm zum verhüten ist?

DAS ist mitunter die blödeste Aussage des Jahrhunderts!!!!:evil:

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass dies endlich mal ein Schritt in die richtige Richtung und in Sachen "Selbstbestimmung der Frau" ist.
 
Die Entkriminalisierung finde ich ok, aber was bitte können die anderen Beitragszahler dafür, wenn jemand zu dumm zum verhüten ist?

:hmm: na ja uu gibt es ein vergewaltigungsopfer .....:hmm:

:hmm: oder gerissene gummis :hmm:

:hmm: oder....oder...oder :hmm:

ich meine wenn es eine medizinische indikation gibt sollte es gar kein thema sein - ebenso bei oben erwähntem "kriminalfall" und ähnlichem

Meine Haupt"sorge" - Mädels und Frauen, die der Meinung sind, eine Abtreibung kommt im Endeffekt billiger aus dauerhafte Verhütung mit Pille usw (is nicht wirklich billig in Ö..). Ich befürchte, dass eine Abtreibung dann eher auf die leichte Schulter genommen wird von manchen..

:hmm: ich will gar nicht so weit gehen und behaupten dass es solche menschen/frauen nicht gibt :hmm:

:daumen: aber meine erfahrung mit dieser thematik und den davon betroffenen war ausnahmslos die dass sehr behutsam und verantwortungsbewusst und in keinster weise leichtfertig damit umgegangenn worden ist :daumen:
 
Es kommt halt auch, wie schon geschrieben, darauf an, WARUM Frau schwanger ist und abbrechen muss.

Ne Abtreibung halte ich keinesfalls für eine ausreichende Alternative zu Verhütung.. Und ich bin auch nicht begeistert, dass ich evtl auch solche Fälle später indirekt mitfinanzieren darf, aber
- wenn wir schon beim Geld sind -
was ist dann mit der Krebstherapie bei Rauchern, mit der Behandlung von Diabetes durch Übergewicht, mit aufwändigen Operationen, die aufgrund einer Fahrlässigkeit passiert sind (Unfall etc)..
das wären die logischen Schlussfolgerungen.

Beschwerst du dich da auch noch?
(Ich mein, es is dein gutes Recht, auch darüber die gleiche Meinung zu haben, mich würds nur interessieren.)


Ich jedenfalls wäre froh, wenn eine (und sei es auch nur aus meiner Sicht) notwendige medizinische Behandlung bei mir selbst nicht an den Kosten scheitert - auch, wenn ich selbst (mit)verantwortlich bin.

Menschen machen Fehler, so sind sie.. ;)
 

:daumen: aber meine erfahrung mit dieser thematik und den davon betroffenen war ausnahmslos die dass sehr behutsam und verantwortungsbewusst und in keinster weise leichtfertig damit umgegangenn worden ist :daumen:

So sollte es auch sein - ich hab leider schon einige Gegenbeispiele kennen gelernt ;)
So ala.. "die Pille ist ungesund, die nehm ich nicht. Ich rechne jetzt nur mit Kalender [anm: NICHT mit nfp]. Hoppla, ich bin schwanger. Na gut, dann halt abtreiben. Ne, Pille mag ich nicht, Spirale usw auch nicht, ich will keine Fremdkörper in mirund Kondome sind doof. Hupsi, schon wieder schwanger. Naja, war ja letztes Mal auch halb so dramatisch, die Abtreibung.."
Sind sicher Ausnahmen - aber trotzdem schockierend.
 

:hmm: na ja uu gibt es ein vergewaltigungsopfer .....:hmm:
In dem Fall sehe ich es ein.


:hmm: oder gerissene gummis :hmm:
In dem nicht, da bekannt sein dürfte dass Kondome keinen 100%igen Schutz bieten.

Sicher sollte auch Menschen die es sich nicht leisten könnten geholfen werden, aber nicht generell jeden. Noch machen sich bestimmt viele Gedanken darüber und nehmen diese Entscheidung nicht auf die leichte Schulter, aber gerade deswegen sträube ich mich auch gegen den Ausdruck "normaler medizinischer Eingriff" - darunter versteh´ ich eine Blinddarmoperation oder entfernte Mandeln.

(...)
- wenn wir schon beim Geld sind -
was ist dann mit der Krebstherapie bei Rauchern, mit der Behandlung von Diabetes durch Übergewicht, mit aufwändigen Operationen, die aufgrund einer Fahrlässigkeit passiert sind (Unfall etc)..
das wären die logischen Schlussfolgerungen.

Beschwerst du dich da auch noch?

Du wirst mir aber verzeihen, wenn ich mich auf deinen Vergleich zwischen an Menschenleben und Krebs nicht einlasse? Und wenn net - 8-)
 
lebst du eh enthaltsam?

Na, aber mir ist auch bekannt wie Kinder entstehen und dass ich die Konsequenzen (mit-)tragen würde (wie auch immer die aussehen). Womit ich nicht sagen will dass es Frauen da nicht schwerer haben.
 
In dem nicht, da bekannt sein dürfte dass Kondome keinen 100%igen Schutz bieten.
Ja und was sollns dann machen? 100%igen Schutz hast bei Enthaltsamkeit - sonst NIRGENDS.

Du wirst mir aber verzeihen, wenn ich mich auf deinen Vergleich zwischen an Menschenleben und Krebs nicht einlasse? Und wenn net - 8-)
Das sei dein gutes Recht - ich vergleiche aber hier nicht eine Schwangerschaft mit Lungenkrebs.
Mir gings darum, ab wann DU bereit wärst, eine durch Selbstverschulden notwendig gemachte medizinische Behandlung eines deiner Mitmenschen mitzufinanzieren 8-)
 
Ich finde, das ist an und für sich keine schlechte Idee - wie schon erwähnt wurde, Menschen machen Fehler, davor ist niemand gefeit.

Aber ich finde auch, wenn, dann sollte man nicht nur Abtreibungen auf Krankenschein einführen, sondern auch die Pille mit Rezept (und damit Rezeptgebühr) zugänglich machen - ich denke, dann würde auch die zahl der Abtreibungen zurückgehen...
 
Ja und was sollns dann machen? 100%igen Schutz hast bei Enthaltsamkeit - sonst NIRGENDS.
Damit leben können oder doppelt und dreifach verhüten wär a Anfang.

Mir gings darum, ab wann DU bereit wärst, eine durch Selbstverschulden notwendig gemachte medizinische Behandlung eines deiner Mitmenschen mitzufinanzieren 8-)

Das spielt keine Rolle, da es keine medizinisch notwendige Behandlung ist. Deine Vergleiche hinken nun mal.
 
Naja, war ja letztes Mal auch halb so dramatisch, die Abtreibung.."
Sind sicher Ausnahmen - aber trotzdem schockierend.
"Mein Freund mag ihn aber nicht rausziehen wenn es am schönsten für ihn ist".
"Entweder nimmt mein Mann Kondome oder er zahlt mir alle paar Monate eine Abtreibung.
Das sind Gründe von zwei Frauen, für die eher Verhütung problematischer ist als eine Abtreibung.
Und weil ich glaube, dass solche Fälle gar nicht so selten vorkommen, tendiere ich eher gegen die Abtreibung auf Krankenschein (ausgenommen sind Vergewaltigungsopfer).

Habe gerade gegoogelt wieviel eine Abtreibung kostet. 500 Euro finde ich jetzt für einen Schwangerschaftsabbruch nicht so erschwinglich, das werden sich auch die meisten leisten "können". Klar gibt es immer Ausnahmen, aber im Großen und Ganzen denke ich, dass es in Österreich im Rahmen des Möglichen ist.

Keine Ahnung, aber bei so vielen preisgünstigen Verhütungsmöglichkeiten erscheint mir dieser Schritt nicht sehr sinnvoll. 30.000 bis 40.000 Schwangerschaftsabbrüche jährlich werden sicherlich keine unverschuldeten Pannen sein. Ich denke (mehr) Aufklärungsunterricht u.a. auch über korrekte Verhütung, würde mehr bringen.
 
Wenn man bedenkt, wie viele Menschen in Österreich unter der Armutsgrenze von derzeit knapp 800 Euro leben, finde ich 500 Euro nicht erschwinglich...
 
Wenn man bedenkt, wie viele Menschen in Österreich unter der Armutsgrenze von derzeit knapp 800 Euro leben, finde ich 500 Euro nicht erschwinglich...

stimmt.

deshalb finde ich auch man sollte es einkommensabhängig machen, zugleich aber auch vermehrt aufklären und die Pille uÄ günstiger machen! (zB auf rezeptgebühr)

weiters sollte man mehr aufklären. ich dachte immer des sei heutzutage eh nimmer nötig, steht doch alles i-wo im netz, aber bei manchen fragen die hier im gesundheitsforum gestellt werden, schrillen bei mir die alarmglocken!!

Bei vergewaltigungsopfern sollten die kosten gänzlich übernommen werden!
 
DAS ist mitunter die blödeste Aussage des Jahrhunderts!!!!:evil:

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass dies endlich mal ein Schritt in die richtige Richtung und in Sachen "Selbstbestimmung der Frau" ist.
Naja, ein Born von Weisheit ist diese Aussage aber auch ned gerade. :roll:

Was hat das mit Selbstbestimmung der Frau zu tun? Da geht es ned um Selbstbestimmung, sondern um's Kosten einsparen. Auf deutsch: wenn ich schwanger werde, lasse ich abtreiben, und zahlen sollen's die anderen.

Wirkliche Emanzipation und Selbstbestimmung würde in meinen Augen bedeuten, mich als Frau auch in Sachen der Empfängnisverhütung nicht von einem Mann abhängig zu machen.
 
Bei vergewaltigungsopfern sollten die kosten gänzlich übernommen werden!

vergewaltigung ist uu. eine indikation für schwangerschaftsabbruch auf krankenschein.
ebenso infauste sozialprognose. (uu. drogenabusus etc.)

Die Magistratsabteilung 40 - Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht übernimmt die Kosten für den ersten Schwangerschaftsabbruch von Frauen, die sozial schechtgestellt sind (quelle: wien-konkret)

ansonsten beim kav 319 takken.

wien lässt die seinen net im stich, man muss nur wissen, wohin sich wenden in der not.;)

ich wünschs trotzdem niemenden so eine entscheidung treffen zu müssen, da spielen sich tragödien ab.
 
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