Schön, daß in den Beiträgen schon so viele Nägel auf den Kopf getroffen wurden.
Klar gibt es für solche Entwicklungen nicht einen, sondern verschiedene Gründe. Da geht es nie für oder gegen Amerikaner, sondern um eine Weltmacht und ihre Lügen und ihren brutalen Machthunger, egal ob mit Putsch, Krieg oder über Börsen und Weltbank.
Nur: Unser positives USA-Bild war ja auch schlicht eine triviale Verzerrung aus Nachkriegsbewunderung und Proaganda aus der Zeit des "Kalten Krieges". Da war man einst gleich als "Kummerl" und Sowjetfan abgestempelt, wenn man gegen die USA und ihre Politik war.
Sieh nur
Vietnamkrieg: Der war genauso auf einer Lüge und falschen Informationen aufgebaut. Tatsächlich war er eine Abfolge von Kriegsverbrechen (agent orange und Napalm nur als zwei grauenhafte Beispiele).
Die Bewunderung
Kennedys war ja auch auf jeder Menge PR-Schmäh aufgebaut, so wie die Darstellung der redlichen US Soldaten im Kampf um die Freiheit für die Welt in den
Hollywoodfilmen.
Ich bin ja auch mit so einem ultrapositiven USA Bild aufgewachsen.
Aber ehrlich, irgendwann beginnen eben manche zu denken. Informationen gibt es doch mehr als genug.
Die USA sind ein Staat, begründet auf christlich
puretanischen Grundsätzen. Und daran hat sich grundsätzlich nichts wesentliches geändert. Ihre Geschichte beginnt mit einem grausamen Völkermord, dem
Genozid der Indianer. Und ihr erster Reichtum fußt auf
Skavenleid und Sklavenblut. Und es ist heute noch wahrlich kein Geschenk ein Schwarzer zu sein, selbst wenn da einige wenige Erfolg haben ("Du hast wohl Geld, aber bleibst ein Nigger", sagte Miles Davis einmal recht treffend in einem Interview).
Wie gesagt, mich wundert es nicht wirklich. Die typischen Durchschnittsamerikaner sind bornierte sehr mangelhaft gebildetet Kleinstadtbewohner. Da ist kein Vorurteil meinerseits, sondern sagte ein prominenter Amerikaner, Prof. Paul Samuelson (ganz nebenbei Nobelpreisträger für Ökonomie).
Und die
Bildung ist auch eines der fatalen Probleme. Die breite Bevölkerung hat nicht eine der bewunderten Eliteuniversitäten absolviert, sondern ein verelendetes Schulsystem. Dazu kommt noch so ein Irrsinn, daß bibelfeste Christen (!) unter Berufung auf ihre demokratischen Bürgerrecht darüber abstimmen, ob etwa Darwis Lehre oder die Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments in Biologie unterrichtet werden darf!
Braucht es da noch wundern, wenn etwa - wie erst kürzlich - ein
Kindergartenmädchen von Bullen (sorry, das sind keine Polizisten!)
in Handschellen gelegt wurde!
Waffen: Der Waffenkult ist wohl Ausdruck einer teils schon ans Paranoide reichenden Penisfixiertheit der Mehrheit der Amerikaner.
Und der neueste Höhepunkt:
Erst schießen, dann denken wird in Jeff Bush's Staat Florida Gesetz !!! Waffengebrauch ist zuläßig, wenn sich jemand nur bedroht fühlt! Das haben sogar schon die amerikanischen Polizisten und Staatsanwälte kritisiert. Aber für die Abgeornetenmehrheit Floridas ist es "ein natürliches Recht"! Wer bitte wählt solche Leute in ein Parlament??? Mehrheiten, nicht einzelne Irre!
Solche Leute müssen doch auch durch viele andere Äußerungen auffallen! Wer denken kann, mag sich doch überlegen, wie da die Mehrheit der Bevölkerung denkt.
Freiheit und Demokratie: Ganz Mittel- und Südamerika könnten die USA mit ihrer Freiheit "beglücken". Ach ja, tun sie ohnehin, indem sie gegen jede einigermaßen demokraktsche Regierung in diesen Staaten sofort einen Putsch inszenieren, Militärs unterstützen und nur die Interessen ihrer Großindustriellen Lobbies und Banken vertreten.
Da muß man schon ganz schön borniert sein, dies nicht wahr zu nehmen. (Hab erst kürzlich mit einem sehr gebildeteten Südamerikaner von der UNO in Wien geplaudert, der bei Gott kein Fidel Castro-Fan ist, sondern Marktwirtschaft will. Nur, "wir haben da keine freien, fairen Marktverhältnisse", sagt er treffend. Warum wohl?
Nein, zu Beurteilung der USA braucht es keiner negativer Vorurteile, sondern nur etwas Verstand, Interesse an Geschichte,Politik und Ökonomie und die Bereitschaft, sich zu informieren.
Und um den nun sicher folgenden Posts mit "Pauschalurteil" und "nicht alle Amerikaner" etc. vorzubeugen, möchte ich betonen, daß ich persönlich einige sehr gute Freunde/Freundinnen hab, die US-Amerikaner sind und auch eine noch viel größere Zahl an wirklich klassen Leuten aus diesem Land kenengelernt habe.
Das ändert nichts an meinem Urteil über die USA.
Sag zum Abschluß: Gutes Thema, @Mike
!
Und eine Reihe weiterer
,
für etliche anschließende Beiträge!
Auch in einem Erotiforum muß es ja nicht immer nur um Schwanzvermessungen, Abspritzfrequenz und Blaslust gehen.
Sex und Erotik ist nicht nur was Individuelles, sonder eben auch etwas sehr Gesellschafts- und Wirtschaftspolitisches.
Da schadet es nicht mal über der kleinen Tellerrand zu sehen.
L.G., A. (der diesmal mögl. Tippfehler nicht ausbessert)