Allerheiligen/Tod

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Der Kürbis ruht, die Maske rastet
Dem Geist geht es gut, die Seele fastet
Auf Gräbern leuchtet Kerzenschein
In den Gesichtern ist es gar oft nass
Nicht nur äußere Kälte dringt durch Mark und Bein
Am Friedhof endet so mancher Spaß
Gedanken kreisen, Vergangenes erwacht
Hände werden gehalten, Ruhestätten werden geschmückt
Innere Unruhe kommt und geht, bei Tag und bei Nacht
Die Stimmung ist bei vielen bedrückt
Doch kommt auch mal ein Lächeln, ein verklärter Blick
Ein Schmunzeln, ein heller Moment
Es wird heller beim Gedanken zurück
an die Menschen, deren Leben man kennt
Das Leben ist endlich, doch ist Endlichkeit echt?
Ist der Tod ein Start, und alles beginnt?
Trennt sich beim letzten Atmen das Gute von Schlecht?
Das alles sind Gedanken, die man am Grab so sinnt.
Schätze das Leben, zeige Respekt.
Es kann dir nicht schaden, wenn dich einst die Erde bedeckt.


Diese Zeilen, aus dem Hirn eines Menschen der nicht "glauben" will, und doch gerne "glauben" würde. Früher, als Kind bis ins junge Erwachsenenalter, da war ich zwar auch kein "Kirchengänger", aber der Glaube zumindest an den "Himmel" und an ein Wiedersehen mit geliebten Menschen war vorhanden.

Die familiären Besuche an diversen Friedhöfen waren vielleicht nicht immer im eigenen Interesse, aber am Friedhof selbst, an den Gräbern, da kam dann doch so etwas wie Ehrfurcht, Wehmut, Beklemmung auf. Aber auch irgendwie immer eine innere Stimmung von Frieden und Sicherheit.

Irgendwann, und ich hab kein genaues Datum oder einen Anlass, kam mir dieser Glaubensaspekt abhanden. Ich denke, zum letzten Mal hab ich wohl im Februar 1997 bei der Beerdigung meiner Großmutter so wirklich an den Himmel gedacht und geglaubt.

Einige wissen ja ( hab ich damals ja in meiner "Dorfleben-Geschichte" offenbart ), dass ich im Juni 2021 im Prinzip an der Grenze "nach drüben" ( wo/was auch immer "drüben" ist, geklopft hatte. Alleine in der Wohnung wäre ich garantiert über diese Grenze gegangen.

In den Minuten ( welche ich natürlich nicht "real" als solche erlebt habe ) bis zum wiedererwachen hab ich absolut NICHTS wahrgenommen. Kein Licht, kein Weg nach irgendwo, keine bekannten Gesichter. irgendwann drang dann eine Stimme durch " Nein, du gehst jetzt nicht", Wieder und wieder sagend.., und diese Stimme "führte" mich dann wieder aus der Dunkelheit. Diese Stimme war aber nicht "Gott", sie war die meiner geliebten Frau. :herzen::herzen::herzen:Außer einer geistigen Dunkelheit war vorher gar nichts vorhanden. Wenn DAS ein "Vorhof" oder vielleicht sogar der "Hauptwohnsitz" im Jenseits war, dann war er noch ausbaufähig.

Und dennoch ( oder auch vielleicht auch grad deswegen )..., die Sehnsucht, wieder daran glauben und darauf hoffen zu können, nach einem letzten Atemzug wieder auf "verlorene" Menschen zu treffen, oder mit noch lebenden und dann eben nicht mehr lebenden Menschen wieder vereint zu sein..., sie ist vorhanden.

Wie kommt man aus dieser ( nein ich will es nicht Krise nennen ) Situation wieder heraus? Wie findet man den Zugang zu etwas, was man bereits in sich hatte, aber aus freien Stücken aufgegeben hat??

Und JA, ich weiß, dieses Thema ist wohl für 99,9 % hier so interessant wie es für mich Peniskäfige sind!!:p:cool::D
 
Seit wir unseren Sohn verloren haben, hat sich bei mir auch etwas getan im Umgang mit dem Tod und das Danach.

Ich glaube grundsätzlich dass wir unser Leben leben und danach nichts kommt. Der Gedanke, dass ich auch falsch liegen könnte ist schon tröstlich, allerdings bin ich irgendwie trotzdem noch sehr in meiner Sichtweise gefestigt.
 
Wie kommt man aus dieser ( nein ich will es nicht Krise nennen ) Situation wieder heraus? Wie findet man den Zugang zu etwas, was man bereits in sich hatte, aber aus freien Stücken aufgegeben hat??

sich mit spiritualität beschäftigen. glaube und spiritualität gehen hand in hand, lass dich von guter entsprechender literatur finden, lass die finger von propheten und deren religionen die dir etwas diktieren wollen, spiritualität und glaube sollen immer ein angebot sein, keine verpflichtung.
 
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