Negative Folgen des Auslebens von sexuellen Fantasien?

T

Gast

(Gelöschter Account)
Ob nun Lilo-Wanders-TV, Witzchen im Bekanntenkreis, Sex-Tips in Zeitschriften, immer mehr freizügige Leute in Strings oder nackt, intimgepierct, und so weiter am Strand: Man kann leicht den Eindruck bekommen, wir leben in einer Gesellschaft, die sich von sinnlosen Tabus befreit hat, und aufgeklärt und sorglos alle Spielarten der Sexualität genießt.

Ganz so simpel ist das aber nicht. Sex berührt unser Innerstes, und damit auch Wunden und Komplexe von früher, die wir ganz tief drin noch mit uns schleppen.
Eine Ex wollte mal mit mir Dirty-Talking und Analverkehr ausprobieren. Nachdem wir das besprochen und ein paar Mal gemacht haben, kam später im Streit hoch, wie sehr sie sich dadurch gedemütigt gefühlt hat.

Eine andere wollte gefesselt werden und Soft-SM probieren. Wir haben das besprochen, wie weit wir gehen wollen, und es gemacht. Mittendrin wollte sie plötzlich schnell losgebunden werden, und danach war für eine Zeit das Klima in den Minusgraden.

Ich bin z.B. kein Swinger, könnte aber schon mich damit anfreunden, Gruppensex ohne Partnertausch zu haben. Auf Swingerwebseiten wird immer gelobt, wie toll sie alle miteinander umgehen, und das alles kann und nichts muß, usw...
Ich glaube aber, dass bei vielen Pärchen nach solchen Experimenten auch gewaltig der Haussegen schief hängt, weil sich doch jemand verletzt, eifersüchtig oder anderweitig schlecht fühlt, obwohl man vorher dachte, damit umgehen zu können. Nur liest man wenig darüber.

Also was meint Ihr?
 
hmm ich denke wenn beide mit etwas einverstanden sind und der andere macht dann einen rückzieher kann man nix dafür wenn sich der andere auf den schlips getreten fühlt, er wurde ja nicht gezwungen.. und genau das sollte man seinem partner vor augen führen.. man hat es ausprobiert es ist schief gegangen aber keiner kann was dafür.. so seh ich das

grüße jolly
 
Hi !

Außerdem kann es ja sein, dass man anfangs von einer Idee/Fantasie irrsinnig begeistert ist. Und wenn dann bei der Umsetzung die Realität zuschlägt, man davon sich distanziert.

Nur wer probiert kann erfahren, obs einem gut tut oder nicht. Aber man muß es gelten lassen, wenn der vorher begeisterte Partne das Handtuch wirft, weil er feststellt, dass das doch nicht die Erfüllung der Fantasie ist.

Auch wenn man sich vorher dem Partner mitgeteilt und die Grenzen abgesteckt hat.

Besser so, als einer übernimmt dem anderen zuliebe die Position des Duldenden und erfährt damit über kurz oder lang ein Beziehungsdesaster.

Garfield
 
Stimmt Jolly,
nur laufen da eben oft auch subtile Psychokisten nebenbei im Hintergrund mit ab, die die Person selber und/oder den Partner, die Partnerin überraschen, und die wenig mit rationaler Ansage, weniger mit rationaler Diskussion zu tun haben. Plötzlich sieht er/sie ihren/seinen Partner in einem anderem Licht, oder irgendwas ist zerbrochen. Etwas was evtl. von früher auch schon angeknackst war.

Auf jeden Fall so einfach wie bei Erika Berger "redet darüber, und alles wird gut" ist es manchmal wohl nicht.
 
Nur wer probiert kann erfahren, obs einem gut tut oder nicht. Aber man muß es gelten lassen, wenn der vorher begeisterte Partne das Handtuch wirft, weil er feststellt, dass das doch nicht die Erfüllung der Fantasie ist.
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Besser so, als einer übernimmt dem anderen zuliebe die Position des Duldenden und erfährt damit über kurz oder lang ein Beziehungsdesaster.

Klaro, das ist die Grundvorausetzung. Nur kann es wohl trotz allem Reden und fair/liebevollen Umgang miteinander trotzdem wegen subtileren Dingen zum Beziehungsdesaster kommen, wenn man als Paar herumexperimentiert... :cry:
 
tja und vor allem beim darüber reden kann man ja möglicherweise auch was verschweigen und glaubt man kann schon damit umgehen und es ist zu peinlich es dem partner zu erzählen - aber wenn dann die sache (was auch immer das jetzt ist) ausgelebt wird dann ist das doch nicht so wie vorher vorgestellt und die stimmung im keller. also ich denke mir, reden kann helfen aber auch langsam weitertasten und intuitiv das richtige machen kann beim sex helfen - sozusagen auf den partner eingehen :quickie: also ich glaube es muß sich alles entwickeln und nichts sollte erzwungen werden.
 
man sollte vielleicht eines nie vergessen: dass die erfüllung einer begierde fast nie an die vorstellung, die man sich vorher von ihr machte, herankommen kann.
sind sie einmal erfüllt und hat man dadurch etwas distanz zu ihnen gewonnen, erscheinen sie oft ziemlich lächerlich und schal.
 
man sollte vielleicht eines nie vergessen: dass die erfüllung einer begierde fast nie an die vorstellung, die man sich vorher von ihr machte, herankommen kann.

Oder umgekehrt, dass man eine Begierde, die vorher auf der inneren Liste auf einem weit, weit hinterem Platz lag, mal ausprobiert, und dass das auf einmal völlig rockt! :D ;)

sind sie einmal erfüllt und hat man dadurch etwas distanz zu ihnen gewonnen, erscheinen sie oft ziemlich lächerlich und schal.

Yup, auch schon passiert... ;)

Aber nochmal zurück zu dem Gruppensex-Thema, welches ich bei meinem Eingangsposting angesprochen habe. Ich meine das Netz ist voll von Sachen über Swingerclubs, Pärchen, die Pärchen suchen, um auch ohne Partnertausch Sex voreinander zu haben.
Nur irritiert mich etwas, dass in dieser Welt alles meistens als eitel Sonnenschein dargestellt wird, wo alles gut läuft.

Ich habe eben einige Erfahrungen gemacht, dass selbst wenn zwei Menschen sich rational, respektvoll und bewußt für ein sexuelles Experiment entscheiden, die Sache auch beziehungsbelastend nach hinten los gehen kann.

Deswegen würde mich z.B. schon mal interessieren, ob hier jemand nähere Erfahrungswerte in Hinblick auf ein bisher nur unter sich sexelndem Pärchen, mit höchsten mal ein paar Spannern in den Dünen, und dann so etwas wie Gruppensex hat.

Klar, jeder Mensch, jedes Paar/Beziehung ist etwas eigenes, aber trotzdem...

Viele Grüße,

t-sun
 
Jede Phantasie, jede Begierde sollte, soweit im legalen Rahmen befindlich, auch einmal ausgelebt werden. Nur die reale Erfahrung derselben kann auch eine vernünftig rationale Bewertung nach sich ziehen. Sei es in Distanzierung oder Verstärkung, die Auseinandersetzung damit ist die Grundlage zu deren Bearbeitung, natürlich immer im Einklang mit dem jeweiligen Partner. Unbearbeitete Wünsche und Begierden führen zu falschen übersteigerten Vorstellungen und münden nicht selten in krankhaften Annäherungen zur sexuellen Erlebniswelt, wie uns z.B. die häufigen Pädophilen-Berichte drastisch vor Augen führen.
 
Jede Phantasie, jede Begierde sollte, soweit im legalen Rahmen befindlich, auch einmal ausgelebt werden. Nur die reale Erfahrung derselben kann auch eine vernünftig rationale Bewertung nach sich ziehen. ....Unbearbeitete Wünsche und Begierden führen zu falschen übersteigerten Vorstellungen und münden nicht selten in krankhaften Annäherungen zur sexuellen Erlebniswelt, wie uns z.B. die häufigen Pädophilen-Berichte drastisch vor Augen führen.

Klaro, das klingt vernünftig und sinnvoll.
Nur ich glaube nicht, dass JEDE Phantasie und Begierde einmal ausgelebt werden soll. Z.B. gibt es ja öfters die vielzitierte Phantasie, einmal "brutal rangenommen" und/oder vergewaltigt zu werden, wobei die Menschen, die solche Fantasien manchmal haben, das natürlich ganz und gar nicht real erleben wollen.

Bestimmte Fantasien können auch bearbeitet werden, indem man für sich selber klarhat, dass es eben auch nur eine sporadische (Wix-) Fantasie ist und bleibt, und mehr nicht, solange es nicht irgendwie belastend wird. Oder man kann es durch eine Art Rollenspiel gemeinsam aufarbeiten, bzw. kanalisieren.
 
Z.B. gibt es ja öfters die vielzitierte Phantasie, einmal "brutal rangenommen" und/oder vergewaltigt zu werden, wobei die Menschen, die solche Fantasien manchmal haben, das natürlich ganz und gar nicht real erleben wollen.

Naja das ist schwer umzusetzen... da kann man ja nur mit dem Partner sprechen ob er das probieren möchte und müßte sich ausmachen das derjenige der mal "brutal" sein will irgendwann überraschend aktiv wird (um nicht zu sagen zuschlägt)... sicher nicht einfach das ganze...
 
Bestimmte Fantasien können auch bearbeitet werden, indem man für sich selber klarhat, dass es eben auch nur eine sporadische (Wix-) Fantasie ist und bleibt,

wie gesagt, es geht natürlich darum, ob es sich um legale oder ilegale Wünsche handelt. Durch phantasievolles Onanieren lässt sich so manche Begierde natürlich temporär befrieden, wird aber die Begierde an sich nicht zum verstummen bringen. Dies bewirkt eher die (ernüchternde) reale Erfahrung.
Bei ilegalen Wünschen ist die temporäre (Selbst)Befriedigung natürlich vorzuziehen. Allerdings befürchte ich, dass mit jeder erneuter Selbstbefriedigung die Hemmschwelle fällt, es vielleicht doch mal real zu versuchen. In diesem Fall wäre die Aufsuchung eines Therapeuten zwingend erforderlich.


Z.B. gibt es ja öfters die vielzitierte Phantasie, einmal "brutal rangenommen" und/oder vergewaltigt zu werden, wobei die Menschen, die solche Fantasien manchmal haben, das natürlich ganz und gar nicht real erleben wollen.


Auch dieses Phänomen ist mir bekannt und hab mit diversen Frauen auch schon darüber gesprochen. Eine meinere früheren Sexpartnerinnen hat diesen Wunsch mit mir auch auf spielerische Weise ausgelebt. Doch Vorsicht, da bedarf es schon einiger Beherrschung für den Mann, die Grenze zwischen Spiel und Wirklichkeit zu achten. Bei meiner zierlichen Statur war das aber kein Problem.

lg
 
.............kam später im Streit hoch, wie sehr sie sich dadurch gedemütigt gefühlt hat.............
................danach war für eine Zeit das Klima in den Minusgraden......

Also, ich find das schon sehr eigenartig. Wenn ich mit einem Partner Sex habe braucht der andere ja nicht eingeschnappt zu sein, vor allem wenn vorher die "Sonderwünsche" abgesprochen worden sind. :fragezeichen:
So eine Partnerschaft hat keine Zukunft.
 
Also, ich find das schon sehr eigenartig. Wenn ich mit einem Partner Sex habe braucht der andere ja nicht eingeschnappt zu sein, vor allem wenn vorher die "Sonderwünsche" abgesprochen worden sind. :fragezeichen:

Genau, rational betrachtet stimmt´s. Nur läuft eben nicht immer alles so ab. :confused:

So eine Partnerschaft hat keine Zukunft.

Exakt so war´s dann auch. Ging nicht mehr lange.
 
Eine Ex wollte mal mit mir Dirty-Talking und Analverkehr ausprobieren. Nachdem wir das besprochen und ein paar Mal gemacht haben, kam später im Streit hoch, wie sehr sie sich dadurch gedemütigt gefühlt hat.

also das ist ja wohl das Blödeste, was man jemanden vorwerfen kann, daß jemand einem dabei geholfen hat, seine eigenen sexuellen Phantasien zu erfüllen......


Eine andere wollte gefesselt werden und Soft-SM probieren. Wir haben das besprochen, wie weit wir gehen wollen, und es gemacht. Mittendrin wollte sie plötzlich schnell losgebunden werden,


ich hoffe, du hast das auch gemacht....

und danach war für eine Zeit das Klima in den Minusgraden.

oder etwa nicht? :mrgreen:

@t-sun: bis jetzt warst du ja eher Erfüllungsgehilfe für die Phantasien deiner Partnerinnen...haben diese auch deine Phantasien erfüllt?
 
Eine andere wollte gefesselt werden und Soft-SM probieren. Wir haben das besprochen, wie weit wir gehen wollen, und es gemacht. Mittendrin wollte sie plötzlich schnell losgebunden werden,


ich hoffe, du hast das auch gemacht....

Natürlich, das ist doch wohl eine Selbstverständlichkeit. Oder sollte es zumindest bei allen Menschen sein... :confused:

@t-sun: bis jetzt warst du ja eher Erfüllungsgehilfe für die Phantasien deiner Partnerinnen...haben diese auch deine Phantasien erfüllt?

So sehe ich das im Nachhinein nicht. Ich habe damit ja nur einen Teil meiner sexuellen Biografie angesprochen, woraus ich für mich keine allgemeinere Bilanz ziehe.
Sicher haben solche und andere Sachen auch mit meine Fantasien und/oder Experimentierwünsche erfüllt. Worauf ich überhaupt gar keine Lust habe, da lasse ich mich auch nicht drauf ein. ;)
 
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