Markgräfin Inna
Ich habe keine Ahnung, wie es Inna mit ihrem derzeitigen Beruf geht, denn sie gibt nicht viel von sich preis. Als ich die von zahlreichen LED Girlanden stimmungsvoll beleuchteten Räumlichkeiten nahe der Stadthalle betrete, ist es ihre ältere Kollegin Karina, die für Konversation und warme Worte zuständig ist. Doch meine Wünsche sind banal. Innere Werte und die Regeln der Höflichkeit vernachlässigend, zeige ich auf die schweigende Inna mit ihrem schönen jungen Körper und frage nach ihrem Namen.
Inna, sagt Karina, und die halbe Stunde mit dem von mir gewünschten Service kommt auf 80€.
Nach der rituellen Reinigung, in der ökonomisch möblierten Kemenate, sprechen wir ein wenig, Inna und ich. Auf Frage kommt Antwort ohne Gegenfrage. Sobald sie nackt ist, möchte sie liegen, nicht stehen, denn so geht es im Puff. Ihr Wuchs ist makellos, ihr Po plastisch und ihre Brüste steinerweichend. Ihre Gesichtszüge sind typisch für das Land aus dem sie fast alle sind, nach all den Jahren kann man fast
anheimelnd dazu sagen.
Ihre Vagina riecht geruchlos und schmeckt jung. Aber lieber als passives Oral hat Inna den aktiven Part. Da kann sie ihre Schönheit wirken lassen, ihr dunkles Haar über meine Lenden fließen lassen und neugierig meinen weinerlichen Blick taxieren, während sie ihre obszöne kleine Zunge über meine Eichel zwirbelt. Sex ist Macht, sagen die Paysex-Intellektuellen.
Und ich will ein bisschen Macht zurück. Ich will Inna unter mir. Ich will drängen und dringen, Tempo und Rhythmus vorgeben, und ihre zarten Handgelenke dabei fixieren. Doch lange währt es nicht. Kraft und Atem versagen mir, und ich muss mich auf den Rücken legen. Alle Macht bei Inna. Leider gelingt es Inna nicht, ihre Macht zu ihrem Vorteil zu nützen. Wo andere mich in einer Minute beendigen können, verlängert Inna ihre Arbeit durch Bewegungsarmut und eine Art instinktive Sperrhaltung, sodass es sich in ihr unvollkommen anfühlt und der Kontrollverlust ausbleibt. Nun muss sie mich manuell befriedigen.
Wo ist nun die Macht? Bei ihr, die meine Erregung kontrolliert, oder bei mir, der sich an ihr - und dem erheblichen Altersunterschied - ergötzt? Beim Geldgeber oder beim Geldnehmer? Eine Ambivalenz, die ich nicht auflöse, sondern zu meiner Erregung nütze. Mit zarter Regelmäßigkeit pumpt ihre Mädchenhand an meinem Phallus, bis ich mich wimmernd auf meiner Bauchdecke ergieße. Bis zum letzten Tropfen melkt sie mein Ego, stolz auf ihr handwerkliches Geschick. Ausgelaugt sage ich ihr, wie hübsch ich sie finde, das kommt mir leicht über die Lippen, denn es ist keine Höflichkeitslüge. Ein wenig lächelt Inna, aber das war es dann schon.
Bye bye, sagt sie eher beiläufig beim Abschied. Ihre Kollegin Karina hält mir die Tür auf und lächelt verbindlich. Ich beschließe, dass ich sie gern habe. Beide.