Aufmachen und sich verletzlich/ verletzt zeigen

B

Gast

(Gelöschter Account)
Bei mir ist es immer so ein Knackpunkt. Wieweit aufmachen wieweit seine eigene verletzlichkeit zeigen. Was vergebe ich mir? Mehr, wenn ich meine wunden zeige, oder mehr wenn ich zu mache. In Beziehungen zu Männern komme ich immer wieder an den Punkt. Bei meinen Freundinnen wird fast alles besprochen, doch beim anderen Geschlecht ?? Da ist es für mich oft schwer nach dem Gespräch das Gefühl zu haben auch so wie es gemeint war verstanden worden zu sein. Wenn dann zwei gefühls- Legastheniker zusammen komme. Wird es noch schwieriger. Wie geht es euch damit? Ab wann macht ihr auf? Erlebe es als Frau immer wieder dass mir die wildesten Geschichten vorbehaltlos erzählt werden, sind auch gut verwahrt...aber ob ich das so kann? Hmmm
 
Ich bin ein Gefühlsmensch, sprich, trage mein Herz oft auf der Zunge! Ich erzähle zwar lange nicht jedem alles! Aber meine Gefühle kann ich schlecht verbergen!
Das find ich einerseits gut, das bin halt ich! Aber es macht auch verletzlich und leicht angreifbar! Und es gibt leider Gottes genug Menschen, die das eben auch ausnutzen, einen dann eben nicht gerade respektvoll behandeln, sondern sich noch drüber lustig machen und noch nachtreten, selbst wenn man eh schon am Boden ist!
Habe mir auch schon oft die Frage gestellt, ob es besser wäre, sich nicht so offen zu zeigen! Aber das wäre dann eben nicht mehr ich!
 
Allerdings, ich merke dass ich mit zunehmendem Alter immer stärker in meinen Gedanken verhaftet bin, und bei tiefergehenden Themen mitunter mit meinem vis-a-vis gar nicht leicht eine Kommunikationsebene finde.
Aber sich auf einen Menschen so intensiv einzulassen birgt nun mal immer Risiken. Andererseits machen menschliche Begegnungen das Leben spannend....
 
Hallo,

Ich bin kein Kopfmensch aber ich zeige nur ungern mein Innerstes und das kennen bis jetzt nur ganz wenige Menschen und das wird im Moment auch so bleiben . Schön wenn man offen sein kann aber Ich empfinde das nicht immer als Vorteil .

GRuss Mirco
 
Bei meinen Freundinnen wird fast alles besprochen, doch beim anderen Geschlecht ?? Da ist es für mich oft schwer nach dem Gespräch das Gefühl zu haben auch so wie es gemeint war verstanden worden zu sein.
Bei mir sind intime Gespräche mit meiner Frau trotz 62 Jahren Ehe noch immer sehr schwierig, da sie ihre sexfeindliche Erziehung nicht überwinden kann und ich es nicht wage, ihr meine liberale Einstellung darzulegen.
 
Ich habe Probleme mich zu öffnen. Ich lasse mir gerne alles erzählen, was jemand auf dem Herzen hat, verwahre es gut, aber ich erzähle eher selten wirklich
etwas über meine Gefühle.
 
Ich habe Probleme mich zu öffnen. Ich lasse mir gerne alles erzählen, was jemand auf dem Herzen hat, verwahre es gut, aber ich erzähle eher selten wirklich
etwas über meine Gefühle.
Ja. Das meinte ich mit aufmachen. Bei langen Freundschaften ist es kein Thema. Doch so immer klipp und klar präsent sei. Bedeutet für mich ja nicht sofort seinen eigenen Seelenmüll abladen zu müssen .
 
Ja. Das meinte ich mit aufmachen. Bei langen Freundschaften ist es kein Thema. Doch so immer klipp und klar präsent sei. Bedeutet für mich ja nicht sofort seinen eigenen Seelenmüll abladen zu müssen .

Ich denke auch immer, dass der eigene Seelenmüll viel zu banal ist und man selbst damit fertig wird. Ich will mich nicht verletztlich zeigen, auch nicht in einer Freundschaft. ich möchte lieber für jemand anderen da sein und eventuell auch stark sein. Das liegt mir mehr.
 
Ich denke auch immer, dass der eigene Seelenmüll viel zu banal ist und man selbst damit fertig wird. Ich will mich nicht verletztlich zeigen, auch nicht in einer Freundschaft. ich möchte lieber für jemand anderen da sein und eventuell auch stark sein. Das liegt mir mehr.
Wie kann seelenmüll banal sein. D.h. Du siehst deine innere Welt derer der anderen untergerdnet? Spannend.
 
Auch bei belanglosen Begegnungen darf man sich authentisch zeigen

Ich glaube - möchte von mir behaupten - eigentlich immer authentisch zu sein, nie zu lügen oder anderen was vorzuspielen oder zuzustimmen des lieben Frieden willens. Ich bin immer ich, was aber nicht heißt, dass ich jedem gleich alles über mich erzähle, da tastet man sich ein bisschen voran und schaut, ob es eine gute Chemie zu jemandem gibt. Gibt es recht oft, wenn man sich offen zeigt, ein bisschen Menschenkenntnis gehört natürlich auch dazu, doch die habe ich bzw. wächst die wohl sogar noch weiter an. Ich wurde nur selten enttäuscht bezüglich Vertrauens, richtig eingefahren bin ich jedenfalls noch nie damit. Man muss ja nicht gleich Sachen erzählen, mit denen jemand einen regelrecht vernichten könnte, ein bisschen Distanz zu Beginn kann nicht schaden.

Mir sind eigentlich Menschen als Freunde lieber, die sich nicht gleich jedem mit ihren gesamten Emotionen entgegenwerfen, weil ich das recht naiv finde, jedem sofort voll zu vertrauen. War auch schon versucht, solchen zu sagen "herje, erzähl mir doch nicht gleich ALLES, was ich gar nicht so schnell von dir wissen will" :) Manche übertreiben es mir deutlich mit dem "Herz auf der Zunge", da ist mir eine gewisse Introvertiertheit und Vorsicht viel sympathischer, weil intelligenter. Zu viel Verschlossenheit kann aber auch nerven, wenn man sich eh schon lange kennt.
 
Bei mir sind intime Gespräche mit meiner Frau trotz 62 Jahren Ehe noch immer sehr schwierig, da sie ihre sexfeindliche Erziehung nicht überwinden kann und ich es nicht wage, ihr meine liberale Einstellung darzulegen.

62 Jahre Ehe? Dann musst du schon älter als 82 sein, oder hast du unter 20 geheiratet, dann wärst "erst" 80. Kann das sein, dass ein 80-jähriger hier schreibt??? :)
 
dass der eigene Seelenmüll viel zu banal ist und man selbst damit fertig wird.
Mir fällt es immer schwer über meinen "Seelenmüll" zu sprechen, weil es einem (besonders als Kerl) immer gleich als Jammern ausgelegt wird. Da wird einfach nicht zwischen sachlichen Tatsachen und Jammern unterschieden. Das nervt mich wahnsinnig.
 
Mir sind eigentlich Menschen als Freunde lieber, die sich nicht gleich jedem mit ihren gesamten Emotionen entgegenwerfen, weil ich das recht naiv finde, jedem sofort voll zu vertrauen. War auch schon versucht, solchen zu sagen "herje, erzähl mir doch nicht gleich ALLES, was ich gar nicht so schnell von dir wissen will"
Die Balance bei einer neuen Bekanntschaft zu finden ist sicher nicht immer ganz leicht. Aber ich bin überzeugt davon dass letzlich ganz andere Signale den Ausschlag geben, kein Interesse dafür zu haben oder schlichtweg mit der Person an sich überfordert zu sein.
 
Man kann sich nie komplett sicher sein, dass man nicht verletzt wird und natürlich ist es nochmal viel schlimmer, wenn man von einer Person verletzt wird, die man liebt. Wenn man sich öffnet und jemandem Vertrauen schenkt bleibt immer ein kleines Restrisiko... gleichzeitig finde ich es aber wunderschön jemanden zu haben, dem ich so stark vertraue, dass ich mich öffne und mit dem ich über meine Gefühle spreche - wohlwissend, wie extrem er mich verletzen könnte, aber das Vertrauen ihm gegenüber, dass er es nicht tut finde ich wunderschön.
 
Ich bin zwar an und für sich ein recht offener Mensch, aber ich kehre mein Innerstes nicht nach außen - was gerade in mir vorgehr, mich beschäftigt usw. erzähle ich kaum jemandem. Aber gar nicht so sehr aus der Angst heraus, verletzt zu werden, sondern weil ich halt so bin. :schulterzuck:

Bei Menschen, die ich sehr mag und denen ich vertraue denk ich eigentlich gar nicht dran, dass sie mich verletzen könnten - es kommt natürlich vor, dass ich verletzt werde, aber ich hab es nicht permanent im Hinterkopf.
 
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